ADS/ADHS: Erfahrung mit LT03

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  • Hallo

    nachdem ich im ausgewählten Freundeskreis erwähnt habe, dass ich eine Medikation nicht grundsätzlich ablehne (es geht um kompensierte ADS), werde ich ziemlich gerupft..

    Naja, derzeit besteht unserer Meinung nach noch kein gravierender Bedarf, Kind lehnt es auch ab.


    Nun empfahl eine Freundin dieses LT03 auf pflanzlicher Basis, angeblich frei von Nebenwirkungen aber effektiv.

    LT03

    Klingt nach dem Allheilbringer, der Ritalin und Co überflüssig macht. Und damit eigentlich erstmal nicht glaubwürdig, ich denke, Kinderärzte würden es sonst zumindest an und wann empfehlen.

    Oder die Raben :D.


    Hat jemand von euch Erfahrungen damit oder weiß von seriösen Seiten darüber?

    Habe auf die Schnelle im Netz tatsächlich nur Positives gefunden .

    Vielen Dank

    Lene mit 2 Jungs (04/06)

    Einmal editiert, zuletzt von Kanin ()

  • Ich kenn es nicht, hab mir mal die Seite angeschaut und mir kommt das eher Dubios vor.


    Ich bin gespannt, was die anderen schreiben die tiefer in der Thematik stecken.

  • glaube ich alles nicht und habe auch noch nie davon gehört.


    meine tochter hat adhs und nimmt schon länger ritalin. die einzige nebenwirkung die sie hat: weniger hunger.

    • Offizieller Beitrag

    Was zum Geier sind denn "marine DNA Polynukleotide"? Ein schickes Wort für: Da ist Fisch drin?

    Ich kann mir vorstellen, dass das Präparart dann hilft, wenn die ADHS durch Mikronährstoffmangel verstärkt wird. Davon ist ja dann doch einiges drin. Zink, Selen Flavonoid, Vitamin C. Wenn da ein Mangel ist, würde ich aber tendenziell mit anderen Produkten auffüllen wollen, das dürfte insgesamt günstiger kommen und du weißt genau, wie viel du nimmst.

  • Das Helmkraut ist wohl der Hauptwirkstoff.

    Die Wirkung des Helmkrautes geht tatsächlich dahingehend, dass es entspannend und z T auch angstlösend wirkt.

    Ich staune halt darüber, wieviel positive Rezensionen im Netz darüber zu finden sind und wie unbekannt es dagegen ist.

    Ich merke, dass mich die Angriffe meiner Freundin leider nicht kalt lassen.

    Sie ist total persönlich geworden und hat auf einer Ebene argumentiert, die eigentlich eine Frechheit ist.

    Bisher habe ich nicht geantwortet (ging über Whatsapp). Aber es arbeitet in mir...

    Ich denke an die Kinder, die wirklich massiv in ihrem Leben durch ADHS eingeschränkt sind.

    Eltern, die medikamentös behandeln, wird immer vorgeworfen, sie würden ihr Kind optimieren wollen und an ein (schlechtes) System anpassen.

    Aber es geh doch gar nicht immer nur um Schule.

    Himmel, vermutlich fasst es mich so an, weil ich früher ähnlich drauf war...#angst

  • Zu dem Medikament kann ich nix sagen.


    Aber wir haben die Erfahrung gemacht, daß es sinnvoll ist mit niemandem über die medikation zu sprechen. Da hat jeder was zu zu sagen, jeder gibt Kommentare ab, jeder hat was negatives gehört und die allermeisten stempel das als Ruhigstellung ab. Auch die Leute, denen wir das nie zugetraut hätten.


    Ich würde das gar nicht thematisieren.

    Die langweiligsten Frauen haben die ordentlichsten Haushalte...

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde insgesamt sehr wenig über das Medikament auf Seiten, die nicht irgendwie auch verkaufen. Es wird mal in dem einen oder anderen Forum erwähnt. Aber man landet immer wieder auf den gleichen Seiten. Wirksamkeitsstudien finde ich auch nicht.

  • was hat die freundin den geschrieben? ich habe auch so eine freundin, sehr alternativ, mittlerweile habe ich aber nicht mehr viel mit ihr zu tun. ich habe 3 gute freundinnen, von denen weiss genau 1 dass meine tochter ritalin nimmt. über negative Bemerkungen stehe ich mittlerweile. die meisten die kein adhs kind haben haben keine Ahnung und sollen ruhig sein.

  • ach, sie stempelt es als total schädlich für das unausgereifte Gehirn ab, wirft "1000 Studien, die das beweisen" in den Raum.

