Ich will kein Schreiben nach Gehör....Wie mache ich das?

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  • Hallo,


    Midna2


    Falls du mich meinen solltest - wonach es klingt - wäre es hilfreich, mich direkt anzusprechen. Das würde anderen das Rätseln ersparen, ob sie ev. etwas "falsch gemacht" haben.... Und dann könnte ich dir nämlich z.B. erklären, daß hier offenbar ein Missverständnis vorliegt und ich mit meiner von dir kritisierten Äußerung niemanden hier im Strang meinte, sondern mich auf den Artikel bezog - und auf die Diskussionen, die ich generell zu dem Thema führe (häufig auch mit Leuten, die selber gar keine Schulkinder (mehr) haben und sich nur gerne mit Schwung auf pompös aufgemachten Artikel werfen.


    Zum Thema schnelle Kinder/langsame Kinder... das spielt für mich gar keine Rolle. Ich finde einfach, daß zum "schreiben können" AUCH Rechtschreibung gehört u, aber nicht nur. Und daß gerade Kinder, die sich in Bezug auf Rechtschreibung schwer tun, Erfolgserlebnisse zu haben (meine Jungs gehören da z.B. definitiv dazu) eine gute Sache sein kann, in anderen Bereichen zu erleben, daß Schreiben auch Spaß machen kann und man Anerkennung für (eigene INHALTE bekommt. Oder erfährt, daß schreiben lerne einfach eine sinnvolle Sache ist, weil man damit die Ergebnisse in anderen Fächern festhalten kann (Forschungsergebnisse aufschreiben, Tierlisten erstellen, Lernbilder beschriften....).


    Wie gesagt, daß Rechtschreibung aus dem nichts heraus erwächst, daran glaubt mMn keiner. Daß sinnvolle Rechtschreibvermittlung wichtig ist, darüber ist man sich vermutlich einig, zumindest habe ich niemanden gelesen, der das auch nur ansatzweise anders sieht.

    Ob aber die allgemeinen Kompetenzen im Fach Deutsch allein am Vergleich von einigen Diktaten zu erkennen sind und die Vermittlung dieser das nun unbedingt nach der Fibelmethode sein muss oder ob sich verschiedene Methoden ergänzen können und ob das Anregen freier Schreibübungen da schädlich ist oder förderlich, weil motivierend,. Das sehen einige hier eben an verschiedenen Punkten unterschiedlich.


    Aber wie schon Katielee weiter vorne schrieb - das werden wir hier und jetzt sowieso nicht ändern. Also kann jede(r) weiter das denken und befürworten, was er/sie als richtig empfindet oder erlebt hat.


    Ich werde weiterhin dafür sein, einen sinnvollen und an die jeweiligen Kinder angepassten Methodenmix zu verwenden der AUCH eine Menge freies Schreiben beinhaltet. Neben der systematischen Vermittlung von Rechtschreibung, Grammatik, elementaren Kenntnissen zu Textformen und zur Textgestaltung usw. Und ich werde weiter dankbar sein, daß meine Kinder von Anfang an ein sehr breites Spektrum an Schreibanlässen mit ganz verschiedenen Schwerpunkten (Inhalt, Textgestaltung, Rechtschreibung...) hatten, weil nur das mMn dazu führte, daß sie sowohl auf graphomotorischem Gebiet als auch beim Thema Rechtschreibung dran blieben und auch freiwillig schrieben und nicht nur das vom Unterricht geforderte Minimum abarbeiteten (so wie ich als Kind).


    Und andere dürfen es für sich und ihre Kinder anders sehen. :)

  • Ich glaube, dass diese Diskussion dringend auf ein anderes Niveau muss, denn ich empfinde genauso, aus der anderen Perspektive. Reale gute Erfahrungen, Schulweise, werden niedergeschrieben mit Studien, die immer wieder zitiert werden und zu denen schon was geschrieben wurde; Und dass Geschriebenes nicht gelesen wird.

    Von daher fühlen sich hier vermutlich etliche unwohl und nicht gesehen, was tatsächlich sehr schade ist und jeweils seine Berechtigung haben wird. Es wird x Erfahrungen geben.

    Meine Intention war einfach nur dem "das kann nicht gehen" meine Erfahrung von 2 kompletten GS an die Seite zu Stellen. Nie habe zB ich bestritten, dass es die negativen Erfahrungen gibt, es gibt halt wie bei so vielen mehrere Wahrheiten.

