Ich will kein Schreiben nach Gehör....Wie mache ich das?

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  • Hallo,


    Na ja, ich könnte auch sauer werden, weil einem immer und immer wieder offenbar die g u t e n und ebenfalls absolut realen Erfahrungen mit einer sinnvollen Methodenmischung und die erlebten Grenzen einer anderen Methode (Fiebelmethode) abgesprochen werden.


    Das könnte mich so recht betrachtet sogar sehr wütend machen. Aber was soll das bringen. #weissnicht


    Darüber, ob es sinnvoller ist, die grottenschlechten Grundbedingungen zu ändern oder eine andere Methode zu wählen, scheinen wir uns nicht einig. ICH bin überzeugt davon, daß bei diesen schlechten Bedingungen auch eine Fibelmethode an ihre Grenzen kommt. das geht schon damit los, daß es kaum möglich ist, bei 28 Kindern BEIM schreiben (was wichtig wäre) darauf zu achten, daß sie keine Fehler machen.


    Das ist wie an einer früheren Arbeitsstelle - die Eltern beschwerten sich darüber, daß dies und das nicht lief und in vielen Fällen hatten sie sogar Recht. Sie gingen damit sogar zum Träger Amt und wir bekamen zusätzlich zum Druck noch Ärger und mussten einiges ändern - und zwar mMn nicht zu Gunsten der Kinder, Die Dinge liefen organisatorisch besser, aber die Kinder waren deutlich eingeschränkter.


    Daß wir seit Monaten massiv unterbesetzt und die räumlichen Bedingungen mistig waren, interessierte dabei keinen. Auch nicht die Eltern. Sich DAFÜR stark zu machen, daß die Bedingungen besser werden, wäre aber der tatsächlich hilfreiche Weg gewesen. Für alle.


    Und so ist das hier nun mal nicht anders. Aber es natürlich auch ist auch OK, das anders zu sehen als ich. Daß eine sinnvolle Methodenmischung MÖGLICH (auch unter nicht optimalen Bedingungen) und aus meienr Sicht nun mal sinnvoll ist, davon werde ich dich nicht überzeugen können.

    Und du mich nicht davon, daß die Rückkehr zur Fibelmethode (mit der ich wie gesagt täglich zu tun habe und daher ihre Grenzen sehr wohl erlebe) die sinnvolle Lösung für das Grund-Dilemma ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

    • Offizieller Beitrag

    Darüber, ob es sinnvoller ist, die grottenschlechten Grundbedingungen zu ändern oder eine andere Methode zu wählen, scheinen wir uns nicht einig.

    Echt jetzt? Das liest du hier raus? Laßt uns mal lieber die grottenschlechten Grundbedingungen behalten? Da erübrigt sich echt jede Diskussion.

    Ich habe mie eben nochmal durchgelesen, was ich geschrieben habe und bin fassungslos, dass man das offenbar so lesen kann!

    Himmel! Klar muss man am System was ändern. Aber doch nicht über eine Methode die im jetzigen System so vielen Kindern Probleme bereitet! Das ist doch menschenverachtend.


    Trin ich bin wirklich erschrocken über deine Grundhaltung der Kindergesamtheit gegenüber. Lieber viele über die Klinge springen lassen und eine Methode anwenden, die jetzt in etlichen Studien nachgewiesen, nicht flächendeckend funktioniert statt erst mal grundsätzlich vorzugehen und das System anzupassen, so dass die Methode flächendeckend funktionieren kann? Ernsthaft? Lieber trotzdem überall Lesen durch Schreiben?

  • Hallio,

    Trin ich bin wirklich erschrocken über deine Grundhaltung der Kindergesamtheit gegenüber. Lieber viele über die Klinge springen lassen und eine Methode anwenden, die jetzt in etlichen Studien nachgewiesen, nicht flächendeckend funktioniert statt erst mal grundsätzlich vorzugehen und das System anzupassen? Ernsthaft? Lieber trotzdem überall Lesen durch Schreiben?


