Ich will kein Schreiben nach Gehör....Wie mache ich das?

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  • Ich denke ein Kernproblem des ganzen Themas liegt im fehlenden Feedback für die Kinder.

    Ich habe das bei allen meinen Kindern beobachtet, dass das, was die Kinder machen, viel zu wenig überprüft wird und die Kinder zu selten Rückmeldung zu dem erhalten, was sie machen. Solange das nicht passiert, denken sie ja, es ist alles prima. Und nur in den Arbeiten ist einfach zu wenig, da erfolgt dann meist das böse Erwachen. Es braucht eine permanente Rückmeldung für die Kinder, ob sie den neu eingeführten Stoff richtig verinnerlicht haben.


    ...Sowohl in Mathe als auch in Deutsch. Heutzutage ist es überhaupt nicht mehr üblich, dass außerhalb von Arbeiten etwas von der Lehrperson auf diese Weise kontrolliert wird. In den Arbeitsheften sind die Aufgaben vorgedruckt, für alle gleich, egal wie gut die vorherige Aufgabe gelöst wurde. Die Kinder sollen teilweise selbst korrigieren (oder es wird von den Eltern erwartet). Im Schreibheft sollten gerade die Kinder allein die Buchstaben für die Hausaufgabe vorschreiben - wer da den Beispielbuchstaben z.B. falsch vorschreibt, kann ihn gar nicht richtig üben etc.

    Ich finde das auch ganz furchtbar, wenn die Kinder Berge an Arbeitsheften durchackern sollen und die Lehrerin auf Rückfrage meint, nein, da hätte sie natürlich keine Zeit für, die Sachen auch durchzuschauen. DAS ist das Problem! Hier wurde das immer von den Eltern erwartet. Und das handhaben mehrere GS-Lehrerinnen hier an der Schule so.


    Die neue Klassenlehrerin beim jüngeren Kind (ganz frisch aus der Ausbildung) kontrolliert die Hefte der Kinder aber tatsächlich.

  • Und unser Migrantenanteil ist enorm hoch, ca. 50% ... da gibt es natürlich Zusatzförderung.

    Okay, das finde ich echt beruhigend. Bei Kind eins wurde Lesen nach Schreiben in Ansätzen praktiziert und einige hatten enorme Probleme. Die anderen beiden haben nach einer Mischung aus Fibelmethode mit Anlauttabelle gelernt und es gut gelernt. Große Motivationsunterschiede habe ich nicht feststellen können - die Aussicht, freie Texte zu schreiben, hat hier keinen vom Hocker gehauen. Vielleicht erschließt sich mir deswegen das Motivationsargument auch nicht so.

    Ich glaube, dadurch das Eltern sich viel mehr vernetzen können und viel mehr Wert auf Rechtschreibung legen können - wird offensichtlich, dass Bildung von der individuellen Person die vorne steht abhängig ist. Es wird so ... es wird so offensichtlich. Meine Rechtschreibschwäche war halt... sie gabs halt, da hat aber keiner aufgeschrien oder die Fibel dafür verantwortlich gemacht. Warum auch? ;) Und aktuell sehe ich eher die Gefahr, dass wieder viel zu schnell ad hoc gearbeitet wird. Hätte ich schlechte Erfahrungen mit der Methode der Lehrkraft, würde ich wohl auf Rechtschreibung zu Hause drängen. Ein Lernbuch anlegen bspw. und den Umgang mit dem Findefix üben. Natürlich ist das nicht toll, aber das Kinder ohne Eltern lernen halte ich eh für illusorisch da viel zu teuer (Personal kostet)

    • Offizieller Beitrag

    Zur Aktulösung:


    Dahin schauen, wo es klappt - und DASS es solche Beispiele gibt, ist nun mal so, auch wenn es gerne überlesen und

    negiert wird - und dort lernen WIE es klappt.

    Das geht mMn auch recht zügig. Wenn man es denn will. Will man aber nicht, weil es einfacher ist, auf Methoden zu schimpfen statt darauf, was wirklich schief läuft.

    Wer soll sich wo erkundigen? Die Eltern oder Lehrer? Falls die Eltern: was nützt es, wenn man weiss wo und wie es schon mal funktioniert hat, wenn die Lehrerin des eigenen Kindes es aber nun mal anders macht? Soll man da anfangen reinzureden? Oder Kind auf die Privatschule schicken, die mehr Rücksicht auf Elternwünsche nimmt?

