Ich will kein Schreiben nach Gehör....Wie mache ich das?

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  • Hallo,


    Runa, ich zitier mich mal selber:



    Zitat

    Und wenn wir es im Grunde sind, (weil du irgendwo geschrieben hast, daß auch du keine Fibelmethode möchtest) dann verstehe ich den Ärger auf mich nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Mich ärgert, dass Du mir Sachn in den Mund legst, was ich nie geschrieben habe! Nicht WAS Du inhaltlich schreibst, sondern dass es nach Zitaten von mir kommt, oder als Antwort auf meine Posts, worauf es gar nicht passt.

    Bitte, da ist die Erklärung.

    DAS ärgert mich.


    Immer wieder antwortest Du in den letzen Beiträgen an meinen Posts vorbei.

    Ich fühle mich da echt nicht gelesen. Zudem überspitzt Du einige Aussagen dann, die ich so nie gemacht habe.

    Aber es ist ok.


    Inhaltlich sind wir gar nicht so wahnsinnig weit auseinander.

    Und unser Disskussionsstil ist eben völlig verschieden, und nicht gut kompatibel. Damit müssen wir eben leben.

    • Offizieller Beitrag

    Trin du hast auch auf die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit beider Methoden noch so gar nicht reagiert. Wie würdest du die konkret umsetzen wollen für die Methode "Lesen durch Schreiben" im jetzigen System?

  • Mich ärgert, dass Du mir Sachn in den Mund legst, was ich nie geschrieben habe! Nicht WAS Du inhaltlich schreibst, sondern dass es nach Zitaten von mir kommt, oder als Antwort auf meine Posts, worauf es gar nicht passt.

    Bitte, da ist die Erklärung.

    DAS ärgert mich.


    Vielelicht habe ich dich wirklich missverstanden. Für mich klangen deine ersten Post nach einer vehementen Ablehnung des freien Schreibens usw. Auch noch, nachdem mehrere geschrieben haben, daß es keineswegs Ziel und Sinn der Methode ist, alleine zu stehen.


    Andersrum habe ich das Gefühl, daß du auf das, was ich geschrieben und erklärt habe, gar nicht eingegangen bist, daß es keine Rolle gespielt hat.

    Das ist eben so...


    Ganz allgemein zum Thema soziale Gerechtigkeit...


    Ich würde es bevorzugen, wenn Schule eine Gerechtigkeit beim Lernen dadurch erreicht, daß sie jedes Kind da abholt, wo es steht und so fördert und unterstützt, wie es DIESEM Kind gut tut, statt Methoden zu wählen, in denen eine (scheinbare) Gerechtigkeit dadurch entsteht, daß "gleich gemacht" wird. Denn gerade dies ist nur eine scheinbare Gerechtigkeit, weil immer Kinder ausgebremst und andere permanent hintendran sind.


    Das gilt für mich wie gesagt für das Gesamtsystem Schule... Und ich finde es schade, statt darum zu kämfen, sich mit kleinen, scheinbaren "Siegen" (wie z.B. die Rückkehr zu einer alten, ebenfalls nciht allein seeligmachenden Methode) zufrieden zu geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

    • Offizieller Beitrag

    Aber die Fibelmethode bedeutet doch nicht, das nicht binnendifferenziert unterrichtet werden kann? Nur erreicht sie halt, darauf weisen ja unterschiedliche Studien hin, nicht nur die zuletzt zitierte, insgesamt bessere Resultate, zumindest im Hinblick auf die Rechtschreibung.

  • Frei schreiben, aber regelkonform würde aber doch bedeuten, dass vor der dritten oder gar vierten Klasse keine freien Texte produziert werden. Zu meiner eigenen Grundschulzeit (späte 70er) war das tatsächlich so. Heute ist das aber nicht mehr denkbar, denn es sollen bereits ab der ersten Klasse freie Texte produziert werden, egal welcher Methode der Rechtschreiberwerb nun erfolgt. Wenn ich in dieser Anfangszeit freie Texte produzieren lassen will, riskiere ich, dass es reihenweise Kinder gibt, die nichts zu Papier bringen, weil sie ja dir richtige Schreibung (noch) nicht kennen. Da macht es durchaus Sinn zunächst "nach Gehör" schreiben zu lassen, damit überhaupt mal was auf dem Papier steht. Dass das anschließend korrigiert werden muss ist auch klar, aber da sind wir wieder beim Zeitproblem der Lehrkraft. Ich habe es in der Grundschulzeit meiner Kinder nicht ein einziges Mal erlebt, dass eine Lehrkraft Hausaufgaben, egal in welchem Fach, auf Richtigkeit überprüft hätte. Maximal ein Haken dran für "gesehen".

