Verhaltensbeeinflussung ist keine Erziehung

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  • Ok, das ist das gezielte Ausnutzen der Neugier und Spielfreude des Kindes, um ein unerwünschtes Verhaltensmuster zu durchbrechen.


    Was wäre denn eine Dir gemäße Umgangsweise mit der Schokomilch-Situation?

  • Was hier nicht kapiere ist deine Kommunikation Xenia


    Du hast dieses Schokobeispiel jetzt geschildert. Aha. Habe ich gelesen.

    Und Jetzt?


    Warum hast du das geschildert?

    Wofür ist das ein Beispiel?

    Und was möchtest du jetzt von uns in Bezug auf das Beispiel?

  • Ich lese jetzt seit 5 Seiten interessiert mit und stehe auch immer noch auf dem Schlauch.

    Ich persönlich habe ganz klar das Ziel, das Verhalten meiner Kinder zu beeinflussen, ja sehe das sogar als meine Aufgabe an. Ob man das nun Erziehung oder Verhaltensbeeinflussung nennt, ist mir ziemlich schnuppe.

    Ich finde es z.B. gar nicht schlimm, dass die Eltern ihren Kindern das Eis verboten/erlaubt haben. Sie werden jeweils ihre Gründe dafür haben. Was ich aber überhaupt nicht verstehen kann, und das sehe ich in ganz vielen Bereichen, wenn sie den Umgang anderer Eltern mit dieser Situation be-/verurteilen.

    Das ist z.B. eines meiner "Erziehungsziele", dass ich meinen Kindern vermitteln will, dass sie auf sich selber schauen und sich nicht über Andere das Maul zerreißen sollen.

    Genauso wie ich meinen Kindern eine angemessene Gefahrenbeurteilung, gegenseitige Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft, angemessene Kommunikationsgrundlagen etc. beibringen möchte. Es ist mir nämlich nicht egal, wie meine Kinder sich verhalten, v.a. anderen Menschen gegenüber, aber natürlich auch in Bereichen, die ihre eigene Sicherheit und Gesundheit betreffen. Ich sehe es als die größte Herausforderung an, eine gute Balance zwischen Selbstbestimmung und Rahmen zu finden. Denn diese muss jede Familie für sich finden, weil jeder einzelne Mensch einmalig in seinem Charakter, seiner Entwicklung, seinen Bedürfnissen und Stärken ist. Und eines ist mir auch klar: Ich mache dabei jeden Tag auch Fehler. Und auch das dürfen meine Kinder wissen. Und ich hoffe, dass sie mir diese auch verzeihen ;). Denn das ist für mich auch ein ganz wichtiges "Erziehungsziel", meinen Kindern zu zeigen, dass es niemanden gibt, der perfekt ist und dass es wichtig ist, Fehler einzugestehen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, statt sie vehement zu leugnen oder die Folgen zu vertuschen. Offenheit ist für mich ein sehr wichtiges Gut.

  • Sorry, ich dachte, ich hätte das klar genug dazu geschrieben.


    Das Schokomilch-Beispiel ist für mich keine Erziehung (die ich im Prinzip ablehne) sondern eine hier notwendige Verhaltensbeeinflussung. Es hatte jemand nach einem Beispiel für eine solche Verhaltensbeeinflussung gefragt.


    Liese Christliche Erziehung ist für mich erst mal das was draufsteht. ;) Das Kind in einen besser ausgestatteten, näheren katholischen Kindergarten zu schicken wäre hingegen vernünftiger Pragmatismus.

  • also diese beeinflussung ist das, was du möchtest?

    und erziehung eher nicht?


    warum ist dir der unterschied so wichtig?


    (ich glaube übrigens nicht, dass du das kind so schnell auf linie bekommst :P, ich meine: wir reden von schokomilch. da kann wasser ja sowas von abstinken gegen...)

