Was würdet Ihr tun? Reise Nordkorea

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  • Indien hätte ich auch Bedenken und Mexiko auch. Brasilien waren wir 2016, da würde ich jederzeit wieder hin. Aber mulmig war mir zwischendurch schon, besonders im Dunkeln muss man schon aufpassen wo man hergeht. Das war sehr ungewohnt und man war immer wachsam, ganz merkwürdiges Gefühl.

  • Ja, sowas passiert ziemlich häufig. Wie geht es ihm?

    In Ipanema wurde uns auch fast ein Rucksack geklaut, habe dann aber laut gerufen, wodurch sie ihn fallen gelassen haben. Da die Vorbereitungen zur Olympia liefen, war viel Militär anwesend, sonst hätte die das sicher nicht gejuckt.

    Im Rückblick betrachtend war es schon sehr beklemmend, hier sollte man nicht her und dort auch nicht... Aber wir waren immer als Gruppe unterwegs.

  • Ich bin schon in vielen armen Ländern unterwegs gewesen. Ausgeraubt wurde unsere Reisegruppe in Neuseeland im Hotel #rolleyes. Also passieren kann überall was.

    Ich persönlich kann den Reiz Nordkoreas nicht verstehen und würde es mir auf keinen Fall antun wollen, eine so überwachte Reise zu unternehmen. Da führe ich lieber weiter östlich nach Kamtschatka. Aber ich bin eh mehr der Natur- als Kulturtourist.

  • Wie schätzt Ihr die Gefahr ein? Und will ich das System wirklich unterstützen?

    Mag jemand mit mir darüber diskutieren?

    Ich hab immer noch nicht alle Antworten gelesen, aber da ich mich gerade dringend ablenken muß, mag ich nochmal hier mitschreiben... Wenn ich darf...


    Ich denke immer noch über die Frage oben nach bzgl. "Gefahreinschätzung".

    Und ich denke einfach daß es die gleiche Problematik ist wie wenn man hier darüber diskutieren würde ob man ein vierjähriges Kind zum Milch holen schicken kann/darf..


    Die Gefahr ist einfach nicht neutral diskutierbar. Nichtmal mit Wahrscheinlichkeiten... Obwohl man natürlich vermuten kann daß es "gefährlicher" ist Nordkorea zu bereisen (ein vierjähriges Kind in der anonymen Großstadt zum Milch holen zu schicken) als Südkorea (ein Kind in einem 100-Seelen-Dorf loszuschicken).


    Wie so oft geht es dabei eigentlich nur um's Gefühl das man dabei hat. Und das ist so unterschiedlich bei jedem daß so eine Diskussion einfach keine Antwort ergeben kann.


    Zudem dieses Gefühl natürlich eine Mischung aus Erfahrungen in der Vergangenheit, den derzeitigen Medienberichten, dem aktuellen Umfeld und vielem mehr ist.


    Bei mir haben sich 99% der Leute an den Kopf gefasst und mich für verrückt erklärt als ich Anfang '80 alleine nach Syrien getrampt bin, ohne richtige Einreiseerlaubnis, noch dazu mitten im Libanonkrieg dort kurz auf der Suche nach einem Wörterbuch (das in D über 300DM damals kostete) war und wieder kein Visum hatte (da es keines gab), ABER nie ist mir auch nur ein Haar gekrümmt worden oder ich bin in irgendeine gefährliche Situation gekommen.


    Man muß sich nur mal vorstellen daß mir eine Citizen-Armbanduhr (Wert damals vielleicht 150DM) die ich im Londra Camping (billiger Campingplatz damals für LKW Fahrer Nähe Istanbul) in der Dusche liegengelassen hatte, Wochen später 1000km hinterhergebracht und in Aleppo übergeben wurde von einem Fremden, der weder meinen Namen noch irgendne Adresse von mir wußte. Die Welt war ein Dorf Anfang '80.... seufz.


    Aber wo ich in eine für mich lebensbedrohliche Situation gekommen bin war zur gleichen Zeit in Sarajewo als ein offensichtlich stark alkoholisierter Polizeichef meinen Paß auf den Boden geschmissen hat und mir erklärte er sei nicht zuständig dafür wenn mich Taxifahrer in seinem Land körperlich bedrohen. Ich erspare euch den Rest der Geschichte. Aber wir sprechen vom allseits beliebten Urlaubsland Jugoslawien.


    Gerade fällt mir ein, meine Freundin ist in den 80ern neben ihrem Freund in Italien vergewaltigt und im Spanienurlaub bis auf's Hemd inkl. Auto ausgeraubt worden..


    Es ist also alles relativ und einfach nicht wirklich einschätzbar.


    Heute würde ICH wohl in kein arabisches Land wie Syrien u. ä. mehr fahren, und dies waren für mich früher Länder in denen ich mich immer sicher gefühlt habe. Auf jeden Fall deutlich sicherer als in München im Hauptbahnhofsviertel, das hab ich früher immer verglichen. In einer Diktatur wie Syrien konnte man vollkommen unbehelligt um 2 Uhr nachts auf der Straße in einer Großstadt als Jugendliche spazieren gehen, im o. g. Bahnhofsviertel eher weniger.