  • Zwei Dinge erscheinen mir wichtig noch einmal hervorzuheben, beide wurden schon erwähnt, gingen für meinen Geschmack aber unter.

    1. Wurde in der Forschung allgemein festgestellt, dass eine strukturierte Herangehensweise an den lernstoff meist, und das nicht nur in schwierigen Situationen, zu besserem lernerfolg führte.

    2. Ist die anlauttabelle m. E. einer der größten Problemfaktoren, da sie in keiner Weise die Realität der deutschen Sprache widerspiegelt. Da sollte dann wohl mal angesetzt werden.

    Liebe Grüße von Rafiki mit M1(*05) und M2 (*07)

  • Hallo,


    Rafiki - ich denke nicht, daß irgendwie anzweifelt, daß für einen sinnvollen Rechtschreiberwerb auch eine sinnvoll strukturierte Methodik geben muss. Zumindest habe ich das bei keinem hier gelesen.


    Und zum zweiten - die Anlauttabelle spielte beim Lernen meiner Kinder kaum eine Rolle, die diente maximal dazu, nachzuschauen, wenn man vergessen hatte, wie ein Buchstabe geschrieben wurde. Übrigens liegt genau dafür auch in der Fibel eine Anlauttabelle bei. Also scheint sich nicht mal Fibelmethode und Anlauttabelle auszuschließen.



    Und warum stellst du die Erfahrungen derer, bei deren Kindern es gut lief und wo es offenbar tatsächlich möglich war, beides zu haben, in Frage? Haben wir uns das nur eingebildet?

    Aber offensichtlich ist das doch eher die Ausnahme. So verstehe ich zumindest den Text. Deine Kinder waren/sind doch auf der Montessori-Schule, oder? Wie sieht es da mit Migrationsanteil aus? (Das soll keine böse Unterstellung sein, nur kenne ich Studien, dass auf Montessori-Schulen eher homogenere Schülergruppen sind.

    Was ist die Ausnahme? Daß eine gute, auf die jeweiligen Kinder abgestimmte Methodenmischung tatsächlich funktioniert? Das glaub ich nicht.


    Der Anteil an Kindern mit Mirgationsanteil an der ehemaligen Grundschule meiner Kinder ist etwas größer als an der Schule, an der ich aktuell arbeite, dazu kommen die Lernförderkinder, die mit der Methodenmischung ebenfalls oft mehr erreichen als Fachleute ihnen zugetraut haben (Ich habe letztens erst einen wunderbaren Brief von einem Mädchen mit Down Syndrom bekommen #love) . Und Schüler, die dort hin gewechselt haben, weil sie aus anderen Gründen im Schulsystem Schwierigkeiten hatten (Über- oder Unterforderung, andre Besonderheiten...)...


    Also keineswegs ein auserwähltes Edel-Kleintel, falls du das vermutet hast.


    "Alle Mann zurück zur Fibel als (fast) ausschließliche Lernmethode" ist aus meiner Sicht nun mal ein sinnloser ein Schnellschuss, der mit großer Wahrscheinlichkeit gründlich in die Hose geht, weil eben am "drunter", an dem was wirklich eine Rolle spielt, nichts geändert wird. Reden wir in 5 oder 10 Jahren noch mal drüber.

  • Meine Kinder haben insbesonders Probleme mit Wörtern die nicht so geschrieben werden, wie man spricht. Auch -aber nicht nur- aufgrund des Dialektes hier.

    Mässer, ich wünsche Dier, Schport, färtik, Gachten sind so Beispiele, bei denen sich mir die Zehennägel krümmen und die ich sofort korrigiere, die in der Schule aber teilweise stehen gelassen werden.

  • Ich habe den Eindruck, die meisten Diskussionen über die richtige Methode zum Lesen- und (Richtig)Schreibenlernen sind weltanschauliche, nicht immer faktenbasierte Diskussionen (wie die über G8/G9, die mich persönlich gerade mehr betroffen macht...).


    Ich denke, bei den meisten Kindern würde jede Methode funktionieren.

    Auch die Fibelmethode erlaubt es, auf jedes Kind individuell einzugehen.

    Auch die Lesen-durch-Schreiben-Methode hat Struktur.


    Bei beiden Methoden hängt vermutlich der Erfolg extrem von der Interaktion Kind-LehrerIn ab. Nach der gerade aktuell in den Medien beschriebenen Studie ist es wohl so, dass die Fibelmethode da etwas weniger störanfällig ist #angst

    Dafür wurde in der Studie auch nicht die Freude und Kreativität der Kinder beim Schreiben untersucht, oder?