    • Offizieller Beitrag

    Ganz allgemein zum Thema soziale Gerechtigkeit...


    Ich würde es bevorzugen, wenn Schule eine Gerechtigkeit beim Lernen dadurch erreicht, daß sie jedes Kind da abholt, wo es steht und so fördert und unterstützt, wie es DIESEM Kind gut tut, statt Methoden zu wählen, in denen eine (scheinbare) Gerechtigkeit dadurch entsteht, daß "gleich gemacht" wird. Denn gerade dies ist nur eine scheinbare Gerechtigkeit, weil immer Kinder ausgebremst und andere permanent hintendran sind.

    Da abgeholt werden wo ein Kind ist kann es mit der Fibelmethode genauso wie mit der Lesen durch Schreiben Methode, dein Argument verstehe ich an der Stelle nicht.

    Für mich klingt das danach: Dir ist die soziale Gerechtigkeit im jetzigen System relativ egal. Dir ist es lieber, dass - viele - Kinder schlecht schreiben lernen, hauptsache ein paar Kinder müssen nicht leiden.


    Langfristiger Sysetmwechsel ist klar, wäre wünschenswert. Aber wir leben ja genau jetzt und schicken genau heute unsere Kinder in die Schule


    Jetzt mal Butter bei die Fische: System, wie es jetzt ist - inwiefern würdest du die soziale Gerechtigkeit herstellen wollen, damit so wenig Kinder wie möglich durch die Methode "Lesen durch Schreiben" durch das Raster fallen? Es geht mir absolut NICHT um den theoretischen Vergleich im Idealfall, das habe ich jetzt von dir schon zig mal gelesen. Bitte schreib das also nicht wieder. Schreib von Schulsystem heute und er Umsetzung in den Schulen heute.

    • Offizieller Beitrag

    Andersrum habe ich das Gefühl, daß du auf das, was ich geschrieben und erklärt habe, gar nicht eingegangen bist, daß es keine Rolle gespielt hat.

    Das ist eben so...

    Das habe ich sehr wohl.

    Dir geschrieben, dass das theoretisch total gut klingt, was Du beschreibst!

    Aber das in unserer Region, auch in meiner vergangenheit, sowie aktuell in der jetzigen GS Situation in meinem Landkreis leider nur nicht umgesetzt wird oder nicht umgesetzt werden kann. Teilweise dank der Lehrer, teilweise dank der Umstände.

    Und dass ich jeden bewundere, der da kämpft um die Umstände zu ändern aber das selber nicht kann.

    Und dass ich lieber eine "Deppensichere" Methode habe als eine, die hier total mist Läuft.

    Das waren die Inhalte meiner Antwort an Dich, schon im 2. Post.
    Post 302 um genau zu sein.


    Alles danach was Du mir presönlich schriebst ging von falschen Annehmen aus, weil Du den 1. Satz in Post 302 wohl überlesen hast: Der beginnt mit "Das klingt traumhaft".

  • Trin du erklärst damit doch eigentlich, dass ein großer Teil der Lehrer nicht in der Lage ist, die Methode richtig umzusetzen.

    Denn sonst gäbe es die Probleme ja nicht.


    Ich zum Beispiel kann nicht beurteilen, ob die Methode hier falsch und bei euch richtig angewendet wird.

    Und damit die Methode gut ist und die falsche Anwendung eine Katastrophe.


    Oder vielleicht auch bei uns richtig und bei euch falsch.

    Und damit die Methode eine Katastrophe und die Veränderung gut.


    Weiß ich nicht, ich habe nie auf Lehramt studiert.


    Ich bin aber seit Jahren im Elternbeirat, höre mir seit Jahren die Klagen der anderen Eltern und die der Lehrer an weiterführenden Schulen an und höre die Erklärungen der Grundschullehrer hier. Sehe es an meinen eigenen Kindern.

    Sehe auch die Veränderung der Methode und darüber eben auch, dass das, was vor 5 Jahren von vielen Eltern bemängelt wurde und da noch super war, jetzt eben anders gemacht wird...

    Bei meinem Jüngsten sind viele Kinder, die ältere Geschwister haben.

    Elternabend Thema Rechtschreibung.

    Alle nicken schweigend.