    Das habe ich nie auch nur ansatzweise geschrieben, sondern genau das Gegenteil - das ich es absolut unerlässlich finde, grundlegend etwas zu ändern, damit gute Bildung für alle überhaupt erst funktionieren kann. Ich bin nach wie vor überzeugt davon, daß eine Rückkehr zu einer Einheitsmethode ebenfalls für viele Kinder zum Nachteil ist.


    Aber mit solchermaßen verdrehten Aussagen zu diskutieren, ist kaum noch möglich.


    Meine Antwort müsste dann nämlich in etwa sein:


    ICH in entsetzt über die Grundhaltung einiger die ich hier lese, daß nicht sein kann, was nicht sein darf (nämlich daß eine gute Methodenmischung durchaus funktionieren und sogar vorteilhaft sein kann) und daß man am System eh nichts ändern kann, also lieber eine sinnvolle Bildung für alle über die Klinge springen lässt und statt dessen zurückkehrt zu alten Zöpfen.


    Nein, das sage ich nicht, weil es genau so Unfug wäre wie diese Aussage über mich.


    Und nein, die Studie hat NICHT nachgewiesen, daß eine gute Methodenmischung nicht funktioniert. sie hat Äpfel mit Birnen verglichen und wenn man wissen will, was besser für Apfelmus geeignet ist, braucht man keine Studie dazu. Über den fürs Leben aber tatsächlich gebrauchten Obstsalat kann man nach dieser Studie aber keinerlei Aussage machen. Abgesehen davon ist die Kinderzahl zu klein, um eine flächendeckende Aussage treffen zu können. <vollständige Daten von noch nicht mal 300 Kindern, das sind gerade mal 122, 12 Klassen auf ganz Deutschland. Es weiteren ist mMn nicht sichergestellt, ob bei den "Fibelkindern" nicht doch auch andere Methoden ins Spiel kamen, denn rein nach Fibelmethode zu unterrichten wäre mMn Frevel, das würde kaum jemand tun, der vernünftigen Unterricht halten will. Ich hoffe nicht mal für eine Studie.


    Man hätte also wenn, dann verschiedene Methoden bzw. Methodenmischungen zum Rechtschreiberwerb miteinander vergleichen müssen - und zwar unter Einbeziehung der Rahmenbedingungen wie Klassengröße, Ausstattung, Qualifizierung der Lehrer und vieles mehr - um eine Aussage machen zu können, was davon am geeignetsten scheint - und das ist nicht passiert.


    Wir können gerne über Vorteile und Grenzen verschiedener methodischer Ansätze usw. weiterreden. Aber nicht auf diese Weise.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • ok trin, ich gebe auf. Ich kann mich offensichtlich nicht verständlich ausdrücken. #weissnicht


    Tja, ich weiß tatsächlich nicht, wie ich deinen Abschnitt oben anders verstehen kann als als massive und regelrecht gemeine Unterstellung von Dingen, die ich niemals gesagt habe.


    Es fängt schon damit an, daß ich nie davon sprach, "Lesen durch schreiben" als Alleinmittel für den Rechtschreiberwerb einzusetzen, sondern daß ich von Anfang an genau das kritisiert und von der Notwendigkeit einer sinnvollen Methodenmischung bei der sich freies Schreiben und Rechtschreibvermittlung ergänzen, geschrieben habe.


    Auch die Basis sein muss, da System (Die Gegebenheiten, die Art, wie Schule gemacht wird, die Ausbildung... ) ehe man sich über Methoden kloppt, war genau das, was ich schrieb. An keiner Stelle habe ich auch nur ansatzweise davon geschrieben, Kinder über die Klinge springen zu lassen sondern es geht mir darum, Möglichkeiten zu finden, die ALLE Kinder abholen und in ihrem eigenen Tempo mitzunehmen. Nur - das kann eine "Eins passt für alle für alle und das möglichst zur gleichen Zeit"-Methode allein tatsächlich mMn überhaupt nicht leisten.