    Meine drei Kinder haben es alle gelernt, jedes nach einer anderen Methode - alle Unterschiede, die es bei ihnen gab, waren charakter-, aber nicht methodenbedingt #cool

  • Meine Kinder haben insbesonders Probleme mit Wörtern die nicht so geschrieben werden, wie man spricht. Auch -aber nicht nur- aufgrund des Dialektes hier.

    Mässer, ich wünsche Dier, Schport, färtik, Gachten sind so Beispiele, bei denen sich mir die Zehennägel krümmen und die ich sofort korrigiere, die in der Schule aber teilweise stehen gelassen werden.

    Ich habe solche Wörter immer gemocht #herzen (aber danach auch verraten, wie (und warum) man sie richtig schreibt).

    Mein Lieblingswort war "Foyer" :)

  • Meine Kleine hatte diese Woche das Wort „wajel“. Auch Fibelkinder, die gerne schon mehr schreiben wollen als Nina/Nino/Ina machen automatisch Schreibversuche nach Gehör. Da kommen schon interessante Ergebnisse raus.

  • Ja, solche Fehler sind im ersten Schuljahr süss aber nicht im 3.Schuljahr. Da müsste man- meiner Meinung nach - das besser können.

    Können auch die Kinder deren Eltern Zeit haben, ständig zu üben und zu verbessern. Meine leider nicht.

  • Ich sehe es wie Trin wenn es um eine strenge Rückkehr zur Fibelmethode geht: Auch da bleiben Kinder auf der Strecke bzw verweigern sich vor Langeweile.


    Trotzdem weiß ich leider ganz akut wie die meisten hier auch keine bessere Lösung als dieses "Pflaster". Aber was anderes ist es tatsächlich nicht, weil die Fehler im System wirklich riesig sind.


    Ich habe in meinem Studium durchaus was über Methoden gelernt, aber es ist eben trotzdem ein universitäres und oft sehr theoretisches Studium für einen praktischen Beruf. Ich wäre ja für einen dualen Weg, bei dem man von Anfang an auch in der Schule ist. Das würde vielleicht die große Kluft zwischen Theorie & Praxis etwas verkleinern.

    Aktuell gehen Ansprüche & Bedingungen im Schulalltag an vielen Schulen einfach nicht zusammen. Das fängt damit an, dass z.B. verlangt wird, dass in der Grundschule oder der Stadtteilschule in Hamburg die Inklusion umsetzt wird, aber die Lehrer nicht entsprechend ausbildet bzw nicht genügend Sonderpädagogen einstellt. Allein in einer großen Klasse mit teilweise bis zu 90 Prozent SuS mit einer anderen Familiensprache als Deutsch kann man nur sehr sehr schwer einen Unterricht machen, der allen gerecht wird. Da wird aber auch die Fibelmethode nichts richten, das wird uns allen einfach um die Ohren fliegen. Hier bräuchte man sooo viel: mehr Lehrer, kleinere Klassen, in manchen Schulen auch tatsächlich genügend Material und natürlich auch eine bessere Ausbildung.


    Einen Punkt würde ich aber gern noch nennen, der imo auch einen großen Einfluss hat und auch durch Studien ganz gut belegt ist: Das Schreiben per Hand verliert als Kulturtechnik spürbar an Bedeutung. (Bei Interesse lasse ich dieser Behauptung gern Quellen folgen, aber nicht vom Handy ;) )

    Ich habe tatsächlich schon SuS erlebt, die gar keinen Sinn in der Handschrift sehen konnte. Und das kann ich auch gut verstehen, wenn sie im Alltag nicht erleben, dass Schreiben schon ganz praktisch ist.

    Ich bin noch so idealistisch, dass ich wirklich hoffe, dass die Eltern meiner baldigen SuS nicht zuhause auffangen müssen, was ich nicht schaffe. Aber es wäre super, wenn mehr Kinder auch im Alltag erleben würden, dass Schreiben mit der Hand einen Sinn hat. Und wenn das nicht so ist, weil alle nur noch mit Rechtschreibprüfung tippen, dann müssen wir über eine Änderung der Lehrpläne reden. Jetzt gerade lernen viele SuS aus meiner Sicht leider weder das eine noch das andere so richtig.


