Bruder ist Bruder

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  • Ich habe in der Klasse zu einem Kind gesagt "wie geht's Deinen Brüdern?"


    Da haben einige betont, dass der eine Bruder des betreffenden Kindes ja ein Halbbruder sei....

    Als ich sagte, dass ich finde, Bruder gleich Bruder ist, egal ob die Kinder nur ein oder zwei gleiche Elternteile haben....


    Wie ist es bei euch?


    Ich habe Halbbrüder, eine "Vollschwester" und eine adoptivschwester..... Ist für mich völlig wurscht wer von meinen Geschwistern wieviel gleiche DNA haben, wie ich....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Meine halbe Schwester ist ganz klar meine ganze Schwester und nichts anders. Das war schon immer so und wird immer so bleiben.

  • Hier ist das auch so wie bei dir. Mein Sohn hat zwei Schwestern und einen Bruder(alles Halb- ;)), aber ich habe das noch nie so genannt. Mein Sohn selbst sagt auch immer Schwestern und Bruder.


    Vielleicht wollten die Kinder darauf hinaus, dass es nicht viel Kontakt gibt und haben es deshalb betont?

  • Hallo,


    Ich kenne es von Arbeit auch, daß Kinder im Grundschulalter zeitweise betonen, daß ein Geschwisterkind ein Halb-Geschwister ist.


    Ich habe aber nicht unbedingt, daß Gefühl, daß es irgendwie mit einer Wertung zu tun hat, daß es irgendwie mit mit mehr oder weniger Bruder/Schwester sein.


    Ich habe eher das Gefühl, es gehört für die Kinder zu dem Prozess, in dem sie sich ganz allgemein mit Familienzusammenhängen beschäftigen. Die sind für manche Kinder ja ganz schön vielschichtig.

    Diese Oma ist Mamas Mama und diese Oma ist Papas Mama. Diese Tante ist Mamas kleine Schwester und das Kind von dieser Oma und dieser Onkel ist Papas Großer Bruder und das Kind von jener Oma und jenem Opa.


    Jan ist mein Papa, weil der von klein auf mit mir lebt und Tom ist mein Papi, weil er mich in Mamas Bauch gemacht hat. Und Lene ist die neue Frau meines Papis, aber eben nicht meine Mama.


    Da gibt es einfach eine Menge zu sortieren und da kann es sein, daß solche Bezeichnungen Orientierung geben. Genau so wie ein Kind auf Arbeit plötzlich von Stiefmama und Stiefpapa, ja sogar Stiefgeschwisterchen sprach, wenn es die neuen Lebensgefährten (bzw. deren Kind) der Eltern meinte. Ganz ohne daß auch nur ansatzweise eine negative Bezeichnung mitschwang. Es half ihm einfach beim Sortieren und war zuallererst mal einfach eine wertfreie Verwandtschaftsbezeichnung wie Onkel, Cousine, Nichte, Großtante...


    Halbbruder kann in dem Zusammenhang sogar eine positive Komponente haben - der neue Partner meiner Mama gehört selbstverständlich so sehr zu uns, daß das gemeinsame Kind natürlich auch mein (Halb)Bruder ist.

  • Meine Kinder sehen das genauso. Als ich ihnen erklärt habe, daß mein Sohn nicht mit den älteren Töchtern ihres Vaters verwandt ist, waren sie erst ganz erstaunt.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Meine Töchter und mein Sohn sind Halbgeschwister... eigentlich... er war niemals etwas anderes als ihr Bruder, den sie 4 Stunden nach seiner Geburt aus der Klinik abgeholt haben , wer auch immer etwas anderes gesagt hat, wurde korrigiert... und das haben einige versucht... Bruder ist tatsächlich hier Bruder

    Lg doris

  • ich stimm dir zu, wenn die Geschwister eine Rolle spielen im Leben des Kindes, dann ist es egal ob Halb- oder Ganz- oder Stief- oder wie auch immer.

    Gerade bei einer solchen Frage, bei der es doch viel seltsamer wäre, zu fragen "Wie geht es deinem Bruder? Und wie geht es deinem Halbbruder?" Weil die Differenzierung auch keine Rolle spielt für deine Frage, denn die exakten Verwandtschaftsverhältnisse tun nix zur Sache. Angenommen, ein Halbbruder lebt anderswo und der gefragte Junge kann nicht genau wissen, wie es ihm geht, dann hättest du vielleicht anders formuliert. aber für Kinder die zusammen leben und den Alltag teilen sind Geschwister Geschwister, feddisch.

  • Der fragliche Halbbruder ist zwei Monate alt und lebt bei der Mutter.... Das Kind, das ich ansprach lebt im Wechsel bei der Mutter bzw. Seinem Vater

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Hallo,


    Wie gesagt, ich erlebe es oft einfach als verwandtschaftliche Zuordnung. Obwohl ich zu einer Großtante immer Tante gesagt habe und sie sicher nicht weniger lieb hatte als meine sonstigen Tanten, hätte ich sicher jemanden, der sie "Tante" genannt hätte, auf "Großtante korrigiert. Einfach weil ich stolz drauf war, die Unterschiede verstanden zu haben.


