Ich will kein Schreiben nach Gehör....Wie mache ich das?

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  • Ich zitiere buchstabengetreu :" Er hette nie gedacht das Golt und Silber so schwär were.(....)Er stelte es wider zurüg.(.....) Er hatte vurchtbahre Ankst.(....) Alles war foll mit Sant."

    Da ist irgendetwas völlig schiefgelaufen! So schreiben unsere Viertklässer definitiv nicht und das hat auf keinen Fall etwas mit der Auswahl der Leselernmethode, sondern vermutlich etwas mit fehlendem oder schlechtem Rechtschreibunterricht zu tun. Das ist aber das was ich meine mit Vorurteilen, die irgendwie verbreitet sind.

    Ich verstehe, dass man da das Vertrauen in die Lehrmethoden verliert.

  • Cesalu hat das Konzept doch nochmals erläutert, da dürfte so ein Ergebnis wie Midnas nie und nimmer entstehen.


    Da steht doch bspw., dass schon in Klasse 1 gelehrt wird, ein Wörterbuch zu nutzen. O_o


    Ich habe einfach das Gefühl, dass die Methode total verhunzt wurde in der Umsetzung. Mein Kind 1 hätte den Satz mit vll 3 Fehlern geschrieben. were, stelte ...


    Aber ich kanns mir nicht vorstellen, gabs es bei euch nie Übungen bspw. zu den Verbformen? O_o niemals..? ich habe, er sie es hat... blabala?

  • Ich zitiere buchstabengetreu :" Er hette nie gedacht das Golt und Silber so schwär were.(....)Er stelte es wider zurüg.(.....) Er hatte vurchtbahre Ankst.(....) Alles war foll mit Sant."

    Da ist irgendetwas völlig schiefgelaufen! So schreiben unsere Viertklässer definitiv nicht und das hat auf keinen Fall etwas mit der Auswahl der Leselernmethode, sondern vermutlich etwas mit fehlendem oder schlechtem Rechtschreibunterricht zu tun. Das ist aber das was ich meine mit Vorurteilen, die irgendwie verbreitet sind.

    Ich verstehe, dass man da das Vertrauen in die Lehrmethoden verliert.

    So und wenn ich jetzt sage, dass es hier bei nahezu allen so ist?

    Ja, natürlich gibt es Ausreißer nach Oben.


    Wenn in der 5. Klasse Tests zur Rechtschreibung gemacht werden die katastrophal ausfallen.

    Von Lehrern bestätigt.


    Dieses Beispiel erschrickt mich nicht. Könnte ich auch ähnlich posten.

    Höre ich von vielen Eltern.


    Dann brauchen unsere Lehrer dringend eine Schulung.


    Aber, dass das Ministerium den Mist abschaffen will spricht ja nun auch nicht für den tollen Erfolg.

  • Und das Argument, dass es immer Kinder gibt, die es nicht können, finde ich ein Totschlagargument.

    Es ist aber doch so. Und meines Wissens nach, gibt es keine wissenschaftlichen Untersuchungen, die beweisen, dass es mehr Kinder sind, die diese Probleme haben, wenn nach "Lesen durch Schreiben" unterrichtet wird.

    Die Lehrer der weiterführenden Schulen beschweren sich über die immer schlechtere Rechtschreibung der Kinder.

    Das stimmt. Das tun sie hier aber auch, obwohl hier in der Gegend überwiegend nach dem klassischen Fibelkonzept unterrichtet wird.

    Klasse

    Klaase

    Klase

    Klasee

    Das ist aber auch alles "nach Gehör" falsch. "Klaase" und "Klasee" finde ich kann man schon im ersten Schulhalbjahr gut mit den Kindern hören, dass das falsch ist. "Klase" würde ich je nach individuellem Stand des Kindes spätestens im zweiten Schuljahr besprechen.



    Ich vertraue ihnen sogar, wenn es um die Schulformempfehlung geht.