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • das wird ja immer spannender....

    für mich ist das kein Pragmatismus, sondern Scheinheiligkeit / Unehrlichkeit / Inkonsequenz, wenn man sich nicht mit der Kirche identifizieren kann.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • sag mal Du deutest immer wider trigger an.

    Auch hier bin ich vermutlich zu doof um das zu kapieren.

    Magst Du mir mal eine PIN schicken?


    Ich versuche wirklich zu verstehen :)

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Christliche Erziehung ist für mich erst mal das was draufsteht.

    Hm, aber der Grund für die christliche Erziehung ist doch normalerweise, dass die Eltern möchten, dass das Kind in den Himmel/zu Gott kommt, wenn es tot ist und somit, dass es glücklich wird (in seinem nachweltlichen Leben).

    Das Kind in einen besser ausgestatteten, näheren katholischen Kindergarten zu schicken wäre hingegen vernünftiger Pragmatismus.

    Also wenn meine Motivation reiner Pragmatismus ist und nicht die, das Kind zu erziehen, dann "darf" ich es einer Umgebung aussetzen, in der es bewusst erzogen wird, aber wenn ich es extra wegen der Erziehung dahin schicke, dann tue ich meinem Kind Gewalt/etwas Schlechtes an, weil ich es erziehe?

  • Das Problem ist, wenn man sich als Eltern in der Rolle fühlt, standardmäßig über das Kind zu bestimmen, und nur in Ausnahmefällen dem Kind eine eigene Entscheidung zugesteht.

    hmm. ja aber nicht immer weiss das kind was für es das beste ist. mein sohn zb. würde jeden tag bis 24 uhr tv schauen. soll ich sagen: okay dann mach mal? er wird dann krank und müde und tscheggt nichts mehr in der schule und mag auch nicht mehr sport machen. meine tochter hat gestern um 22.30 noch 2 eis im bett gegessen. sie ist 14. habe sie darauf hingewiesen dass das bulshit ist, da sie dann schlechter schläft. hat sie auch, die einsicht kam erst heute morgen. aber sie wird das wieder tun. ich kaufe nun kein eis mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Als meine Kinder noch ganz winzig, bzw, ungeboren waren, machte ich einen Lehrgang zu individualpsychologischen Spielgruppenleiterin, weil ich meine Kompetenzen als Mutter stärken wollte.

    Da lernte ich viele Ansätzen kennen, die ich nun hier als "Rabig" einstufen würde. Und vieles, was mir so in der Theorie völlig klar und logisch erschien.

    Ein unglaublich häufiger Satz war eben auch der schon vorher zitierte "Wir brauchen unsere Kinder nicht zu erziehen, sie machen uns sowieso schon alles nach". Also, das Vorleben das wichtigste ist und Kinder, da sie kooperieren wollen, dass dann übernehmen.


    So wollte ich es handhaben. Das erschien mir so logisch, so passend zu meinem Verständnis von Gleichwertigkeit, demokratischer Erziehung, von familiärem Zusammenleben...

    In der Praxis funktionierte das überhaupt nicht.


    a) machten meine Kinder vieles und fanden es auch supertoll, was ich überhaupt nicht machte und mir die Haare zu Berge stehen liess.

    b) machten sie meist nicht das mir nach, was ich gerne als Vorbild vorgelebt hätte, sondern eher das was ich so unbewusst, als blinder Fleck quasi, auslebte und gar nicht nachgelebt haben wollte

    c) fanden sie einiges, was ich so schön vorleben wollte einfach blöd und weigerten sich es nachzumachen


    ich wiederum war dann oft ziemlich überfordert. Ja was macht man denn, wenn Gespräche und Vorleben nicht funktiorien? Schulter zucken und schweigend leiden? Brüllen und drohen?


    Gerade wenn es noch andere, zB, jüngere Geschwister betrifft.


    Die haben ja auch Rechte. Recht darauf nicht verprügelt zu werden. Recht darauf nciht beschimpft zu werden. Recht darauf, dass ihr Eigentum geachtet wird.


