Verhaltensbeeinflussung ist keine Erziehung

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  • Hm, also ehrlich gesagt bin ich nach langer Pause wieder gekommen in der Hoffnung über Austausch genau über diesen "Konsens". Und stelle fest, dass viele das für ältere Kinder irgendwie nicht mehr so sehen, da gibt es keinen Konsens, sondern es sind einzelne. Etliche gehen dann zum Alternativen Mainstream über, also Macht und Verbote und Reglementieren, aber immer mit der Einfärbung, dass es bio und wenig Medien und konsumkritisch ist.

    ist das hier so?

    Bei uns gibts keine Verbote und auch keine Macht... meine ich :)

    oder das erheben über andere....


    Aber ja klar gibt es Verhaltensbeeinflussung und Regeln und "Konsequenzen"

    Ist das nicht Erziehung?


    Nur mal so als Beispiel: Instrumentalunterricht - finanziere ich gerne.... aber mit der klaren Ansage dass geübt wird.

    Und in diesem Sinne über ich dann vielleicht doch auch wieder Macht aus...


    bzw. ich setze meine Grenzen

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    Einmal editiert, zuletzt von claraluna ()

  • Keine Verbote? Wir haben haufenweise Ge- und Verbote, jeden Tag. "Ohne Schuhe kannst Du nicht raus gehen", " Du darfst Deine kleine Schwester nicht schlagen", "Gib XY das wieder was Du aus der Hand gerissen hast", " Du musst heute in den Kindergarten", "Iss erst auf und dann kannst Du mehr haben", " Ihr guckt heute keine Videos mehr", "Nein, es gibt nix süßes", " EIB vor der Straße stehen", "Hilf mir erst die Malsachen wegräumen und dann hol ich die Knete raus"...


    Ganz schön viele Dinge, bei denen die kleinen Menschlein ständig an Grenzen stoßen.

  • even Ich hätte ein aktuelles Beispiel. Wir waren heute im Zoo, es war recht kalt, der Zookiosk hatte trotzdem die Eiswerbung draußen. Wir waren ein paar Minuten am Kiosk, in der Zeit wollten außer meiner Mittleren auch noch zwei andere Kinder ein Eis haben. Mit großer Selbstverständlichkeit haben die beiden anderen Eltern nicht zugelassen, dass ihr Kind im Spätherbst ein Eis kriegt.


    Das ist alles nicht dramatisch, die Kinder haben es einfach akzeptiert. Sie waren es gewohnt.


    Ich wurde vorwurfsvoll angeschaut. Ich bin das auch gewohnt. ;)


    Das ist Erziehung. Die Eltern hatten keine wirkliche Begründung für ihr Handeln. Wenn man sie fragt, antworten sie sicher, dass "weil ich das nicht haben will" völlig ausreichend ist. Und dass es natürlich mehr Gewicht hat als das "ich will das aber haben" des Kindes, weil sie sind ja schließlich die Eltern.


    Wenn eine andere Mutter es anders handhabt, kommen sie ins Schleudern. Und versuchen dann die andere Mutter auf Linie zu bringen oder ihr wenigstens ein schlechtes Gewissen zu machen.


    Was ist denn "über den anderen erheben"? Und um welche Ziele geht es da?

    Das "erheben" wäre hier: Das elterliche Eis-passt-nicht-zu-5-Grad-Lufttemperatur Empfinden sticht gegenüber dem kindlichen Eiswunsch.


    (Man kann übrigens ausschließen, dass es hier um den Zucker ging, die Kinder kannten die Eissorten und eins hat als Ersatz Gummibärchen gekriegt.)


    Das Ziel wäre hier wohl "kulturell angemessenes Verhalten zeigen" bzw. "nicht auffallen".

    Gibt es gute Ziele, die im Sinne dieser Definition gar nicht gemeint sind oder um alle Ziele?

    Gute Frage. So im Gesamtzusammenhang "ich forme dich auf ein Ziel hin" gibt es wohl keine guten Ziele.


    Aber selbstverständlich kann man als Familie Ziele haben und gemeinsam verfolgen. Und selbstverständlich kann und soll ich als Mutter meine Kinder beim Verfolgen ihrer eigenen Ziele unterstützen.

  • "ich forme dich auf ein Ziel hin" gibt es wohl keine guten Ziele.

    Und was ist mit dem Ziel, das hier vermutlich alle Eltern haben, nämlich dass sich das Kind an alle geltenden Gesetze hält?
    Oder aber auch das viel zitierte Ziel, die Grenzen des Gegenüber zu erkennen und zu achten?

    Oder ausreichende Gesundheitsfürsorge für sich selbst übernehmen zu können?

    Ich muss zugeben, ich verstehe den Hintergrund immer noch nicht.


