Ich will kein Schreiben nach Gehör....Wie mache ich das?

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  • Ich meine mich zu erinnern, dass bei meinen Kindern mehrere Proben (Fragestellungen) gelernt wurden, um Nomen zu identifizieren. Anfassen können war nur eine davon.


    /ironie/ Wenn es nur die Anfassen-Regel gäbe, müssten Maus oder Fisch ja klein geschrieben werden - ich jedenfalls konnt noch nie eine(n) mit der Hand fangen /ironie off/

  • Mann Iverna.... die (mir fällt der Begriff für diese Nomen nicht mehr ein) Nomen wie Traum, Furcht, Liebe hat mein Mittlerer gerade erst in der 4. Klasse durchgenommen!

    Das muss ich doch einer 1.Klässlerin, die gerade Schreiben und Lesen lernt nicht so erklären.....

    Kannst du ja gerne bei deinen Kindern so machen.

    Wenn sie Hose, Nase, Ananas schreibt kann ich das sehr gut anwenden.

    Und die Frage mit dem Dehnungs“h“ und dem „ie“ kam beim Lesen!

    Das liest man ja nicht hörbar mit sondern spricht es etwas gedehnter. Die Merkwörter wie „Maschine“ waren auch erst in der 4. Klasse dran.

    Ich kann ihr doch, wenn sie nicht weiß wie man z B „ihr“ liest wegen dem „h“ erklären wofür das sein soll und das man das nicht hörbar mitliest.

    Mensch, das Kind ist 6 Jahre alt, da muss ich doch keine Wissenschaft draus machen!!!

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Das zeigt ja die Schwierigkeit des ganzen Themas.

    Kinder können die Regeln einfach nicht von Beginn an alle beherrschen. Deshalb macht es Sinn, sich erstmal auf bestimmte Bereiche zu konzentrieren, die das Kind schon erfassen kann. Schritt für Schritt bis in die 6. Klasse werden Regeln verfeinert.

    Und damit kommt die Frage: Darf mein Kind schon alles schreiben, wo es doch erstmal nur einen Bruchteil der Regeln beherrscht.

    Der Fibelansatz kommt halt aus der Richtung, dass das Kind Schritt für Schritt die Regeln lernt und nur das schreibt, was es schon kann.

    Der LnS-Ansatz lässt die Kinder erstmal alles schreiben und führt dann Schritt für Schritt die Regeln ein und korrigiert dann all das, was schon eingeführt wurde, im Idealfall individuell an die Entwicklung des Kindes angepasst.

  • Ich meine mich zu erinnern, dass bei meinen Kindern mehrere Proben (Fragestellungen) gelernt wurden, um Nomen zu identifizieren. Anfassen können war nur eine davon.


    /ironie/ Wenn es nur die Anfassen-Regel gäbe, müssten Maus oder Fisch ja klein geschrieben werden - ich jedenfalls konnt noch nie eine(n) mit der Hand fangen /ironie off/

    lol, dann komm mal zu mir, da kannst Du mehrmals die Woche ne Maus mit der Hand fangen :) (und nein, ich hab keine Zuchtmäuse, aber Katzen, die Spielgefährten mit nach Hause bringen und dann laufen lassen ;) )

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Hmm also meine beiden Kids finden die Regel sehr nützlich ;). Alles was man anfassen kann wird groß geschrieben (nicht NUR das, aber AUCH).


    Sie haben halt so eine Art Entscheidungssystem im Kopf:

    - kann man es anfassen?

    - fragt man danach mit "wie"?

    - kann man es tun?

    - Ist es ein Gefühl, eine Empfindung etc..


    hier klappt das gut und ist durchaus nützlich ;)

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

    • Offizieller Beitrag

    mein Kind lernte einfach die grammatikalische Definition in der 2.Klasse (Frankreich) - ein Nomen ist ein Wort mit bestimmten oder unbestimmtem Artikel (le la les, un, une, des) es hat ein Geschlecht (weiblich/maennlich). Fertig. Damit konnte er dann auch von Null auf Nichts deutsche Nomen identifizieren. Hier klappt das ebenfalls sehr gut :) Mir und ihm ist es lieber, da exakter. Das Anfassenkoennen etc wird schnell sehr philosophisch.

  • Ganz ehrlich Astrid, du schreibst die ganze Zeit von deinem superduper schlauen Kind was sich ja ach so langweilt in der Schule und Schreiben Nach gehör (was so nicht heißt) ist ja total doof - und wie bringe ich meinem Kind was bei.


    Dann schreibst du etwas, was "falsch" ist und bei unseren Kindern bereits im FindeFix steht, der ab Klasse 1 genutzt wird. (Nomen haben sie in Klasse 2 - glaube ich - mit Merksatz eingeführt.. also bewusst so richtig echt mit der Regel)
    Deshalb habe ich das geschrieben. Weil es nämlich, so finde ich das, total kontraproduktiv ist, seinem Kind eine falsche Regel an die Hand zu geben.


