Ich will kein Schreiben nach Gehör....Wie mache ich das?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Kalliope Ich stimmte dir absolut zu und mein Beitrag war auch gar nicht als direkter Widerspruch zu jemandem hier im Thread gemeint. Ich finde ja tatsächlich, dass alle hier irgendwie recht haben. (Uäh, ich bin schon ekelhaft harmoniesüchtig, - ich merke es gerade selbst :D)


    Ich bin nur gestern Nacht irgendwie in diesen Thread gestolpert, hab die letzten zehn (?) Seiten gelesen und dann sehr lange darüber nachgedacht, weil es als angehende Lehrerin u.a. für Deutsch tatsächlich auch für mich ein großes Thema ist - und das Ergebnis dieses Denkprozesses wollte ich jetzt hier lassen, damit ich es nicht durch meinen Arbeitstag schleppe ;)

  • Hallo,


    Kallipe, inzwischen finde ich deine Aussagen hier im Strang inzwischen regelrecht unverschämt.

    Bei der einen weiter oben dachte ich noch an eine verbale Panne, so was kann schon mal passieren... aber inzwischen...


    Positive Erfahrungen, das Wissen, daß es funktionieren kann, und das tägliche erleben der ebenfalls vorhandenen Grenzen anderer Methoden werden als "Einzelfälle" abgekanzelt, Aussagen unterstellt, die nie gemacht wurden usw.


    Wie gesagt, ich könnte ähnlich antworten und schreiben, ich bin entsetzt und fassungslos, daß es Eltern gibt, für die es in Ordnung ist, wenn auf eine tiefe, dreckige, immer weiter eiternde Wunde ein Pflaster geklebt wird, nur damit sie sagen können "sieht besser aus".

    Aber so ein Diskussionsstil bringt keinen weiter.


    An welcher Stelle hat jemand ein "gesammtgesellschaftliches Problem im Bildungssystem negiert?! Oder sich acuh nur ansatzweise gegen Chancengleichheit ausgesprochen? Ich habe das bei keinem gelesen.


    Lediglich die Vorstellungen dazu, wie es zu lösen sei und ob eine bestimmte Maßnahme - in dem Falle die Fibelmethode als allgemeinverpflichtende Schreiblern-Methode tatsächlich dafür geeignet sind, gehen auseinander.


    Inzwischen bin ich echt sauer.


    Wie ich schon schrieb, sprechen wir uns in 5-10 Jahren wieder, dann werden wir sehen, ob über den allgemeinen durchschlagenden Erfolg von "alle das Gleiche zur gleichen Zeit " gejubelt wird - oder ob sich die Probleme nur in andere Bereiche verschoben haben (wenn überhaupt).

  • Es gibt durchaus Schulen, die trotz Schreiben nach Gehör im Lehrplan auch heute schon eine Mischmethode verwenden..

    Ich erlebe nun die zweite Mischmethode..

    - Sohn (6. Klasse) hat vorwiegend nach der Fibelmethode gelernt, aber schon vermischt mit Anlauttabelle etc. Lernwörter hab es durchgängig ab der 2. Klasse. Freies Schreiben wurde in der Tag leider gerade in der 1. und 2. Klasse wenig geübt, das kam dann in der 3. Klasse dazu. Seine Rechtschreibung ist zwar eigentlich gut (er kennt alle Regeln und schreibt die Wörter einzeln immer richtig), aber in freien Texten, gerade wenn es schnell gehen muss denkt er nicht so wirklich an korrekte Rechtschreibung.