    Bei dem Eis-Beispiel kann ich dich völlig verstehen. Hier gibt es auch mitten im Winter Eis. :D

  • "ich forme dich auf ein Ziel hin" gibt es wohl keine guten Ziele.

    Und was ist mit dem Ziel, das hier vermutlich alle Eltern haben, nämlich dass sich das Kind an alle geltenden Gesetze hält?
    Oder aber auch das viel zitierte Ziel, die Grenzen des Gegenüber zu erkennen und zu achten?

    Oder ausreichende Gesundheitsfürsorge für sich selbst übernehmen zu können?

    Das sind alles gute Ziele, aber die kann man halt nicht auf dem Weg von Erziehung erreichen. Das muss per Vorleben und darüber reden passieren.


    Nicht über "ich übe Macht über dich aus, damit du dich so verhälst, wie ich es richtig finde, auch dann wenn ich nicht da bin, um Macht über dich auszuüben".

  • Also du möchtest lieber dein kind ab und zu gezielt maipulieren, als es zu erziehen.

    Habe ich das jetzt richtig verstanden?

    Und manipulation wird dir zu negativ ausgelegt?

    Und das ist der unterschied?

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Ganz ehrlich, es läuft sich sowieso über Beziehung zum Kind. Ein fünfjähriges Kind wird sich impfen lassen, wenn ich das für wichtig halte und es wird auf das Eis verzichten, wenn ich es zu kalt/zu viel Süßkram/ zu teuer finde. Natürlich habe ich eine für mich stimmige Begründung (z.B. hab schon extra Gummibärchen eingepackt damit ich kein teures Eis kaufen muss) , aber für das Kind muss die nicht logisch sein (Geld gibt es doch auf der Bank). Es folgt, weil wir eine Beziehung haben.


    Natürlich versuche ich mein Kind lebenstüchtig zu machen, aber ich habe Macht über mein Kind, weil es auf meine Fürsorge angewiesen ist und das kann ich nicht wegdiskutieren. Kinder wollen grundsätzlich kooperieren. Und diese Macht kann ich über Strafen, Drohungen oder auch nur durch "Reden" ausüben. So zu tun als wäre es nicht so ist Augenwischerei.

  • even Ich hätte ein aktuelles Beispiel. Wir waren heute im Zoo, es war recht kalt, der Zookiosk hatte trotzdem die Eiswerbung draußen. Wir waren ein paar Minuten am Kiosk, in der Zeit wollten außer meiner Mittleren auch noch zwei andere Kinder ein Eis haben. Mit großer Selbstverständlichkeit haben die beiden anderen Eltern nicht zugelassen, dass ihr Kind im Spätherbst ein Eis kriegt.

    #weissnicht Aber was hat das mit Erziehung zu tun? Als Eltern erlaubt und verbietet man ständig Dinge aus ganz unterschiedlichen Gründen. Das ist für mich keine Erziehung. Ich kaufe meinen Kindern auch nicht alles, was sie möchten und ich erwarte durchaus, dass sie das auch einsehen.

  • Ich verstehe auch nix, auch nicht welche Worte Du oben umschreibst.

    Ich auch nicht #haare



    Und wieso kannst du Glitzer nicht konstruktiv Antworten?


    Ich glaube, wir versehene hier alle gar nicht worum es dir geht hier im Thread?


    Geht es um die Frage Manipulation versus Erziehung?


    #bahnhof


    Und das Zoo Beispiel verstehe ich auch nicht. Wofür genau ist das jetzt ein Beispiel?

    Dass man aneckt wenn man Dinge anderes handhabt als andere?

    Oder möchtest du hier im Thread einen darüber dass es schwer auszuhalten ist, immer anzuecken?


    Dafür entscheidest du dich doch bewusst indem du deinen Kind das Eis zusteht und die anderen aber nicht.


    Aber Zoo klingt erstmal gut. Ich würde auch gerne mal wieder in den Zoo #top

    • Offizieller Beitrag

    Xenia du erhebst dich mit deinem Zoo Eis Beispiel über andere Eltern (in dem Sinne: dein Beitrag wirkt bei mir überheblich) deren Motive du gar nicht kennst. Woher weißt du, dass sie keinen „triftigen“ Grund für ihr Handeln haben?


    Vielleicht hatte das eine Kind bis gestern Magen Darm? Hat empfindliche(n) Zähne (Magen) u vertragen (Gerad) nix kaltes?


    Vielleicht kränkelt eins ein wenig u Eltern haben sorge, dass es dem Kind durch Eis noch kälter wird u die Erkältung richtig ausbricht.


    Abgesehen davon glaube ich nicht, dass Eltern ins schleudern kommen, wenn andere Eltern mit ihren Kindern anders umgehen. Zumindest nicht oft. Mich z.B. Hätte es nicht mal gejuckt, dass du Eis erlaubst u ich nicht. Oder dass ich auf Bäume klettern erlaube aber die anderen nicht.