    Ja, seit diesem Post bzw, diesen Unterstellungen BIN ich sauer.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

    • Offizieller Beitrag

    ok. Dann frage ich dich eben noch einmal:

    Wie soll man jetzt und heute das Dilemma lösen? So dass schnell und effektiv deutlich weniger Kinder darunter leiden? Diese Frage stelle ich dir jetzt zum vierten mal und du hast sie immer noch nicht beantwortet. Du hast Dinge verteidigt, die überhaupt nicht zur Debatte standen und negierst schlicht, dass es das Problem überhaupt gibt. Nochmal (das 3. Mal von mir, andere haben das aber auch geschrieben): das ist bei weitem nicht die erste oder gar einzige Studie bei der Lesen durch Schreiben mies abschneidet für die Allgemeinheit. (Dass es im idealen Setting funktioniert glaube ich dir sofort, ist hier aber völlig irrelevant und am Thema vorbei.)


    Was außer: erstmal zurück zu altbekannten und dann neu gucken ist denn für diese Kinder jetzt schnell und vernünftig vertretbar? Soll weiter an ihnen herumexperimentiert werden?


    Wo siehst du da einen schnell umsetzbaren, praktikablen Lösungsansatz?

    Bist du wirklich der Meinung, jeder Lehrer soll ab sofort überall Methoden mischen und das passt dann flächendeckend? Das ist doch auch ein Lösungsansatz, der nicht ins jetzige System passt und gnadenlos nach hinten losgehen kann.

  • Es gibt durchaus Mischansätze. In die Fibel meiner Tochter ist z.B. auch eine Anlauttabelle integriert und auch die Aufgaben im Arbeitsheft nutzen diese teilweise.


    Das Problem ist doch, Kalliope , dass es ein "zurück zur Fibel" in dem Sinne gar nicht geben kann. Weil es eben "Die Fibel" nicht mehr gibt. Und weil viel mehr dranhängt als ein Lehrwerk für die erste Klasse. Es hängt der ganze systematische Aufbau des Deutschunterrichts mindestens bis hin zu Klasse 6 dran.


    Und ich schrieb es ja auch schon: Die Lehrpersonen müssen v.a. Kapazitäten nutzen (oder wiederbekommen), Kindern systematisches Feedback zur Rechtschreibung zu geben. Das bedeutet, dass sie sich z.B. nachmittags mit den Heften der Kinder hinsetzen müssten und diese durchschauen, korrigieren, vorschreiben etc. So hat früher Fibel funktioniert. Das geht aber nur, wenn sie angemessene Stundenkontingente haben, sie nicht noch x Integrations- und Inklusionskinder betreuen müssen etc.


    Das Ganze steht und fällt nicht mit einer Methode, sondern mit Menschen. Und mit der Zeit, die die Menschen dafür investieren (können), auf die Kinder einzugehen und mit ihnen zu arbeiten. Und da hapert es derzeit gewaltig am System. Es ist einfach zu sagen: Na dann machen wir halt alle wieder Fibel. Aber ich bin ganz sicher, dass das insgesamt die Leistungen der SuS nicht verbessern wird. In der Fibel geht es nämlich gar nicht primär um Rechtschreibung. Das ist ja auch das, was Trin schreibt, sondern lediglich um das Kennenlernen der Buchstaben und ersten Wörtern und Sätze.

    Der Knackpunkt kommt in dem Moment, wo verpasst wird, systematisch Rechtschreibregeln einzuführen. Und das geht in der ersten Klasse los mit Abstand zwischen Wörtern, jede Silbe hat einen König (= Vokal, lernt meine Tochter seit der 3. Schulwoche der ersten Klasse), Lernwörter, Substantive werden groß geschrieben ... Das kann man alles auch ohne Fibel mit einem Anlauttabellenansatz lehren.


    Aber und das ist ja auch schon öfter erwähnt worden: Kinder im Grundschulalter haben wenig intrinsische Motivation "richtig" zu schreiben. Da muss die Lehrperson hinterher sein. So oder so. Konsequent durch die ganze Grundschulzeit mindestens bis hin zur 6. Klasse.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Hallo,


    Tja, natürlich kann man Probleme lösen, in dem man versucht, mit ebenfalls löchrigen Stücken die Löcher im immer weiter reißenden Löchernetz zu stopfen. und dann zufrieden damit sein, wenn es von außen scheinbar noch eine Weile hält.