    Gehen raus und sagen: Glauben die wirklich, dass ich nochmal darauf reinfalle. Ich werde korrigieren...


    Ich gehöre übrigens auch zu den verzweifelten Müttern, die ihr Kind auf LRS usw. getestet haben, weil ich mir das nicht erklären konnte. Nicht vorhanden.

    Ich war sogar nochmal in der Grundschule und da wurde nochmal alles angeguckt (Vera usw.).

    Dieses Kind gehörte zu den besten 5 der Klasse.


    Alles was ich sagen kann ist, dass die Methode, wie sie hier angewendet wurde (und das ist laut unseren Lehrern die mit der Anlauttabelle und dem freien Schreiben) so nicht gut funktioniert hat.


    Und ja, ich glaube tatsächlich inzwischen, dass die Fibelmethode (auf die Rechtschreibung bezogen) für mehr Kinder besser funktioniert.


    Ja ein Zwischending wäre toll. Aber ich finde die Experimente die da gemacht werden auch schwierig.

    Lehrerwechsel, Schulwechsel usw. sind alles Sachen, die schwierig sind, wenn jeder Lehrer gsnz anders arbeitet.

  • Ich habe klare Zweifel daran, dass die Fibelmethode "deppensicher" ist. Wir reden hier über eine Methode für die erste Klasse. Ich glaube ganz klar nicht, dass Wahl der Anfangsmethode für den Erwerb von Buchstaben und ersten Worten DAS Kriterium ist, wie ein Kind nach 4 Jahren Rechtschreibung beherrscht. Da gehören viel mehr Faktoren dazu. Ich habe ja wie gesagt ein Fibelkind mit Rechtschreib-6 in der weiterführenden Schule. Ein Kind mit Gymnasiumsdurchschnitt < 2. Ohne LRS.


    Kalliope : Ich komme aus Leipzig/Sachsen. Inwieweit die LRS-Testung nur hier in der Stadt so läuft, oder od sie im Plan des Bundeslandes verankert ist, weiß ich nicht. Trin, wie ist das bei Euch?

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe klare Zweifel daran, dass die Fibelmethode "deppensicher" ist. Wir reden hier über eine Methode für die erste Klasse. Ich glaube ganz klar nicht, dass Wahl der Anfangsmethode für den Erwerb von Buchstaben und ersten Worten DAS Kriterium ist, wie ein Kind nach 4 Jahren Rechtschreibung beherrscht. Da gehören viel mehr Faktoren dazu. Ich habe ja wie gesagt ein Fibelkind mit Rechtschreib-6 in der weiterführenden Schule. Ein Kind mit Gymnasiumsdurchschnitt < 2. Ohne LRS.

    Wurden bei euch in den höheren Klassen dann keine Lernwörter gemacht? (Lauf)Diktate geschrieben, Rechtschreibregeln hergeleitet und geübt? Wir hatten hier haufenweise Lernwörter etc. pp. Das war schon ein großer Teil des Deutschunterrichts (neben freiem Schreiben, das gab es auch seit Klasse 1). Aber eigentlich gehören strukturiert Lernwörter üben zu, Rechtschreiberwerb durch Fibelmethode dazu. Auch in höheren Klassen

  • Aber die Fibelmethode bedeutet doch nicht, das nicht binnendifferenziert unterrichtet werden kann? Nur erreicht sie halt, darauf weisen ja unterschiedliche Studien hin, nicht nur die zuletzt zitierte, insgesamt bessere Resultate, zumindest im Hinblick auf die Rechtschreibung.


    Aber im Anfangsunterricht freies Schreiben zuzulassen bedeutet doch nicht, daß nicht auch nebenbei sinnvoll Rechtschreibung unterrichtet werden kann?

    Nur weisen eben verschiedene Beobachtungen und Hinweise weiterführender Schulen darauf hin, daß auch das Schreiben eigener Texte wichtig ist und geübt werden muss.


    Die zitierte Studie finde ich übrigens diesbezüglich recht nichtssagend, sowohl in der Ausführung als auch im Ergebnis. Das Ergebnis ist mMn nicht: "DIe Fibelmethode ist generell die einzig richtige Methode um lesen und schreiben und alle anderen wichtigen Kompetenzen zu erlernen".

    Die Studie kann mMn lediglich als Basis dazu dienen, konkret und differenziert hinzuschauen, wo genau die Probleme liegen und was man besser machen.


