verkürztes Zungenbändchen? ( vorsicht lang )

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  • Hallo ihr Lieben,

    ich habe ein Problem und möchte gern mal Eure Meinungen dazu hören. Ich hole dazu etwas aus und erzähle was mehr, denn das hängt für uns alles zusammen.... Unsere Tochter Frieda ist 9 Jahre alt ( wird im Juli 10 ) und eigentlich immer gesund. Sie hat sehr selten mal etwas. Selbst jetzt, wo wochenlang Grippewelle und Durchfälle kusieren hat sie nichts. Nun waren wir vor einigen Wochen mal wieder beim Zahnarzt und leider wurden 2 kariöse Stellen gefunden, welche behandelt werden sollten. Beide an noch Milchzähnen und am Zahnhals. Da unsere Tochter da sehr ängstlich ist empfahl unsere Zahnärztin eine Lachgasbehandlung. Wir hatten dies vor 2 Jahren schonmal und haben da gute Erfahrung gemacht. Leider muss man die ja selber zahlen........66€ Nun ja. Wir waren einverstanden und machten den Termin. Geplant war beide Zähne in der Behandlung zu machen. Am Tag der Behandlung musste ich sie dann etwas früher von der Schule abholen und wir sind direkt zum Zahnarzt. Die nehmen sich viel Zeit und sind wirklich sehr nett. Es dauert alles bis sie unserer Tochter alles erklärt und gezeigt haben und das Lachgas soweit wirkt und dann wurde behandelt. Ich war die ganze Zeit mit im Raum und habe sowohl mit den Ärzten als auch mit Frieda gesprochen. Nachdem sie dann fertig war und zu mir kam sagte die Ärztin dann: "Dann machen wir direkt noch den neuen Termin für den 2. Zahn. Den konnten wir jetzt ja nicht mitbehandeln, weil es zu lange dauerte." ??? Ich war etwas überrumpelt ( ich empfinde Zahnarzttermine immer als stressig, bin selber Angstpatient bei Zahnärzten ) und habe nur nachgefragt: " Heißt das es sind dann 2 Lachgasbehandlungen statt einer?" Die Ärztin bestätigte mir das........... Nun das sind dann nochmal 66€ dazu.Also statt 66€ 134€.........Erst später dachte ich "Warum haben sie mich nicht gefragt ob ich damit einverstanden bin? Schliesslich saß ich mit im Raum und war am Gespräch beteilgt......... Nun ja. Ebenso mussten wir in der gleichen Praxis 2 Tage nach der Lachgasbehandlung noch zur Kieferorthopädin, da Friedas Zähne teilweise etwas schief wachsen. War mir auch schon aufgefallen. Ist nicht viel, aber doch zu sehen. Es hiess, die könne da ein paar Übungen mit der Zunge machen und so könnten wir eine Zahnspange vermeiden. Der Termin wäre nett und würde nur 20 Minuten dauern.......... Dann waren wir dort und als erstes sagte uns die Kieferorthopädin, daß Frieda ja ein verkürztes Zungenbändchen habe und dies operiert werden sollte. Sie fing an uns zu erklären welche Probleme das macht und warum und erklärte uns ca. 30 Minuten lang alles mögliche über Zungenphysiologie, Kieferstellungen und alle möglichen Symptome. Sie erklärte, daß durch die Fehllage der Zunge die Kinder immer durch den Mund atmen und auch nachts schlechter schlafen und tagsüber oft müde sind und unter Sauerstoffmangel leiden. Sie hätten eine insgesamt verkrampfte schiefe Körperhaltung bzw vorgebeugte Haltung und könnten sich schlechter konzentrieren usw usw........... Es waren alles derartig viel Informationen, daß mir nur noch der Kopf schwirrte....... In dem Moment erschien mir aber alles einleuchtend denn: als Frieda ein Baby war hatten wir massive Stillprobleme und sie nahm nur sehr schlecht zu. Ich vermutete damals, daß sie ein zu kurzes Zungenbändchen haben könnte, weil ich gelesen hatte, daß es solche Probleme verursacht. Das wurde aber damals von Hebamme und Ärten nicht ernstgenommen und so nicht festgestellt. Ausserdem sagt unsere Tochter oft "Ich bin halt müde", ist wirklich mittags nach der Schule sehr müde und braucht sehr viel Schlaf. Als sie klein war schlief sie SEHR schlecht und sehr wenig, aber inzwischen schläft sie lange und tief. Die Einschlafphase empfinde ich als normal und nicht gestört. Früher war das anders. Aber die Tatsache, daß ich das früher auch vermutet hatte und dass sie halt oft sagt sie sei müde hat mich das ernst nehmen lassen. Nun empfahl mir die Kieferorthopädin eine besondere Art der Therapie für Frieda. Genannt Myobrace. Dazu erklärte sie uns nochmals so 20 Minuten lang intensiv zig Sachen um schliesslich anzumerken: " Das Ganze kostet im Monat 89€ und sollte so ca 2 Jahre gemacht werden " Ach ja, und die Zungenbändchen OP wird nur in Vollnarkose mit Kinderanästhesie-Team gemacht und kostet dann 150€ extra. Ich dachte ich werde verrückt. Ich erwähnte dann, daß ich 89€ im Monat nicht bezahlen könne und sie bat mich dass nochmal in Ruhe zu überlegen. Wir könnten ja erstmal die OP machen. Nun ja.