    ICH fände das absolut unfair allen Lernenden gegenüber, wenn die "Lösung" von Problemen ein Zurück zum Einheitslernen, damit nicht auffällt, was schief läuft" sein soll.


    Zur Aktulösung:


    Dahin schauen, wo es klappt - und DASS es solche Beispiele gibt, ist nun mal so, auch wenn es gerne überlesen und

    negiert wird - und dort lernen WIE es klappt.

    Das geht mMn auch recht zügig. Wenn man es denn will. Will man aber nicht, weil es einfacher ist, auf Methoden zu schimpfen statt darauf, was wirklich schief läuft.


    Und Rechtschreibvermittlung auch in Klasse 5 und 6, was dann tatsächlich ein sinnvoller "zurück zum Alten"-Schritt wäre und meiner Meinung nach normal sein sollte und nicht, wie einige schrieben, mit dem persönlichen Engagement des Lehrers stehen oder fallen. Will man auch nicht, die Grundschule soll dank überfrachteter Lehrpläne leisten, was früher ganz normal Teil der mittleren Jahrgänge Schule war.


    Ich bezweifle nach wie vor, daß die Rückkehr zu einer alten Methode als Heilmittel für die bestehenden Probleme tatsächlich hilft, die modernen Ansprüchen zu erfüllen, die einfach nun mal real sehr viel mehr erfassen als Rechtschreibung, auch wenn diese natürlich nicht unwichtig ist.


    Und was ist mit den Kindern, für die der Fibelkurs zu schnell oder zu langsam ist? Die fallen genau so hinten runter. Langweilen sich im besten Fall unbemerkt. Auch das schadet. oder hecheln den anderen permanent hinterher. Beim Test auf dem Papier mag das nicht so spürbar sein, die Eltern setzen sich schon täglich hin und üben... aber wer guckt in die Köpfe, darauf, was es mit einem Kind macht, nie wirklich "gut" zu sein?


    Da werden wir uns nicht einig.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Der Knackpunkt kommt in dem Moment, wo verpasst wird, systematisch Rechtschreibregeln einzuführen. Und das geht in der ersten Klasse los mit Abstand zwischen Wörtern, jede Silbe hat einen König (= Vokal, lernt meine Tochter seit der 3. Schulwoche der ersten Klasse), Lernwörter, Substantive werden groß geschrieben ... Das kann man alles auch ohne Fibel mit einem Anlauttabellenansatz lehren.


    Aber und das ist ja auch schon öfter erwähnt worden: Kinder im Grundschulalter haben wenig intrinsische Motivation "richtig" zu schreiben. Da muss die Lehrperson hinterher sein. So oder so. Konsequent durch die ganze Grundschulzeit mindestens bis hin zur 6. Klasse.

    genau der Meinung bin ich auch. Da sehe ich auch die Lösungsansätze für das Problem. Und das ist doch ein zurück zu dem, wie es früher lief.

    • Offizieller Beitrag

    Trin: Es ist nicht eine Studie, es gibt bereits mehrere. Auf eine habe ich bereits vor #gruebel einigen Jahren hingewiesen (der Thread ist ja schon älter), hier: https://www.deutschlandfunk.de…ml?dram:article_id=295898


    Zentral ist für mich dabei diese Aussage: ""In Klassenstufe zwei bis vier ist es so, dass die 'Lesen durch Schreiben'-Klassen den 'Fibel-Klassen' signifikant unterlegen sind im Rechtschreiben. Anders sieht es aber aus, wenn man sich auf Studien konzentriert, in denen ausgeschlossen war, dass die Ergebnisse durch unterschiedliche Lernvoraussetzungen der Kinder beeinflusst waren. Wenn man sich also auf diese Studien beschränkt, dann gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen 'Lesen durch Schreiben'- und 'Fibel-Klassen' im Rechtschreiben in Klassenstufe zwei bis vier.

