Hallo,
Das ist ja tatsächlich mal ein vernünftiger Artikel zum Thema, am Anfang zumindest. Allerdings die angedeute Schlussfolgerung, "Schuld" wären Migration und Inklusion, finde ich nicht richtig, ja sogar gefährlich.
Es könnte einigen der "Zurück zum Alten"-Rufern nämlich neues Futter geben und sie auf die Idee bringen, daß es hilfreich wäre, Kinder zu trennen (Inklusionskinder wieder raus, Kinder mit Migartiosnhintergrund auch raus, DANN läuft es für "unsere" Kinder wieder fein...") .
Das sehe ich nämlich ganz anders, Beides muss KEIN Hindernis für den Lernerfolg aller Beteiligten sein sondern kann im Gegenteil sogar bereichernd sein (ich texte gelegentlich mit einem Mädel mit Down Syndrom, bei dem ursprünglich von den Fachleuten bezweifelt wurde, ob es überhaupt fließend lesen und schreiben lernen kann - hat sie wie man sieht, und zwar nicht durch die Fibel... und ich kenne mindestens ein Kind, das mit dem Lesen große Probleme hatte und hoch motiviert geübt hat, in dem es DIESEM Kind lange vorgelesen hat. ) .
Schuld sind mMn NICHT die Kinder, die mit ganz verschiedenen Startbedingungen kommen. Ganz sicher auch nicht die Idee, möglichst alle Kinder gemeinsam lernen zu lassen. Auch nicht die Lehrer, die es - mMn verständlicherweise - nicht schaffen k ö n n e n diese Bandbreite alleine unter einen Hut zu bekommen so daß sie keinen über- und keinen unterfordern, sich aber oft wirklich redlich bemühen, es wenigstens so gut wie möglich zu machen.
Schuld sind aus meiner Sicht ausschließlich die Rahmenbedingungen, die verhindern, daß jedes Kind so begleitet werden kann, wie es das braucht und die Leute, die diese Rahmenbedingungen verantworten.