    - Tochter (2. Klasse): vorwiegend Schreiben nach Gehör, aber nun in Klasse 2 kommen Lernwörter und Rechtschreibregeln dazu. Auf die Rechtschreibung wird geachtet, aber (noch) nicht in freien Texten. Freies Schreiben ist ganz wichtig, die Kinder sollen bereits jetzt mit kleinen Aufsätzchen beginnen. Wie das dann im Detail aussieht, kann ich in einem Jahr berichten ;)

    -----------------------------------------------


    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    • Offizieller Beitrag

    Trin genau den Eindruck hatte ich bei dir. Ich habe gefühlt 100 malauf die gesellschaftliche Brisanz aufmerksam gemacht, zig mal nachgefragt und es kam von dir lediglich die Antwort, dass du die Studie nicht für relevant hälst. Darauf habe ich und andere mehrfach geschrieben, dass es andere Studien gibt, die alle in die gleiche Richtung gehen, was du schlichtweg ignoriert hast. Für mich machte das insgesamt den Eindruck, dass du das gesamtgesellschaftliche Problem an der Sache negierst. Eigentlich hatte ich nur bei deinen Post den Eindruck, nicht bei den anderen. Und das fand ich extrem schlimm und gab dem Ausdruck. Wenn es nicht so ist, bin ich erleichtert.

    Es ist aber in meinen Augen eine Illusion, zu glauben, dass es etwas gibt, was "sicher funktioniert".

    Naja - etwas das schon mal funktioniert hat für mehr Kinder als heute. Erstversorgung halt.

  • Hallo,


    OK, dann pflege deinen Eindruck weiter, wenn du möchtest. Das kann ich dir nicht verbieten.


    Ich finde nach wie vor dermaßen unverschämt und herabwürdigend, was du mir gegenüber schriebst und was du mir unterstellst und wie du meine beruflichen und privaten Erfahrungen mit verschiedenen Lernsystemen wegwischst, so daß an dieser Stelle für mich aktuell keine Diskussion mit dir mehr möglich ist. Vielleicht irgendwann mal wieder.

    • Offizieller Beitrag

    hm. Ich konnte mich offenbar wieder nicht deutlich ausdrücken. Ich unterstelle dir nichts. Ich wische nichts weg.

    Ich habe dir geschrieben, was zu meinem Eindruck gestern führte. Und ich habe auch geschrieben, dass ich erleichtert bin, dass du das Problem als solches anerkennst. Dann ist doch das, was ich gestern schrieb hinfällig und trifft auf dich nicht zu.



    Es tut mir leid, dass du dich dadurch herabgewürdigt fühlst.

  • Hallo,

    Ich habe dir geschrieben, was zu meinem Eindruck gestern führte. Und ich habe auch geschrieben, dass ich erleichtert bin, dass du das Problem als solches anerkennst.


    Damit ich das nicht noch mal hätte extra betonen müssen, hätte es ein ganz einfaches Mittel gegeben: Lesen, was ich von Anfang an schreibe.


    Aber wie gesagt, für mich ist an dieser Stelle die Diskussion zu diesem Teil vorerst beendet.

    • Offizieller Beitrag

    WEIL ich dich gelesen habe, ist mir deine beharrliche Weigerung meine vielfach gestellten Fragen ja so aufgestoßen. Insofern wäre das einfachste Mittel gewesen, diese nicht erst auf die 4. Anfrage ein klein wenig zu beantworten, dann wäre es nicht so weit gekommen.


    ok, Diskussion beendet.

  • Während ich schrieb, ist wieder eine ganze Seite Diskussion dazugekommen.

    Tja. Ich schicke es trotzdem, vermutlich wiederholt es irgendwas, was andere inzwischen besser gesagt haben...


    Ich glaube fest, dass es anders ebenfalls "sicher funktioniert" - nämlich mit begleitender Rechtschreiblehre, wie Trin sie mehrfach schon geschildert hat. Da muss man nicht zurück zu irgendwas, sondern lediglich dafür sorgen, dass da etwas nicht vernachlässigt wird, wie es leider vielerorts passiert.


    Lehrpersonen sind angehalten, Inhalte oder Methoden zu unterrichten, oft stehen sie aber ohne Material, Richtlinien, Vorgaben etc. da, so dass die Umsetzung ihrer Fantasie überlassen wird (das ist kein LehrerInnen-Bashing, sondern ein Missstand, der Lehrpersonen massiv allein lässt).


