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  • Ich bin da bei Adrasteia

    Ich empfinde die Weihnachtsansprache des Präsidenten genau wie die Neujahrsansprache der Kanzlerin als lebbare Tradition.... Möchte aber, dass automatisch alle Menschen in Deutschland angesprochen werden, und nicht eine Gruppe erst hervorgehoben wird um dann andere "mitzumeinen"


    Ich bin Atheistin, schon immer, meine Familie ist ebenfalls atheistisch, und wir feiern ebenso schon immer Weihnachten....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich verstehe das Problem gerade so gar nicht. Das Wort "Menschen" wird doch nur deshalb verwendet, um eine Wiederholung von "Mitbürgerinnen und Mitbürgern" zu vermeiden.


    Wie würde das denn sonst klingen? Da würde es doch jedem mit Sprachgefühl in den Fingern jucken, die Wiederholung in "Menschen" zu ändern.


    Was man da anders hätte formulieren sollen, ist mir gerade völlig unklar.


    An diejenigen, die sich daran stoßen: Wie hätte der Satz lauten müssen, dass ihr euch mitgemeint fühlt und trotzdem flüssig zu lesen, sprechen und hören ist?


    Stört euch, dass ihr "Menschen" genannt werdet und nicht "Mitbürgerinnen und Mitbürger"? Für mich bedeutet dieser Satz: Er meint ALLE Mitbürgerinnen und Mitbürger. (Also ALLE sind für ihn Mitbürgerinnen und Mitbürger.) Und EXPLIZIT auch ALLE ohne christlicher oder sonst irgendeiner religiöser Tradition.

  • Aber wie Mensch es macht, ist es verkehrt, oder? Werden Menschen ohne christlichen Glauben einfach "mitgemeint" beschwerden sich vermmutlich etwa 33,3% darüber, dass sie übergangen werden, die anderen 33,3% beschweren sich jetzt, weil sie ausdrücklich erwähnt werden und den restlichen 33,3% ist es schlichtweg gleich, ob sie nun gemeint oder nicht gemeint sind.

    Hätte er nur von "Mitbürgern" gesprochen, wären viele Frauen auf die Barrikaden gegangen, egal ob mitgemeint oder nicht.

    Hätte er nur von "Mitbürgerinnen und Mitbürgern" gesprochen, hätten sich viele beschwert, die hier in Deutschland leben, schon lange, schon immer oder auch erst kurz, die aber nicht "eingebürgert" sind, egal ob mitgemeint oder nicht.

    Hätte er nur von "Mitbürgerinnen und Mitbürgern und den Menschen in unserem Land, die einer anderen Religion angehören gesproche, hätten viel ohne Religion.....

    usw - egal wieviele man mitmeint oder explizit erwähnt, es wird immer welche geben, denen ganu das übel aufstößt.

    Man kann eben die Krümel im Kuchen suchen.

    Man kann sich aber auch darüber freuen, dass der Bundespräsident ALLEN Menschen ein schönes Weoihnachtsfest wünscht - und so er selbst denn an Gott und Gottes Segen glaubt, kann er diesen Segen auch allen Menschen wünschen.


    Ich wünsche euch ALLEN auch ein gesegnetes und friedliches Weihnachtsfest, egal mit welchem Hintergrund ihr es feiert.


    Gruß, gaagii

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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  • Also ich bin ja auch ein Korinthen Kacker , was Sprache grade in Bezug mit Kindern angeht, aber das versteh ich nun auch nicht.


    Mal auseinander genommen:


    Zitat:

    Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten.


    Punkt .

    Damit wünscht er ALLEN Mitbürgern gesegnete Weihnachten.


    Als Zusatz möchte er auch noch denen Weihnachtswünsche senden, die nicht Weihnachten feiern, aus welchen Grund auch immer:


    Und ich möchte meinen Weihnachtsgruß auch an die Menschen in unserem Land richten, die nicht in der christlichen Tradition aufgewachsen sind, die einer anderen oder gar keiner Religion angehören.


    So werden es die meisten verstehen und so wird er sich meiner Meinung nach auch verstanden wissen wollen.


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Zitat:

    Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnachten.


    Punkt .

    Damit wünscht er ALLEN Mitbürgern gesegnete Weihnachten.


    Und sogar die Mitbürgerinnen! #zwinker


    Viel mehr irritiert hat mich, dass der Kameramann nicht dafür gesorgt hat, dass der Teleprompter so stand, dass Herr Steinmeier immer an der Kamera vorbei geschaut hat.

    Und die offenen Türen im Hintergrund! Ich verstehe schon, wie das wirken hätte sollen. Für mich hatte das aber etwas Gehetztes, als hätte er die Rede schnell zwischen Tür und Angel vorgetragen.

