Länger kranke Kinder und die Arbeit

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  • Hallo ihr Lieben,


    Während ich eben mal wieder in der Warteschleife der Klinik hing, habe ich mich gefragt, wie soll das eigentlich funktionieren, wenn ein Kind längerfristiger krank ist?


    Hier ist ja meine Tochter seit 2,5 Monaten mehr oder weniger krank. Gut, sie ist schon etwas älter und kann daher auch an normalen Tagen alleine zu Hause im Bett liegen bleiben. Allerdings gibt es in diesem Alter auch generell keine Kindkrank Tage mehr. Aber selbst wenn, 20 Tage sind schnell erschöpft, gerade wenn man vielleicht zuvor schon welche für ein anderes Kind "verbraucht" hat.

    Und auch wenn sie so alleine bleiben kann, kommen ja noch die ganzen arzttermine, Krankenhausaufenthalte etc.


    Nun haben sowohl mein Mann als auch ich das Glück, dass wir da derzeit etwas flexibel gestalten können, zt abends/unterwegs/wochenends noch Sachen abarbeiten können. Aber das ist ja nicht die Standardsituation. Und da ich gerade auch wiede eine Bewerbung laufen habe für einen Job, wo das nicht so einfach möglich wäre, habe ich mich gefragt - wie machen das andere?


    Wenn die Kindkrank Tage aufgebraucht sind und das Kind weiterhin krank ist und betreut werden muss. Wenn weiter Termine anstehen. Oder bei über 12jährigen, die so krank sind, dass sie auf Hilfe angewiesen sind bzw. Begleitung bei ärztlichen Terminen benötigen?

    Klar, Urlaub nehmen - aber auch der ist ja endlich. Unbezahlter Urlaub? Könnte man dann theoretisch Geld beim Amt beantragen oder fällt das unter "selbst schuld"?

    Selbst krank schreiben wäre möglich, aber ja nicht der legale Weg...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Wenn weiter Termine anstehen. Oder bei über 12jährigen, die so krank sind, dass sie auf Hilfe angewiesen sind bzw. Begleitung bei ärztlichen Terminen benötigen?

    J. muss regelmäßig zum Röntgen - nach OF kommt er nicht alleine hin, also fahre ich ihn hin, warte so lange da bis er fertig ist und fahren ihn wieder nach Hause. Für die Zeit lasse ich mir eine Arztbescheinigung von der Abteilung im KH/Arzt ausstellen und reiche diese beim AG ein - bisher war es ja immer problemlos.


    Ab Montag ist J. dann alleine zu Hause - ich fahre zum Glück nur 2 Minuten vom Büro nach Hause, wenn was sein sollte und um ihm was zu essen zu machen. Er hat sein Smartie in der Hosentasche und kann sich so bei mir melden, wenn er Hilfe braucht.


    Ansonsten finde ich es auch schwer zu realisieren, wenn die Kind-krank-Tage aufgebraucht sind. Unbezahlter Urlaub ist hier aufgrund dessen, dass ich AE bin, gar keine Option. Regulären Urlaub, nur wenn es anders nicht geht - dieser fehlt dann wieder zu anderen Zeiten #hmpf


    LG

    Manu

    #post Liebe Grüße
    Manu mit J. ( #male '04) ;)

    "One day you will wake up and there won't be any more time to do the things you've always wanted. Do it now."

    Paul Coelho

  • Ebura, ich habe kein chronisch krankes Kind, aber trotzdem komme ich mit dem normalen "Kind krank" hinten und vorne nicht rum!


    10-12 Infekte pro Jahr sollen ja normal sein laut Kinderarzt #weissnicht.


    Im Moment sind alle drei Kinder daheim! Das Kindergartenkind hat einen fiebrigen Infekt eingeschleppt und seit zwei Wochen macht der jetzt die Runde durch die Familie... und selbst die große hätte ich jetzt mit Fieber nicht alleine lassen wollen (abgesehen davon, dass die kleine auch noch nicht fit ist)


    Für uns geht das nur mit Homeoffice. Beide Partner mit außer Haus Arbeit wäre schlicht nicht möglich (wir haben es versucht und sind gescheitert).


    Die, die ich kenne, bei denen das funktioniert haben immer noch Familie am Start, die dann auch regelmäßig einspringt. Oder beneidenswert gesunde Kinder, die einfach nie krank werden.