    Ach je, schwierig ist das... Ich hoffe wirklich, dass in den nächsten Jahren noch mehr Leuten klar wird, dass unser Bildungssystem ganz große Probleme hat. Stichwort "Gute Bildung darf nichts kosten". Ich weiß natürlich wie das eigentlich gemeint war, aber ich bekomme trotzdem einen schnellen Puls wann immer ich daran denke. Gute Bildung kostet nämlich - aktuell eben leider in erster Linie die Kinder, Eltern & Lehrerinnen.

    So ein Mist.

  • licht: xylet gefällt mir auch sehr gut #herzen


    Kajak: das hat ja nicht unbedingt mit ständig üben und verbessern zu tun, sondern mit im Gespräch bleiben und auf die Kinder eingehen; beim Sprechenlernen ist das doch auch so, oder? Das haben die meisten ja auch nicht der Kita überlassen...


    Das richtige, systematische Üben ist schon Sache der Schule - blöd, wenn das nicht klappt, da gebe ich Dir recht.

    Bei uns hat es aber 3x gut funktioniert, mit drei ganz unterschiedlichen Leselernkonzepten.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe es wie Trin wenn es um eine strenge Rückkehr zur Fibelmethode geht: Auch da bleiben Kinder auf der Strecke bzw verweigern sich vor Langeweile.


    Trotzdem weiß ich leider ganz akut wie die meisten hier auch keine bessere Lösung als dieses "Pflaster". Aber was anderes ist es tatsächlich nicht, weil die Fehler im System wirklich riesig sind.

    Ich bestreite nicht, dass da auch Kinder auf der Strecke bleiben. Ideal ist so was von anders. Mir geht es wirklich nur darum, jetzt und hier Akuthilfe zu leisten und war tatsächlich verwundert bzw. fand es extrem beängstigend, dass die Notwendigkeit von einigen abgestritten wird. Klar ist das nur eine Erstversorgung. Aber eine Wunde lasse ich doch auch nicht bluten und unversorgt am Sonntag und warte bis Montag, weil da erst der Arzt aufhat. #weissnicht


    Ich glaube, was mich am Schulsystem am allermeisten stört ist, wie sehr es mit dem Engagement der Lehrkraft fällt.

  • Wie gesagt, ich denke, es ist keine sinnvolle "Erstversorgung", wenn jetzt plötzlich allen Lehrpersonen eine Methode aufgezwungen wird, von der sie gar nicht überzeugt sind bzw. zu der sie keine/wenig Erfahrung haben. Einfach ein Lehrwerk zu wechseln und damit zu hoffen, es werde besser, finde ich ehrlich gesagt ziemlich naiv.

    Viel wichtiger wäre es, Lehrplananpassungen und Weiterbildungen im Bereich kontinuierlicher Rechtschreiberwerb und Feedback-Kultur zu machen. Und den Lehrern auch die (zeitlichen) Ressourcen zu schaffen, dies umzusetzen.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

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  • Salino, dass im freien Schreiben Fehler gemacht werden, und zwar auch deutlich mehr, ist bis zur einschließlich sechsten Klasse normal, siebte Klasse finde ich da jetzt nicht so weit weg, das hört ja nicht von heute auf morgen komplett auf. Dass deine Tochter das Wort buchstabieren kann, bedeutet, dass sie RS kann.


    Ich finde es schade, wie hier immer betont wird, Trin et al würden über eine thereotischen Methode diskutieren und das vorgeworfen wird. Ich rede über dass, was ich hier an zwei drei- bzw. vier-zügigen GS erlebe. Ich kenne da weder Beschwerden der Eltern (war nie Thema auf Elternabenden oder im EB), noch von den weiterführenden Schulen. Ich berichtete von guten Lernerfolgen und unterschiedlich umgesetzten, jeweils funktionierenden Wegen der Umsetzung. Ich schrieb zB davon, dass ich es an Schulen mit vielen Nichtmuttersprachlern oder in Regionen mit starken Dialekten für super schwierig halte. Davon, dass es offenbar auch Orte gibt, wo es schief läuft. Davon, dass es eben möglich ist, auch Rechtschreibregeln einzuführen. Dass es doof ist, wenn das nicht geschieht. Das in Studien benannte Problem der sozialen Gerechtigkeit sehe ich. Es ist für mich ein dringender Hinweis darauf, dass man das im Blick behalten muss und gezielt da arbeiten muss, alle Kinder abzuholen, was mMn ergänzend geht. Ich sehe solche Studien insgesamt kritisch, da liegt so viel am Design und an Dingen, die nicht beeinflussbar sind, dass ich sie tatsächlich eher als Hinweis sehe, wo man hinschauen sollte, denn als Beleg. An der sozialen Gerechtigkeit denke ich hier noch herum, es sollte einen Weg geben, bei dem nicht alle langsam "Du ruft Fara, Fara Rift Fu" lesen und das zig Mal abschreiben müssen. Als hier noch mit der Fibel unterrichtet wurde, war ich noch im Hort. ich hatte viele Erstklässler, die nach wenigen Wochen frustriert waren und Schule langweilig fanden, und dass in einem Schule mit sehr gemischtem Einzugsbereich. Es war einfach stumpf. Klar kann man da auch ergänzend arbeiten, aber wie oben schon geschrieben wurde, dann muss man Kauf nehmen, dass Dinge falsch geschrieben werden. Und den Kindern zum einen zu vermitteln, dass sie nach und nach richtig schreiben lernen, zum anderen aber anregen, noch nicht gelernte Dinge ebenfalls zu tun und da dann den Rotstift anzusetzen, fühlt sich für mich sehr falsch an. Ich würde mich verschwindet fühlen.