    Da finde ich jetzt sind die Eltern oft Experten für ihr Kind, das sie als Gesamtperson viel besser kennen. Über Lese- und Schreiblernmethoden haben aber die Lehrkräfte in ihrer Ausbildung sehr viel gelernt. (zumindest hier)


    Ich habe mich aber auch viel mit Lehrern unterhalten. Da war doch ein überraschend großer Teil, der versucht hat, die Methode so gut es geht zu umgehen.

    Warum haben sie sich dann für diese Methode entschieden? Oder ist das bei Euch vorgegeben?

    Ist dann eben blöd fürs Kind, wenn es eine Lehrerin erwischt, die die Methode sehr "streng" durchzieht.

    Ich würde sagen: Wenn die Methode falsch durchgezogen wird. Selbst Reichen, der Erfinder der Methode, hat keine Willkür bei der Rechtschreibung gelten lassen.

  • Die Lehrer hier vom Gym kritisieren die Methode auch, sie sehen ja das Ergebnis.

    Die Lehrkräfte vom Gym kritisieren die schlechte Rechtschreibung. Das ist hier auch so, obwohl überwiegend nach klassischem Fibellehrgang unterrichtet wird. Leider wird oft in diesem Zusammenhang "Lesen durch Schreiben" kritisiert, ohne dass die Lehrerinnen und Lehrer wissen, nach welcher Methode die Kinder in der Grundschule unterrichtet wurden. Wir haben im letzten Jahrgang zwei vierte Klassen abgegeben. Die Klasse, die nach Lesen durch Schreiben unterrichtet wurde war in der Rechtschreibung, im Sprachverständnis und im Aufsatzschreiben der Parallelklasse überlegen. Zur Zeit bin ich vertretungsweise in beiden ersten Klasse. Auch hier ist in der Klasse mit "Lesen durch Schreiben" schon ein besseres Rechtschreibbewusstsein da und sie schreiben schon selbstständig mehrere zusammenhängende Sätze, was die andere Klasse noch nicht kann. (Ich denke allerdings, das ist Zufall, aber immerhin spricht es nicht gegen die Methode)

  • Cesalu der hier gezeigt Text kam von einem Einserkind.


    Mein Kind hat die Grundschule auch so abgeschlossen.

    Das ist dann das Ergebnis nach 4 Jahren Grundschule mit sehr guten Leistungen?

    Dann läuft doch etwas falsch oder?


    Gibt es denn überhaupt wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Vergleich?


    Ich muss gestehen, dass ich den Lehrern, die seit 30 Jahren unterrichten und ja auch vor diesem Konzept gelehrt haben glaube, wenn sie die immer schlechtere Rechtschreibung in Zusammenhang bringen.


    Zur Schulformempfehlung, ist ja etwas OT. Das Lernverhalten meines Kindes kann die Lehrerin besser einschätzen als ich.



    Die von mir geschriebenen Beispiele zum Wort Klasse sollten verdeutlichen, dass die Kinder nicht gelernt haben Worte einfach richtig zu schreiben.

    Sie gehen davon aus, dass sie einfach schreiben können, wie sie wollen.


    Warum? Weil sie nicht berichtigt werden.

  • Hm...und wenn ich jetzt sage, dass es hier bei keinem so ist? - sagt das dann irgendwas anderes aus?


    Ich habe mittlerweile drei Kinder, die mit dieser Methode schreiben gelernt haben. Eins hat nach Fibel gelernt und bis heute von allen die originellste Rechtschreibung (genau so wie oben geschildert : Diktat ganz ok, Aufsatz sehr...interessante buchstabenfolgen)


    In keiner der Klassen kamen jemals gravierende Probleme der elternschaft mit der Orthographie ihrer Kinder zur Sprache. In keinem persönlichen Elterngespäch habe ich jemals zu hören bekommen, dass es wirklich gravierende Probleme gab.


    Es handelt sich um drei verschiedene Lehrer an unterschiedlichen Schulen.

