Eingewöhnung Kita - Kind will nicht essen

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  • Hallo,


    unsere Eingewöhnung Nr. 2 läuft im Großen und Ganzen gut. Kind fast 3, wir haben seit November gaaanz langsam eingewöhnt, unterbrochen von vielen vielen Krankheitsphasen und längeren Weihnachtsferien, ich war ganz lange dabei. Seit anderthalb Wochen geht er endlich ganz alleine und bleibt von 9-12/13 Uhr relativ problemlos. Er mag die ErzieherInnen, die Kinder, die Umgebung, lässt sich trösten bei Trennungsschmerz und Schmerzen, lässt sich wickeln und fürs Draußenspiel anziehen. Seit gestern werde ich sogar von ihm ausgehend direkt nach dem ausziehen in der Garderobe rausgeschickt. Und das obwohl er manchmal immer noch mit den Tränchen kämpft und immer wieder erzählt wie es abläuft in der Kita, dass ich ihn abhole etc, da wird grad offenbar noch kräftig verarbeitet.

    Ich bin super froh mit der Entwicklung, mussten wir doch vor einem Jahr den ersten Eingewöhnversuch in einer anderen Kita abbrechen, ich arbeite im Moment noch nicht und es bestand daher kein Zeitdruck, aber natürlich tut mir jetzt die kinderfreie Zeit auch unglaublich gut.


    So, nun zu meinem Problem oder nennen wir es Unsicherheit mit dem weiteren Vorgehen.


    Mein Kind isst kein Mittagessen in der Kita. Will er nicht. Auch nicht wenn sie ihm extra alle Komponenten separat servieren (er isst kaum vermischtes Essen zuhause). Wenn alle anderen Kinder sich an den Mittagstisch setzen hat er wohl auch immer einen emotionalen Einbruch und weint, will nach Hause. Lässt sich aber beruhigen und spielt immer schön, wenn ich ihn um 13 Uhr abhole.


    Die Erzieherin schlug gestern vor, ich solle eine Brotdose mitgeben und heute sollte er bis 14 Uhr bleiben (der Platz ist für 5-7h, also können wir die Bleibezeit theoretisch bis 16 Uhr ausdehnen.) Mein Gegenvorschlag ganz spontan war, sie soll es erstmal mit Brot oder Zwieback versuchen und wir bleiben vorerst bei 13 Uhr, so dass er danach zuhause essen kann bzw. ich ihm was mitbringe beim Abholen.


    Ich würde gern von euch wissen, ob die Essensverweigerung öfter mal vorkommt in der Eingewöhnungszeit und sich von allein gibt. Ideen, was ich außer vorbereitete Brotzeit mitgeben noch versuchen könnte?


    Vor dem Mittagessen abholen kommt eher nicht in Frage, weil ich die Zeit brauche und mittelfristig auch wieder arbeiten werde.

  • Mein Kind hat von Rosinen gelebt am Anfang. Ist nicht ungewöhnlich. Ich habe Tütenweise Rosinen in die Kita geschleppt, wollten ja dann alle Kinder :) Gib was mit und warte ab. Meine Kinder haben noch gestillt in der Zeit und sind zum Abholen über mich hergefallen.


    Hat sich alles gegeben, mit Geduld wird sich alles finden.

    Life is a mountain - ride it like a wave

  • Da sagst du was. Wir stillen noch zum einschlafen. Vielleicht ist er dann auch müde und will lieber stillen und Mamanähe sowieso und das Essen erinnert ihn daran.


    Seine Trinkflaschen sind auch ganz abgekaut, er hat scheinbar buchstäblich noch dran zu knabbern. Er will auch immer Baby sein, weil ihm ständig von allen außer mir gesagt wird er sei ja nun so ein großer Junge.


    Gut, ich werde ihm Lieblingsessen einpacken und einfach mal schauen, ob er mit der Zeit doch den anderen Kindern nacheifern möchte.

  • Ja, hier!

    Meine Tochter hat lange das Essen im Kindergarten verweigert - das war für uns unproblematisch, da es nicht um Mittag, sondern nur ums Frühstück ging (das aber vom Kindergarten gestellt wird und das alle gemeinsam einnehmen). Ich erzähl einfach mal, vielleicht hilft's ja:

    Für sie war das Am-Tisch-Sitzen mit anderen Kindern eine totale Stress-Situation. Schon im ersten Kindergarten war das für sie schwierig gewesen (zwischendurch lange Pause mit Zuhausebleiben, also vielleicht auch vergleichbar mit Eurer Situation), und da hat sie im neuen KiGa einfach lieber gar nicht gegessen.