    Ich würde mir eine offene, lösungsorientiertere Diskussion sehr wünschen. Habe aber grad das Gefühl, dass das irgendwie nicht geht.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Wenn es so durchgeführt wird. Das habe ich aber in der Praxis noch nie gesehen oder gehört.


    Deshalb habe ich ja schon mehrfach geschrieben, dass wir vielleicht aneinander vorbei reden. Es war hier definitiv so. Grudschule in bay. Großstadt, vierzügig.


    Ich habe das so widersinnig gefunden, dass ich immer wieder nachgefragt habe: nein, es wird nicht korrigiert. Die Lehrkraft D in der 5. Gym. hat mir bestätigt, dass sie das von einigen Grundschulen in diesem Extrem kennt und mit den Auswirkunge alle Lehrer am Gym. nun sehr zu kämpfen haben.


    Und ich habe auch geschrieben, wie ich es mir vorstellen kann und das ist dann wohl so wie hier einige die Methode richtig umgesetzt sehen würden. Gibt es denn dazu keine Richtlinien für die Lehrer, die eine neue Methode einführen sollen?

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

    Einmal editiert, zuletzt von elena ()

  • Aber genau das war hier auch der Fall.

    Es wurde ab und zu mal etwas korrigiert.

    Aber dann nicht alle Fehler.

    Den Sinn habe ich noch weniger verstanden.

    Da waren im Text 30 Fehler und 10 waren angestrichen und korrigiert.

    Die anderen 20 nicht.

  • Ich hab jetzt nicht alle 4 Seiten nachgelesen nur grob überflogen...

    Bei meinen Jungs wurde mit Anlauttabelle und Fibel gelernt. Freies Schreiben wurde nur nach Inhalt bewertet, nicht nach Fehlern. Bei einer Grammatikprobe mit Diktat wurden auch Fehler gewertet.

    Bei meinem Großen hat die Lehrerin älteren Semesters uns Eltern extra gebeten sofort zu verbessern, damit sich die Fehler nicht manifestieren und die falsch geschriebenen Worte eine Zeile lang richtig schreiben lassen.

    Beim Mittleren hat die Lehrkraft das selbst übernommen, aber auch da mussten falsch geschriebene Worte verbessert werden.

    Mein Großer ist Legastheniker, für den wäre das der Supergau gewesen das freie Schreiben!

    Mein Mittlerer hat dadurch fast fehlerfrei schreiben gelernt - er liest aber auch sehr viel.

    Beide können tolle Aufsätze schreiben.

    Und zu guter letzt:

    Ich hab (Bj 74) mit der Fibel gelernt und war schon immer sehr gut im Aufsatzschreiben.

    Ich denke das ist auch Typsache. Mein Bruder hat in 5 Sätzen das geschrieben wofür ich 3 Seiten genutzt habe.

    Ich denke, wenn 1.Klässler anfangen sich das Lesen und Schreiben zu erarbeiten mag es sinnvoll sein sie erstmal zu lassen. Sich zu erproben. Auszuprobieren welche Buchstaben höre ich raus usw. ABER nach einer Weile sollte dann parallel die Rechtschreibung wichtig werden!

    Ich lass doch ein Kind, nachdem ich z B die Wörter mit „V“ durchgenommen habe nicht weiterhin Fata, fil(viel), forn(vorn) immer fröhlich weiter schreiben, bis es sich manifestiert hat...

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Ich lass doch ein Kind, nachdem ich z B die Wörter mit „V“ durchgenommen habe nicht weiterhin Fata, fil(viel), forn(vorn) immer fröhlich weiter schreiben, bis es sich manifestiert hat...

    #ja


    Ich lerne erst jetzt (also Grundschule schon lange durch für uns) und hier, dass diese Methode nicht bedeuten soll, dass man nicht korrigiert, uns wurde das so "verkauft" #confused



    Gibt es denn dazu keine Richtlinien für die Lehrer, die eine neue Methode einführen sollen?


    Weiß da jemand was?

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Elena, die Klassenlehrerin meiner Tochter hat uns am Elternabend extra darauf hingewiesen ja nicht zu verbessern.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • AstridK, die Lehrer hier nur, da sie wussten, was bereits vorausgesetzt werden kann. Und auch erst ab der zweiten. Wir wurden aber gebeten, immer wieder auf eine langsame und kaufe Aussprache schwieriger Wörter hinzuweisen, sozusagen zur Selbstkorrektur aufzufordern.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Elena, die Klassenlehrerin meiner Tochter hat uns am Elternabend extra darauf hingewiesen ja nicht zu verbessern.