  • Damit mein Kind auf die Idee kommt, ein Wörterbuch zu nutzen, müsste es sich ja erst mal dafür interessieren, die Wörter richtig zu schreiben; und sich die Rechtschreibung dann ggf. für das nächste Mal merken; und vorher überhaupt ein Problembewusstsein haben, dass es die richtige Schreibweise eines bestimmten Wortes evt. nicht kennt.


    Aber es wird ja einfach alles nach Gehör/Gefühl geschrieben.


    Und wenn es so ist, dass die Methode aufwendiger ist als andere, dann ist sie von den Lehrern vielleicht unter den gegebenen Umständen auch nicht umsetzbar.

  • Ich hatte ja schon geschrieben, dass unsere Lehrer dann dringend eine Schulung brauchen.


    Aber ich mache beim zweiten Kind trotzdem weiter mit den Verbesserungen.

    Denn der Unterschied ist zu deutlich sichtbar.

  • Nele72, aber es wird doch korrigiert. Eben nur so weit, wie bislang Regeln erarbeitet worden sind. Und wie Cesalu schrieb wird durchaus viel Wert darauf gelegt, dass es natürlich zahlreiche Rechtschreibregeln gibt. Und auch der Gebrauch des Wörterbuchs wird intensiv geübt.


    Das Schreiben nach Fibel übt ja auch nicht jedes Wort einzeln. Da würde man ja nie fertig werden..... Und genau wie in der Hörmethode gibt es Lernwörter, die selbstverständlich geübt, korrigiert uns berichtigt werden.


    Und so oft wird hier im Forum sich darüber beklagt, dass zu sehr defizitorientert gelehrt wird - hier ist endlich eine Methode, die va die kleinen dadurch motiviert, dass sie schon sehr früh viel können. Und nicht nur Unsinn wie "Mama mag Mimi" üben müssen. Ist dann irgendwie auch nicht richtig.

  • hier ist endlich eine Methode, die va die kleinen dadurch motiviert, dass sie schon sehr früh viel können. Und nicht nur Unsinn wie "Mama mag Mimi" üben müssen.

    Genau so sehe ich das auch!

  • Ich muss einfach mal fragen, auch wenn es uns noch nicht betrifft.

    Ich hab ja damals ganz klassisch mit der Fibelmethode lesen und schreiben gelernt. "Fu ruft Fara" und so. Aber auch da kamen die Rechtschreibregeln nach und nach, gab es Aufgaben zum Anlaute hören, Laut-Buchstaben-Verknüpfungen, Hinweise wann man es nicht hört, Tricks wie Worte verlängern um es doch zu hören, Lernwörter, Nachschlagen im Wörterbuch u.s.w.

    Was ist denn daran auszusetzen Buchstaben mit Lauten zu verknüpfen und Rechtschreibregeln nach und nach einzuführen?

    Mein Mann hat damals (in den 80ern) zu Hause viele Geschichten geschrieben, natürlich mit niedlicher Rechtschreibung. Seiner Mutter wurde damals schon von der Lehrerin gesagt sie solle das nicht korrigieren, der Spaß am Schreiben sollte erhalten bleiben. Und da war von Schreiben nach Gehör noch lange nicht die Rede.


    Ich hab aus Euren Berichten das Gefühl, dass es eher eine Frage der Fähigkeit und Möglichkeit des Lehrpersonals auf das einzelne Kind einzugehen ist und auch ob der betreffenden Lehrerin/ dem betreffenden Lehrer die eine oder die andere Methode näher liegt. Natürlich kann man nicht gut nach einer Methode unterrichteten, die man selbst für nicht so gut hält.

  • Mein Kind hat die Grundschule auch so abgeschlossen.

    Das ist dann das Ergebnis nach 4 Jahren Grundschule mit sehr guten Leistungen?

    Dann läuft doch etwas falsch oder?

    Das ist ja was ich meine. Da läuft etwas schief, wenn das als "sehr gut" gilt.


    Gibt es denn überhaupt wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Vergleich?

    ja, müsste jetzt aber suchen

    Ich muss gestehen, dass ich den Lehrern, die seit 30 Jahren unterrichten und ja auch vor diesem Konzept gelehrt haben glaube, wenn sie die immer schlechtere Rechtschreibung in Zusammenhang bringen.