    Nachdem ich all das eine Weile im Kopf und Herzen bewegt habe empfinde ich zunehmend, daß diese Zahnärzte einfach immer wieder mit Extrakosten ankommen und mir das Gefühl geben ich müsse deren teure Praxis finanzieren. Ich habe da Vertrauen verloren und habe das Gefühl abgezockt zu werden ( hart gesagt ).

    Nun frage ich mich: Wie ist das, hat Frieda denn wirklich ein verkürztes Zungenbändchen? Und wenn, muss man es operieren? Und warum soll sie Sauerstoffmangel haben? Und wie beurteile ich welcher Arzt recht hat?

    Ich habe jetzt schonmal noch einen Termin beim HNO Arzt gemacht deswegen.

    Außerdem überlege ich wie ich mit der Extra Lachgasbehandlung umgehe. Die steht nämlich jetzt an. Wegen verstopfter Nase mussten wir die einmal verschieben. Ich überlege, ob ich denn nochmal zu dem Zahnarzt gehe und die 66€ bezahle und unserer Tochter die entspannte Behandlung gönne oder ob ich direkt eine ander Zahnärztin mit ihr aufsuche ( habe bereits nach langem intensiven Recherchen eine gute gefunden ) und schaue wie es da läuft...........

    Wie sehr ihr das Ganze? Sowohl mit dem Zungenbändchen als auch mit dem Lachgas und den Extrakosten.

    Vielen Dank fürs lesen dieses langen Textes und Eure geschätzte Meinung! #herzen

    Liebe Grüße,
    Chris mit Frieda Lina,
    "Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken."







    • Offizieller Beitrag

    Hm... Du hast Deine Tochter doch sehr lange gestillt. Hattest Du da am Anfang Probleme? So ein verkürztes Zungenbändchen macht doch normalerweise beim Stillen massive Probleme (wunde Brustwarzen, nicht richtig andocken können, überhaupt nicht richtig stillen können...). Da wäre ich als Langzeitstillmama schon etwas verwundert, wenn dann mit 10 Jahren plötzlich ein verkürztes Zungenband diagnostiziert würde und würde mindestens eine Zweitmeinung einholen.

  • Hm, spontan fällt mir bloß auf, dass ich es sehr komsch finde, dass die nicht in der Lage sind, zwei Füllungen in einer Behandlung zu machen? Das dauert ja nun nicht ewig!


    Der Rest klingt auch eher dubios, allerdings weiß ich da noch weniger fachliches zu. Aber dein Gefühl teile ich!

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • Ja, wir haben sehr lange gestillt, das stimmt. Allerdings habe ich fast die ganze Zeit mit Brusternährungsset gestillt, weil wir eben nichts in den Griff bekommen haben und Frieda tatsächlich nicht richtig Milch bekommen hat. Letztlich schwer zu sagen, ob es am andocken lag, an meiner Milchproduktion ( bin eine ältere Mutter ) oder am Zungenbändchen........ Nur mit dem Brusternährungsset lief es einigermassen und selbst damit hatten wir noch Probleme.