    Da habe ich für mich entschieden, dass es manchmal auch die schnöde Auorität braucht. Das banale "Ist so, weil ich das so will."


    Und andere Eltern beurteilen ist sehr schwer. Mein Sohn war sehr spät "Gummistiefelsouverän" da er ein reduziertes Kälte- und Schmerzempfinden hatte. Da war der Schutz wichtiger als die Selbstbestimmung.

    • Offizieller Beitrag

    danke Daroan. Es ist nicht nur zwischen meinen Kindern und mir/meinem Mann so, sondern war auch zwischen unseren Eltern und mir/meinem Mann. Vieles, was sie uns selbstverständlich vorgelebt haben, haben wir schlicht nicht übernommen, in manchen Fällen war es auch gut s

    Sobald man ein Erziehungsziel verfolgt, das nicht ein eigenes Entwicklungsziel des Kindes ist, geht das nicht ohne Anwendung von Gewalt in irgendeiner Form.

    da bin ich hängen geblieben. kinder haben entwicklungsziele? sie entwickeln sich, klar. das wird durch ihre umwelt beeinflusst. aber ziele haben die doch nicht.

  • bei mir ist es wie bei Freda.

    Ich lese und verstehe nicht, worum es hier geht.

    *verteilt Vanillekipferln und Kakao an alle*

  • ah so, spannend ist es für mich, weil ich behaupte, mein Kind nicht zu erziehen.

    Ich lass es aber nicht einfach machen.

  • sag mal Du deutest immer wider trigger an.

    Auch hier bin ich vermutlich zu doof um das zu kapieren.

    Magst Du mir mal eine PIN schicken?


    Ich versuche wirklich zu verstehen :)

    Ich nehme an, dass der Begriff "Konditionierung" absichtlich nicht verwendet wurde. Dafür habe ich größtes Verständnis. Schonmal ausprobiert, mit Eltern, die ihre Kinder gezielt konditionieren, unter Verwendung dieses Begriffs darüber zu sprechen? Klassische Konditionierung ist recht verbreitet, aber es ist ein Tabu, die Methode beim Namen zu nennen. Das stößt auf noch massivere Abwehr als "Konsequenzen" zu demaskieren und sie "Strafen" zu nennen.

    danke Daroan. Es ist nicht nur zwischen meinen Kindern und mir/meinem Mann so, sondern war auch zwischen unseren Eltern und mir/meinem Mann. Vieles, was sie uns selbstverständlich vorgelebt haben, haben wir schlicht nicht übernommen, in manchen Fällen war es auch gut s

    Sobald man ein Erziehungsziel verfolgt, das nicht ein eigenes Entwicklungsziel des Kindes ist, geht das nicht ohne Anwendung von Gewalt in irgendeiner Form.

    da bin ich hängen geblieben. kinder haben entwicklungsziele? sie entwickeln sich, klar. das wird durch ihre umwelt beeinflusst. aber ziele haben die doch nicht.

    Absolut sicher kann ich es nicht wissen, aber ich habe schon den Eindruck, dass auch unser kleiner Sohn Entwicklungsziele hat, z. B. hatte er schon immer ganz konkrete Lernziele, für die er sich besonders anstrengte, mittlerweile benennt er sie auch. Außerdem meine ich, sowohl Autonomie als auch die stabile Einbindung in ein soziales Netz als Entwicklungsziele dieses Kindes beobachten zu können. Ganz sicher verfolgt der Kleine auch das Ziel, irgendwann mutig genug zu sein, seine eigenen Grenzen ohne die Unterstützung Erwachsener wahren und durchsetzen zu können.

  • na ja ich denke, da ist halt jedes Kind verschieden...

    und was bei mir funktioniert, muss noch lange nicht bei anderen funtkionieren...


    und jetzt kommt ein ABER


    bei mir im Umfeld hagelt es reihenweise und regelmäßig tablet verbot, süßigkeiten verbot - gerne 1 Woche oder so....