    Ich unterrichte zwar erst seit knapp 20 Jahren, aber vielleicht habe ich mich gerade deshalb damit intensiver beschäftigt, als Lehrer, die schon länger unterrichten und sich in der Ausbildung mit der Thematik weniger beschäftigt haben. Die Methode stammt übrigens aus den 70ern.


    Die von mir geschriebenen Beispiele zum Wort Klasse sollten verdeutlichen, dass die Kinder nicht gelernt haben Worte einfach richtig zu schreiben.

    Sie gehen davon aus, dass sie einfach schreiben können, wie sie wollen.


    Warum? Weil sie nicht berichtigt werden.

    Das würde ich dann kritisieren, nicht die Methode des Erstleseunterrichts! Das ist aber genau eines der Vorurteile die irgendwie überall im Raum stehen, dass die Kinder eben schreiben können wie sie wollen. Nein, es geht nur darum, dass sie von Anfang an schon viel frei schreiben und eben - wie alle Erstklässer - noch keine Rechtsschreibstrategien haben. Z.B. schrieb mir ein Schüler (erste Klasse, Lesen durch Schreiben) diese Woche: "Ich habe einen turm gebaut." Als ich ihn darauf hingewiesen haben, dass wir Namen von Dingen groß schreiben, antwortete er: "Ach, Turm ist ja ein Nomen" und verbesserte das im Satz.

  • Ich hab meinen Sohn immer korregiert. Ganz nebenbei und gelobt.

    Mach ich bei der Hausaufgabenbetreuung auch so.

    Ich find die Methode doof. Einfach weil ich den Kindern das fehlerfreie Schreiben zutraue.

  • Ich hab aus Euren Berichten das Gefühl, dass es eher eine Frage der Fähigkeit und Möglichkeit des Lehrpersonals auf das einzelne Kind einzugehen ist und auch ob der betreffenden Lehrerin/ dem betreffenden Lehrer die eine oder die andere Methode näher liegt. Natürlich kann man nicht gut nach einer Methode unterrichteten, die man selbst für nicht so gut hält.

    Das kann ich genau so unterschreiben.

  • Aber ich habe doch nichts davon wenn die Methode an sich toll ist ( falls sie toll ist, ich kenne nur Negativbeispiele), aber hier so verquer gelehrt wird.

    Ich kann mich nicht erinnern das meine Tochter jemals groß mit dem Wörterbuch gearbeitet hätte. Wir mussten eins zur dritten Klasse anschaffen, das weiß ich wohl noch. Aber sonst....?

    Wo soll da Vertrauen entstehen? Ich habe arge Bedenken.

  • Ja! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder total motiviert sind und uuunbedingt lesen, schreiben und rechnen lernen wollen.

    Sie sind überhaupt nicht traurig, wenn ich korrigiere. Ich mache das nett und freundlich und lobe sie, dass sie schon ganz viel richtig gemacht haben.


    Ich sage den Kindern ab dem 2. Halbjahr auch, dass sie etwas kleiner schreiben sollen. Damit mehr hinpasst. Es gibt so viele ältere SchülerInnen, die große Probleme haben, in die vorgesehenen Linien zu schreiben.


    Man macht sich die Probleme selbst, wo sie nicht sein müssten.

    Es gibt Einzelfälle, da korrigiere ich weniger. Zum Beispiel bei Kindern, die zweisprachig aufwachsen. Da ist das alles etwas verzögert.


    Wir sollen ja die Kinder so machen lassen. Mach ich nicht. Und ich male jedem Kind einen Smily drunter umd lobe es. Aber weil ich es so meine und es wirklich eine tolle Leistung ist.

    Im letzten Jahr haben sich meine 4 Klässler beschwert, weil ich nur den Kleinen was druntermale :D

    Dachte den Großen ist es eher peinlich. Nö sie wollen auch nen Smily.