    Liebe Grüße,
    Chris mit Frieda Lina,
    "Solange Menschen denken, daß Tiere nicht fühlen müssen Tiere fühlen, daß Menschen nicht denken."







    • Offizieller Beitrag

    Also meine Tochter hatte ein stark verkürztes Zungenbändchen und das wurde in den ersten Lebenstagen in der Zahnklinik ohne jegliche Betäubung einfach irgendwie durchgeknippst. Sie hatte da auch wohl keine Schmerzen, denn gebrüllt hat sie nur beim Hinlegen, nicht mehr als sich alle möglichen Leute über die beugten. Von daher kommt mir Vollnarkose doch sehr übertrieben vor.

    • Offizieller Beitrag

    Ah ok, das wusste ich nicht. Dann könnte es durchaus stimmen.


    Salino meines Wissens (ich habe einige IBCLC Stillberaterinnen im Freundeskreis), ist das durchtrennen des Zungenbandes bei so kleinen recht unproblematisch, je älter das Kind umso größer wird der Eingriff. Es kann also durchaus sein, dass mit 10 eine Vollnarkose nötig ist.

  • Meine Mutter hat sich vor 50 Jahren mit Anfang 20 das Zungenbändchen ganz ohne Betäubung schneiden lassen. Gut, meine Mutter ist hart im nehmen, aber mir erscheint eine Vollnarkose schon sehr heftig.

    Zu der Lachgasbehandlung, kannst du vielleicht mit deiner Tochter reden, ob eine einfache Spritze auch ausreichen würde?

    Hat die Kieferorthopädin euch denn auch noch erklärt, wie die Behandlung mit Spange aussehen würde? Wie das dort mit den Kosten wären?

    Ansonsten, wäre vielleicht Logopädie (auf Rezept )eine Alternative.

  • Wegen der Zungenmuskulatur frag mal beim Logopäden.

    Es gibt das MFT und wird über ein ganz normales Logorezept verordnet.

    Auf dem Rezept muss SP3 stehen.


    Diese 89 € kannste dir wirklich sparen.

    LG
    Marau
    #kerze M. 06.09.1984 - 02.01.2017
    Was man tief im Herzen trägt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

  • Zungenbändchen wurde bei meiner Tochter auch geschnitten im Babyalter. Der Kinderarzt hat dazu gemeint Impfen wäre schlimmer. Ich hatte auch eine Zahnärztin die für jeden Zahn einzeln Lachgas genommen hat#hmpf

    Ich hab dann gewechselt, das muss wirklich nicht sein.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Noch was vergessen

    Google mal nach MFT Padovan.

    Schnuppe hat es bei der Logo gemacht.

    LG
    Marau
    #kerze M. 06.09.1984 - 02.01.2017
    Was man tief im Herzen trägt, kann man nicht durch den Tod verlieren.

  • Ich würde mir da tatsächlich eine zweite Meinung holen.


    Gerade beim Kieferorthopäden. Da hab ich auch die Erfahrung gemacht, dass es welche gibt, die nur die teuerste Methode empfehlen.


    Die Zweitmeinung war dann völlig entsetzt, weil da auch ihrer Meinung nach völlig unnötige Schritte gemacht wurden.

    Brachte auch mehr Geld.

  • Nur ganz kurz, da unterwegs:


    Ich habe gerade kürzlich sehr ausführlich mit einer Hebamme und Stillberaterin IBCLC über verkürzte Zungenbänder gesprochen. Meine 2.5 jährige Tochter hat auch ein verkürztes Zungenbändchen.


    Eine Verkürzung kann sehr unterschiedlich sein. Je nach Lage und Ausprägung bedeutet es eine sehr unterschiedlich starke Einschränkung der Bewegungsfähigkeit der Zunge. Viele Fachpersonen erkennen es nicht richtig oder kennen sich mit den Auswirkungen nicht aus. Es lohnt bestimmt, eine zweite Meinung einzuholen. Eventuell auch bei einer Logopädin, die gewohnt ist, die Bewegungsfähigkeit zu beurteilen. Die Stillberaterin hat mir auch noch ein Infoblatt mit Übungen zum Bewegungstraining für die Zunge gegeben.


