Wie gut können eure 4. Klässler englisch?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Also an der Schule meiner Tochter wird, soweit ich das mitkriege, eher ohne rechtes System englisch unterrichtet. Da müssen die Kinder mal einzelne Wortgruppen lernen, aber ganze Sätze scheinen mir nicht wichtig zu sein. Alle Kinder finden englisch recht langweilig, weil sie wohl merken, dass sie nur Wörter lernen, aber keine Sätze geschweige denn Satzaufbau oder ähnliches.


    Wir haben hier gerade eine CD-Rom aus der Bücherei. "Fit für den Übertritt zur weiterführenden Schule" oder sowas in der Art. In Anlehung an den Lehrplan! Deutsch, Mathe, Englisch. Ich war ganz erschrocken 8I , als ich die Übungen für englisch gesehen bzw. gehört habe. Meine Tochter konnte kaum etwas, hat nur teilweise mal ein Wort verstanden und fröhlich vor sich hin geraten. Wir haben dann schnell abgebrochen.


    Wie ist das bei euch? Was wird an der weiterführenden Schule vorausgesetzt? Wir wohnen in NRW.

  • Auf den Infoveranstaltungen der weiterführenden Schulen, wo ich war, wurde überall gesagt, dass die Kinder in Englisch in der 5. ganz von vorn anfangen würden. Es wird dort also gar nichts vorausgesetzt. Der Grundschulunterricht in Englisch (ab 1. Klasse) läuft auch eher unter dem Motto "spielerisch". Im Forum gab es auch schon mindestens einen Thread zu der Frage, wie sinnvoll das ist ;)
    Was ich geschrieben habe, gilt jetzt für Bayern, ich glaube aber nicht, dass es in NRW anders ist. Du kannst ja noch mal bei den weiterführenden Schulen nachfragen, wenn du sichergehen willst.

  • Ich habe mir hier mal den Lehrplan der Grundschule kurz angeschaut (RLP) und finde, dass die Zielvorgaben generell überhaupt nicht erreicht werden.



    [Die Schüler] sind in der Lage, in einer Zielsprache
    1
    Sachverhalte aus ihrem Erfahrungshorizont in sprachlich einfacher Form zu verstehen und zu beschreiben, Dinge aus ihrer Lebenswelt zu benennen, Meinungen, Einstellungen
    und Ansichten zu äußern.
    9 Sie verfügen über eine elementare Kommunikationsfähigkeit in einer Zielsprache. Sie sind in der Lage, einfache Fragen themenbezogen zu stellen
    und Antworten zu geben sowie kurze adressatenbezogene Dialoge zu führen.


    Ich unterrichte ja auch 5. Klasse Gymnasium in Englisch. Und in aller Regel fangen wir da komplett von vorn an. Mag sein, dass die ersten Vokabeln noch irgendwie im Gedächtnis sind, aber Strukturen, Sätze, Fragen- da ist meist noch gar nichts. Ich weiß von anderen Gymnasien, dass die sich teilweise drüber aufregen, dass bestimmte Grundschulen zu wenig machen. Unsere hier am Ort gehört dazu.


    Aber das stört mich eigentlich überhaupt nicht, da der Unterricht sowohl quantitativ als auch qualitativ dort nicht gut genug ist. Für einen guten Anfangsunterricht braucht man mehr als die 2 Wochenstunden (wenn es überhaupt so viele sind), sondern am besten täglichen Kontakt mit der Sprache. Sonst fehlt einfach auch der Sprachumsatz beim einzelnen, damit es sich "setzen" kann. Es nützt nichts, den Kindern einmal pro Woche Wörter und Sätze um die Ohren zu hauen, wenn sie keine Zeit haben, sie mündlich zu üben, zu benutzen, damit zu experimentieren. Man kann sich gut vorstellen, wieviel Sprachumsatz ein Kind wöchentlich hat, wenn es ein oder zwei Stunden gibt (oder häufiger noch Teile von Stunden) und die Klasse eine Größe von 25-30 Kindern hat.


    Die Annahme, je früher desto besser funktioniert in diesem Fall nicht, da die Rahmenbedingungen nicht ausreichen. Selbst wenn man nun 5 Wochenstunden Englisch in der Grundschule hätte: Das ginge ja nur auf Kosten anderer Fächer oder man müsste Nachmittagsunterricht verbindlich einführen.

