Freiwilligendienst in Togo oder Tansania

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  • Hallo zusammen,


    unser großes Kind hat sich bei verschiedenen Organisationen beworben für einen Freiwilligendienst. Ursprüngliches Wunschland war Tansania. Nun hat sie von der Wunschorganisation ein Angebot für Togo und von einer anderen Organisation, über die wir wenig wissen, ein Angebot für Tansania.

    Ich war noch nie in Afrika und das ganze Vorhaben flösst mir reichlich Respekt ein. An den Gedanken mit Tansania hatte ich mich zwischenzeitlich halbwegs gewöhnt, nun steht aber eben die Frage an, ob es auch Togo sein kann. Meinem (völlig subjektiven) Eindruck nach, ist das nochmal heftiger als Tansania - klimatisch, von der medizinischen Versorgung her und überhaupt. Kennt jemand von Euch beide Länder im Vergleich und kann mir dazu was sagen?


    Danke schon mal


    even

  • Ich hab in der Kilimanjaro Region gelebt. Urlaubsmäßig war ich dann noch im Ruaha Nationalpark, auf Sansibar, in Daressalam und an der Küste bei Tanga.

  • Ich glaube nicht unbedingt dass Togo 'heftiger' ist, was genau meinst du denn?


    Was ich mit beruecksichtigen wuerde ist dass Tansania vermutlich wenn dann englischsprachig ist (und ansonsten halt Kisuahili) und Togo französischsprachig (das auch de facto, zumindest in den Städten kommt man da mit Französisch ganz gut durch).

  • Meine Tochter war gerade in Südafrika, Freundinnen in Uganda, Malawi und Brasilien. Generell sollte man schon gucken, ob man mit dem Klima klar kommt, aber ansonsten steht und fällt alles mit der Freiwilligenstelle und der Organisatin mit der man fährt. Bei meiner Tochter war das super, die haben sich sehr gut gekümmert, waren immer ansprechbar.

    Die Freundin in Brasilien wurde von heute auf morgen von der Familie, bei der sie wohnte vor die Tür gesetzt,weil der Platz für eine verwitwete Angehörige plus Kinder gebraucht wurde. Sie kam von der Arbeit, konnte noch ihre Sachen packen und stand abends alleine in der Favela. Die Organisation war eine Woche nicht erreichbar und hat sich auch dann nicht gekümmert.

  • Westafrika ist klimatisch sehr anstrengend und insgesamt sehr intensiv, da dicht bevoelkert im Vgl. zu Ostafrika. Von Togo wuerde ich momentan abraten,da die pol. Situation schwierig ist und kippen kann. Im Zweifel wuerde euer Kind dann ohne Platz dastehen. Ansonsten ist Afrika super und beide Laender sind ok, wuerde es vom sprachlichen Interesse und der angebotenen Stelle abhaengig machen, wenn die Situation in Togo sich wieder stabilisieren sollte.

  • Ich bin gerade richtig erschrocken, als ich "Togo" gelesen habe. Eine gute Freundin von mir fährt dort aus beruflichen und privaten Gründen regelmäßig hin und erzählt mir seit einiger Zeit, wie schlimm es dort gerade ist (die politische Lage, also Repressionen, heftigste Demos, etc.) ... bloß bekommt man das hier halt so gar nicht mit aus den Medien.


    Beide Länder haben eine deutsche Kolonialvergangenheit. In der Schule lernen die Kinder dazu ja in der Regel nicht allzuviel, aber ich denke es macht schon sehr viel Sinn, wenn Du Deine Tochter auch auf dieses Thema ein bisschen vorbereitest (vielleicht macht das aber auch die Organisation).


    Viel Glück!

  • Ich kenne die Länder nicht, möchte aber einwerfen, dass ich es enorm entscheidend entscheidend finde, mit welcher Organisation sie geht.

    Da gibt es sehr gute aber eben auch sehr schlechte.

    Zb so Sachen wie ist immer jemand erreichbar? Kann mich im Notfall jemand besuchen kommen von der Organisation? Sind das Ländereigene Partner, mit denen zusammen gearbeitet wird oder gibt es zU im Land selbst keine direkten Ansprechpartner?

    Und dann natürlich auch: wie ist die Vorbereitung? Wie die Begleitung?

    Ich habe eine Weile in dem Bereich gearbeitet. Wenn du magst, schick mir eine PN mit den Namen.

    Die Tansania Organisation klingt ja etwas unklar zb.

  • Herzlichen Dank Euch für die EInschätzungen.


    Mit "heftiger" meine ich z.B. die klimatischen Bedingungen und auch, dass mir die politische Situation labiler erscheint als in Tansania. Sprachlich macht es keinen Unterschied, das Kind ist im neusprachlichen Zweig, käme also mit Englisch oder Französisch etwa gleich gut klar (oder auch nicht :-))


    Das Problem mit der Einschätzung der Organisationen sehe ich auch. Allerdings finde ich es schwierig, mir ein Bild davon zu machen, wer da jeweils dahinter steckt.

