Wieviel Zeit brauchen eure Kids auf dem Gym fürs Lernen/Hausaufgaben machen?

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  • Da ist ein Mädchen, das bekommt eine Woche Hausarrest, wenn sie die Englisch Vokabeln beim Abfragen nicht kann. Weil (ganz krass) sie dann nicht richtig gelernt und die Zeit ihrer Mutter verschwendet hat.

    #blink#blink#blink

    Was für eine Einstellung.

    Wie mag die Mutter ihre Schulzeit erlebt haben?

    Wie kommt man auf solche Ideen?

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Das Kind muss auch alles nochmal abschreiben, wenn sie einen Fehler macht.


    Für mich ist das so befremdlich. Nun kennt man auf dem Gymnasium die anderen Eltern kaum. Ich würde gerne mal mit ihr sprechen. Aber ich weiß nicht so recht, wie ich es anfangen soll. Die Menschen werden sicherlich ihre Gründe haben. Ich würde dem Kind so gerne helfen.

  • ebenfalls traurig machen mich die Fälle, wo die Kinder trotz Lernen dauernd 5en schreiben. Muss so ein Kind unbedingt aufs Gymnasium? Die weinen bei jeder Arbeit. Kann man das seinem Kind nicht ersparen?

  • Auweia! #crying


    Hier gibt es auch eine Mutter, die mit ihrer Tochter jeden Tag Zusatzaufgaben macht. Und diese Tochter steht seit jeher auf 1 überall. Da frag ich mich auch, kann man nicht ein bissl lockerer lassen, und dann schreibt das Kind halt 2er oder auch mal eine 3? Lernt aber dadurch, sich selbst zu organisieren? Abgesehen davon, dass ich mir die Zeit dafür gar nicht nehmen wollen würde, würden meine Kinder da auch ganz schnell totalverweigern. Ich biete vor Schulaufgaben an, beim Lernen zu helfen, Probetests aus dem Internet auszudrucken, abzufragen, aber wenn es dann heißt "Ne, passt schon", zieh ich mich da raus. Ist ja nicht meine Note, und Eigenverantwortung zu lernen, finde ich das Wichtigste am ganzen Schuldingens. Wichtiger als jede Vokabel oder Formel etc.

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Das kommt vermutlich sehr aufs Kind und die Schule an. Das große Kind hier ist getestet ziemlich intelligent, aber nicht hochbegabt. Begreift halt schnell, hasst routineaufgaben, hat leider ne recht niedrige Verarbeitungsgeschwindigkeit, was sich gern mal in Klausuren äußert. Sie prüft gern fünfmal nach, ob ihre intuitiv richtige erste Antwort auch wirklich richtig ist und schafft deswegen nicht alles. Kann inzwischen mündlich ganz gut diskutieren, dem war in der Grundschule und in der 5.-6. Klasse nicht so. Mag Naturwissenschaften, hasst zur Zeit Latein (französisch war allerdings so gar keine Option), kann gut Englisch (Youtube sei dank...), aber nicht unbedingt den Teil, der im Unterricht gefordert wird.

    Dieses Kind kommt seit 3,5 Jahren mit minimalaufwand durchs Gymnasium.

    Schreibt mal ne 2, selten mal ne 5, meist ne 3-4. Versetzungsgefährdet war sie aber nie. Bringt hier und dort mal ne Glanzleistung bei Klausuren, wo der grossteil der Klasse schlecht abschneidet. Versagt gern mal in vokabeltests, da muss man ja was tun. Lernt allerdings wirklich gelegentlich für richtig wichtige Arbeiten und da ist das Ergebnis dann auch gut. Schule hat in ihrem Leben einfach keine große Priorität. Für mich war es wirklich sehr schwer, da tatenlos zuzugucken und auch heute frag ich mich immer wieder, ob wir sie mehr schubsen sollen, aber im Grunde bringt es gar nichts, da macht sie dicht. Aber ich hab mich dran gewöhnt, mich da größtenteils rauszuhalten. Und sollte sie nach der 10. Klasse abgehen wollen, dann ist es eben so.