  • Meine drei Viertklässler können nur minimale Sätze in englisch formulieren.
    Sie kennen also fast nur Vokabeln. Und die vergessen sie auch wieder in schönster Regelmässigkeit, wenn das Thema durch ist.


    Wo da der Sinn des Ganzen ist, hab ich bisher nicht kapiert.


    Gruß

  • Hier auch nur Vokabeln: Körperteile, Farben, Tiere, ...


    Theo ist jetzt auf einer Monte. (5. Klasse). Meine Kollegin hat ein paar Jahre in den USA gelebt. Sie bringt den Kindern ganze Sätze bei. Redet auf Englisch und backt z.B. mit ihnen und die Kinder schreiben dann das Rezept auf Englisch ab und lernen die Vokabeln.

    Liebe Grüße von junis



    "Bitte hör`nicht auf zu träumen, von einer besseren Welt!" Xavier Naidoo

  • Jan ist in der 4. Kl., kann auch Sätze sprechen, wenn das Satzmuster und das Thema klar ist: "The weather is ....", "I see .....", "I want to ..." usw. Kann auch viele Vokabeln zu vielen Themen, Sätze aber nur einfache im Präsens. Kann Englisch lesen aber nichts wirklich schreiben.


    Mir ist das total egal, ehrlich gesagt. Was soll dieses beknackte Frühenglisch? Lieber den Kindern Zeit geben, richtig Deutsch schreiben zu lernen, da hakts doch bei vielen Viertklässslern schon gewaltig.In der 5. Kl. gehts doch sowieso von vorne los. Un d unserer kommt ganz klar auf eine Gesamtschule, da iast es dann auch nicht so schlimm, wenn er mal nicht mitkommen sollte.


    Hagendeel

  • das ist - und war in den letzten Jahren - hier nicht besser oder anders mit Französich.
    Deshalb verstehe ich das Gewese nicht, dass um die Fremdsprache in der Grundschule gelernt wird.
    da haben sich hier schon einige aufgeregt und tun es immer wieder, warum denn am Oberrheingraben Französisch gelernt wird, die armen grundschüler hättens ja dann so schwer auf der weiterführenden Schule mit Englisch..
    1. wenn sie auf die weiterführende Schule gehen sitzen da Kinder, die auf dem gleichen niedrigen Level sind
    2. selbst wenn sie das Bundesland - oder auch nur die Gegend wechseln - ist der Grunschulfremdsprachenunterricht wohl so niederschwellig, dass man da in der weiterführenden Schule immer noch locker mitkommt.
    Ihr bestätigt mir das grade sehr schön :)


    Meine Kinder habe alle Französich in der Grundschule gehabt und können nicht mehr als ein paar Lieder mitsingen, guten Tag sagen, ein paar Früchte benennen...Von wegen sprechen...hahaha!

    "A complex system that works is invariably found to have evolved from a simple system that works. The inverse proposition also appears to be true: A complex system designed from scratch never works and cannot be made to work. You have to start over with a working simple system. "

    John Gall, The Systems Bible

  • Ich kann nur aus der Sicht einer Lehrkraft am Gymnasium (5.Klasse) in Nds. erzählen (meine Tochter geht in die 3.Klasse). Ich kann schon sagen, dass die Kinder viel kennen, wobei die Themen zwischen den Grundschulen unterschiedlich sind (einige hatten schon das Alphabet andere nicht usw.). Ich habe jetzt die 6 Wochen seit den Ferien damit verbracht, die Kinder auf ungefähr gleichen Stand zu bekommen und vor allem das, was sie sprechen können, auch verschriftlichen können. Sie können ziemlich viele einfache Sätze, verstehen aber noch nicht die Grammatik dahinter, dass wenn die Personenanzahl sich ändert, müssen sie die Verben ändern (is - are). Präsens ist vollkommen ausreichend.