    Oder sich mit dem Partner die Arbeitstage so aufteilen, dass immer einer daheim sein kann.

    Ich kenne allerdings auch einige Mütter aus dem Kindergarten, die sich echt aufgerieben haben und irgendwann endlos erschöpft waren, und frustriert aufgegeben haben.

  • ich arbeite nachts und am Wochenende.

    Genau dann ist mein mann Zuhause.


    Gibt schöneres. Aber kranke Kinder sind in dem Fall kein Problem.

    Ob ich dann Schlaf bekomme, allerdings schon

  • Hallo,


    Kind krank über 12 - das Problem hatten wir immer mal mit unserem Großen. Klar, bei einem einfachen Infekt kommen sie auch mal ein paar Stunden alleine aus, aber wenn sie sich erbrechen, wenn sie hoch fiebern und vielleicht 8-10 Stunden keiner da ist? Oder wie beim Großen, wenn er Migräne hatte? Er war dann unmöglich dazu in der Lage nach Erbrechen ggf. das Bett neu zu beziehen oder auch nur, ins Bad zu wanken, um sich zu waschen. So kann man ihn doch nicht stundenlang liegen lassen, das würde in jeder Pflege zu Recht als Vernachlässigung gezählt! ...


    Ich hab mal bei der KK nachgefragt, die aufgezeigten Möglichkeiten waren:


    - AG bitten, ob man spontan einen Tag Urlaub bekommt (Der dann anderswo fehlt)


    - Bei langzeit-krank um (unbezahlte) Freistellung bitten (hat mein Mann mal gemacht, als ich mit einem Kind 4 Wochen im KH war - was das finanziell heißt, muss ich keinem sagen...)


    - oder "Wenn sie sich nicht selber um das Kind kümmern können, müssen sie es eben ins Krankenhaus geben, da ist es doch dann gut versorgt." Klar, ich schaffe meinen 12-jährigen morgens mit einer Migräneattacke ins KH, um arbeiten gehen zu können.... die werden sich freuen dort...


    Wir konnten es zum Glück immer mit Hilfe der Großeltern und Dienstverschiebungen regeln. Ansonsten wäre es schwierig geworden...

  • Um ehrlich zu sein, ist das ein schwieriger Akt. Ich habe einen Bericht über ein Krebskrankes Kind gelesen und die Eltern hatten deswegen erhebliche Probleme.

  • Wir haben ja momentan genau dieses Problem und haben tatsächlich einfach nur Glück, dass mein Mann so eine großartige Chefin hat. Er darf zwei Monate einfach inoffiziell ausfallen. Er macht sowieso viel im Homeoffice, aber er hat auch viele Dienstreisen und Meetings und so. Ein paar Mails macht er jetzt von der Klinik aus, aber telefonieren kann er hier nicht und seine Meetings hat er auch alle abgesagt.

    Die Lösung der Klinik wäre eine Krankschreibung der Eltern. Sie empfehlen einem hier Ärzte, die schreiben einen wegen psychischer Arbeitsunfähigkeit (oder sowas in der Art, genau weiß ich es nicht mehr) sechs Wochen bezahlt krank, man kann das dann wohl bis auf zwei Jahre unbezahlt verlängern. Aber ne wirklich gute Lösung ist das ja auch nicht...

    J. *7/2009 L. *1/2012 M. *8/2016

    Sie haben gewonnen: Brokkoli n015.gif

    "so gut wie es früher war, ist es früher nie gewesen" Hermann van Veen

  • Wenn man selbst wg psychischer Belastung arbeitsunfähig geschrieben wird, dann ist man nach 6 Wochen nicht unbezahlt, sondern im Krankengeld....


    ...meines Wissens gibt es aber auch Möglichkeiten den Kinderkrankenschein verlängern zu lassen, wenn das Kind lrbensbedrohlich erkrankt ist, auch dann erhält man ja nicht den vollen Lohn.


    Meine Kollegin war übrigens vor Weihnachten wg der akuten psychischen Belastungssituation durch die lebensbedrohliche Erkrankung ihres längst erwachsenen Sohnes mehrere Wochen krank geschrieben. Das wusste auch jeder, und es war allen klar, dass sie nicht arbeitsfähig ist.

  • Ich habe gar keine kindkranktage von meiner kasse. Mein ag gewährt mir 4 pro Kalenderjahr für alle Kinder zusammen.


