Logische Konsequenz gesucht

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  • Unser 8-Jähriger ist heute wenige Meter vor uns mit seinem Roller ohne zu bremsen oder zu schauen über eine Straße gefahren. Es kam gerade eine Frau in einem Auto angefahren, die glücklicherweise langsam gefahren ist und auch eine sehr gute Reaktion hatte.


    Es ist nichts passiert, aber mir sitzt der Schreck immer noch in den Gliedern. Das war das zweite Mal innerhalb von ca. 3 Monaten, dass er so etwas gemacht hat. Und jetzt muss es Konsequenzen haben, die über ein Gespräch hinaus gehen.


    Ich hab gesagt: Roller und Fahrrad weg bis Mitte April.


    Mein Mann findet, ich bin viel zu streng.


    Mir fällt noch ein, Roller und Fahrrad ausschließlich neben mir, und zwar wirklich NEBEN mir, denn wie wir heute gesehen haben, reichen wenige Meter VOR mir nicht.


    Habt ihr andere/bessere Ideen? Ich bin immer noch völlig durch den Wind und würde ihn wirklich am liebsten gar nicht mehr fahren lassen.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • Vielleicht wären geeinsame Übungsfahrten eine Konsequenz? Nicht mehr alleine Roler fahren, bevor er nicht mit euch in mehreren Fahrten die Befolgung der Verkehrsregeln neu eingeübt hat?
    Achtjährige sind echt noch klein und passen auch oft nicht auf im Verkehr, man muss es immer wieder üben...

    • Offizieller Beitrag

    mein kind wird bald neun. wir wohnen in einem kleinen dorf, der verkehr ist fast nicht vorhanden, das macht es aber meiner meinung nach auch sehr gefährlich, weil man wenig üben kann auf autos (und traktoren) zu achten.


    ich habe jahrelang bei jedem weg, bei dem ich zu fuss und kind mit roller unterwegs war, gesagt, kind muss bei jeder kreuzung bzw. vor jeder querung der fahrbahn auf mich warten. kind hat protestiert und ihc habe immer erklärt, dass ich mich so wohler fühle, auch wenn ich weiss, dass das kind es eh schon alleine kann. inzwischen vertraue ich darauf, dass es die üblichen wege auch ganz alleine sicher schafft. eher ungutes gefühl habe ich, wenn es mit anderen kindern unterwegs ist, weil die kinder sich gegenseitig gut ablenken können.


    nachtrag: mit fahrrad mache ich es ähnlich. ich bestehe auf stehenbleiben, bis ich da bin und erkläre dann dem kind, auf was es zu achten hat, wo autos kommen können usw. ständige wiederholung.

  • Meine ist erst 6, aber ja, hier gilt auch die Regel, dass an jeder Straße auf mich gewartet wird. Auch wenn sie zT auch alleine unterwegs ist und dann auch selbstständig Straßen überquert. Ich denke, so bleibt auch die Verknüpfung Straße=Stopp eher bestehen bleibt. Also würde ich dass in eurem Fall auch (wieder) konsequent einführen. Roller und Fahrrad weg, sorgt halt dafür, dass diese Situation gerade nicht geübt werden kann. Also vielleicht nur kurz weg, und wenn das Warten zu Fuß klappt, wieder mit Fahrzeug üben, wenn ihr gemeinsam unterwegs seid. Wenn du dann das Gefühl hast, dass die Verknüpfung wieder da ist, darf er auch wieder alleine?

    "Konzentrier dich auf die kleinen Dinge und mache die gut!"

  • Ich antworte erst spontan und dann lese ich nach:


    Ich würde mein Kind nicht unbeaufsichtigt fahren lassen.

    Also neben mir und übungsfahrten in der verkehrsschule (bzw. Ähnliches Übungsgelände)

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Meine Tochter ist auch acht. Ihr traue ich - wie allen ihren Freunden auch - ähnliches Verhalten zu. Die können das einfach noch nicht besser.

    Ich sehe also immer zu, mit einem gleich schnellen Verkehrsmittel unterwegs zu sein. Sie fährt manchmal neben mir, ansonsten bin ich vorne. Dabei mache ich quasi ständig Verkehrserziehung und weise sie auf gefährliche Situationen hin. Ich will einfach, dass sie sich niemals zu sicher fühlt.

    Alleine darf sie nur abgesprochene Wege zu Fuß zurücklegen.