    @Elktra

    Da wo ich arbeite ist bzw. war es tatsächlich so: Fibelmethode, freie Texte sind in Klasse 1 und 2 natürlich im privaten Bereich nicht verboten, kommen aber im Unterricht nicht vor. Ab Klasse 3 dann ganz minimal. Das Ergebnis ist das beschriebene, daß die Kinder sich kaum trauen, weil sie ja Fehler machen könnten und daß die weiterführdnen Schulen sich über Rechtschreibungsprobleme(!) UND darüber beklagen, daß die Kinder kaum Aufsätze, Lerninhalte... frei schreiben könnten.


    Nicht umsonst wird aktuell davon gerade abgerückt und Geschichtenhefte usw. eingeführt.

    Da abgeholt werden wo ein Kind ist kann es mit der Fibelmethode genauso wie mit der Lesen durch Schreiben Methode, dein Argument verstehe ich an der Stelle nicht.


    Fibelmethode (wie gesagt, da wo ich arbeite, arbeiten sie damit):


    Ein Buchstabe wird eingeführt und vielleicht mal noch irgendwie bunt gestaltet oder mit Bildern zum Buchstaben passend beklebt (Wobei das ab dem 5. Buchstaben meist wegfällt). Er wird dann wird über mehre Zeilen ins vorgedruckte Heft geschrieben. Dann noch mal ins andere Schreibheft.

    2. Buschtabe - das Gleiche.

    Dann Buchstabenkombination, genau so.

    dritter Buchstabe - wiederum.


    Irgendwann erste Worte - genau so (also vorgedrucktes Heft, dann anderes Heft).Irgendwann vorgebene Sätze.

    Lückentexte, in denen einzelne Buchstaben fehlen.


    Nicht falsch verstehen, das Ganze recht nett rübergebracht,. Aber: Alle zur gleichen Zeit. In gleicher Schriftgröße, ins gleiche Zeilensystem... Wer´s nicht kann, bekommt vom ersten Tag an vermittelt, daß es falsch/liederlich oder sonstwie nicht gut genug ist (anfangs natürlich in nettere Worte verpackt, aber das Ergebnis ist das Gleiche). Einen Ausgleich über schöne Inhalte oder Formulierungen oder das erworbene Fachwissen, daß selber notiert wurde z.B. gibt es nicht, weil die Inhalte ja nun mal vorgegeben sind.


    Ich gebe zu, so ganz furchtbar individuell finde ich das nicht (außer daß die, denen es schwer fällt, ein paar Zeilen mehr schreiben müssen... ähm natürlich dürfen... )

    #weissnicht


    Und nichts davon kann man NICHT machen, nur weil man die Kinder anfangs und auch zwischendurch auf frei schreiben lässt.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Hallo,

    Trin du erklärst damit doch eigentlich, dass ein großer Teil der Lehrer nicht in der Lage ist, die Methode richtig umzusetzen.

    Denn sonst gäbe es die Probleme ja nicht.


    Das es den großen Teil betrifft, habe ich nirgendwo so geschrieben. Nur daß es bei meinen Kinder prima geklappt hat und daß das Rechtschreib-Geklage auch hier, wo bis uf wenige Ausnahmen die Schulen nach Fibelmethode unterrichten genau so groß ist.


    Und selbst wenn es oft nicht gut umgesetzt wird, wäre meine Schlussfolgerung eine andere als deine:

    Bessere Qualifikaition, bessere Methodenvermittluung im Studium (das war mir da unsere angehenden Neuen erzählen, überzeugt mich nicht wirklich...) und so weiter... statt "zurück zum alten, damit die Eltern erst mal die Klappe halten und sich nur ja nicht wirklich etwas ändern muss".


    Ich finde Klassengrößen von 15-28 Erstklässlern z.B. ein Unding, unabhängig davon ob sie mit der einen oder der anderen Methode 3 Rechtschreibfehler mehr oder weniger mache.


    Runa


    Wie gesagt, mein Eindruck war/ist, daß das, was ich geschrieben habe, keine Rolle gespielt hat.


    Was davon nun Missverständnis war und was tatsächlich verschiedene Meinung, werden wir sicher nicht mehr auseinanderklamüsern. Für mich ist es an dieser Stelle OK, diese Ebene zu beenden. (Auf der fachlichen gerne weiter)

    • Offizieller Beitrag

    Jetzt mal Butter bei die Fische: System, wie es jetzt ist - inwiefern würdest du die soziale Gerechtigkeit herstellen wollen, damit so wenig Kinder wie möglich durch die Methode "Lesen durch Schreiben" durch das Raster fallen? Es geht mir absolut NICHT um den theoretischen Vergleich im Idealfall, das habe ich jetzt von dir schon zig mal gelesen. Bitte schreib das also nicht wieder. Schreib von Schulsystem heute und er Umsetzung in den Schulen heute.