    LG

  • Unsere Englishlehrerin in der GS hat es uns so erklärt, dass sie versucht den Kindern das Sprachverständnis beizubringen und nicht das Sprachekönnen. Finde ich absolut ausreichend für die Grundschule. Unser Fünftklässler konnte schon in der 2. Klasse einfache englische Sätze lesen und deren Sinn verstehen, ohne übersetzen zu können. Unsere Drittklässlerin versteht die Kinder-CD´s ohne Probleme, kann aber nicht sprechen bzw. traut sich nicht. Wir hatten vor ein paar Wochen eine Begegnung mit einer chilenischer Ärztin in einer Klinik, die nur English sprach. V. konnte alles verstehen, was die Ärztin fragte, konnte aber nicht antworten (es ging um Ferien, ob V. Geschwister hat, wie alt sie ist etc. also kein Arzt-Patient-Gespräch). Sie hatte auf Deutsch geantwortet und ich habe dann übersetzt :)


    Ich weiß aber, dass viele Eltern und auch Schüler mit dieser spielerischer FOrm des Sprachunterrichts große Schwierigkeiten haben. Auch damit, dass die Kinder anscheinend "nichts" lernen oder nur sehr wenig verstehen. In solchen Fällen empfehle ich allen sich mit der Englischlehrkraft zusammen zu setzen und sich die Methode und deren Ziel erklären zu lassen. In der Klasse von V. gab´s sehr viel Unmut, so habe ich auch als Elternvertreterin die Englischlehrerin zum Elternabend eingeladen und sie hat einen "Probeunterricht" gemacht.So konnten viele Fragen geklärt und Unsicherheiten ausgeräumt werden.

  • Was mir noch zum Thema einfällt: Zwei meiner Kinder haben die Schule inzwischen hinter sich, beide hatten ab Klasse 3 Englisch in der GS (inzwischen wurde in den Schulen Englisch ab Klasse 1 eingeführt). Bei keinem der beiden hatte ich den Eindruck, dass sie dadurch im Englischunterricht der 5. Vorteile hatten oder dass sie Englisch schneller oder leichter lernten als ich (in meiner GS gab's kein Englisch). Und dabei ist zumindest mein Sohn sehr sprachbegabt. Außerdem fanden beide den Englischunterricht in der GS langweilig.


    Aus meiner Sicht war das also Zeitverschwendung (1 bzw. später 2 Stunden Englisch pro Woche erscheinen mir eh zu wenig, als dass man da viel erreichen könnte). Aber mag sein, dass es da von Lehrer zu Lehrer große Unterschiede gibt #weissnicht

    Einmal editiert, zuletzt von Ariane ()

  • Hallo,


    Bei uns reichte das von: "Ich kann im Urlaub in einem englischsprachigen Land einfache Sachen einkaufen gehen, fragen, wo was steht, nach der Gesamtsumme fragen usw. und ander Kinder nach Alter und Namen fragen" über "Ich verstehe die World-Reporter von Marvi Hämmer problemlos, habe aber beim reden eine abenteuerliche Grammatik" bis zu "fast gar nichts außer ein paar Liedern".


    Irgendwie kam es trotz gleicher Schule und gleichem Lehrplan immer auf den Lehrer an - und natürlich auf das Kind selber (Interesse, eher Plaudertasche oder zurückhaltend...) .


    Die Erfahrungen anderer Eltern (unsere gehen ja an die weiterführedne Monteschuöle, da lernt jedes Kind ab seinem persönlichen Stand, darum ist es da kein Thema) sind eben so breit gefächert - an manchen weiterführenden Schulen beginnt es tatsächlich bei Null, an anderen wird diese "Null-Runde" lediglich als Wiederholung und Auffrischung gesehen und dann geht es rasant weiter.


    Mein Großer kann immer noch nicht sonderlich viel frei sprechen, meine eine Tochter dagegen hält ihre Bio- oder Geographievorträge seit der 5. Klasse auf englisch, weil sie das lustig findet 8I .


    Ich finde ja Englischunterricht in der GS gut, eben WEIL noch kein großer Druck dahintersteckt, WEIL es "noch nchts bringen muss".
    Weil es wirklich die Möglichkeit ist, einer Sprache zu begegnen, sich zu erproben, damit zu spielen, zu entdecken.,... usw. ohne das sofort Leistungsforderungen, Tests, Bewertugnen und so weiter dahinterstehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Bei mir (nds) können sie hauptsächlich Farben, Tiere, Gegenstände, Zahlen sowas halt. Aber naja das läuft hier nur so mittelgut. Ich spreche dann halt komplett englisch und die Schüler versuchen immer mal ein paar Sätze. Eigentlich lernen sie aber nur Vokabeln und das nur mündlich eigentlich. Also die Wörter stehen schon auch da, selber schreiben müssen sie nicht.