    Viele Grüße von Wattwurm

    Einmal editiert, zuletzt von Wattwurm () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • wenn Er den ersten Satz einfach so stehen gelassen hätte, dann fände ich das okay....


    Ich feiere gerne Weihnachten und freue mich, wenn man mir auch schöne, frohe oder gesegnete Festtage wünscht.... Aber der Zusatz - auch die nichtchristen, stößt mir sauer auf...


    Ich musstemich schon desöfteren rechtfertigen, warum ich Weihnachten feiere.... Und ich wünsche mir, dass auch mal endlich in der Öffentlichkeit ankommt, dass viele Menschen christlich-kulturelle feste begehen ohne religiösen Bezug...

    Das fand ich in der Rede unglücklich... Und trennt eher, als es Eint.



    Gerade Weihnachten und die taTasache, dass bspw. in Berlin die meisten Menschen Weihnachten feierN, obwohl sie Atheisten sind, oder Moslems (ich kenne viele Moslems die Weihnachten feiern) wäre ein Aufhänger dafür, zu betonen, dass wir Menschen aufeinander zugehen und gemeinsam alte und neue Traditionen fortführen und beginnen können.

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    Einmal editiert, zuletzt von Leslie Winkle ()

  • Ich verstehe es immer noch nicht.


    Er macht doch genau das. Er richtet seinen Weihnachtsgruß auch ausdrücklich an alle anderen. Ob sie jetzt Weihnachten feiern oder nicht und aus welchen Gründen auch immer.


    Das Wort "Weihnachtsgruß" ist doch wieder nur eine gute Möglichkeit, die Wiederholung der Wörter im ersten Satz zu vermeiden.

    • Offizieller Beitrag

    hätte er die "anderen" nicht erwähnt, wäre es auch nicht gut gewesen.


    auch ich finde die sprache sehr wichtig.


    in dem fall sieht man/frau!! wieder, dass es kaum möglich ist es allen recht zu machen.


    er fing mit allen mitbürger und mitbürgerinnen an, damit sind die jenigen, die eine andere staatsangehörigkeit besitzen, mitgemeint.


    erst dann richtet er seinen weihnhachtsgruß auch an menschen, die einer anderen und keiner religion angehören. weil man ja denken könnte, er meint nur die christlichen mitbürgerInnen, denn es geht um weihnachten, an sich ein christliches fest bzw. ein fest christlichen ursprungs (wobei da könnten wir auch diskutieren, wie viel heidnische traditionen in christlichen festen stecken :D )


    was ist dran unglücklich?

  • Ich gehe ja immer mehr dazu über, dem anderen erstmal das Beste zu unterstellen zu versuchen, und hätte das eher so interpretiert wie ein "Und ich möchte betonen, dass ich meinen Gruß nicht nur im christlichen Sinne meine, also nicht nur christlich gesegnet, sondern einfach alle Grüße, denn Weihnachten ist eine Zeit, in der die Stimmung tendenziell so ist, dass man mehr zusammenrückt, und außerdem bin ich der Bundespräsident von Euch allen und möchte nicht, dass sich jemand ausgeschlossen fühlt, nur weil ich mich jetzt an Weihnachten zu Wort melde, also, Leute hier in Deutschland und sonstwo in der Welt, Ihr seid alle mitgemeint, ich, als Euer Bundespräsident, grüße Euch alle ganz herzlich."

    Aber wenn er das alles so ausführen würde, würde er ja niemals fertig werden.


    Kommunikation beruht nicht nur darauf, dass der Sender möglichst präzise zu formulieren sucht, sondern dass der Empfänger sich auch bemüht, das Empfangene einzuordnen und entsprechend die Konnotationen für die Interpretation rauszusuchen, dass die Botschaft den Umständen entsprechend möglichst passend interpretiert wird. Und meistens können wir das auch.


    Ich würde davon ausgehen, dass unser Bundespräsident, wie ich ihn bislang erlebt habe, niemanden ausschließen will, sondern das genaue Gegenteil kommunizieren will.

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Erst der Nachsatz, lässt überhaupt die Idee zu, dass er nicht alle Menschen, die in Deutschland leben, gemeint haben könnte.... Aber Ihr vermutlich recht, hätte er es nicht gesagt, wäre es auch nicht gut gewesen.....

    Für mich zwar schon, aber dann für andere....


    Ich wünsche mir eine Welt, wo man einfach jedem eine schöne Weihnachtszeit wünschen kann, ohNe in Fettnäpfchen zu landen....