    Freda hat das ja auch näher erklärt. Auch jetzt in ihrem letzten Post (eben bspw. die Hilfe: Kann man einen Begleiter davor setzten)


    Und ehrlich, ich finde es total witzlos, sich nach 30 Seiten wo es um "richtige Rechtschreibung" geht, das Thema nur darum geht, das "mein armes Kind das jetzt nicht kann, weil die Lehrer zu doof... " selber seinem Kind eine Grundschul- (deshalb habe ich das geschrieben) Regel falsch bei zubringen. Und mich dann anzupissen. Ich hab dich nur drauf hingewiesen, dass das so eben nicht stimmt. (ebenso wie andere auf das Dehnungs H hingewiesen haben)



    Es ist natürlich wichtig, Kinder nicht zu überfordern ect. aber dazu sollte man sich eben mit der Materie auskennen. Wirklich auskennen. Ansonsten schaut man in die Deutschbücher der Kinder und schaut, wie es darin erklärt ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgend ein Lehrwerk für den Deutschunterricht zu Nomen sagt: Dinge die man anfassen kann. (und da ich keine Ahnung hatte, wie eine GS Nomen erklärt, da für mich das eine Selbstverständlichkeit ist, habe ich ganz einfach nachgeschaut. )

  • Es ist natürlich wichtig, Kinder nicht zu überfordern ect. aber dazu sollte man sich eben mit der Materie auskennen. Wirklich auskennen. Ansonsten schaut man in die Deutschbücher der Kinder und schaut, wie es darin erklärt ist. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgend ein Lehrwerk für den Deutschunterricht zu Nomen sagt: Dinge die man anfassen kann. (und da ich keine Ahnung hatte, wie eine GS Nomen erklärt, da für mich das eine Selbstverständlichkeit ist, habe ich ganz einfach nachgeschaut. )

    Doch, genau diese Regel hat meine Tochter gestern von der Schule mitgebracht.. Bayern 2. Klasse.. "Nomen sind Wörter, die man anfassen kann"

    Stand genauso auf dem Arbeitsblatt

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Die Regel: "Was man anfassen kann, schreiben wir groß." ist doch nicht falsch, sondern nur unvollständig und kann dann später ergänzt werden. Die Regeln mit den Artikeln finde ich für Kinder manchmal auch schwierig. Es gibt ja auch "das Laufen" etc. Für Kinder finde ich es deshalb manchmal schwer, dass es bei "Wir laufen..." nicht groß geschrieben wird. Manche Kinder bringen ein gutes Sprachgefühl mit, andere brauchen wirklich viel Übung, bis sie die Wortarten bestimmen können.

  • Tja Iverna, da muss ich dich ebenfalls enttäuschen...

    Mein Mittlerer hat sich anfangs genau daran orientiert ob er das Nomen sehen kann...

    Ich hab mir das ja nicht ausgedacht, sondern von meinen Jungs die die GS bereits durchlaufen haben abgeschaut. Ihnen wurde das ganz am Anfang so erklärt und mit der Zeit kamen weitere Merkmale für ein Nomen dazu.

    Und ja meine Tochter interessiert sich schon lange und gerne für Buchstaben und Zahlen - da war es absehbar, dass sie irgendwann liest und rechnet!

    Und ja, sie ist derzeit total unterfordert was den Stoff angeht und wird nicht dort abgeholt wo sie ist...

    Und was willst du mir jetzt damit sagen????

    Soll ich ihr den 4.Klass-Stoff beibringen, damit es korrekt ist?????

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • "Unseren" Kindern wurde zu Nomen erklärt:

    -sie haben einen Begleiter (Artikel)

    -es gibt sie fast immer in Ein - und Mehrzahl

    -die meisten kann man anfassen


    Im Zebra 2 (also für die zweite Klasse) gibt es z.B. eine längere Einheit dazu.
    https://www.klett.de/produkt/isbn/ECN20001APA99

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt ja auch "das Laufen" etc. Für Kinder finde ich es deshalb manchmal schwer, dass es bei "Wir laufen..." nicht groß geschrieben wird.

    Das Laufen ist ganz klar ein Nomen, denn es hat Artikel. Wir laufen ist hingegen ein Verb, hat ja auch keinen Artikel.


    Anfassen kann man Laufen uebrigens nie.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Aber die Anfassen-Regel sagt ja nicht: Alle Nomen kann man anfassen sondern: Dinge, die man anfassen kann, sind Nomen. Das ist nicht falsch, es lässt völlig offen, dass es auch noch Nomen gibt, die man nicht anfassen kann. Es ging bei dem Tipp ja um Groß- und Kleinschreibung und da funktioniert die Regel zumindest so weit, dass man dann schon mal eine Menge Dinge groß schreibt, die groß geschrieben werden.