    Ja, das war hier auch so (2012).


    Beim ersten Elternabend von meiner Kleinen (2015) saß ich schon in "Kampfmontur" #pfeif im Klassenraum, um langsam laut und deutlich zu verkünden, dass ich diesen Schei... nicht ein zweites Mal mitmachen werde. War zum Glück nicht nötig, die Schule hatte das von allein schon wieder abgeschafft. Und wie ich ja weiter oben schon schrieb: die Kleine hat eine bessere Rechtschreibung als die Große. Zum jetzigen Zeitpunkt, 4. und 7. Klasse #flop.

  • Und ich habe auch geschrieben, wie ich es mir vorstellen kann und das ist dann wohl so wie hier einige die Methode richtig umgesetzt sehen würden. Gibt es denn dazu keine Richtlinien für die Lehrer, die eine neue Methode einführen sollen?

    Ich denke, das ist in den Bundesländern unterschiedlich.

    Allerdings gibt es ja die von der Kultusministerkonferenz festgelegten Bildungsstandarts, die deutschlandweit Ende der vierten Klasse erreicht sein müssen. Und da kommt man eigentlich nicht um einen Rechtschreibunterricht in irgendeiner Form herum, um diese zu erreichen.


    Hier war es auch nicht so, dass man eine andere Methode (plötzlich) unterrichten sollte oder musste. Sondern es ist eher so, dass die Lehrkräfte, die nach Lesen durch Schreiben unterrichten da oft ziemlich dafür kämpfen müssen und sich vielleicht deshalb auch viele Gedanken dazu machen. Schon vor 20 Jahren gab es Klassen, die schwerpunktmäßig nach Lesen durch Schreiben unterrichtet haben. Die Masse lernt aber nach wie vor vorwiegend nach Fibelkonzept, mehr oder weniger unter Einbeziehung der Anlauttabelle und des freien Schreibens in Ansätzen. Z.Z. kommt hier auch immer mehr die Silbenmethode dazu bzw. ergänzend.

  • Aber dann nicht alle Fehler.

    Den Sinn habe ich noch weniger verstanden.

    Da waren im Text 30 Fehler und 10 waren angestrichen und korrigiert.

    Die anderen 20 nicht.

    Das machen wir hier auch viel. Eben, das was die Kinder entwicklungsmäßig schon können. Dazu erhielten sie Hilfen und mussten verbessern. Die anderen Wörter blieben einfach stehen. Sonst würde man mit einem Kind im ersten Schuljahr stundenlang an drei Sätzen etwas verbessern und die Schreibmotivation wäre beim nächsten Mal sicher gering. Wir melden dann aber das auch so den Kindern: "So kann man es jetzt lesen." "So kannst du es im ersten Schuljahr schreiben". Bei stärkeren Kindern im zweiten, bei schwächeren im dritten Schuljahr lässt sich dann auch alles verbessern. Besonders, nachdem auch das Wörterbuch eingeführt ist.

  • Aber dann nicht alle Fehler.

    Den Sinn habe ich noch weniger verstanden.

    Da waren im Text 30 Fehler und 10 waren angestrichen und korrigiert.

    Die anderen 20 nicht.

    Das machen wir hier auch viel. Eben, das was die Kinder entwicklungsmäßig schon können. Dazu erhielten sie Hilfen und mussten verbessern. Die anderen Wörter blieben einfach stehen. Sonst würde man mit einem Kind im ersten Schuljahr stundenlang an drei Sätzen etwas verbessern und die Schreibmotivation wäre beim nächsten Mal sicher gering. Wir melden dann aber das auch so den Kindern: "So kann man es jetzt lesen." "So kannst du es im ersten Schuljahr schreiben". Bei stärkeren Kindern im zweiten, bei schwächeren im dritten Schuljahr lässt sich dann auch alles verbessern. Besonders, nachdem auch das Wörterbuch eingeführt ist.

    Dabei ging es um die Schuljahre 3 und 4.

    Was lernt das Kind:


    Ist nicht angestrichen, ist also richtig...


    Aber es dreht sich ja auch im Kreis.


    Hier ist es wie bei Maja. Die Schule hat zum Glück eingesehen, dass es nicht funktioniert und hat es geändert und ändert noch weiter.