  • Ich finde ja Englischunterricht in der GS gut, eben WEIL noch kein großer Druck dahintersteckt, WEIL es "noch nchts bringen muss".
    Weil es wirklich die Möglichkeit ist, einer Sprache zu begegnen, sich zu erproben, damit zu spielen, zu entdecken.,... usw. ohne das sofort Leistungsforderungen, Tests, Bewertugnen und so weiter dahinterstehen.

    So war es ursprünglich auch gedacht und das finde ich auch prinzipiell richtig. Aber seit 2004 gibt es eben bei uns diese Rahmenpläne und seitdem gibt es halt auch Grundschulen, die da sehr ehrgeizig sind. Vielleicht sind es aber auch nur einige Eltern, die da Druck ausüben?

  • Hallo,

    So war es ursprünglich auch gedacht und das finde ich auch prinzipiell richtig. Aber seit 2004 gibt es eben bei uns diese Rahmenpläne und seitdem gibt es halt auch Grundschulen, die da sehr ehrgeizig sind. Vielleicht sind es aber auch nur einige Eltern, die da Druck ausüben?

    Ich denke beides. Ich weiß von Grundschulen, die sehr viel Wert auf Leistung legen (Es gibt wohl regelrechte Wettbewerbe, wer die meisten Gymnasialempfehlungen hat, oder wessen Kinder am bestens aufs Gymnasium vorbereitet wurden - aber dabei geht es eher um die reine Leistung, nciht um den sozial-emotionalen Bereich... Die darum auch den Lehrplan recht krass auslegen (etwas zu "kennen" heißt dann eben - auch in anderen Bereichen - nicht kennen sondern perfekt beherrschen usw.) .
    Und es gibt Eltern, die mehr fordern oder mit ihren Kidnern dann zusätzlich üben, weil sie das "spielerische" nicht gut aushalten können.


    Genau so gibt es weiterführende Schulen, die sich bewusst sind, daß Kinder mit sehr verschiedenen Voraussetzungen kommen und die das berücksichtigen und welche (meiner Erfahrung nach meist Gymnasien), die sofort straff anziehen, wem die vorausgesetzten Grundlagen fehlen, der hat eben Pech und kann sehen, wo er bleibt.


    Aber ich kenne eben auch genug Leute, die sagen: "Wenn Englisch in der Grundschule so "lässig" und spielerisch betrieben wird kann man es auch ganz weglassen, es ist eh verschwendete Zeit. Entweder "richtig" (= abrechenbar und mit Bewertung) oder weglassen und die Zeit für was "sinnvolles" (was? Mehr Mathe pauken?) verwenden."


    Ich dagegen finde, daß ein gut gemachter "Begegnungsunterricht" ohne die Erwartung, die Kinder müssten eine abrechenbare und vor allem "bewertbare" Leistung erbingen, eine tolle Sache ist.
    Davon sollten Kinder mMn viel mehr haben. Gerade im Bereich wie Sprachen, Kunst, Musik, Instrumentenspiel Sportarten... ganz verschiedenen Dingen "begegnen" und sie kennenlernen, weil sie einfach spannend sind, eine Bereicherung des Lebens darstellen können... Ohne Druck dahinter und ohne das Gefühl, von Anfang an "schlecht" zu sein, weil man eben keine ausreichend gute Note schafft.


    Dann muss aber natürlich acuh sichergestellt sein, daß die weiterführenden Schulen es genau so sehen und nichts voraussetzen, was ein noch so gut gemachter Begegnungsunterricht nicht leisten kann und will.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass es mich beruhigt, dass an anderen schulen eher lässig unterrichtet wird. wir haben das nette problem, dass wir in der grundschule französisch haben. das sind hier 3 städte, die das so haben, zieht man 20 km um, haben die kinder ein problem. von daher hatte ich bisher immer angst, dass mein sohn evt nachteile davon haben könnte, wenn er dann in klasse 5 englisch hat und das dort dann zum ersten mal hört, während andere schon 4 jahre vorsprung haben.

  • Ich fand den Druck bzgl. schriftlicher Leistungsnachweise in den Hauptfächern 4. Klasse hier in Bayern mehr als ausreichend.


    Der Englischunterricht war ehrlich gesagt eher willkürlich und wenig strukturiert. Da ich bereits Erfahrungen durch meinem großen Sohn hatte, habe ich das bei meinem Kleinen sehr locker gesehen.