    Darauf hast du leider nicht geantwortet, ist mir persönlich aber die wichtigste Frage an dich: Wie würdest du es umsetzen, dass mit der Methode "Lesen durch Schreiben" kein Kind hintüberfällt? Ich freu mich wirklich, dass es für Deine Kinder toll geklappt hat. Aber was ist mit den erwiesener Maßen vielen, bei denen es gründlich schief geht? Wie würdest du sicherstellen im heutigen System, dass die Methode gut und richtig und langfristig umgesetzt wird und die erhebliche soziale Ungerechtigkeit nur noch so hoch ist wie bei der Fibelmethode?



    Fibelmethode (wie gesagt, da wo ich arbeite, arbeiten sie damit):


    Ein Buchstabe wird eingeführt und vielleicht mal noch irgendwie bunt gestaltet oder mit Bildern zum Buchstaben passend beklebt (Wobei das ab dem 5. Buchstaben meist wegfällt). Er wird dann wird über mehre Zeilen ins vorgedruckte Heft geschrieben. Dann noch mal ins andere Schreibheft.

    2. Buschtabe - das Gleiche.

    Dann Buchstabenkombination, genau so.

    dritter Buchstabe - wiederum.

    Tja, das kann man auch anders machen und jedes Kind den Buchstaben dann beibringen, wenn es soweit ist. Nur, weil es in deiner Schule nicht so gemacht wird, heißt es nicht, dass es nicht möglich ist oder anderswo nicht gemacht wird. Es wäre also prinzipiell drin. Binnendifferenzierung für die, die schon viel können, wäre prinzipiell auch drin - die dürfen sich dann schon mal Rechtschreibregeln erarbeiten.

    Und nichts davon kann man NICHT machen, nur weil man die Kinder anfangs und auch zwischendurch auf frei schreiben lässt.

    Diese Aussage verstehe ich nicht. Man kann doch neben der Fibelmethode auch frei schreiben lassen? So wird es bei uns gemacht. Es wird nur deutlich mehr auf Rechtschreibung geachtet.

  • Hallo,


    Jetzt mal Butter bei die Fische: System, wie es jetzt ist - inwiefern würdest du die soziale Gerechtigkeit herstellen wollen, damit so wenig Kinder wie möglich durch die Methode "Lesen durch Schreiben" durch das Raster fallen? Es geht mir absolut NICHT um den theoretischen Vergleich im Idealfall, das habe ich jetzt von dir schon zig mal gelesen. Bitte schreib das also nicht wieder. Schreib von Schulsystem heute und er Umsetzung in den Schulen heute.

    Darauf hast du leider nicht geantwortet, ist mir persönlich aber die wichtigste Frage an dich: Wie würdest du es umsetzen, dass mit der Methode "Lesen durch Schreiben" kein Kind hintüberfällt? Ich freu mich wirklich, dass es für Deine Kinder toll geklappt hat. Aber was ist mit den erwiesener Maßen vielen, bei denen es gründlich schief geht? Wie würdest du sicherstellen im heutigen System, dass die Methode gut und richtig und langfristig umgesetzt wird und die erhebliche soziale Ungerechtigkeit nur noch so hoch ist wie bei der Fibelmethode?


    Doch darauf habe ich schon mehrfach geantwortet.


    Vernünftige Klassengrößen, sinnvolle Ausstattung von Schulen, gute Lehrerausbildung AUCH im Bereich Methodik (wie gesagt, wenn jemand, der ins Referndariat geht, nicht mal weiß, daß es da überhaupt verschiedene Methoden gibt, läuft gründlich was schief, auch wenn es nicht die Regel sein mag) , auf die jeweilige Klassensituation angepasste Methodenvielfalt, bei Bedarf entsprechende Förderung ...

    Und so weiter. Weil das unabhängig von der Lehrmethode ALLEN Kindern gut tun würde.


    Wenn Lehrer denken sollten, daß sie allein mit einer Methode zum LESEN lernen auch erwarten können, daß RECHTSCHREIBUNG passiert, dann ist mMn in der Ausbildung was falsch gelaufen - sagt aber aus meiner Sicht abslolut nichts über die Methode aus, wenn sie für den dafür vorgesehenen sinn (Lesen lernen und SchreibMOTIVTION) eingesetzt wird.