    Worauf man sich weder früher noch heute allerdings verlassen kann, ist die Tatsache daß einen die Heimatbehörden schon irgendwie "rausholen" wenn man in bedenkliche Situationen im Ausland gerät. Da hab ich mich schon immer über die Naivität vieler gewundert.


    Der in meinem ersten Posting erwähnte englische Tourist (der "nur" Trekking in der Nähe des thailändischen Chiang Mai gemacht hatte) hätte nicht überlebt, wäre er nicht aus dem Gefängnis geflohen und die britischen Behörden konnten (oder wollten) schlichtweg nichts ausrichten.



    Ich überlege mal was mir immer noch Sicherheit geben würde... Die Kenntnis der Sprache und vorallem die Kenntnis der Mentalität und der Landesgeflogenheiten. Würde bei mir folglich total gegen einen Nordkorea-Besuch sprechen, hmmmmmm #confused

  • Rüdiger Frank bezeichnet in seinen Büchern Nordkorea, wenn man sich an die Regeln hält, als sehr sicher. Menschen, die gefangen genommen wurden, waren überwiegend Amerikaner oder Südkoreaner, nie Europäer. Hm... Aber will ich in ein Land, welches Personen festnimmt wegen eines gestohlenen Posters?! In Arbeitslager kommt man wohl auch nicht, teils wurden sie in Hotels gefangen gehalten. Aber was dort mit ihnen geschehen ist weiß ja auch keiner gesichert.

  • Rüdiger Frank bezeichnet in seinen Büchern Nordkorea, wenn man sich an die Regeln hält, als sehr sicher.

    Hmmmm, da lehnt er sich aber weit aus dem Fenster, denn was ist denn, wenn einfach nur von jemanden behauptet wird er hätte sich nicht an die Regeln gehalten? Obwohl er es tatsächlich tat.


    Da muß man ja nicht bis Nordkorea fahren, um so etwas zu erleben, da reicht schon die Türkei.


    Ich hab das mit den Regeln übrigens früher auch behauptet bzgl Diktaturen #schäm

    • Offizieller Beitrag

    Hmmmm, da lehnt er sich aber weit aus dem Fenster, denn was ist denn, wenn einfach nur von jemanden behauptet wird er hätte sich nicht an die Regeln gehalten? Obwohl er es tatsächlich tat.


    das wäre tatsächlich meine größte Sorge. Ich behaupte, dass ich mich gut an Regeln halten kann, wenn es sein muss, und auch kulturell grundsätzlich eher übersensibel unterwegs bin, aber die Sorge, dass einem doch was angehängt werden könnte, würde mich die Reise über nicht loslassen.

  • Ja, genau davor habe ich auch Angst. Kann ja ein Missverständnis sein. Die Guides haben ja auch keine Lust das ich mich daneben benehme, die werden ja auch zur Verantwortung gezogen.

    Hm, sehr schwieriges Thema.

    Aber wahrscheinlich ist es mir eh zu teuer nach Nordkorea zu reisen, von daher werde ich wahrscheinlich eher nicht ernsthaft überlegen müssen ob ich dorthin will.

  • Zudem dieses Gefühl natürlich eine Mischung aus Erfahrungen in der Vergangenheit

    das stimmt sicher.


    ich hab z.b. vor bestimmten „regimes“ nicht so viel angst wie andere leute offenbar. das kann daran liegen, dass mir das vertrauter ist und ich das subjektive (!) gefühl habe, das funktionieren selbiger einigermaßen einschätzen zu können. also die mechanismen, ziele usw.


    was ich behaupte weniger gut einschätzen zu können, wären zb. slums in kolumbien oder den usa.

  • Ja, genau davor habe ich auch Angst. Kann ja ein Missverständnis sein. Die Guides haben ja auch keine Lust das ich mich daneben benehme, die werden ja auch zur Verantwortung gezogen.

    Ha, DAS Stichwort! Die Guides...


    Ein letztes Mal die Erwähnung o g Engländers. Besagter Engländer kam in Burma als lebenslang in's Gefängnis, weil der Guide seinen Kopf geschickt aus der Schlinge gezogen hat, da er nicht selbst verurteilt werden wollte (verdiente sein Geld nicht nur mit Thailand Touris sondern auch mit Drogen).


    Soll heißen, am allerwenigsten ist auf Guides Verlass.



    Sorry. Das spricht irgendwie alles gegen einen Nordkorea-Besuch. Eigentlich wollt ich doch mitkommen #angst

  • Vielleicht sollten wir uns mal ein gemeinsames Urlaubsland raussuchen. Wir haben da so einige Übereinstimmungen... ;)

  • In einer Diktatur wie Syrien konnte man vollkommen unbehelligt um 2 Uhr nachts auf der Straße in einer Großstadt als Jugendliche spazieren gehen, im o. g. Bahnhofsviertel eher weniger.

    Worauf man sich weder früher noch heute allerdings verlassen kann, ist die Tatsache daß einen die Heimatbehörden schon irgendwie "rausholen" wenn man in bedenkliche Situationen im Ausland gerät. Da hab ich mich schon immer über die Naivität vieler gewundert.


    vielleicht doch syrien. also später mal.


    ich hab dazu eh noch ein paar fragen an dich, kommen per PN.