    Wir wohnen zwar in Berlin, aber eher vorstädtisch.

  • Ich würde den Roller nicht wegräumen, sondern lieber bewusst mit ihm üben, damit er das Anhalten verinnerlicht. Wenn der Roller weg ist, kann er das ja nicht üben. Konesquenz wäre für mich, dass das Kind erst mal nur neben mir fährt.


    Edit: Ich finde es nicht zu streng, den Roller erst mal wegzuschließen, aber nicht hilfreich.

  • Danke, der Gedanke, dass er noch klein ist, hat mich jetzt beruhigen können.


    Mein Mann und ich haben darüber gesprochen und wir werden wieder mit ihm üben. Er fährt eben schon sehr lange Roller und seit längerem auch allein.


    Hier auf dem Dorf dürfen das fast alle Kinder, ihm das verbieten geht eigentlich nicht. Und ich hab das auch im ersten Moment gesagt, als der Schreck ganz frisch war.


    Ich spreche morgen nochmal mit ihm.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

    • Offizieller Beitrag

    Meiner ist auch 8 und meiner Beobachtung nach setzt bei ihm der Verstand aus, wenn er mit anderen Kindern zusammen fährt. Also nicht nur bei ihm, bei den meisten anderen auch. Deswegen darf er nur abseits des Verkehrs alleine fahren (geht bei uns glücklicherweise) und ansonsten nur mit Erwachsenenbegleitung.

  • Wir üben das seit 4 Jahren bei jeder Fahrt an jeder Kreuzung .


    Es klappt mit zunehmender Häufigkeit, aber sobald ich locker lasse, lässt mein Kind in der Achtsamkeit nach. Als sie noch im Kiga war habe ich sie mal 1 Woche laufen lassen, was genau da war weiß ich nicht mehr, aber es hat nur wenige Wochen vorgehalten.


    Wenn ich ebenfalls auf dem Rad bin, fahren wir nah genug beisammen, dass ich was sagen kann wenn ich merke, dass sie es nicht beachtet. Bibn ich zu Fuß, muss sie an der Kreuzung/ Straßenüberquerung auf mich warten. Übungsstrecken für alleine haben wir nur genau eine (innerstädtische Wohnlage), da sehe ich dann wie sie sich verhält wenn ich nichts sage. Das ist meistens ok, aber kindentsprechend auch manchmal zum Haare raufen.


    Wenns zu extrem wird, muss sie wieder zurück und die Überquerung richtig machen. Das nervt sie so, dass es eine Weile vorhält. Durch die wohnlage bin ich aber auch ziemlich streng im Verkehr, die Leute fahren zT extrem unvorsichtig und es ist eben Stadtverkehr. In einer ruhigeren Lage wäre ich vermutlich entspannter.


    Also logische Konsequenz- für mich wäre das halt weiter üben, üben und üben. Nach Ende der Kälteperiode mit den vereisten Gehsteigen/ Straßen haben wir an einer Kreuzung 8 Überquerungen direkt nacheinander gemacht. Das hilt ca 1 Woche vor bis sie das nächste mal ohne zu gucken lospreschte. Wirklich sicher hilft hier nur immer wieder üben/ erinnern und durchhalten, bis sie es kann.

  • Ich bin da durchaus streng und kann auch die Haltung "sie sind halt noch klein" nicht unterschreiben.

    Ich MUSS mich darauf verlassen können, dass mein Kind sich an unsere Abmachungen im Straßenverkehr hält. Und das weiß auch mein vierjähriger! Ich hab Glück, er ist diesbezüglich sehr zuverlässig. Würde er ein einziges mal an der Straße nicht stehen bleiben, dürfte er ausschließlich und nur noch neben mir fahren oder müsste erst mal laufen um mit mir das stehen bleiben zu üben.

    Ich kann das nicht locker sehen#weissnicht

    Das Argument, alle im Dorf machen es, juckt mich Null, denn es ist mein geliebtes Kind, dass im Krankenhaus liegt, wenn ein Auto es erwischt.

    Ob das Kind auch altersgemäß behandelt fühlt oder nicht, ist mir auch schnuppe. Ich hätte schlicht und einfach Angst. Und wer es nicht kann, muss es lernen. Aber nicht durch " wird schon werden" ( hat auch niemand geschrieben), sondern durch strengste Begleitung.