    Und auch die bessere Rechtschreibung bei den jüngeren Kindern ist eindeutig erkennbar.

  • Cesalu, meine Tochter hat sich ja auch mit 5 Lesen durch Schreiben selbst beigebracht, ohne Anlauttabelle und immer mit der Frage:“schreibt man das so?“ oder „ist das so richtig?“ oder „wie schreibt man das?“.

    Ich hab ihr dann z. B. Das „ie“ oder das Dehnungs-h erklärt und gesagt, dass sie ganz genau hinhören muss wenn das lang gesprochen wird.

    Auch jetzt sage ich ihr immer dazu:“Kannst du das sehen?, wenn ja, dann ist es ein Namenwort und wird am Anfang groß geschrieben.“ Funktioniert einwandfrei!

    Hat sich zufällig bei uns so entwickelt und ist wohl eine funktionierende Mischform.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Kannst du es sehen? Wind kann ich nicht sehen, die Seele auch nicht, das Leben auch nicht... es gibt genug Namenswörter die man nicht "sehen" kann. Das ist schon schwierig, mhm?


    Mondschein aber es muss doch inzw klar geworden sein, dass die Methode eben nicht vorsieht, in der 3 Klasse kaum was anzustreichen O_o

  • Man kann das Dehnungs-h nicht hören, bzw. hört es sich nicht anders an als Wörter ohne. Leider ist es ein bisschen komplizierter. Wir Erwachsene sprechen die Lautung vor, die wir von der Schreibung her kennen. Das funktioniert aber nicht, wenn man die Schreibung nicht kennt.


    Damit will ich nicht sagen, dass es nicht für den Anfang ganz gut funktionieren kann, aber die Kinder müssen wissen, dass es viele Rechtschreibregeln und -prinzipien gibt, die man nicht über die Lautung "hören" kann.

    Wer loslässt, hat die Hände frei


  • Ja, das Dehnungs-h ist ein sehr schwieriges Thema, meine Mittlere wiederholt das gerade in der 5. Klasse. Sie haben Reimwörter gemacht, da ist es auch sehr tückisch:


    spülen - kühlen

    kahl - schmal

    malen - zahlen

    Kohl - Pol

    leer - mehr

    Ton - Sohn

    ...


    Das kann man nur über Lernwörter trainieren nicht über Logik erschließen.

  • Kannst du es sehen? Wind kann ich nicht sehen, die Seele auch nicht, das Leben auch nicht... es gibt genug Namenswörter die man nicht "sehen" kann. Das ist schon schwierig, mhm?

    Aber das entwertet doch die Regel nicht, dass man Dinge, die man sehen und anfassen kann, groß schreibt solange man nicht sagt, dass man NUR diese Dinge groß schreibt. Das ist kein schlechter Weg mal mit den groben Regeln anzufangen und dann Stück für Stück die Details. Mein Kind wollte neulich wissen ob man „der andere“ groß oder klein schreibt. Da habe ich auch erstmal gesagt „meistens klein“ und in fünf Jahren oder so erkläre ich dann gerne wann es doch groß ist.

  • Es geht nicht um komplexe Sachverhalte wie die Zahladjektive. Es geht ganz normal um Namenwörter. Da halte ich mich eher an die simple und einfache Erklärung aus dem Deutschgrundschulbuch: Nomen sind Namen für Menschen, Tiere, Pflanzen, Dinge, Gefühle, Gedanken, Ereignisse .. und die Liebe, der Neid, die Idee, der Spaziergang .. das sind Sachen die ich "nicht sehen kann" darauf wollte ich hinaus. Das dies bereits in der GS gelehrt wird.


    Zahladjektive die in besonderen Fällen Substantiviert werden können, sind sicher ein sehr spezieller Fall. Genauso das Dehnungs - h - das einfach keiner Logik unterliegt.


    Jorinde und Freda haben das ja auch erläutert.

  • Bei meiner Tochter kamen die Nomen auch in der GS schrittweise und fingen an mit Eigennamen, Dingen, die man anfassen kann undr Tieren. Das kam am Anfang der ersten Klasse. Der Rest erst später in der ersten bzw. der zweiten Klasse. Ich denke ja nur dass es für ein Vorschulkind doch schon super ist wenn sie Dinge groß schreibt. Dass das für Gefühle und abstrakte Konstrukte auch gilt, kann sie ja in der Schule noch lernen.