    Zum Übertritt, hat die Englischlehrerin auf dem Gym noch einmal betont, dass es ihr lieber ist, die Kinder würden bei Null anfangen, als mit einem falsch verstandenen Wissensstand starten. Das hat sich wohl bewahrheitet, allein bei den Zahlen waren so viele Eltern sicher, das kann mein Kind, bitte mehr Tempo. Allein da fehlte oft schon die Basis...


    Mittlerweile frage ich mich, ob Englisch unter den gegebenen Voraussetzungen auf der GS überhaupt sinnvoll ist?


    Meiner ist ohne nennenswert Vorkenntnisse im oberen Drittel und schlägt sich wirklich gut. Im Gegensatz zu einigen, die aufgrund ihrer Topp - Noten auf der GS ganz anderer Erwartungen an ihren Wissensstand hatten.

  • Meine drei Viertklässler können nur minimale Sätze in englisch formulieren.
    Sie kennen also fast nur Vokabeln. Und die vergessen sie auch wieder in schönster Regelmässigkeit, wenn das Thema durch ist.


    Wo da der Sinn des Ganzen ist, hab ich bisher nicht kapiert.


    Gruß


    *unterschreib*


    Meine kleine Tochter hat in zwei Monaten Kita mehr russisch und türkisch gelernt als meine Große in einem halben Jahr Englisch :)

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Für meine Große ist der Englisch-Unterricht das Highlight schlechthin. Sie haben zwei Stunden pro Woche, aber die Lehrerin fängt wohl jeden Morgen mit englischem Begrüßungsgeplänkel an. Nachmittags hört unsere Tochter die Lieder-CD, die zum Arbeitsheft gehört - die kann inzwischen auch schon der noch nicht drei-jährige Bruder wieder geben :). Ich bin echt überrascht, wie gut unsere Tochter auch Satzmuster übertragen kann - während die Brüder nur auswendig nachplappern, kann sie schon einfache eigene Sätze bilden (nach vier Wochen Unterricht.)


    Ich hatte den Eindruck, dass es besser ist, einige schlichte Grundlagen jetzt mit Begeisterung in der 3. Klasse zu lernen, wo zb. singen und auf- und abspringen noch nicht peinlich ist, als in der 5. damit anzufangen, wo es eh soviel neues gibt.


    Bisher gefällt mir das sehr, sehr gut. Aus meiner Perspektive wäre es aber auch im Gymnasium besser, nach zwei Jahren Grundlagen-Lernen dann andere Fächer auf Englisch zu unterrichten. Aber das hätten zu meiner Zeit nur sehr wenige fachlehrkräfte gut hingekriegt.


    Cashew.

  • Ich bin sehr für Sprachenlernen ohne Druck, Noten, etc., er muss auch nicht auf irgendwelche Prüfungen vorbereiten, Berufsaussichten verbessern etc, darum geht es nicht. Aber der Unterricht sollte nicht langweilen und frustrieren, und die Kinder sollten irgendwas für sich mitnehmen können. Ich denke, beim Sprachenlernen braucht man wie überall auch Erfolgserlebnisse. Und dafür reichen (behaupte ich mal) bei den meisten GS-Kindern ein paar englische Lieder und Farben- und Zahlenbegriffe nicht mehr aus. Da hören sie dann nach 2 oder 4 Jahren Englischunterricht Leute englisch reden und verstehen weder etwas, noch könnten sie sich auch nur einfachster Ebene verständigen. Das ist frustrierend - also jedenfalls für meine Kinder war das so. Die hatten es in der 5. Klasse dann auch nicht leichter, sie haben die Sprache nicht schneller oder leichter gelernt als wir damals und hatten auch nicht mehr Spaß daran. Wenn der Unterricht in der 5. sowieso nochmal bei Null anfängt und im selben Tempo vorangeht wie wir damals, dann darf man schon mal nach dem Sinn von Grundschulenglisch fragen, finde ich


    Wozu man die Zeit stattdessen besser nutzen könnte? Na z. B. einfach früher zu Hause sein, früher mit den Hausaufgaben fertig sein, mehr Zeit für sich haben, spielen - das würde doch schon reichen. Selbst aus dem Fenster gucken und in der Nase bohren oder auf dem Klo eine Stunde Comics lesen wäre sinnvoller als diese Zeit abzusitzen, sich zu langweilen und dann in der 5. noch mal ganz von vorn anzufangen....

    Einmal editiert, zuletzt von Ariane ()