    Ich denke, bei den meisten Kindern schwingt da tatsächlich keine (negative) Wertung mit. Aber wirklich wissen kann man das natürlich nur, wenn man das Drumrum kennt.

  • Hier wurde so mit vier, fünf Jahren bemerkt (und betont) dass der eine Bruder ein Halbbruder ist. Das jüngste Kind hat das damals noch nicht ganz verstanden und sehr panisch gesagt, dass es dann lieber die obere Hälfte haben würde...

    Inzwischen ist das kein Thema mehr (wir haben auch die untere Hälfte behalten ;)).

  • Hallo,


    Ich glaube für viele Kinder ist es in der Sprach-Wertigkeit erst mal die gleiche Kategorie wie "großer Bruder" oder "kleiner Bruder", Oma oder Ur-Oma, Frau von... oder Lebensgefährtin/Freundin von...


    Ob es tatsächlich einen negativen Beiklang hat, hängt wie gesagt vom ganzen Drumrum ab.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe nur eine Schwester - auch wenn biologisch Halbschwester richtiger wäre.


    Aber: wir sind zusammen aufgewachsen, ich verstehe, wenn das ältere Kind sich in der Konstellation etwas abgrenzen möchte.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Auch ich habe drei große Halbbrüder, die gefühlsmäßig einfach Brüder sind.


    Allerdings kam das Thema immer wieder auf, wenn man sich über die große Geschwisterzahl wunderte (insgesamt sind wir sechs), dann habe ich schon erklärt, dass drei Halbgeschwister und wir eine Patchwork-Familie sind. War vor dreißig Jahren noch nicht so normal, jedenfalls in unserem Umfeld.


    Und als kleineres Kind habe ich das auch mehrfach mit meiner Mutter thematisiert, da ging es auch nur ums Verstehen und Einordnen, denke ich.

    Katrin (1977), Marie (2002), Jakob (2005) und David (2013)

  • Vielleicht ist es für den Jungen Halb -Bruder, weil er ihn ja nur um sich hat, wenn er bei Mama ist. Also gewissermaßen nur die halbe Zeit?#gruebel

    So mein Gedanke.

    Aber Kinder sind weniger wertend, was halbe oder andere Geschwister angeht, wie wir Erwachsene es manchmal glauben.

    Wenn Smileys fehlen, kommt's von tapatalk!
    #sorry

  • Ich glaube ich habe jetzt verstanden, was da in den Kindern vorging....


    Und ich muss mehr schreiben, es gab hier Missverständnisse....


    Junge F bekam im November einen zweiten Bruder.... F und sein erster Bruder leben wechselnd bei deren Eltern.... Als die Mutter schwanger war und F darüber sprach, war ein Mädchen N ganz verwirrt, wie die Mama schwanger werden kann, wenn die Eltern getrennt waren....

    F hat N die Begebenheiten erklärt....

    Gestern nun wurde F von seiner Mutter abgeholt und ihre beiden anderen Söhne waren dabei. F trödelte und ich sagte, komm, beeil dich, deine Mama und Brüder warten. Nun warf N ein, dass Fs kleinster Bruder ja "nur" der Halbbruder sei....

    Also es ist eher bei N für die Halb-, Stief- und Pflegegeschwister ungewöhnlich sind...

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Es ist ja mitunter nicht ganz einfach, wenn man in einer Patchworkfamilie die Verwandtschaftsgrade feststellen und erklären will.#zwinker


    Der Bruder meines Mannes ist im Alltag ganz klar sein Bruder und der Opa ist der Opa.

    Aber wenn man es aufdröseln will, haben die beiden die gleiche Mutter und unterschiedliche Väter, was zusammen mit meinen Eltern zu zwei Omas und drei Opas führt, von denen einer ein Stiefopa ist, was jedem zu lang ist. Außerdem hat der Opa Enkel auch wenn es korrekt Stiefenkel sind und der Onkel ist der Onkel und nicht der Halbonkel.


    Noch spannender ist es bei einer Freundin.

    Deren Eltern haben beide je zwei Kinder mit in die Beziehung gebracht und dann miteinander auch nochmal zwei Kinder bekommen.

    Vier von den sechsen haben inzwischen selbst Kinder.

    Die Verwandtschaft der Enkel untereinander zu erklären hat bei der jüngsten Tauffeier den ganzen Nachmittag gedauert.#haare:D

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ich drösel auch immer gerne alle stief, - halb, -groß und Gradverwandschaften auf,einfach weils echt interessant ist.

    Wenn ich erwähne dass meine Geschwister einen anderen Vater haben als ich, sagen viele :"Ach, das sind ja dann nur deine Halbgeschwister". Nein, es sind meine Geschwister, fertig aus ^^ wir sind aus dem gleichen Bauch gekommen, da ist für mich nix mit halb.

    Ich denke auch, das Kind fand nur die Umstände neu und fasziniert, vllt wollte es auch nur betonen die Zusammenhänge verstanden zu haben.

    Die Wertigkeit wird ja eigentlich nur von Erwachsenen gemacht..