    Es mag natürlich auch sein, dass deine Vermutung dieses eine mal stimmt aber wissen tun wir es nicht.


    Ich weiß auch nicht, was Eis essen erlauben oder nicht mit Erziehung zu tun hat... eigentlich habe ich noch gar nicht Verstanden worum es dir geht.

  • Naja. Oder die eine Mutter hatte letzte Woche Sex mit dem Kioskbesitzer und da wollte sie nicht, dass er sieht, dass sie im Hellen ein Kind und Augenringe hat #weissnicht

    Ich mein, kann ja sein!

  • Ich weiß auch nicht, was Eis essen erlauben oder nicht mit Erziehung zu tun hat...

    OK. Das ist eigentlich die entscheidende Frage. Das andere eher nicht. Ob das Zoo-Beispiel wirklich so stattgefunden hat oder ob ich mir da irgendwas zusammengereimt habe, ist eigentlich ziemlich egal.


    Bei schlechtem Wetter den Kindern Eis zu verbieten ist nur ein Symptom, es ist nicht das Problem selber. Das Problem ist, wenn man sich als Eltern in der Rolle fühlt, standardmäßig über das Kind zu bestimmen, und nur in Ausnahmefällen dem Kind eine eigene Entscheidung zugesteht.


    Richtig finde ich es halt gerade anders rum: Normalerweise entscheidet das Kind über sich und seinen Bereich, und nur in begründeten Fällen greife ich ein.


    Dass du meine Beschreibung gegenüber den anderen Eltern als überheblich empfindest, daraus schließe ich aber mal, dass du es auch nicht OK findest, deinen Kindern dein eigenes Kälteempfinden überzustülpen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Eltern, die ich heute gesehen habe, es anders sehen würden. Die würden sich nicht kritisiert fühlen, wenn ich beschreibe, was sie gemacht haben. Die fühlen sich im Recht mit dem was sie tun und sie haben im RL auch die Mehrheit hinter sich.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht kommt es weniger zu Diskussionen, weil man mit älteren Kindern einfach seinen Weg gefunden hat?

    Ich glaub, ich verstehe was du meinst, Xenia, aber ich finde es kein so großes Ding. Ja, andere Eltern gehen anders mit ihren Kindern um. Vieles davon finde ich nicht so zielführend. Viele hier finde aber auch zum Beispiel, dass ich zu streng in Sachen Medienkonsum bin. Da "erziehe" ich in deinem (negativen) Sinn - aber ich bin mir dessen durchaus bewusst*, habe mich aber aus Gründen, die ich überzeugend finde, dafür entschieden. Denn letzten Endes habe ich tatsächlich (noch) die Macht. Genau so wie ich die "Macht" habe zu entscheiden, dass ich die Kinder in vielen Dingen selbst entscheiden lasse.


    Allerdings finde ich das nicht per se schlimm (du hingegen schon?). Was ich wichtig finde, ist zu zuhören. Keine Macht zu missbrauchen. Auch und weil Kinder vor allem durch Vorbilder lernen.


    Ich bleib bei Valentin: Kinder kann man nicht erziehen, die machen eh alles nach.


    Edit: *vielleicht genauso wie die von dir beobachteten Eltern im Zoo

  • Genauso ist es doch...meine Kinder können essen was sie wollen....wenn es aber insgesamt mal an zu viel an süßem wird schreite ich ein



    Meine Kinder entscheiden was sie anziehen...ich schreite ein, wenn ich meine eine erkälTung ist im Anflug oder wenn ich meine sie beurteilen die Temperaturen falsch müssen sie zumindest eIne Jacke mitnehmen...


    Bist du mit so vielen Eltern konfrontiert die standardmäßig über ihr Kind bestimmen?

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Aber das dürfen sie doch auch. Sie dürfen sich doch um recht fühlen!?


    #bahnhof



    Versteht hier irgendwer was xenia meint? Und kann es mir erklären?

    Ich meine das nicht abwertend. Es macht mich aber ganz wuschig, dass ich nix kapiere.

  • kaonashi , ich weiß das selber nicht so genau, was ich mit diesem Thread eigentlich will. :D


    Ich glaube, hauptsächlich würde ich gerne verstehen, wieso viele Leute ganz normale Erziehung (wie in der Definition und in meinen Beispielen) unbedenklich oder sogar notwendig finden, es aber bedenklich finden, wenn man sich über gezielte Verhaltensbeeinflussung systematisch Gedanken macht.

    • Offizieller Beitrag

    Diese Eltern haben doch einen Grund für ein Eisverbot. Nur du kennst ihn nicht oder findest du den wichtig (genug)/richtig.


    Was für dich ein begründeter Fall zum einschreiten ist, ist für die anderen Eltern nicht und umgekehrt.


    Ich bin nach wie vor im dunklen... verstehe nicht was wir diskutieren wollen...