    Die vielen Nebenwirkungen, BTM usw.

    Dazu Zitat: wer das abstreitet, mit dem.kann.man ja auch gleich über die Wirksamkeit von Homöopathie streiten (ihr Vater ist Homöopath, ich dagegen glaube da nicht dran..).

    Mich ärgert vor allem die Stigmatisierung.

    Eine Bekannte hat einen Sohn,der mit 8 Jahren Selbstmordgedanken hatte. Nicht wegen seiner Schulnoten,sondern weil er mit dem Leben nicht klar kam.

    Starkes ADHS und HB. Zudem Asperger.

    Die Medikamente haben ihm eine lebenswerte Kindheit ermöglicht. Jetzt mit 15 hat er die Medis abgesetzt und kommt klar.

    Und dann sagen Leute wie sie,man würde die Kinder bloß ruhigstellen, auf Kosten ihrer Gesundheit....

  • Wikipedia zum Hauptwirkstoff

    Wikipedia zu ADHS (unter Medikation nachlesen)

    Fazit: LTirgendwas können passende pharmakologische Effekte nachgewiesen werden. Was allerdings den Serotonin-Spiegel angeht, weiß man nicht so genau, was es macht.

    Irgendwie Richtung Entspannung veränderte Gehirnströme....


    Argumentation gegenüber anderen, auch wenn ich vermeiden würde, dass zu diskutieren, aber vielleicht auch für dein Gefühl:

    - definierte Einzelwirkstoffe als Medikament sind vorhersehbarer als irgendwelche schlechter überwachten Mischpräparate als Nahrungsergänzungsmittel

    - gerade BTM wird kein Arzt einfach so verschreiben

    - die Hersteller von MPH machen klare Anweisungen in den Fachinformationen, wie die Patienten vom Arzt überwacht werden müssen

    - mit MPH versorgte Patienten werden deutlich seltener suchtkrank (Studie müsste ich raus suchen)

    - allgemein sind Komorbiditäten wie Depression, Sucht, Angst, Essstörungen deutlich seltener

    • Offizieller Beitrag

    gerade BTM wird kein Arzt einfach so verschreiben

    Das kann man leider nicht als Argumentation nehmen. Es ist leider absolut kein Problem an Ritalin zu kommen. Wir hätten das auch "einfach so" bekommen beim KJP, obwohl es nur eine Verdachtsdiagnose war (und ganz sicher ein falsche, kann ich heute nach 3 Jahren sagen).

    Ich kenne einige, die sehr leicht an Ritalin gekommen sind, sogar beim Hausarzt. Da fehlt dem einen oder andere Arzt tatsächlich das Problembewusstsein. Insofern kann so eine Argumentation ziemlich nach hinten losgehen, wenn so ein Arzt da in der Gegend praktiziert. Wenn dann: "MEIN Arzt verschreibt Ritalin nicht wie Smarties, sondern nach ausführlicher Diagnostik"

  • Kalliope

    Okay. Das deckt sich halt nicht so ganz mit meinem Erfahrungshorizont.

    Wobei mir das Angebot fürs Kind auch zu schnell kam.

    Allerdings wurde immer penibel Wert auf umfangreiche Diagnostik und Ausschluss von Kontraindikationen gelegt.

    Im Schadensfall haftet halt der Arzt, wenn er sich nicht an die Fachinformation hält.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, dass es bei den meisten Ärzten schon so ist wie du es schreibst. Wir hatten halt Pech an einen anderen zu bekommen. Und da reicht es ja, wenn ein oder zwei unter 100 Ärzten sind. Wobei meine Stadt vor 4 Jahren als "ADHS - Hauptstadt Deutschlands" - ähm - gefeiert wurde. Das ist halt mein Erfahrungshorizont. Wenn man will, ist es hier nicht all zu schwer an Ritalin zu kommen.

    Das mag in anderen Städten anders sein, aber in einem Gespräch würde ich persönlich "Ärzte überlegen sich das sehr genau" halt als eher schwaches allgemeines Argument ansehen. Personenbezogen ist das uU anders.

  • Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es oft zu leichtherzig verschrieben wird.

    Auf einer MuKi Kur vor Jahren waren meine Kinder und das meiner Freundin gefühlt die einzigen, die nicht medikamentös behandelt wurden.

    Die meisten Mütter, mit denen ich sprach, hatten nie andere Formen der Unterstützung erhalten. Keine Lerntherapie, keine Ergo usw.

    Das war mehr als befremdlich!