    Eine Gruppe - so zeigt die Metaanalyse - hat durch die Methode "Lesen durch Schreiben" massive Nachteile: die Migrantenkinder.

    "Man sollte diese Befunde, die es dazu gibt, sehr ernst nehmen. Die deuten in die Richtung, dass zweisprachige Schülerinnen und Schüler größere Schwierigkeiten haben mit 'Lesen durch Schreiben' als mit Fibel-Unterricht."

    Das betrifft insbesondere Kinder aus sozial schwächeren und bildungsfernen Bevölkerungskreisen."


    Das ist in meinen Augen ein starkes Argument, mindestens mit der Fibel-Methode anzufangen und möglichst nicht Reichen in Reinform (also keine Korrektur im ersten Lehrjahr) zu unterrichten.


    Passend ist gerade der neue Rechtschreiberahmen unseres Bundeslandes erschienen. Übrigens von Klasse 1-10.

    • Offizieller Beitrag

    Trin ich habe immer geschrieben bzw niemals verneint, dass das System geändert werden sollte. Nur dass man das nicht über die Methodik im Unterricht machen darf, das kann einfach gnadenlos ins Auge gehen, wenn die Methode nicht ins System passt. Eine Änderung des Systems muss zuerst durch Orgsnisation und Planung kommen. Methodik kommt danach. Alles andere endet im Chaos.

  • Genau das ist auch mein Bedenken, Hermine. Hier sind oft über 50% der Grundschüler mit Migrationshintergrund. Möchte mir auch gar nicht vorstellen, wie verwirrend das für die "nicht-muttersprachlichen" Eltern sein mag. Die lesen Aufsätze ihrer Kinder und übernehmen unterbewusst selbst die falsche Schreibweise, sind im besten Fall verwirrt, weil die es aus ihrem Sprachkurs anders kennen.

    Von der anderen Lautsprache in Fremdsprachen mal ganz abgesehen.

  • Hallo,


    Hermine


    Wie ich schon schrieb - wenn man Äpfel mit Birnen vergleicht und dann untersucht, womit Apfelmus besser gelingt oder nach einem Trommel und einem Singekurs schaut, wer besser die 3. Stimme halten kann, ist das Ergebnis auch ohne Studie klar.


    Nicht klar ist nach diesen Studien, mit welcher Mischung der "schriftsprachliche Obstsalat" den man im Leben braucht, besser gelingt bzw. mit welcher Mischung die allgemeine Musikalität am besten geschult wird. .


    Wenn man eine Methode zum LESEN lernen und für die Motivation für die ersten Schreibversuche mit einem Rechtschreibvermittlung vergleicht, ist das Ergebnis auch ohne Studie klar. Das, was getestet wurde, besagt doch lediglich: "Eine Methode zum LESEN lernen reicht nicht, um Rechtschreibung zu vermitteln. Es muss, um REchtschreibung zu lernben, eine sinnvolle Rechtschreibvermittlung passieren".

    Dazu brauche ich ehrlich gesagt keine Studie. Ob die Kinder dafür andere Kompetenzen stärker entwickelt haben (und da gibt es tatsächlich Untersuchungen, daß das sehr wohl der Fall ist). ist damit nicht gesagt. Ob da ausgerechnet die Fibelmethode die beste ist, darüber ließe sich streiten (Es hat sicher eine Grund, warum die LRS-Schule hier andere Methoden (Mehrzahl übrigens) verwendet.


    Wenn man vergleicht, dann müsste man... ach, ich wiederhole mich.


    Lösen werden wir es hier eh nicht. Es kann also jeder weiter denken, was er will.

    • Offizieller Beitrag

    Aber es gehört doch integral zur Reichen-Methode, Fehler nicht zu korrigieren. Wie soll ich da denn nebenbei Rechtschreibung unterrichten und den Kindern klarmachen, dass die wichtig ist - wenn es parallel, im gleichen Fach (!) total egal ist, wie man schreibt? Und Lesen durch Schreiben geht ja nicht ohne Schreiben.