    Fazit - auch mit so einer Einstellung und einem absoluten minimum an Arbeitsaufwand kommt man durchs gym. Das gibt dann halt kein 2er Zeugnis, aber viel Zeit für alles mögliche jenseits der Schule.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ich drucke mir eure klugen Hinweise alle aus und lege sie unter mein Kopfkissen. Bisher bin ich total entspannt, was Schule angeht, bin aber in der glücklichen Lage, dass mit wirklich ungelogen überhaupt keinem Arbeitseinsatz zuhause 42 von 45 Punkten in einem Test die schlechteste jemals erreichte Leistung beim Großen war. Ab dem Sommer geht er aber - auf eigenen Wunsch - auf ein als eher anspruchsvoll geltendes bilinguales Gymnasium. Ich hoffe da sehr auf intrinsische Motivation, doch mal was zu tun und darauf, dass ich meine bisherige Coolness behalte, wenn doch nicht nur 1 und 2 als Note auftauchen...

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Asreileet, so in etwa tickt mein Mittlerer auch und ich hoffe sehr, dass er genau so durch die Schule kommt. Vielleicht packt ihn ja mal der Ehrgeiz.

    Fräulein Wunderbar, dass ist doch krank!!!

    Hier gibt es das leider auch...

    Und es sind genau die Mütter, deren Kinder eh schon super gut in der Schule sind, die da so einen Hype drum machen.

    Eine Mutter hat jetzt in der 4. Klasse ihre Tochter in die LRS-AG gesteckt, weil sie in Deutsch nur eine 2 hat (in den anderen Fächern nur 1er)!!!!

    Da krieg ich echt die Krise!!! Mein Großer hat Legasthenie und wie fühlt sich das denn an, wenn da ein paar Überflieger drin sitzen???


    Bei meinem Sohn scheitert es nicht am Können, sondern das er in den Tests phasenweise (besonders in der Winterzeit, wenn er sehr müde ist) viele Schusselfehler macht.

    Also statt ml, Liter schreibt oder statt 3/4, 4/3... oder wie gestern die Antwort vergisst, oder sich aus einer Tabelle die falsche Zahl zum rechnen raussucht, oder einen Zahlendreher drin hat obwohl er richtig gerechnet hat...

    Das macht mich noch ganz kirre!

    Vom Können her ist er in M und D immer „sehr gut“ (meinte der Lehrer) und in den Proben ist er in der Regel immer eine Note schlechter wegen diesen Nonsenses Fehlern...

    Wie das im Gym werden soll möchte ich gar nicht wissen....

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • AstridK : Bei meinem Großen, der z.B. in der Grundschule sehr gut in Mathe war (hat z.B. auch jedes Mal Urkunden bei der Matheolympiade bekommen), ist das auch ein großes Problem. Im Gymnasium kamen dann einige Sachen, die Übung gebraucht hätten (z.B. Regeln beim Bruchrechnen), komplexere Textaufgaben, höher Anforderungen an die Genauigkeit in der Geometrie ... In der 6. Klasse hatte er eine 3 auf dem Zeugnis, weil diese Anforderungen zusammen mit den Schusselfehlern sich eben addieren. Ist jetzt aber nicht dramatisch, zuletzt hatte er wieder eine 2, er hat schon gemerkt, dass er da ein bisschen was machen muss (mein Mann ist übrigens Mathe-Lehrer, also er weiß, dass er jederzeit passendes Material und Unterstützung bekommen kann).

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

  • Haben eure Kinder eigentlich einen eigenen inneren Radar für Anforderungen an sich selbst?


    Ich merke bei meiner Tochter schon so langsam, dass sie eigene Ansprüche entwickelt. In Mathe sind die zB höher als in Englisch, denn M ist ihr Lieblingsfach mit den besseren Noten, so dass eine 2+ in Mathe sie mehr ärgert als eine 3+ in Englisch. Es gibt inzwischen ein grobes Verständnis dafür, wo sie wissenstechnisch ungefähr steht (unabhängig von Lehrer-bedingten Schwankungen) und wie die Noten - gemessen an ihrem eigenen Maßstab - zu verbuchen sind.

