sondierung gescheitert

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich das ok fände. Auf jeden Fall besser, als eine Neuwahl. Ich finde es im Gegenteil sogar schädlich, sich wie ein bockiges Kind zu sperren, nur um selbst vielleicht bei einer Neuwahl ein paar Prozent mehr zu bekommen.

    ich möchte kurz auf das "bockige Kind" eingehen. Meinst Du damit die FDP oder die SPD? Naja, ist auch egal :)

    Jede Partei hat ja ein bestimmtes Profil und bestimmte Kernthemen. Wenn man sich nun in den Sondierungsgesprächen zunehmend nicht wiederfindet und Konsequenzen zieht, ist das bockig oder ist das konsequent?

    Es wird in den Medien sehr viel Zeit darauf verwendet, diesen Punkt unterschiedlich zu beleuchten. Ich persönlich glaube nicht an die Theorie, dass das aus lauter Berechnung passiert ist. Ich habe aufmerksam die Berichterstattung verfolgt, und es wurde ja auch ausgiebig von den Beteiligten an Statements gleich vom Verhandlungstisch aus in den Äther getönt.

    Mein Empfinden war nicht, dass man sich annähert. Und das da jetzt im Nachhinein gerade von den Grünen so postuliert wird ("wir waren kurz vor einer Lösung!" und ähnliche Schmankerl) kann man getrost sehr skeptisch sehen. Klar will jetzt niemand den Schwarzen Peter haben, das Volk ist sauer, und der Buhmann wird es ausbaden müssen. Und wer ist da besser geeignet, als jemand, als der Lindner?


    Und was die SPD angeht, so ist die ganz sicher kein bockiges Kind, sondern zeigt endlich mal eine klare Linie. Wenn sie jetzt wieder in die Regierung eintritt, wird die nächste Wahl noch schlechter für die SPD ausfallen. Das ist eine Partei, die endlich wieder zu ihren Wurzeln zurück muss und kein Steigbügelhalter für die CDU mehr sein darf.


    Ich mag die Idee einer Minderheitsregierung.

  • Dann darf sie sich eben nicht zum "Steigbügelhalter" machen lassen in einer Koalition.

    Es funktioniert nun mal nicht, wenn sich alle Parteien lieber in der Opposition profilieren und sammeln wollen.

    Die CDU hat im Moment die A-Karte weil sie "muss" und alle anderen lachen sich ins Fäustchen und wollen sich ja nicht von ihr "missbrauchen" lassen.


    Ich fände es z.B. durchaus eine gute Option CDU+SPD+Grüne ohne CSU zu sondieren. Auch solche Varianten sollte man ansprechen dürfen.

  • Das ist eine Partei, die endlich wieder zu ihren Wurzeln zurück muss und kein Steigbügelhalter für die CDU mehr sein darf.

    Ja, da würde ich dir eigentlich gern ohne "Wenn und Aber" zustimmen. Nur dass ich denke das die SPD JETZT die Gelegenheit hätte ihre Karten so auszuspielen, dass sie nicht mehr der "Steigbügelhalter" sein müsste. Wenn jetzt klug verhandelt würde hätte die SPD ganz andere Einflussmöglichkeiten, könnte gute und wichtige Ministerposten herausverhandeln...würde...hätte...könnte...müsste...


    Aber ,be it as it may, auch ich habe meine Zweifel, dass es der SPD gelänge innerhalb einer GroKo zu ihren Wurzeln zurück zu finden und nicht der Juniorpartner zu sein, der die Dinge erarbeitet während Frau Merkel da den Lohn einheimst...wie z.B. bei der Mindestlohndebatte, den es ohne die SPD niemals gegeben hätte.

  • Ich stimme Kiwi zu, dass die SPD noch nie so gute Chancen hatte, sich innerhalb einer GroKo zu profilieren, wie jetzt. Wenn Merkel vor der Entscheidung steht, der SPD fette Zugeständnisse zu machen, oder aber in eine Minderheitenregierung gehen zu müssen, dann wird sie sich auf jeden Fall für die SPD entscheiden. Die SPD könnte z.B. darauf bestehen, das Finanzministerium zu bekommen. Das fände ich mal cool.

  • Aber ich glaube, die SPD müsste vorher aber erst einmal in Klausur gehen, so eine Reformierung, eine Neuausrichtung (oder ein zurück zu den Wurzeln) benötigt Arbeit. Und ich bin skeptisch, ob das mit einem Eintritt in die Regierung nicht auf der Strecke bleibt. Reformierung und Regieren .... ich glaube nicht, dass das geht. Die SPD kann eine Auszeit für sich gut gebrauchen. Die Person Schulz ist angeschlagen, wird mit dem schlechten Wahlergebnis in Verbindung gebracht. Eine neue Personalie ist so schnell nicht aufgebaut...


    Man muss da auch mit etwas zeitlichem Vorlauf denken. Für unser Land wäre es wichtiger, eine gestärkte SPD zu haben als eine angeschlagene, die in eine Koalition mit der SPD und den Grünen getrieben wird um der Staatsräson willen.