    Die ErzieherInnen waren unglaublich toll, haben sie machen lassen - sie durfte ruhig nebenan spielen -, und sogar zu ihrem Geburtstag das Frühstück für alle als "Geburtstags-Kaffee" bezeichnet, damit sie mitessen konnte. Da ging das dann einmal.

    Irgendwann hat es sich gegeben. Ich vermute, als nach und nach alle Kinder bekannter waren. Und als sie endlich Vertrauen hatte, dass es keine schlimmen Konsequenzen hat, wenn sie etwas "falsch" macht. Sie hat noch heute z.B. Angst, andere darum zu bitten, ihr das Wasser zu reichen.

    Zwischendurch hatte ich deutlich das Gefühl, es ging bei ihr auch darum, wenigstens eine Sache selbst zu bestimmen - wenn sie schon in den KiGa muss, dann wird sie wenigstens dort nichts essen.


    Wie gut, dass bei Euch auch die ErzieherInnen mitziehen und offen für Vorschläge sind. Ich glaube, das ist sehr wichtig. Vielleicht kannst Du irgendwie rausfinden, was das Problem eigentlich ist: Die vielen Kinder am Tisch? Das fremde Essen? Der Situationswechsel (manche Kinder weinen, wenn sie den Raum wechseln sollen)? Das Autonomiebestreben? Eine alte Erinnerung von der ersten Eingewöhnung? Die Angst, die Situation nicht einschätzen zu können, etwas falsch zu machen?


    Bestimmt gibt sich das irgendwann, auch von alleine. Aber Du kannst ja verschiedene Sachen ausprobieren: Zwieback bis 13 Uhr, Brotdose bis 14 Uhr ...


    Alles Gute!

    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

  • Danke für die Denkanstöße.


    Geburtstag ist ja bald, vielleicht findet er es ja toll den anderen was mitzubringen und im Mittelpunkt zu stehen.


    Raumwechsel machen sie oft, nicht nur zum essen, das ist es schonmal nicht. In der ersten Kita sind wir nie zum essen gewesen. Die anderen Sachen versuche ich mal zu ergründen. Er ist eigentlich kein ängstliches oder sehr auf angepasst sein bedachtes Kind. :D Aber kann ja in der Situation anders sein.

  • Das ist normal. Bei mir in der Tagespflege nicht so oft, aber in den großen Gruppen im Kiga oder Krippe ist das Standard. Da sind immer ein, zwei Kinder dabei denen die Aufregung (ob positiv oder negativ) einfach den Magen zuschnürt. Anfangs würd ich einfach bisschen was mitgeben und wenn er nicht essen mag dann lässt ers halt und holts beim Abholen nach. Übrigens klappts mit dem Essen manchmal nach dem Mittagsschlaf besser weil schon einige Eindrücke verarbeitet sind. MIttagessen ist ja zwischen "Tausend Eindrücke" und "eh schon müde" . Spricht also jetzt nicht zwangsweise gegen länger bleiben.


    Brotdose von daheim ist für manche Kinder ein Stück Sicherheit. Sohni weigert sich jetzt immer noch, sich als Warmesser anmelden zu lassen. Obwohl er durchaus auch mal ne Portion mit isst wenn was übrig ist und er Lust drauf hat (die bieten es den "Kaltessern" dann an) oder auch an Notbesetzungs-Tagen wenns kein Catering gibt (z.B. Faschingsdienstag wenn um 13 Uhr schon Schluss ist) und auch die Kaltesser-Kinder keine Brotdosen mitbringen sollen sondern eine Erzieherin was für alle kocht.

    Aber seine Brotdose gibt ihm Sicherheit. Auch wenn da manchmal was drin ist was er nicht so toll findet. Wenn Mama z.B. auf solche Ideen kommt, Ants on a log oder Broccoli mitzugeben. Aber trotzdem vertraut er mir mehr als dem Catering.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich würde ihm immer die gleiche Brotdose mit seinem Essen fertig machen. Irgendwann würd ich weniger reintun und in der Kita sollen sie dann Kartoffeln oder Nudeln (je nachdem was es gibt) dazutun. So "oh du hast heute auch Kartoffeln dabei".

    Ganz langsam und entspannt.

  • Das Kind beschwindeln? Das würde ich nicht tun. Aber eine Alternative anbieten (eigene Brotdose) und ihm Zeit geben. Ich denke, das verwächst sich.

  • So, Kind ist mit MD-Infekt zuhause.


    Freitag jedenfalls hat er auch aus seiner Brotdose nichts gegessen. Ich werde ihm aber weiterhin was mitgeben, wenn er wieder geht.


    Mittagsschlaf ist ein weiteres Thema, bei dem ich mir noch nicht über das weitere Vorgehen im Klaren bin. Zuhause macht er meistens noch Mittagsschlaf, wenn auch oft eher spät am Tag. NUR mit stillen.