  • Si Penidur, ja, das Kind hat hier und dort nen Hauch Ehrgeiz. In Mathe stand sie Klasse 5-7. auf einer 4, hat sich in der 8. jetzt auf eine stabile 3 verbessert. Sie mag das Fach an sich, kommt mit Geometrie gut klar und hat für die Vergleichsarbeit im letzten Halbjahr mehr gelernt als in den ganzen 3 Jahren vorher zusammen. Darauf war sie dann schon auch stolz, weil es sich ausgezahlt hat.

    Dafür ist Deutsch zur Zeit Sorte "das brauch ich nicht, juckt mich nicht, ich kann Grammatik, wenn ich muß".

    Naturwissenschaften sind wichtiger als Reli. Einiges hängt eindeutig vom Lehrer ab, anderes eher vom Fach als solches.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ich habe ein super ehrgeiziges Kind.

    Das ist manchmal schlimm.

    Leider kann sie nicht sagen, dass ihr irgendwas nicht so wichtig wäre, egal wie oft ich sage, dass Religion echt egal ist...


    Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass jemand sein Kind für schlechte Noten belohnt hat. Eigentlich bin ich immer nur ich und halte nichts von Belohnung oder Strafe. Aber was die Ehrgeiz Baustelle betrifft, habe ich mir Sorgen um das Seelenleben des Kindes gemacht und ihr gesagt, dass sie sicher irgendwann mal eine schlechte Note schreiben wird. Und dass sie von mir was geschenkt bekommt, damit sie nicht so traurig ist und versteht, dass es für mich kein Weltuntergang ist. Für eine zwei gibt es zwei Tafeln Schokolade, für eine vier dann auch vier und für eine 5 gibt es 10. :D


    Immerhin habe ich jetzt bei ihren Schulfreundinnen einen sehr guten Ruf.

  • Fräulein schenk mir doch für meinen Sohn etwas von dem Ehrgeiz deiner Tochter.

    Meiner einer hat 0,0 Ehrgeiz. Es ist ihm egal...

    Eine 4 ist doch noch ok.

    Er tut nix... und bis jetzt gibt es nicht ein Fach in dem er unbedingt gut sein möchte, weil es ihm Spaß macht. Es ist ihm einfach nur schnurz piep egal...

    Noch ist das zum Glück ein Selbstläufer, aber den Threat hab ich ja nicht ohne Grund eröffnet.

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Meinem Kind ist das auch egal. Ihn interessieren Noten nicht. Egal in welche Richtung.

    Eine 1 wird genau so kommentiert und gezeigt, wie eine 4 und eine 6 würde vermutlich auch einfach so sein.


    Anfangs dachte ich auch, dass es ja schade ist, weil das Potenzial nicht ausgenutzt wird.

    Aber es ist seine Schule und sein Weg.


    Was würde denn passieren?


    Selbst wenn er sitzen bleibt oder die Schule wechseln muss, dann ist er immet noch der gleiche tolle Menschen.


    Und eigentlich ist dieses Denke ja auch tolll.

  • So. Heute habe ich den Beweis bekommen, dass mein "ist Job des Kindes" ins verderben führt.

    Maxi hat ne 6 in der Französisch-Ex.

    Eine Mutter hat mir sofort erklärt, dass das davon kommt, wenn man die Kinder einfach machen läßt.

    Und war bass erstaunt, dass ich mein Kind erstmal in den Arm genommen hab. Maxi war nämlich kurz vor den Tränen.

    Und dann habe ich meinem Kind erklärt, dass ich damit schon gerechnet habe.

    Am Montag wurde eine neue Grammatikregel eingeführt, am Dienstag kurz wiederholt und dann anderer Stoff bearbeitet. Und am Mittwoch wurde die Ex geschrieben. Am Freitag wurde sie wieder rausgegeben, mit der Bemerkung "damit ihr wisst, was ihr in den Ferien zu lernen habt!"

    Die neue Regel konnte sich noch gar nicht gefestigt haben, und auch, wenn das Vorgehen lege artis war - ich finde es sehr kurzfristig und ein schlechtes Ergebniss vorhersehbar.

    Der Notendurchschnitt lag übrigens bei 4,8. Es gab alleine 9x die 6 (von 23) und damit mehrere Kinder, die die Regel noch nicht verinnerlicht hatten.