    (finde das dann immer sehr amüsant, wenn ich eine Runde Süßigkeiten ausgegeben habe und dann hinterher rauskommt, dass das Kind Süßigkeitenverbot hat (also verschämt vom Kind oder heimlich geflüstert von meinem Kind)


    ich finde das sooooo bescheuert.

    Und siehe oben, die Kinder machen es dann ja heimlich.

    Und es wird immer spannender....


    Bei uns ist das frei zugänglich... und es funktioniert. Aber eben schon von Anfang an....


    ich bin also eher der Verfechter von - lasst die Kinder das ausprobieren - dann merken sie, dass es doof ist, wenn einem zu kalt ist... (ja hab ich Dir heute morgen gesagt)

    dass einem von Süßigkeiten schlecht werden kann.....dass es doof ist, wenn man nicht lernt, weil man dann schlechte Noten schreibt.... man seine Schultasche packen sollte weil...


    ich könnte ewig so weitermachen. Ich muss in der Regel keine Konsequenzen / Strafen aussprechen, die kommen schon von selbst. Und wenn nicht, wars dann wohl auch nicht so schlimm oder?

    Wenn es mir allerdings wichtig ist, setze ich das durch.... also Jacke an, weil wir gehen morgen in den Urlaub... und ich will nicht dass du krank wirst...


    Jetzt ist mir klar, dass andere Kinder anders sind. Und ich wüsste nicht so genau was ich täte, wenn meine Kinders dann mal anders reagieren.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • also diese beeinflussung ist das, was du möchtest?

    und erziehung eher nicht?


    warum ist dir der unterschied so wichtig?

    Beeinflussung halte ich für unvermeidbar. Ich glaube, dass es viele Stellen gibt, da ist es die Aufgabe der Eltern, das Kind zu lenken.


    Aber Erziehung hat einen anderen Ansatz.

    Erziehung ist "ich überlege mir, wie mein Kind sein soll, und arbeite darauf hin".

    Besser finde ich: "Ich schaue mein Kind an und überlege mir, was es braucht."


    Ich bestreite überhaupt nicht, dass in ganz vielen Fällen der Unterschied irrelevant ist, weil das Kind ziemlich genauso ist, wie die Eltern es gerne hätten. Wenn es keinen Grund für die Eltern gibt, das Kind umformen zu wollen, dann stört es auch niemanden, wenn die Eltern finden, dass Erziehung zu ihren Aufgaben gehört. (Es nervt höchstens Unbeteiligte, siehe claraluna 's Begegnungen mit dem Süßigkeitenverbot.)


    Der Unterschied zwischen (genereller) Erziehung und (punktueller) Verhaltensbeeinflussung kommt erst dann zum Tragen, wenn es eine Differenz gibt zwischen dem, wie die Eltern das Kind gerne hätten, und dem, wie das Kind selber sein will.

    das wird ja immer spannender....

    für mich ist das kein Pragmatismus, sondern Scheinheiligkeit / Unehrlichkeit / Inkonsequenz, wenn man sich nicht mit der Kirche identifizieren kann.

    Ich bin Atheistin. Für mich ist das, was die Kirche erzählt, bestenfalls eine schöne Geschichte. Wenn sie dann mit staatlichen Resourcen einen schönen Kindergarten in meiner Nähe baut und einrichtet, dann fühle ich mich nicht verpflichtet, diesem auszuweichen, solange er außer dieser schönen Geschichte keine weiteren Probleme hat.


    Für jemand, der christliche Lehre glaubt, oder eine andere Religion hat, sieht das natürlich anders aus. Das ist hier aber OT.


    Da habe ich für mich entschieden, dass es manchmal auch die schnöde Auorität braucht. Das banale "Ist so, weil ich das so will."

    Das Aufstellen und Durchsetzen von Regeln ist aber auch noch keine Erziehung :D .