    Ich glaube ich fände es daher nicht zu streng, ein paar Tage zu Fuß zu gehen um sozusagen im langsameren Tempi zu verinnerlichen, dass man ohne Ausnahme immer an der Straße stehen bleibt. Ich fände es wichtig!

    Dann langsam mit Roller und nur in Begleitung neben mir.

    Und irgendwann wenn das stehen bleiben sicher sitzt wieder alleine voraus.


    Ja, ich steh dazu, ich seh das eng!

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Ludowica kommt vll auch daher, dass du aus einer Stadt kommst? Ich sehe das nämlich ähnlich wie du.


    Und da hier die 8 jährigen mit Roller alleine zur Schule fahren, gänge so ein Verhalten GAR NICHT! NIEMALS! ...


    Wir merken aber, dass unser Kind die Verantwortung zum Schauen an uns abgibt und es diesbezüglich oft Gespräche braucht. "Du bist für dich alleine verantwortlich" ect.

  • Ich bin da durchaus streng und kann auch die Haltung "sie sind halt noch klein" nicht unterschreiben.

    Ich bin da auch eher streng, und das "sie sind halt noch klein" hat mich nicht zum Nachdenken gebracht, weil ich meine, dass ich nachsichtiger sein muss, sondern weil ich den anderen glaube, dass sie es mit 8 Jahren teilweise einfach noch nicht besser können.

    Ich MUSS mich darauf verlassen können, dass mein Kind sich an unsere Abmachungen im Straßenverkehr hält. Und das weiß auch mein vierjähriger! Ich hab Glück, er ist diesbezüglich sehr zuverlässig. Würde er ein einziges mal an der Straße nicht stehen bleiben, dürfte er ausschließlich und nur noch neben mir fahren oder müsste erst mal laufen um mit mir das stehen bleiben zu üben.

    Das ist Teil des Problems: mein Sohn war EXTREM zuverlässig in der Vergangenheit. Ich konnte ihn schon mit 2 überall mit dem Laufrad mitnehmen, er hat auf jedes Stopp gehört, er fährt schon lange allein mit dem Roller, es gab nie ein Problem. In der ganzen Dorfmitte gilt er als der Zuverlässigste und die anderen dürfen eher dann mit, wenn er dabei ist. Dieses Verhalten ist ganz neu.


    Er hat aber auch in der letzten Zeit eine Menge durch, hatte eine sehr schlechte Zeit in der Schule, war ein halbes Jahr krank ohne eine Diagnose zu bekommen, hat nochmal so lange gebraucht, um halbwegs gesund zu werden. Er hat gerade viel zu tragen. Das war auch das Argument meines Mannes, als er mir gesagt hat, dass er "Roller & Fahrrad weg" zu streng findet. Und da hatte er recht!


    Wir haben heute nochmal mit ihm geredet und ihm Übungsfahrten angekündigt. Er wird mit uns mehrere Runden drehen müssen, bevor er wieder allein mit dem Roller fahren darf. Fahrrad gibt es erstmal nur in Begleitung von uns, allein nicht mehr.

    You never forget a person who came to you with a torch in the dark.

  • Es ist schon was dran, dass Kinder in dem Alter manches einfach noch nicht können.


    Sogar der Gesetzgeber hat das eingesehen und für die Schuldfähigkeit von Kindern im Straßenverkehr eine spezielle Ausnahmevorschrift geschaffen, wonach Kinder unter 10 Jahren nie für im Straßenverkehr von ihnen verursachte Schäden haften (sonst gilt: unter 7 Jahren).


    Aber das Problem ist ja nicht nur die Haftung für Schäden anderer, sondern dass im Zweifel auch das Kind zu Schaden kommt.


    Ich finde es aber trotzdem interessant, dass es eben wissenschaftlich belegt ist, dass Kinder im Straßenverkehr in diesem Alter vieles entwicklungsbedingt noch nicht besser oder zuverlässiger können können.


    LG Nele

  • Bei uns gibt es die Regel, dass man den Roller/das Fahrrad generell über die Straße schieben muss, damit die Kinder gar nicht erst auf die Idee kommen, einfach auf die Straße zu fahren. Vielleicht würde das bei euch helfen (falls ihr das nicht sowieso schon macht)?


    Ab einem gewissen Alter kann man die Regel sicher nicht mehr durchsetzen, aber ich denke, bis zu dem Alter, wo sie dann selbst (eigentlich) vernünftig genug sein sollten, schon.