    Und es ist meiner Meinung nach ein Irrglaube, daß bei der Fibelmethode kaum Kinder hinten runter fallen, gerade die, die sich langweilen oder in andren Bereichen (texte verfassen, Geschichten schreiben...) ihre Kompetenzen hätten, fallen nur einfach nicht auf, wenn man eine isolierte Sache betrachtet. Und nicht betrachtet wird z.b. auch, wie groß die Schreibmotivation derer ist, denen es schwer gefallen ist und die den anderen permanent hinterher gerannt sind.


    Binnendifferenzierung mit einer einzigen Methode ist kaum hinzubekommen. Natürlich kannst du dafür sorgen, daß flotterere Kinder den Fibellehrgang schneller durchlaufen - nur, wenn sie durch sind, was dann? - und andere mehr Zeit bekommen - aber schon damit mit letzterem wirst du mit dem Ziel kollidieren, daß alle Kinder zum Zeitpunkt X eine bestimmte Rechtschreibkompetenz Y haben sollen.


    Darüber hinaus wird, wenn man tatsächlich eine sinnvolle Binnendifferenzierung machen möchte, gar nichts anderes übrig bleiben, als auf eine Methodenvielfalt zurückzugreifen.

    Zitat

    Diese Aussage verstehe ich nicht. Man kann doch neben der Fibelmethode auch frei schreiben lassen? So wird es bei uns gemacht. Es wird nur deutlich mehr auf Rechtschreibung geachtet.


    Ja, genau das ist doch der Punkt - man kann doch neben dem freien Schreiben als Einstieg und bei passenden Gelegenheiten auch Rechtschreibung vermitteln.


    Wenn "Schreiben lernen heißt eine ausgewogene Mischung aus Rechtschreiberwerb UND Anlässen zum freien Schreiben bieten." gilt, warum dann nicht auch: "Schreiben lernen heißt eine ausgewogene Mischung aus Anlässen zum freien schreiben bieten UND Rechtschreiberwerb bieten."?

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Ich habe klare Zweifel daran, dass die Fibelmethode "deppensicher" ist. Wir reden hier über eine Methode für die erste Klasse. Ich glaube ganz klar nicht, dass Wahl der Anfangsmethode für den Erwerb von Buchstaben und ersten Worten DAS Kriterium ist, wie ein Kind nach 4 Jahren Rechtschreibung beherrscht. Da gehören viel mehr Faktoren dazu. Ich habe ja wie gesagt ein Fibelkind mit Rechtschreib-6 in der weiterführenden Schule. Ein Kind mit Gymnasiumsdurchschnitt < 2. Ohne LRS.

    Wurden bei euch in den höheren Klassen dann keine Lernwörter gemacht? (Lauf)Diktate geschrieben, Rechtschreibregeln hergeleitet und geübt? Wir hatten hier haufenweise Lernwörter etc. pp. Das war schon ein großer Teil des Deutschunterrichts (neben freiem Schreiben, das gab es auch seit Klasse 1). Aber eigentlich gehören strukturiert Lernwörter üben zu, Rechtschreiberwerb durch Fibelmethode dazu. Auch in höheren Klassen

    Nein, auf Rechtschreibung wurde bei meinem Sohn in 2. - 4. Klasse nicht viel Wert gelegt, das Lehrwerk war auch sehr ungeeignet in meinen Augen.

    Hier ist es auch oft so, dass unabhängig von der Methode in der 1. Klasse (darf hier der einzelne Klassenlehrer entscheiden), ab der zweiten Klasse die gleichen Bücher genutzt werden.

    Meine Mittlere hat z.B. nach Lesen-nach-Schreiben in der 1. Klasse ein deutlich besseres, übersichtlicheres Lehrwerk mit viel mehr Augenmerk auf Rechtschreibkompetenzen genutzt wurde und die Klasse hat damit auch bessere Rechtschreibergebnisse erzielt.

    • Offizieller Beitrag

    Oder im Klartext: Ist es tatsächlich Schule der METHODE die zum LESEN lernen und für erste Schreibversuche entwickelt wurde oder "schuld" der Pädagogen die aus ganz verschiedenen Gründen einen Teilbereich nicht ausreichend abdecken obwohl es auch, wie andere schreiben, beim Einsatz dieser Methode MÖGLICH ist, parallel dazu Rechtschreibung zu vermitteln?

