Mein Problem ist bei gleichen Löhnen in unserem System tatsächlich die Rente: Jemand, der lange Ausbildungszeiten in Kauf nimmt, der wird dann auch noch mit einer kleineren Rente bestraft. Das finde ich sehr schräg.
Wenn gleiche Löhne, dann muss unbedingt was mit der Rente passiern. Denn ich fände es krachend ungerecht, wenn ein Akademikerin dann in die Altersarmut rutscht, weil sie erst später fertig wird und Geld verdienen kann.
Wobei das eh so was von umgekrempelt werden muss...
Altersarmut müsste es ja nicht geben. Warum nicht einfach (ja, ich weiß, haha) wenn schon gleiche Löhne, dann auch gleiche Rente?
Oder halt, wie von Xenia vorgeschlagen, die Anerkennung der Ausbildungszeiten.
Alles anzeigenDeswegen finde ich jeden Job erstmal gleich viel Wert. Und dann kann man gucken, inwiefern kleinere Zuschläge erforderlich sind für Unternehmerrisiken, unerträgliche Arbeitszeiten, Studienkreditschulden, Rentenzeiten usw.
Das Problem daran ist halt, dass sich das im Kapitalismus so nicht regeln lässt. Auch nicht mit dem Weg über eine bedarfsunabhängige Grundsicherung.
Geld ist das Mittel, um Ressourcen zu verteilen. Wenn alle gleich viel Geld zusätzlich haben, dann werden die lebensnotwendigen Dinge wie Essen und Wohnen recht schlagartig um soviel teurer werden, dass dieses "mehr Geld" davon aufgebraucht werden wird.
Dass es Leute gibt, die unverschämt viel Geld verdienen, dafür sehe ich erst mal zwei Gründe. Der eine ist fies und ungerecht, nämlich dass sich die geldhabende Klasse um ihre Mitglieder kümmert. (Und sicher auch ein Stück weit, dass die Männer an der Macht um das Einkommen von anderen Männern kümmern.) Und der andere ist betriebswirtschaftlich völlig rational: Wenn ich jemanden einstellen kann, der mir eine bestimmte Arbeit so erledigt, dass ich besonders viel Geld verdienen kann, dann biete ich ihm auch das Gehalt dafür, damit er für mich arbeiten mag.
Andererseits sind die wirklich wichtigen Bereiche zum Arbeiten ja nicht unbedingt die, mit denen sich Geld verdienen läßt. Müllabfuhr, ärztliche Versorgung, Landwirtschaft, Kinderbetreuung, Ausbildungen (Schule, Uni), ... Und ohne Produktionsmitarbeiter kann die Ingenieurin die tollsten Sachen entwickeln, bringt auch nichts.
Eigentlich voll schräg.
Ich finde die Idee einer begrenzten Schere ganz gut, also sowas wie 1:12. Wobei ich mich frage, warum es genau 1:12 ist und nicht z.B. 1:8. Gibt es dafür Gründe Talpa ?