    Noch ein Wort zu den Grünen: Ich weiß, es gibt hier viele Fans, und ich habe sehr lange auch Grün gewählt. Aber das Anspruchsverhalten dieser Partei, die in der öffentlichen Wahrnehmung aus den Schreihälsen Roth, Trittin, Özdemir und der Göring-Eckardt besteht, die mehrheitlich postengeil sind (Özdemir will beispielsweise sehr sehr gern Außenminister werden), aber letztendlich die wenigsten Wählerstimmen einbringen, bringt mich regelmäßig zum Brechen. Dass die Sondierung gescheitert ist, rechne ich zu großen Teilen den Grünen zu. Und dem merkwürdig apathischen Verhalten von Frau Merkel.

  • In einer Koalition verliert doch eigentlich immer der kleine Partner oder?


    Zumindest war es bisher so.


    Ich hab auch garnichts gegen eine Minderheitenregierung.

    Da hat Merkel aber Angst vor.

    Vermutlich weil sie dann arbeiten muss und nicht den Kopf in den Sand stecken und abwarten kann.


    Ich hätte auch nichts gegen Neuwahlen, ich glaube nicht, dass das Ergebnis identisch wäre.

    Aber wer weiß das schon.


    Wogegen ich aber was habe ist eine aufgezwungen Koalition, die dann jetzt vielleicht ein paar Monate rumeiert und dann aufgibt oder die wieder 4 Jahre für Stillstand sorgt....

  • ich möchte kurz auf das "bockige Kind" eingehen. Meinst Du damit die FDP oder die SPD? Naja, ist auch egal

    Ich meinte die SPD - die FDP ist da eher eiskalt kalkulierend, denke ich.

    In einer Koalition verliert doch eigentlich immer der kleine Partner oder?

    Aber nicht unbedingt in der jetzigen Situation: Die SPD könnte jetzt bestimmte Bedingungen an ihren Koalitionseintritt knüpfen, viel eher, als wenn sie unbedingt regieren wollte. Spannender wäre noch die GroKo light, also die Minderheitsregierung der CDU, die dann immer mit der SPD verhandeln muss.

  • Ich glaube nicht, dass die FDP eiskalt kalkuliert hat. Aber das ist Ansichtssache. Es wurde ja auch behauptet, dass sie ihren FB-Header, so eine einfache gelbe Oberfläche mit ein bisschen Schrift, schon weeeeeit vorher angefertigt haben müssen, weil der Grafikschnipsel nur wenig später online war.

    An so einem albernen Quatsch sieht man, wie emotional aufgeladen die ganze Nummer ist. Jeder Mensch, der sich ein bisschen mit Politik auskennt, muss wissen, dass der Weg zu Neuwahlen sehr lang ist und vorher noch eine Minderheitsregierung steht und davor noch die Staatsräson und das mahnende Wort des Bundespräsidenten. Da muss man schon um sehr viele Ecken denken, um sich bei nur ganz ganz ganz eventuellen Neuwahlen einen Vorteil auszumalen.


    Aber gut, das kommt auch bisschen auf die eigene Filterblase an, glaube ich. Ich lese derartig kreuz und quer, dass ich mittlerweile die krudesten Vorschläge von FB bekomme :D

  • Ob der Alleingang des CSU-Ministers bei der Glyphosat-Abstimmung wohl die Gespräche zwischen Union und SPD beeinflussen wird?#pfeif Könnte das vielleicht ein Schritt zu einer Nicht-Union sein? Was meint ihr? Das ging mir grad nur so durch den Kopf...

  • Ob der Alleingang des CSU-Ministers bei der Glyphosat-Abstimmung wohl die Gespräche zwischen Union und SPD beeinflussen wird?#pfeif Könnte das vielleicht ein Schritt zu einer Nicht-Union sein? Was meint ihr? Das ging mir grad nur so durch den Kopf...

    Mir ist das auch schon durch den Kopf gegangen. Im absoluten Minimum erschwert das absolut die weiteren Sondierungsgespräche.


    Tja....mir scheint da hat der Schmidt vollbegriffen wie Demokratie (nicht) geht....

  • Ich frag mich ja, ob Schmidt gekauft ist. Üble Unterstellung, ich weiß, aber das war mein erster Gedanke #angst Anders kann ich mir das nicht erklären.

    War auch mein erster Gedanke. Und trau ich so nem Politiker voll zu. Von Monstanto, oder sonstwem, die Glyphosat-Lobby ist groß...

  • Jetzt nach der Wahl muss er sich doch bei der Industrie einschmeicheln. Wer weiß, ob er in der nächsten Regierung wieder Minister wird. Vielleicht braucht er einen neuen Job.

  • Ich schätze da hat jemand keine Lust auf die GroKo.

    Ich finde da sieht man jetzt schon so einiges an Taktik überall und den Vetsuch alle möglichen Konsequenzen zu bedenken und zu gucken, was wie zu welchem Ergebnis führt.


    Siehe Sozialticket NRW. Das ist doch auch Taktik.