  • Mit "heftiger" meine ich z.B. die klimatischen Bedingungen und auch, dass mir die politische Situation labiler erscheint als in Tansania.

    Politisch scheint ja auch zu stimmen, da war ich wohl nicht auf dem aktuellen Stand. Und klimatisch kenne ich nur Westafrika, kann also nicht mit Tansania vergleichen. Viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!

  • Meine Tochter war für einige Monate in Kenia und ihr war sehr wichtig vorher mit Leuten sprechen zu können die schon dort waren, und hat sich so für "ihre" Missionsstation entschieden und gegen einige andere Optionen.


    Und auch jetzt fürs Auslandssemester hat sie nach Studenten gesucht die ihr was über die von ihr gewählten Orte sagen können,

    da sich vieles auf dem Papier anders anhört als es den Tatsachen entspricht.


    ( meine Einwände zur politischen Situation ihrer Wunschziele hat sie dagegen außen vor gelassen)

  • Bekannte von uns waren vor ein paar Jahren als Familie für zwei Jahre auf der Africa Mercy, einem Krankenhausschiff der Organisation Mercyships. Derzeitiger Einsatzort dieses Schiffs ist Kamerun, noch bis Juni 2018. Wo es anschließend hingeht, ist anscheinend noch nicht klar.

    Das ist allerdings kein FSJ, sondern man bezahlt sogar etwa 300 Euro im Monat pro Person, um dort arbeiten zu dürfen und sicht sich dafür in der Regel Sponsoren zu Hause.

    Die Organisation ist klar christlich orientiert; soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, sind sie aber nicht aggressiv missionarisch unterwegs.

    Auf mich hat das Ganze einen sehr seriösen Eindruck gemacht, der Vorteil wäre aus meiner Perspektive als Mutter, dass man zwar vor Ort ist und hilft, aber einen sicheren Hafen zum Schlafen hat, wo Menschen aus aller Welt zusammen leben und arbeiten. Die Einsätze erfolgen in Gebieten mit sehr schlechter medizinischer Versorgung, nicht jedoch in akuten Krisengebieten.

    Vielleicht wäre das ja auch eine Option?

  • eine "klar christlich orientierte" Organisation kommt eher nicht in frage, klingt aber interessant, danke für den Hinweis!

    Wenn eine klar christlich organisierte Organisation eher nicht in Frage kommt dann würde ich klar von Mercy Ships abraten.

    Ich war vor einiger Zeit mal für 2 Monate dort und ich (als praktizierende Christin) fand es schon sehr missionarisch. Die Leute dort sind überwiegend freikirchler und dort um zu missionieren. Tolle medizinische Arbeit leisten sie aber trotzdem und ich möchte die Zeit nicht missen!

    Ich war auch mal ein Jahr als "Missionarin auf zeit" mit einer kath ordensgemeinschaft in westafrika, das war wesentlich "unmissionarischer" .

  • Ich mach dann einfach mal ein bisschen Werbung für "meine" Organisation, mit der ich in Tansania war: https://dtpev.de

    Bewerbungen für den nächsten weltwärts Jahrgang (Abflug Sommer 2018) sind noch bis zum 27.12. möglich. Vielleicht ist das ja für euch interessant. Die DTP kann ich als Entsende-Organisation uneingeschränkt empfehlen. Wir hatten eine super Vor- und Nachbereitung und immer tansanische Ansprechpartner, die wir gut erreichen konnten.

  • ach und nochwas zu Mercy ships: man lebt da auf diesem Schiff schon irgendwie in einer parallelwelt. Sämtliches essen verfügbar weil es teilweise per Container aus Amerika oder den Niederlanden kommt, Strom immer verfügbar, Internet immer verfügbar, ...

  • mein Bruder war 1 Jahr in Sambia.

    Kann mal fragen mit welcher Organisation das war wenn es dich interessiert.

    Er wohnte in einer Familie. Als er zurück kam kamen auch 2 Mädchen aus Sambia mit, die über diese Organisation ein Jahr in Deutschland leben u arbeiten konnten.

  • mein Bruder war 1 Jahr in Sambia.

    Kann mal fragen mit welcher Organisation das war wenn es dich interessiert.

    Er wohnte in einer Familie. Als er zurück kam kamen auch 2 Mädchen aus Sambia mit, die über diese Organisation ein Jahr in Deutschland leben u arbeiten konnten.

    Das ist ja cool. Das stört mich oft an diesen Freiwilligendiensten, die Einseitigkeit des Austauschs.

    Zu den Organisationen: Zu meiner Zeit (ich war nicht in Afrika) gab es im Internet viele Erfahrungsberichte und Forenberichte zu den Organisationen.
    Wenn es eine seriöse Organisation ist, sollten die aber auch Kontakt zu Ehemaligen herstellen können, oder?