    Das war Maxis erste 6 überhaupt. Das Kind ist so geknickt - da KANN ich nicht drauf hauen! Da MUSS ich trösten.

    Gott-Sei-Dank kamen dann noch zwei andere Mütter hinzu und eine sagte zu ihrem Kind "Hey, das ist nur eine Note! " Ich war richtig dankbar dafür. Ich hatte sie erst einmal gesehen und war jetzt froh, mit meiner Einstellung nicht alleine da zu stehen.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Hier waren es 2-2,5 Stunden Mo-Fr, die unsere Mittlere in der 5.Klasse an den Hausaufgaben saß, inklusive Vokabeln lernen. Sie hatten 150 Vokabeln/Woche auf, da musste/wollte sie jeden Tag eine halbe Stunde lernen. Sonst kam sie auch gar nicht mehr hinterher.

    Die Schüler können sich hier quasi gar nicht unter der Woche verabreden, denn es war meistens schon nach vier bis sie mit den Hausaufgaben fertig sind. Und die Kinder kommen alle aus verschiedenen Orten, meist 10-20km entfernt.

    Unsere Tochter hat es erst nicht gestört, aber nach einem Halbjahr hat sie so sehr das spontane Verabreden vermisst, dass wir sie vom Gymnasium runtergenommen haben.

    Jetzt hat sie maximal 30 Minuten Hausaufgaben auf und ist quasi jeden Tag verabredet. Dabei ist der Wechsel jetzt schon ein Jahr her.

  • Hier waren es 2-2,5 Stunden Mo-Fr, die unsere Mittlere in der 5.Klasse an den Hausaufgaben saß, inklusive Vokabeln lernen. Sie hatten 150 Vokabeln/Woche auf, da musste/wollte sie jeden Tag eine halbe Stunde lernen. Sonst kam sie auch gar nicht mehr hinterher.

    Die Schüler können sich hier quasi gar nicht unter der Woche verabreden, denn es war meistens schon nach vier bis sie mit den Hausaufgaben fertig sind. Und die Kinder kommen alle aus verschiedenen Orten, meist 10-20km entfernt.

    Unsere Tochter hat es erst nicht gestört, aber nach einem Halbjahr hat sie so sehr das spontane Verabreden vermisst, dass wir sie vom Gymnasium runtergenommen haben.

    Jetzt hat sie maximal 30 Minuten Hausaufgaben auf und ist quasi jeden Tag verabredet. Dabei ist der Wechsel jetzt schon ein Jahr her.

    Wow, das ist heftig.
    Ich glaub da wäre bei uns die Entscheidung auch schnell klar gewesen.

  • Ich sehe das genauso wie du, Mondschein


    Und ich bin sehr froh, dass meine beiden großen Mädels das ähnlich sehen, und sie nicht durch schlechte Noten in Depressionen fallen.


    igel hier hat selbstverantwortliches lernen auch schon zu einer 6 im Latein Test geführt, allerdings genauso auch zu einer 1 :D

  • Hier kriegen die Kinder in der Unterstufe an den langen Tagen nix für den nächsten Tag auf. Dann ist meine Tochter aber auch erst gegen halb 4 zuhause. Kleine Verabredungen wären eigentlich möglich, aber ihre Freundinnen wohnen weiter weg, und jede hat an andern Tagen ihre Termine.


    Direkt nach der Schule werden nie Hausis gemacht. Da hat sie ein Formtief und will erst mal chillen, weil der Tag anstrengend war. Die Chill-Phase dauert meist recht lang, dann übt sie Cello, und erst dann wird nochmals in die Bücher geguckt.


    Eine etwas kürzere Nachmittagspause, dann wäre es OK.

  • igel hier hat selbstverantwortliches lernen auch schon zu einer 6 im Latein Test geführt, allerdings genauso auch zu einer 1

    :D Die Selbstverantwortung hat dazu geführt, dass ich gefragt wurde, ob ich in den Ferien auch den Taxiservice zur Nachhilfe organisieren könnte.

    Eigentlich wollte Maxi in den Ferien nicht - jetzt doch. Und das ohne, dass ich irgendwas in die Richtung erwähnt hätte. Ich hätte erst am Tag davor gefragt, ob die Stunde abgesagt ist oder wahrgenommen wird.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)