    Die Artikel-Regel haben sie in der Schule (1.Klasse) auch gelernt ABER das war mit sehr viel Übung verbunden weil es da (im Gegensatz zur Anfasssen-Regel) eben nicht reicht kurz die Regel zu erklären. Da gibt es doch wesentlich mehr Ausnahmen: Bei "der kleine Hut" wird "kleine" klein geschrieben obwohl es nach dem Artikel kommt. Wenn ich überprüfen will ob groß oder klein ist es meistens nicht hilfreich zu überlegen "kann ich der/die/das" davorsetzen" weil ich das bei eigentlich allen Verben kann und bei vielen Adjektiven, die dann meistens aber klein geschrieben werden. Umgekehrt treten Nomen aber auch nicht immer mit Artikel auf. Die Erklärung verlangt schon viel Verständnis zu den Wortarten, finde ich.

  • Danke Peppersweet. Genau so sehe ich das auch. Für einen Schulanfänger, der gerade mal Hose, Rose, Auto... schreibt finde ich reicht die Regel vollkommen. Den Rest kann dann gerne die Lehrerin übernehmen. Einzahl/Mehrzahl, Begleiter davor, wenn das Kind das noch nicht kennt verkompliziert das doch alles....

    Bei meiner Tochter klappt das sehr gut und sie denkt mitlerweile schon selbst dran Dinge groß zu schreiben, die sie sehen kann.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Hallo,


    Ich fände die Frage interessant, warum Lehrer vor ein paar Jahren auf die neue, ja doch grundlegend andere Methode umgestiegen sind. Denn wie schon einige schrieben, einen Zwang dazu gab und gibt es nicht.


    Die Lehrer, die ich kenne, springen nicht auf jedes Methodik-Pferd, daß zufällig vorbei galoppiert, sondern überlegen sehr genau, wofür sie ihre nun mal nicht endlos vorhandene Kraft einsetzen. Schließlich wollen die, die ich kenne, grundsätzlich einen guten Lernerfolg für alle Kinder und keinem schaden (auch wenn die Wege, für die sie sich entscheiden grundverschieden sein können).


    Daher ändern sie eher da, wo etwas NICHT passt und das in der Regel eher kleinschrittig und verfahren sonst eher nach dem Motto: "Never change a running system", Denn wie gesagt, warum sollten sie einen großen Teil ihrer Kraft in eine neue Methode stecken (so was ist immer ein enormer Aufwand), wenn die bisherige zuverlässig für (fast) alle Kinder gut und erfolgreich funktioniert und alle geforderten Lehrplaninhalte abdeckt? Das ergibt ja keinen Sinn.


    Ich persönlich vermute, daß sie gemerkt haben, daß die klassische Fibelmethode eben bei der großen Spanne an Lernvoraussetzungen und Lernstand mit der die Kinder in die Schule kommen, doch nicht die "eine für alle"-Methode ist (gerade beim Lesen lernen ist bei der Fibelmethode mMn sehr viel Elternhilfe nötig, es muss möglichst täglich zu Hause gelesen werden) und sich erhofften, daß sie mit der neuen Methode bzw. einer Kombination aus mehreren Methoden individueller und damit passender und effektiver arbeiten können.


    Und es gibt ja auch jede Menge Beispiele, wo es tatsächlich gut klappt. Daher denke ich nach wie vor nicht, daß eine Rückkehr zum Fibel-Lehrgang für alle als Hauptelement DIE Lösung sein kann, sondern eine Mischung aus "hinsehen, was woanders funktioniert und dann für MEINE Klasse das rausfiltern, was zu dieser Klasse passt.

    Und das wird man selten mit nur einer einzigen Vermittlungsmethode erreichen können.

  • Ich denke wir diskutieren hier im Kreis.


    Das Hauptproblem bei uns war, dass der Eindruck erweckt wurde, dass man hören kann, wie das Wort geschrieben wird. Bei vielen Wörtern hört man das eben nicht.


    In Französisch und Englisch hat mein Sohn keine Probleme mit der Rechtschreibung. Nur Deutsch ist nach wie vor ausbaufähig.


    In der Grundschule wurden stupide die Rechtschrebhefte vom Jahndorfverlag durchgearbeitet. Lernwörtertests liefen einwandfrei. Diktate waren katastrophal. Rechtschreibfehler im Heft wurden so gut wie nie angestrichen. Die Lehrerin hat mein Problem nicht verstanden, weil das Kind doch eine zwei in Deutsch hatte.


    Im Gymnasium gab es zum Einstieg ein Diktat mit Einteilung zur Rechtschreibförderung am Nachmittag. Der Gymnasiallehrer hat viel aufgefangen und sieht die Probleme in der Grundschule.


    Wenn da Rückmeldungen an die Grundschulen gingen, fände ich das hilfreich.

  • Und es gibt ja auch jede Menge Beispiele, wo es tatsächlich gut klappt. Daher denke ich nach wie vor nicht, daß eine Rückkehr zum Fibel-Lehrgang für alle als Hauptelement DIE Lösung sein kann, sondern eine Mischung aus "hinsehen, was woanders funktioniert und dann für MEINE Klasse das rausfiltern, was zu dieser Klasse passt.

    Und das wird man selten mit nur einer einzigen Vermittlungsmethode erreichen können.

    Idealweiser könnten Lehrende schauen, welche Methode zu welchem Kind passt und individuell anwenden.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)