    Ich habe am letzten Schultag jedem Kind einzeln nette wünsche mitgegeben, dEnen die Weihnachten feiern, schöne fest und jene, die Weihnachten nicht feiern, schöne Ferien (ich habe viele Fragen müssen, weil dIe Tatsache ob man feiert oder nicht, nicht anhand der Religion oder Herkunft zu erkennen ist)

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  • Ach, naja, aber auch so könnte man jetzt hingehen und so interpretieren, dass z.B. alle MitbürgerInnen irgendwie christlich sind, und alle, die hier leben, aber keine Mitbürger sind und keine Mitbürgerinnen, nicht christlich sind oder einer anderen Religion oder gar keiner angehören. Was ist eigentlich mit Flüchtlingen, sind die MitbürgerInnen oder nicht? usw...


    Edit Ich finde nicht, dass er in einem Fettnäpfchen gelandet ist.

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    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Glaub ich ja auch, dass er das nicht trennend gemeint hat. Deshalb will ich mich damit auch gar nicht beschäftigen und erst recht nicht streiten.

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Um mal einen anderen Aspekt hineinzubringen: Ich hätte mir gewünscht, dass er nicht "gesegnete" Weihnachten wünscht, sondern einfach "frohe" oder "besinnliche" Weihnachten. Das wäre meiner Meinung nach für einen Bundespräsidenten neutraler und bezieht auch all jene ein, die Weihnachten nicht als christliches Fest feiern. Dann hätte er den zweiten Satz auch einfach weglassen können.

  • Ich verstehe, was Adrasteia meint. Man KANN auf den Gedanken kommen, wenn man die Sätze unbedingt auf die Goldwaage legen möchte und ein paar Korinthen dazu ***. Dann kann man auch einen angefressenen Thread dazu aufmachen und ein Fass obendrein.


    Man kann es auch lassen.

  • Ich verstehe, was Adrasteia meint. Man KANN auf den Gedanken kommen, wenn man die Sätze unbedingt auf die Goldwaage legen möchte und ein paar Korinthen dazu ***. Dann kann man auch einen angefressenen Thread dazu aufmachen und ein Fass obendrein.


    Man kann es auch lassen.

    You made my day.

  • Danke, Aoife
    Da fällt mir der Tweet von gestern von Ulf Poschardt (Bild-Zeitung) ein, der sich über die Predigt beim Weihnachtsgottesdienst beklagt - die war ihm zu sozial und ökologisch.
    Ich mein: jede und jeder soll bitte diese Feiertage genau so verbringen, wie es ihm gut tut und richtig erscheint. Das macht ja auch einen Teil von Weihnachten aus. Aber es ist doch trotzdem ein christlich geprägtes Fest. Da dann hervorzuheben, dass man sich eben mit seinen christlichen Segenswünschen nicht nur an Glaubensbrüder und -schwestern richtet, sondern an alle Menschen, ist für mich gleichermaßen christlich und übergeordnet eine gute Aussage. Ihm da dann einen Strick draus zu drehen... Hmm. Dann ist die Weihnachtsansprache vielleicht nicht die richtige Programmwahl gewesen. Denn deren Anspruch ist ja eigentlich vorher klar.

    By the way: ich fand sie gelungen und wohltuend un-salbungsvoll, im Vergleich zum letzten Jahr. Und Steinmeier schielt leicht, das linke Auge hat in die Kamera geguckt #ja

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Und Steinmeier schielt leicht, das linke Auge hat in die Kamera geguckt

    Oh, echt? Dann muss ich mir das doch mal genauer anschauen.8o



    Edit hat es jetzt genau gesehen:


    Der guckt gar nicht auf einen Teleprompter, der hat die Rede auswendig gelernt, aber der guckt immer auf seine Brillengläser, weil sie Kerzen da an dem Baum so im Luftzug flackern, der kontrolliert, ob der Baum schon abfackelt.

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    Einmal editiert, zuletzt von Fiawin ()

  • Meine Überzeugung :Der Segen eines alten Mannes hat noch keinem geschadet.

    Ich freue mich auch wenn der Papst alle möglichen Leute segnet, warum sollte ich mich nicht freuen dürfen wenn der Bundespräsident mir gesegnete Weihnachten wünscht.

    Ausserdem klingt das festlicher als bloß frohe Weihnachten

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Der Ärger kommt durch die Interpretation des Wortes "auch".


    A) Ich grüße die Mitbürgerinnen und Mitbürger und auch (=außerdem) die, die nicht christlich sind.

    Das würde implizieren, dass die, die nicht christlich sind, keine Mitbürgerinnen und Mitbürger sind und extra genannt werden müssen.


    B) Ich grüße die Mitbürgerinnen und Mitbürger und auch (= darunter auch) die, die nicht christlich sind.

    Das impliziert, dass man meinen könnte, es seien nur die christlichen gemeint, und daher wird das Inkludierende nochmal hervorgehoben.


    Da ich A) für extrem unwahrscheinlich halte, B) aber für sehr wahrscheinlich, finde ich es eher nett von ihm, dass er das gesagt hat.

    Ich glaube, wenn man will, kann man sich über alles aufregen.