Ich habe dein Röntgenbild nicht gesehen, aber solange eine Wirbelsäule nicht künstlich versteift ist oder total verknöchert durch zu lange Immobilisation oder Krankheit, warum soll das irreversibel sein?
Ich sehe in meinem Unterricht Lenden- und Halswirbelsäulen die sich aus dem übermäßigen Lordosen, Brustwirbelsäulen die sich aus übermäßigen Kyphosen raustrainieren lassen, Fußfehlstellungen und Schulterfehlstellungen, die wegtrainiert werden können, warum sollte sich bei einer Steilstellung nichts machen lassen?
Ja, das braucht Zeit, Know-How, Geduld und Durchhaltewille um das durch Training zu beeinflussen. Manchmal geht auch nicht mehr unendlich viel, wenn es schon sehr weit fortgeschritten ist.
Aber es ist zu hinterfragen, ob die Kausalkette: "die HWS ist in Steilstellung und deshalb sind Muskeln und Fazien drumrum verspannt" so gilt oder ob sie nicht eigentlich umgekehrt werden müsste.
Auch zu hinterfragen ist m.E. Kräftigung. Wenn du einen Muskel trainierst und er hypertrophiert hat er meist eine höhere Ruhespannung einen höheren passiven Widerstand als ein nicht hypertrophierter Muskel. Ob du diesen Effekt bei eh schon zuviel Spannung möchtest, wage ich zu bezweifeln.
Cantienica sehe ich inzwischen recht kritisch. Die Idee und das was sie schreibt ist ja ganz gut. Sie hat sich auch sehr viel aus der Spiraldynamik abgeguckt. Aber wenn ich die Werbevideos gucke, scheint das in der Umsetzung nicht so ganz zu funktionieren. Dann laufen da alle mit einem überaufgespannten Hohlkreuz, total verspanntem Kreuzbein und unkoordinierten unteren Rippen rum. Ich möchte mich nicht in diese Richtung trainieren und kann es niemandem empfehlen.