    Wenn jemand nachts nicht schlafen kann weil er ständig Kind rumträgt tröstet oder kotze wegwischt finde ich diesen menschen ausreichend beeinträchtigt. Va wenn ich sehe wofür sich manch Arbeitnehmer krankschreiben lässt

  • Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung. Mein Mann hat Gottseidank einen sehr kulanten Arbeitgeber (aber irgendwann ist da auch Schluss) und ich kann ziemlich viel Homeoffice machen (allerdings schaffe ich mit krankem Kind auch nur Bruchteile dessen, was eigentlich muss.). Wir erwägen gerade zwei Maßnahmen, falls unser Kind noch länger chronisch krank ist: Entweder wird mein Mann zurückstecken und weniger arbeiten und ich finanziere ihn mit (das hatten wir uns aber eigentlich beide nie so vorgestellt, wir haben komplett getrennte Finanzen und verdienen beide eigenes Geld. Wir wollten nie eine Hausfrauen/Hausmannehe.) oder wir gehen an unser Erspartes und versuchen eine Hilfskraft zu finden, die das Kind hin und wieder betreut. Das sind so die einzigen Wege, die ich momentan bei chronischer Krankheit sehe.


    lg roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky

  • Weil mich das Thema ja auch ein bisschen umtreibt und ich heute mit meiner Physiotherapeutin drüber sprach: Aupair?

    Ich habe mich in keinsterweise noch niemals nie mit diesem Thema beschäftigt, aber vielleicht wäre das ja eine Option?

  • Das ist jetzt nicht sehr erbaulich, annanita #finger

    Ich wünsche ganz fest baldige Genesung!


    Ein Au-pair könnte gesellschaft leisten und Tee kochen, aber die Arztbesuch und KH-Aufenthalte ja nicht abdecken...

  • Das ist echt schwierig und ungenügend gelöst.


    Die meisten, die ich kenne, behelfen sich mit Großeltern, so vorhanden.


    Wir persönlich teilen dann auf, ich (weil flexibler) arbeite dann entweder früh morgens und abends oder am Wochenende.


    Vermutlich wäre "wegen psychischer Belastung selbst krank geschrieben werden" das einzig mögliche - und dann immer abwechselnd als Eltern #haare

  • Bei jüngeren Kindern lassen sich sehr lange Krankheitsphasen ggf. auch durch Elternzeit auffangen, falls der Anspruch noch nicht voll genutzt wurde. Finanziell bedeutet das aber massive Einschnitte.

  • Das frage ich mich auch. Wenn es richtig schlimm kommt... hört einer auf zu arbeiten, denke ich. Bei uns war das mal die Überlegung, als der Kindergarten meinte, unser Kind wegen eines zu hohen Risikos nicht betreuen zu können. Das war krass. Gut zu wissen, dass es bei akuter Erkrankung diese oben genannten Krankschreibemöglichkeiten gibt!

    (Wir arbeiten beide mit 100% Präsenzpflicht und absolut unflexiblen Zeiten, da sähe ich echt keine andere Möglichkeit).

  • Einer der wenigen Punkte, bei denen wir als Beamte noch weniger gut wegkommen: pro verbeamtetem Elternteil gibt es 4 Tage Sonderurlaub für ein krankes Kind. Wir haben - toi, toi, toi - gesunde Kinder. Wie das sonst laufen würde - keine Ahnung!

  • Weil mich das Thema ja auch ein bisschen umtreibt und ich heute mit meiner Physiotherapeutin drüber sprach: Aupair?

    Ich habe mich in keinsterweise noch niemals nie mit diesem Thema beschäftigt, aber vielleicht wäre das ja eine Option?

    Haben wir ja auch immer mal wieder drueber nachgedacht. Aber wir sind dann doch immer wieder zu dem Entschluss gekommen, dass es uns nicht gut ginge mit einem/einer Fremden im Haus, wenn das eigene Kind so krank ist, dass man sich staendig Sorgen macht und Bauchweh hat und alles doof ist. Ich weiss auch nicht, ob das so eine tolle Situation fuer ein Aupair ist. Ein Aupair will ja auch bekuemmert werden, dann hat man die Mehrarbeit wieder an anderer Stelle. Ach, Kinder sollten einfach nicht krank werden.


    lg roma

    Toleranz ist der Verdacht, dass der Andere Recht hat - Kurt Tucholsky