    Sie meinte auch noch, dass es für sie sehr interessant sei, mit einer Mutter zu reden, die keine Stillprobleme hatte deswegen. Als Stillberaterin sieht sie natürlich vor allem die Fälle, in denen es schwierig ist. Das kann einem manchmal eine etwas einseitige Sicht vermitteln. Das würde ich im Gespräch mit Fachpersonen immer berücksichtigen.


    Uns wurde übrigens von verschiedenen Hebammen und Ärztinnen verschiedenes geraten: Die einen haben ähnliche Horrorszenarien beschworen wie Eure Kieferorthopädin. Die anderen meinten, dass kein Handlungsbedarf besteht, solange es keine akuten Probleme macht.


    Allerdings waren sich alle einig, dass das Durchtrennen nach den ersten Monaten immer unter Vollnarkose durchgeführt werden sollte. Allerdings redeten sie immer vom Kleinkindalter. Vielleicht geht es mit neun Jahren ja schon mit örtlicher Betäubung.


    Wir haben uns letztendlich zunächst dagegen entschieden. Ausschlag gegeben hat am Schluss, dass mein Vater auch ein stark verkürztes Zungenbändchen hatte. Bis auf ein kaum wahrnehmbares Lispeln hat es ihm nie Probleme bereitet, ohne Eingriff.


    Alles Gute Euch!

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich würde eine zweite und ggf dritte Meinung einholen. Wie sieht die Zunge aus, wenn sie sie rausstreckt? Hier auch einmal ein kurzes Zungenbändchen und ein kurzes Lippenbändchen in Kombi. Stillen war anfangs sehr anstrengend und bis zum Schluss nicht so angenehm wie bei meine anderen Kind. Wenn das Kind die Zunge rausstreckt, ist die Zungenspitze so herzförmig. Hier hat aber der Kieferorthopäde das nicht für bedenklich gehalten. Uns würde auch gesagt, dass man eine kurze Vollnarkose machen würde, wenn man es nach dem Babyalter durchtrennt.

  • Zur Lachgas- Zahnbehandlung:

    Wir mussten für die Lachgasnarkose nie extra zahlen. Diese wurde uns gerade zur Behandlung mehrerer Zähne gleichzeitig empfohlen (bei uns waren es bis zu vier Zähne bei einem Termin).


    Zu Myobrace:

    Ich kenne diese Behandlungsmethode nicht, empfinde die Beratung aber als etwas einseitig. Was gibt es denn für Alternativen (Zahnspange etc.) und was würde die Krankenkasse übernehmen? Was sind die Vor- und Nachteile?


    Zum Zungenbändchen:

    Da würde ich evtl. eine zweite Meinung einholen und überprüfen lassen (Schlaflabor?) ob sie wirklich deswegen schlecht schläft.

  • Mein großer hatte auch ein verkürztes Zungenbändchen, ohne Probleme beim Stillen. Mit sechs haben Kinderzahnärztin und der Kieferorthopäde bemerkt, dass es zu kurz ist und erst dann haben wir beobachtet, was alles an Zungenmotorik nicht funktioniert hat#angst

    Das Band wurde mit Lokalanästhesie durchtrennt, das war unspektakulär und dann bräuchte es zwei Jahre Logopädie, bis er die Zunge normal bewegen konnte.

  • Habe gerade versucht etwas über diese My*br*ces herauszufinden (Seltsam, außer Werbung gibt's dazu keine Infos. Erfahrungen, Vergleich, Erfolgsstatistiken - Fehlanzeige!)

    Dabei bin ich über diesen Artikel gestolpert:

    http://www.spiegel.de/gesundhe…n-behandelt-a-930626.html


    An Eurer Stelle würde ich mich nach einem neuen Zahnarzt umsehen. Das riecht nach Abzocke...

    Sandra
    mit #male ( 07/05 )
    und #male ( 04/08 )

    Einmal editiert, zuletzt von sandre ()