    Edit: In der von mir verlinkten Studie wurde übrigens aus die Lesekompetenz untersucht. Und ich fand, dass insgesamt sehr ausgewogen berichtet wurde - du nicht?

  • Hallo,


    Aber es gehört doch integral zur Reichen-Methode, Fehler nicht zu korrigieren. Wie soll ich da denn nebenbei Rechtschreibung unterrichten und den Kindern klarmachen, dass die wichtig ist - wenn es parallel, im gleichen Fach (!) total egal ist, wie man schreibt? Und Lesen durch Schreiben geht ja nicht ohne Schreiben.


    Ich weiß nicht, wen du das fragst, zumindest kann ich mich an niemanden her im Strang erinnern, der für "nie korrigieren" plädiert.


    Und warum stellst du die Erfahrungen derer, bei deren Kindern es gut lief und wo es offenbar tatsächlich möglich war, beides zu haben, in Frage? Haben wir uns das nur eingebildet?


    Wie es parallel im Unterricht funktionieren soll, das kann ich ja mal die Lehrer hier fragen, die inzwischen von der Fibelmethode als Alleinvermittlung weggehen und seit Neuestem sehr wohl freies Schreiben einbauen, weil sie ganz klar die Schwachstellen in der Fibelmethode erkannt haben und offenbar der Meinung sind, daß beides durchaus parallel passieren kann.

    • Offizieller Beitrag

    Und warum stellst du die Erfahrungen derer, bei deren Kindern es gut lief und wo es offenbar tatsächlich möglich war, beides zu haben, in Frage? Haben wir uns das nur eingebildet?

    Aber offensichtlich ist das doch eher die Ausnahme. So verstehe ich zumindest den Text. Deine Kinder waren/sind doch auf der Montessori-Schule, oder? Wie sieht es da mit Migrationsanteil aus? (Das soll keine böse Unterstellung sein, nur kenne ich Studien, dass auf Montessori-Schulen eher homogenere Schülergruppen sind.


    BTW auch in dem von mir verlinkten Artikel wird eindeutig für einen Methodenmix plädiert. Aber eben mit dem Schwerpunkt auf dem Rechtschreiberwerb (und damit eher Fibel und/oder Silbenmethode).

  • Ich möchte kurz Trin und Freda zur Seite springen.


    Bei uns wird diese Form wie Freda sie auch beschreibt unterrichtet. Die Kinder dürfen in der 1. Klasse frei schreiben. Werden vorsichtig aber doch auf Fehler hingewiesen und es gibt bspw. Lernwörter ect.


    Die Lehrerin sagte immer, es ist eben eine praktisch angewandte "Schreiben nach Gehör" Methode, wie sie es für gut erachten.


    Ich habe das System ja im Studium kennen gelernt und bin immer wieder über diese negativen Erfahrungsberichte erschrocken. Wie man eine doch so sinnvolle Methode so verhunzen kann, verstehe ich nicht. Klar, wenn man sie nur halb umsetzt, kommt nichts dabei rum. (ich habe sie so kennen gelernt wie sie hier angewandt wird)


    Und unser Migrantenanteil ist enorm hoch, ca. 50% ... da gibt es natürlich Zusatzförderung.

    • Offizieller Beitrag

    Und unser Migrantenanteil ist enorm hoch, ca. 50% ... da gibt es natürlich Zusatzförderung.

    Okay, das finde ich echt beruhigend. Bei Kind eins wurde Lesen nach Schreiben in Ansätzen praktiziert und einige hatten enorme Probleme. Die anderen beiden haben nach einer Mischung aus Fibelmethode mit Anlauttabelle gelernt und es gut gelernt. Große Motivationsunterschiede habe ich nicht feststellen können - die Aussicht, freie Texte zu schreiben, hat hier keinen vom Hocker gehauen. Vielleicht erschließt sich mir deswegen das Motivationsargument auch nicht so.