    Das lässt sich wirklich ganz schnell ändern, wenn man es möchte. Da reichen wenige Anhaltspunkte - die Lehrpersonen sind ja alle bereits ausgebildet und erfahren. Aber eben nicht: Achten Sie bitte verstärkt auf Rechtschreibung (egal wie), sondern: Hier ist der Leitfaden, um neben der Lesen-durch-Schreiben-Methode Rechtschreibkompetenz zu erwerben.

    Und ja - Trin hat es gesagt -, da hilft es sehr, an die Orte zu schauen, wo es bereits gut funktioniert. Das muss nicht lange dauern.


    Denn jetzt komme ich zu dem gesamtgesellschaftlichen Problem, das MIR die meisten Kopfschmerzen bereitet, auch wenn es einzelne positive Erfahrungen gibt: Wenn wir unseren Kindern noch mehr Richtig-und-Falsch zumuten, statt unsere eigenen Augen für ihre Kreativität und Freude zu öffnen, werden wir den Planeten niemals retten (und das meine ich irgendwie ganz ernst).

    Ich kenne einen Haufen Kinder, die aus Angst vor Fehlern alles Kreative vermeiden. Die vor der Schule malen wie besessen und schon nach wenigen Wochen Schule fragen, wie es denn "richtig" geht, oder behaupten, sie könnten XY doch nicht. Ich wünsche mir in dieser Gesellschaft ein viel tiefergehendes Bewusstsein für Kompetenzen, die jenseits von messbaren Normen liegen und herrlich vergleichbare Ergebnisse hervorbringen.

    Die Schule, wie ich sie kennengelernt habe, hat in den letzten Jahren Riesenschritte in diese Richtung gemacht, und ich bin so froh darüber. Das sähe ich sehr ungern rückgängig gemacht.


    Gruß,

    F

    Mal geht es dir schlecht. Dann geht's dir wieder gut. Ich jedenfalls trag jetzt immer einen Hut.

    Einmal editiert, zuletzt von Frisch ()

    • Offizieller Beitrag

    Da bin ich voll und ganz bei dir. Das will ich nicht aufgeben. Out of the box denken ist eine der wichtigsten Kernkompetenzen von Menschen.

    Ich denke allerdings auch, dass man hier eine gesunde Mischung braucht. Grundlagen sind sehr oft leider einfach richtig oder falsch im Ergebnis. Ich bin da absolut offen, Kindern jede Freiheit zu geben, das selbst auf ihren eigenen Wegen entdecken zu lassen. Der Staat / die Gesellschaft muss halt im Auge haben, dass möglichst kein Kind dabei zu kurz kommt.

  • Scheinbar haben wir wirklich Glück mit unserer Schule/Lehrerin..

    Hier wird Differenzierung praktiziert (es gibt 3 verschiedenen Schwierigkeitsgrade für Aufgaben ,die die Lehrerin für die Kinder vorbereitet), die Lehrmethoden des Lehrplans werden kritisch hinterfragt und selbständig ergänzt durch Mischmethoden.


    Das wäre ein gangbarer Weg, aber bedeutet natürlich Aufwand für die Lehrer..

    -----------------------------------------------


    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    • Offizieller Beitrag

    Scheinbar haben wir wirklich Glück mit unserer Schule/Lehrerin..

    Hier wird Differenzierung praktiziert (es gibt 3 verschiedenen Schwierigkeitsgrade für Aufgaben ,die die Lehrerin für die Kinder vorbereitet), die Lehrmethoden des Lehrplans werden kritisch hinterfragt und selbständig ergänzt durch Mischmethoden.


    Das wäre ein gangbarer Weg, aber bedeutet natürlich Aufwand für die Lehrer..

    Ein Traum.

  • Genau das ist es Gwynifer : Es darf kein "Glück" sein, dass genügend Aufwand betrieben wird, um den Kindern gerecht zu werden.