    Ich kann mir so gar nicht vorstellen, wie das in der Kita klappen soll, deshalb habe ich erstmal entschieden, dass er nach dem Essen mit nach oben zu den großen Kindern geht und spielt. Da sind auch einige Nichtschläfer aus seiner Gruppe dabei und die Erzieherin sagte mir neulich oben sei er immer so entspannt, sie habe überlegt, ob er nicht schon ganz zu den Größeren wechseln könne. Wenn ich ihn um 13 Uhr da abhole, ist er auch auf dem Heimweg viel gechillter als wenn ich ihn direkt nach dem Essen um 12 hole.

  • Mein Kind schlief ja auch sehr lange noch stillend ein. Nachdem ich mit der Kita geklärt hatte, das Abstillen keine Option ist, fanden sie eine alternative Variante, die dort auch gut klappte. Sie war aber auch gerade erst zwei, da brauchte sie den Mittagsschlaf noch sehr.

    Bei der Kleinen war es ähnlich, aber da hatten wir das Thema mit der Kita ja schon durch.

  • Ich hab den Thread gerade beim Googeln nach dem Thema Essensverweigerung in der Kita wiedergefunden. ;)


    Mein Kind hat gerade wieder eine Phase...letzte Woche hat er an drei Tagen gar nichts in der Kita gegessen und war dann total grantig beim Abholen (er bleibt 6 bis 7 Stunden) und hat sich zuhause den Bauch vollgeschlagen.

    Grund konnte ich noch nicht so richtig herausfinden. Erst sagte er nur er habe keinen Hunger gehabt. Dann kam “heute gab es nur Suppe und kein Brot oder Reis“. Dabei gabs sehr wohl Brot zur Suppe. #gruebel Generell ist er super picky, Vermischtes und Gemüse geht gar nicht. Bisher hat er dann halt Brot oder nackte Nudeln, Joghurt, Obst o.ä. gegessen oder dann beim Vesper zugegriffen, aber so gar nichts essen? Was mache ich denn da?

  • Es GAB Brot oder er hat Brot dazu BEKOMMEN? Evtl. hat ihm (Versehen oder als Druckmittel dass er die Suppe probiert) keiner eines gegeben?


    Oder es gab anderes Brot als üblich.


    Frag mal bei den Erziehern nach.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich frage morgen nochmal nach, aber sie sagte z.B., dass es an dem Suppentag so war, dass er gar nicht erst zum Vesper reingehen wollte, sondern auf dem Spielplatz bleiben.

    Sie sagte auch, dass sie ihm immer was anbieten.

    Meines Wissens holen sich die Kinder am Essenswagen selbst ihr Essen ab und können da Wünsche äußern.

  • Vielleicht wars am Spielplatz einfach so schön?


    Kann natürlich auch sein, dass ein Konflikt mit nem anderen Kind dahintersteckt.


    Ich würde jedenfalls nicht am Essen rumdoktorn und vor allem dem Kind gegenüber das Essen nicht gross thematisieren (ausser mal fragen ob Du lieber was mitgeben sollst und wenn ja was) sondern das Drumherum anschauen.

    Wie fühlt er sich im Kiga? Wie integriert ist er in der Gruppe? Wie versteht er sich mit den Erziehern? Ist grade irgendwas anders als sonst daheim oder im Kiga (neue Kinder? Eingewöhnungen ?) Steckt er grade mitten in nem Entwicklungsschub? usw.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich frage morgen nochmal nach, aber sie sagte z.B., dass es an dem Suppentag so war, dass er gar nicht erst zum Vesper reingehen wollte, sondern auf dem Spielplatz bleiben.

    Sie sagte auch, dass sie ihm immer was anbieten.

    Meines Wissens holen sich die Kinder am Essenswagen selbst ihr Essen ab und können da Wünsche äußern.

    Für mein Sohn war seeehhhr lange alles interessanter wie essen. Er wäre nie fürs Essen vom Spielplatz reingekommen wenn er die Wahl gehabt hätte. Essen war bei uns (und in der KiTa/im Hort nach meiner Intervention auch) immer verbindlich. Er musste sich an den Tisch setzen und musste etwas essen. Ohne das kam um 14/15 Uhr der grosse Einbruch mit übler Laune, trotzen, Kopfschmerzen etc.

  • Meine hat oft nichts gegessen - falsches Essen, falsche Kinder am Tisch, falsche Erzieherin da, ... - Ich war im Gespräch, dass sie da drauf achten und zugewandt bleiben. Keinen Druck aufbauen.

    Kam der Hunger dann extrem, gab es da noch knäckebrot, trocken Brot, ....

    Und zu Hause halt ganz lange sofort nach dem kiga was zu essen.