    Ich habe ja schon geschrieben, dass bei meiner Tochter sehr wohl schon in Klasse 1 mit Rechtschreibung lernen angefangen wurde und sie das ja auch prinzipiell kann. Ebenso wurde korrigiert (allerdings wie groß ist das Interesse an Hausaufgaben oder Prüfungen von vor ein paar Tagen?)


    Wenn ich sie frage: wie schreibt man "von", dann weiss sie das. Trotzdem kann es auch in Klasse 7 noch passieren, dass sie in einem Aufsatz fon schreibt. Und nachdem das nicht nur bei ihr so ist, sondern bei sehr vielen Kindern, die mit ihr zusammen so unterrichtet wurden führe ich das auf Lesen durch Schreiben zurück. Oder hat jemand eine andere Idee, woran es sonst liegen könnte?


    Und zum Methodenmix: Ich geb ja seit vielen Jahren ehrenamtlich Mathe Nachhilfe und kann sagen, dass die Methodenvielfalt für Schüler, die sich schwer tun oft erst so richtig Verwirrung stiftet. Das funktioniert leider nicht so einfach, dass das Kind sich dann einfach die für sich passende Methode aussucht.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn "Schreiben lernen heißt eine ausgewogene Mischung aus Rechtschreiberwerb UND Anlässen zum freien Schreiben bieten." gilt, warum dann nicht auch: "Schreiben lernen heißt eine ausgewogene Mischung aus Anlässen zum freien schreiben bieten UND Rechtschreiberwerb bieten."?

    Weil ich - und nun interpretiere ich mal einen Satz auseinander - in den Sätzen die Dinge prioritätenmäßig ordnen würde.

    Für mein Kind hätte ich die Grundprio gern auf RS. Also Satz eins. Aber das ist Wortklauberei und egtl nicht wichtig, die Grundaussage stimmt bei beiden.


    Es gelten schon beide.


    Die Frage ist eben, wenn die Mittel nicht gegeben sind, die Zeit nicht da ist, die klassen zu groß und die Lehrer nicht motiviert oder im schlimmsten Fall alles...was bleibt mir?

    Wie kann ich als ELtern da was dran ändern? Hier sind so viele Lehrer GAR nicht studiert oder nicht in dem Fach was sie unterrichten... wen wunderts dass hier was nicht passt?

    Aber Lehrer herzaubern kann ich nicht.

  • Hallo,


    Was die Prioritäten angeht, sehen wir das vermutlich tatsächlich etwas unterschiedlich, natürlich ist mir eine gute Rechtschreibung wichtig, aber ich finde die Gestaltung von Schreibanlässen, das Ausdrücken der eigenen Gedanken und Phantasie, die Fähigkeit, Lernergebnisse sinnvoll zu notieren usw. tatsächlich als gleich gewichtet an.


    Gerade bei meinen Söhnen, die egal mit welcher Methode Probleme beim Schreiblernprozess gehabt hätten (schlicht mit dem graphomotorischen Prozess) war ich sehr dankbar, daß die Schreiblust durch das positive Erleben von "Schreiben" (Geschichten, Forschungsergebnisse, Aushänge...) an sich erhalten blieb. Weil sie dadurch mehr schrieben und so intensiver übten, als wenn sie nur Schulübungen gemacht hätten.


    Eine Einheitsmethode hätte zu keinem meiner Kinder gepasst, ich bin froh, daß sie an einer Schule waren, die Methodenvielfalt lebt. So daß ein Kind ab dem 2. Schultag freiwillig Schreibschrift übte, ein anderes erst in Klasse 2 damit anfangen musste, weil es vorher einfach nicht ging. Wo die Kinder bei Bedarf verschiedene Schriftarten ausprobieren konnten. Angeboten wurde zuerst die Schulausgangsschrift, aber wer damit Probleme hatte, durfte auch eine andere probieren. Mein Sohn konnte überhaupt erst leserlich schreiben lernen, als er auf die oft verpönte vereinfachte Ausgangsschrift wechselte.


    Wo es verschiedene Methoden gab um lesen und schreiben zu lernen und die Lehrer mit dem Kind schauten, welche dem Kind liegt. (Es gab auch Bücher für die Silbenmethode, manche Kinder haben den Einstig über die Ganzwortmethode gefunden, andre erst mal alles zerlegt... Eine Anlauttabelle gab es auch, meine Kinder haben sie fast nie benutzt, weil sie zur Einschulung schon alle Buchstaben kannten

    usw.