    Ich schrieb aber auch davon, dass ich glaube, dass die Kritiker lauter sind als die Befürworter und ich nicht sicher bin , das es deshalb auch mehr sind.


    Viele hier bleiben bei der allgemeinen "das kann alles nicht gehen" Haltung und scheint entweder nicht zu lesen oder das gelesene zu ignorieren. Gebetsmühlenartig wird dann wiederholt, welche Bedenken man hat und der Ton erscheint mir bei einigen wenigen recht provokativ, so als würde man jemanden angreifen, weil man gute Erfahrungen gemacht hat.

    Das betrifft nicht alle, vermutlich fühlen sich jetzt die falschen angesprochen.

    Eigentlich wollte ich hier dazu beitragen, dass verschiedene Erfahrungen nebeneinander stehen und die Diskussion so etwas differenzierter machen, da mir Lernen ein ewig großes, wichtiges Thema ist. Ich bin grad aber wenig am Handy, möchte das Geschriebene dennoch hier lassen.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Hallo,


    ich hab nichts Großartiges beizutragen, aber ich möchte mich auch einmal bei Trin und auch bei Freda bedanken, dass Ihr immer weiter geduldig erklärt, wie es klappen kann.


    Gruß,

    F


    Edit: War mal wieder jemand schneller und eloquenter. Danke CaRoSo

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

    Einmal editiert, zuletzt von Frisch ()

  • Meine Kinder haben insbesonders Probleme mit Wörtern die nicht so geschrieben werden, wie man spricht. Auch -aber nicht nur- aufgrund des Dialektes hier.

    Mässer, ich wünsche Dier, Schport, färtik, Gachten sind so Beispiele, bei denen sich mir die Zehennägel krümmen und die ich sofort korrigiere, die in der Schule aber teilweise stehen gelassen werden.

    Hat aber nix mit der Lernmethode zu tun. Ist ein ganz übliches Problem.

    Genauso wie Endungen wie er - wir vernuscheln das fast alle und daher schreiben Kinder gerne a statt er.


    Das hat also ganz ganz viel auch mit der Aussprache zu tun, dem Hochdeutschsprechen ect. und nun kann man sich fragen, ob man den Dialekt nicht abschaffen sollte.


    Das möchte auch niemand. (zu Recht)

    Aber deshalb ist "richtiges" Schreiben schwierig. Da hilft nur "üben". Und grade Wörter wie "messer" sind halt reine lern Wörter. Man spricht ja eher an ä - viele sprechen das sehr langgezogen.


    Da diese Probleme bei der Fibelmethode früher genauso aufgetreten sind, sehe ich da kein Methodenproblem.


    *ansonsten danke caroso für den Beitrag* :)

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte einfach den Eindruck, dass hier ein gravierendes gesamtgesellschaftliches Problem negiert wurde aufgrund einzelner positiver Erfahrungen. Ein Problem, dessen Eindämmung meiner Meinung nach sofort geschehen muss, da die Folgen für die Kinder, die es trifft einfach zu gravierend sind und Chancengleichheit einfach zunichte machen kann. Und an der Stelle war ich gestern wahrhaftig schockiert und fassungslos.



    Ich wiederhole mich auch gern :): ich bin nicht für oder gegen eine Methode. Nur dafür, dass schnell etwas getan wird, was zunächst sicher funktioniert.


    Wenn es anders sicher funktioniert, wunderbar, da gehe ich mich.