    Da braucht es, wie von Frisch geschrieben, Handreichungen, Materialien, Weiterbildungen, evtl. auch Berater und v.a. ZEIT, um die Situation flächendeckend zu verbessern.

    Gute Lehrbücher! Statt tausend verschiedener Versionen für jedes einzelne Bundesland und Fach, sollte man sich lieber darauf konzentrieren, für solche übergreifenden Themen didaktisch gute Materialien zu erstellen. Da ist weniger viel mehr.

    Und da kommt man dann ganz schnell wieder zur Kleinstaatlichkeit des Bildungswesens, das einen riesigen Wasserkopf produziert, statt effektiv für die Basis zu sorgen.

  • Das stimmt schlicht nicht.

    Ich habe nirgendwo gelesen und auch nicht geschrieben das es nirgendwo funktioniert. Ich habe darum gebeten zu akzeptieren das es an vielen Schulen -nicht- funktioniert. Und damit stelle ich keinerlei positive Erfahrung in Abrede.

  • Bildjngspolitik auf Bundesebene zu heben würde schon etliches an Problemen beseitigen.

    Nein danke. Ich glaube, das würde viele unglücklich machen, denn welches der 16 Modelle nehmen wir da?

    Ansonsten hat hier niemand ein gesellschaftliches Problem negiert. Ich für mich kann sagen, dass ich die Kausalität nicht als gesetzt sehe, die hier bemüht wird. Da wird diese eine Methode als Ursache für etwas dargestellt. Eine andere als Lösung. Und das halte ich für zu kurz und zu einfach gedacht. Ich habe etliche mögliche Ursachen benannt. Auch das ist verpufft hier.Mir hat auch keiner geantwortet auf die Frage, in es denn früher wirklich anders war. Oder darauf, ob bei euch denn fmaxhender an allen GS so und nicht anders gearbeitet wird, wenn sich die Weiterführen über die schlechte Rechtschreibung ärgern. Keine Antwort.

    negieren kann ich wonirgends raus lesen.


    Midna2, und ich bat darum, dass akzeptiert wird, dass es an vielen Schulen funktioniert U d ausdrücklich geschrieben, dass es offenbar an einigen Schulen schlecht läuft.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Hallo,


    Rafiki - ich denke nicht, daß irgendwie anzweifelt, daß für einen sinnvollen Rechtschreiberwerb auch eine sinnvoll strukturierte Methodik geben muss. Zumindest habe ich das bei keinem hier gelesen.


    Und zum zweiten - die Anlauttabelle spielte beim Lernen meiner Kinder kaum eine Rolle, die diente maximal dazu, nachzuschauen, wenn man vergessen hatte, wie ein Buchstabe geschrieben wurde. Übrigens liegt genau dafür auch in der Fibel eine Anlauttabelle bei. Also scheint sich nicht mal Fibelmethode und Anlauttabelle auszuschließen.

    Dann habe ich mich nicht konkret genug ausgedrückt. Mit strukturiert meinte ich klassische Methoden wie Präsentation, Üben, Anwenden. Das schließt entdeckendes Lernen und ähnliches aus. So weh es tut, laut Hattie und anderen Bildungsforschern sind genau diese Methoden diejenigen die sozial Benachteiligte nicht ausgrenzen etc.


    Zum zweiten - die Anlauttabelle sollte meiner Meinung nach in der Kritik stehen, hier gibt es auch durchaus wissenschaftliche Beiträge zur Forschung, die das bezeugen. Und ja, das gilt auch für die Fibelmethode. Ich dachte nicht, dass wir hier eine schwarz-weiß-Diskussion hätten und jeder Beitrag in Feind- und Freundbilder einsortiert werden müsse ;)


    Zu deinen Kindern: schön, dass sie die Anlauttabelle nicht gebraucht haben - das hilft uns aber in dieser Diskussion nicht weiter, oder?

    Liebe Grüße von Rafiki mit M1(*05) und M2 (*07)