    Ich denke, die Frage aktuell ist - sollte sich Lernen (generell) zurück zu einer größeren Vereinheitlichung entwickeln, um einen möglichst großen Gleichstand zu erreichen - oder in Richtung mehr Individuelle Lernbegleitung.um eine möglichst große Förderung des Einzelnen Kindes zu haben?


    Wenn man weiß, wie es laufen KANN, fällt es schwer, sich für andere Kinder mit etwas, was man als "weniger" empfindet, zufrieden zu geben.



    Wie kann ich als ELtern da was dran ändern? Hier sind so viele Lehrer GAR nicht studiert oder nicht in dem Fach was sie unterrichten... wen wunderts dass hier was nicht passt?

    Aber Lehrer herzaubern kann ich nicht.


    Tja, das genau ist mMn eben eine der Grundfragen. Die kann ich auch nicht mit klaren Ansagen beantworten, es wird ein Dauerkampf bleiben. Dinge nicht hinnehmen, sich stark machen, um an die WURZELN zu gehen statt auf Personen und Methoden zu schimpfen usw. .


    Ich denke mit "zurücklehnen und zu hoffen, daß dank einer (aus meiner Sicht nichtssagenden Studie) alte Methoden (die nun mal ebenfalls ihre Grenzen haben) wieder flächendeckend eingeführt werden" - damit meine ich NICHT dich, aber bei einigen anderen klingt es für mich so durch - gehört für mich eben nicht dazu. Dann merkt man vermutlich in 5 oder 10 Jahren oder vielleicht auch früher schon, daß man damit auch an Grenzen kommt, vielleicht nur an anderen Stellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Trin, das macht mich gerade wirklich sauer.


    Ich weiß nicht warum du wieder und wieder auf dem gleichen theoretischen Konstrukt rumreitest ohne anscheinend zu lesen was andere schreiben.


    Kannst du nicht verstehen das es hier nicht um theoretisch tollere Lernmethoden und faule "Mütter, die sich zurücklehnen" möchten (#sauer) geht sondern ganz konkret um ganz viele Schüler die wirklich tief im Mist sitzen durch diese sicherlich wunderbar erdachte, jedoch oft fehlerhaft durchgeführte Lehrmethode?


    Es interessiert mich in diesem Fall absolut überhaupt nicht für irgendwas zu kämpfen oder "mich stark zu machen" oder sonstiges.


    Mein ganz konkretes reales Kind hat JETZT den Mist am Hacken und ich damit auch.

    Das ist nicht mehr rückgängig zu machen.



    Ich weiß nicht von welcher Warte aus du argumentierst. Wir haben hier ganz andere Kämpfe als die des Schreibenlernens. Wir haben nicht genug Raum, wir haben nicht genug Lehrer, wir haben Unterrichtsausfall ohne Ende. Es werden ehrenamtliche Leute dazugeholt ohne jede Ausbildung bzw Leute aus der Rente geholt um die Kinder in der 4 . Klasse noch irgendwie mit Rechtschreibung und Grammatik vertraut zu machen. Und in so einer Zusammensetzung ist es mir bedeutend lieber wenn eine langweilige Methode gelehrt wird, die dann aber deutlich öfter fruchtet.

    Die Kinder müssen schreiben können. Korrekt. Das ist mMn immens wichtig für die Zukunft. Gedankenspiele oder das Ausgehen von der perfekten Welt in der die perfekten Lehrer die perfekte Methode lehren und in der Eltern genug Ressourcen haben , falls es doch schiefgeht, mal locker flockig nebenher ihrem Kind die Rechtschreibung zu vermitteln, sind mir extrem egal.


    Ihr diskutiert hier keinen Zeitungsartikel. Es gibt hier im Forum reale Kinder die real davon betroffen sind. Meine Tochter schrieb so schlecht spontan das die Lehrerin am Gymnasium meinte ich solle sie auf LRS testen lassen!!!

    Und nein, sie hat kein LRS. Sie kann es nämlich. Aber spontan schreibt sie nach wie vor wie sie hört. Und es geht nicht in Fleisch und Blut über das es WICHTIG!! ist wie etwas geschrieben wird. Und leider ist sie kein Einzelfall.


    Also, was genau bringt es, das die Methode eigentlich ja ganz anders und viel besser und etcetc ........ist wenn sie in der Realität oft, nicht immer, einfach vollkommen falsch umgesetzt wird und die Kinder die Leidtragenden sind?