Mir hat der Urlaub auch nie gereicht. Das hat mehrere Gründe.
1) die Kinder. Seit ich ein Kind habe, das nicht betreeungskompatibel ist, haben wir das Ferienproblem. Das war ja alles supi dupi mit Krippe und Kindergarten, so von der Betreuungszeit her. In der Schule fing dann das Problem an, selbst als wir noch ein Hortkind hatten.
2) ich. Ich brauche Zeit für mich, mein Gehirn braucht Frischluft und Auszeiten vom fremdgesteuert sein. Das wurde ebenfalls intensiver mit der Anzahl der Kinder. Ich habe akzeptiert, wie wichtig es ist, dass ich mich auch um mich selbst kümmre. Wenn ich auf 120 Prozent laufe mit Arbeit und Familie, dann gehe ich unter und es macht auch keinen Freude mehr, ich werde dann stinkig.
3) mein Job. Der hat mir keinen Spaß gemacht. Also er war erträglich, aber reiner Broterwerb.
Meine Lösungen waren, je nachdem was so ging:
Stunden reduzieren. Zwischen 35 h und 30 ergibt entweder über Gleitzeit nette Puffertage oder alternativ hatte ich auch ne Zeitlang eine feste 4 Tage Woche. Herrlich. Am Anfang hatte ich die Kombintaion aus alten Überstunden abbauen und gleich weniger Lohn, da wurden aus einigen Tagen Überstundenkonto gleich mal deutlich mehr.
Ein sabbatical nehmen. Ich habe die Elternzeit dafür genutzt, bei Nummer 2, das war super, da habe ich mich im Nähgewerbe probiert und kreativ ausgetobt. Mein Mann war ganz froh als ich wieder arbeiten ging
In der dritten Elternzeit habe ich mich schließlich selbständig gemacht und eine weitere Leidenschaft entdeckt und vertieft. Ich habe und hatte teilweise viel mehr zu tun als mit nur dem einen Job, aber die Zeit die ich damit verbringe, erfüllt mich, und ich habe nicht mehr das Gefühl, mich selbst zu verlieren in einer Tretmühle. Meine Tätigkeiten kann ich mit den Kindern und meinem Lebensrhytmus vereinbaren, also meistens jedenfalls. Die Nachteile nehme ich gerne in Kauf.
will sagen: ich finde Dich keineswegs zu anspruchsvoll. Es gibt Lösungen, und Du kannst sie für Dich finden. Wenn Du Deine Rahmenbedingungen kennst (mehr Urluab! ), kannst du daran rumschrauben. Bist Du bereit, dafür auf Gehalt zu verzichten? Möchtest Du vielleicht Energie investieren, eine andere Arbeitsstelle mit besseren Konditionen zu finden? Kurzfristig erst mal Aufwand, aber langfristig mit Benefits?
Ich habe den Eindruck dass ist ein Phänomen des Alterns. Auch ein paar meiner Kollegen ohne Kinder besinnt sich inzwischen darauf, dass Arbeit nicht alles im Leben ist. Da muss man kein schlechtes Gewissen haben finde ich. Vielleicht ist es auch ein Ruf, etwas im Leben zu verändern. Den Job al Broterwerb zu sehen und die anderen Dinge anderweitig anzupassen. Vielleicht die Kinder in ein Ferienlager/ Skifahren oder so anstatt Hort, das war für den großen damals ne riesensache und Freude, und ich hatte kein schlechtes Gewissen. Nur als Beispiel.