Frankreich führt Schulpflicht für Dreijährige ein

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Insgesamt scheint in F gerade das Schulsystem reformiert zu werden. Was hier steht hört sich erst einmal ziemlich gut an https://de.ambafrance.org/Rent…-Frankreich-abgeschlossen .


    Also falls das denn so umgesetzt wird. Mehr Lehrer und Gehaltsanhebubg wäre hier kn D bitter nötig. Auch der Rest der Reformen macht für mich persönlich durchaus Sinn. Ich war mal Anfang der 90er 3. Monate in Frankreich, das war schon ein sehr krasser Unterschied zu unserer deutschen Schule.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Puh, das hört sich sehr viel an für kleine Kinder. Da bin ich richtig froh das die Kinder hier in der Kita noch "nur" spielen dürfen. Erst im Vorschuljahr werden Arbeitsblätter bearbeitet usw.

  • Ich mag mal noch dazu sagen, dass unsere Tochter die Schule liebt und super gerne hingeht. nicht dass der Eindruck aufkommt, dass die Kinder keinn spass haven dort

  • Naja, Vorschule ... "mehr" als was in Deutschland in der Kita gemacht wird, kann mit Dreijährigen ja sowieso nicht gemacht werden.

    Insofern heißt die Veranstaltung wahrscheinlihc doch einfach "Vorschule", aber Arbeitsblätter werden sie mit den Kleinen ja wohl kaum ausfüllen können.

    Klingt für mich wie Kita-Pflicht ab 3 Jahren.

    Ich kenne durchaus Kindergärten die mit ihren Kindern Arbeitsblätter bearbeiten :)

    In USA wird zumindest im homeschoolingbereich ab 3 Preschool gemacht wo zwar lockerer als später im Kindergarten (heißt dort andersrum wie bei uns), aber dennoch diszipliniert mit Arbeitsblättern, Struktur, Stillsitzen und praktischem Lernen gearbeitet wird.

    Wer die Trickfilmreihe Timmy das Schäfchen kennt: so ungegefähr läuft es da auch ab.


    Es gibt auch schon Material mit Arbeitsblättern für Totschool ab 1,5 Jahren.

    Ganz einfach aus zwei Gründen: damit die Kleinstkibder beschäftigt sind wenn die großen (also ab 3) Lernen müssen und damit sie ihre eigene "Schreibaufgabe" haben und die Blötter der großen in Ruhe lassen.

    Und ausserdem kan man ja nie früh genug anfangen. ..


    Buchstaben und Zahlen lernen die dort ab zwei lesen, statt Schreiben (lernen sie erstmal nur den Namen) malen sie halt die Arbeitsblätter aus bzw überkritzeln sie anfangs. Googelt mal nach Totschool oder Preschool 3 year.


    Und Frankreich ist doch eh total auf Bildung. Ich glaub nicht, dass die da nur so Kindergarten machen wie wir ihn hier in D kennen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich finde das furchtbar, aber ich bin ja eh ein totaler Verfechter von freier Kindheit und Spiel und so..

    Er soll ja angeblich gesagt haben, die 3%, die jz noch nicht in die Vorschule gehen, würden später mal ein Problem für die Gesellschaft werden. Ich frag mich ganz ehrlich, was damit gemeint sein kann. Weil sie halt erst mit sechs lernen, wie man schreibt oder was 25 +9 ist?


    Dass es einzelnen Kindern gut gefällt und Spaß macht daran zweifel ich nicht, dass das (so kleinen!) Kindern im Allgemeinen gut tut, daran schon.

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Ich hab es gestern im Radio gehört, dass er das für das nächste "Schuljahr" vorschlägt.


    Allerdings wurde zeitgleich gesagt, dass in Frankreich eh schon ein extrem hoher Anteil der Kinder die Vorschule mit 3 Jahren besucht.


    Susan Sto Helit ich kann auch kein französisch und finde es nicht schlimm, dass der Artikel hier verlinkt wird.

    Danke.

  • Danke für eure Einblicke ins französische System. So hatte ich das auch abgespeichert, dass die Vorschule nämlich durchaus Ähnlichkeiten mit der Schule hat. Für mich ist der Betreuungsschlüssel schwer vorstellbar, aber das scheint ja zu funktionieren?

  • Ich finde es spannend, vor allem wegen der Diskussion um Schreibschrift, die es hier immer wieder gibt. Wenn man deutschen Kindern sie „Schrift flott“ machen möchte, sieht man s.b. Hier

    https://www.handschrift-schreibschrift.de/tipps-für-eltern/


    Dass Experten es für wichtig erachten, früh mit Schwüngen zu beginnen. Das scheint bei uns heutzutage kürzer zu kommen als frührr. Dass es in Frankreich in der Vorschule geübt wird wusste ich, dass sie soooo früh losgeht, nicht.


    Hier wird es als Therapie verkauft, wenn man Kindern frühes lesen beibringt. (Z.b. Frühes lesen für down-Kinder oder Autisten). Ich persönlich glaube, dass das Zeitfenster für Buchstabe und Zahlen tatsächlich schon viel früher aufgeht als es bei uns überhaupt be,erst wird, gefördert werden darf es ja eigentlich aus dem Eltenhaus gar nicht, das erledigt dann schon die Schule, damit die Kids sich dort nicht langweilen.


    Zwei Herzen schlagen in meiner Brust. Zum einen kann ich mir mein kleines partout nicht in einer „Schule“ vorstellen, auch wenn sie Krippenkind ist und gerne hingeht. Mein großen wären schon da nicht Systemkompatibel gewesen, schätze ich. Und ich hasse hasse staatliche Vorgaben Bzw Verpflichtungen.


    Gut finde ich allerdings dass auch jüngere Kinder den Umgang mit den Kulturtechniken schon lernen dürfen. Mein mittlerer hat es mit 5 gelernt, meine kleine mit 3 hat ein großes Interesse an Zahlen. Ich habe das nur gemerkt weil sie unsere Übungskästen bearbeitet (sie zieht sie immer wieder raus) und inzwischen problemlos bis rechnet, zählen kann sie weiter. Aber Mengen sortieren und + ist ihr ein Konzept. Und ich glaube nicht dass sie ein Wunderkind ist, ich denke tatsächlich dass das bei den Kindern hier schlicht nicht gefördert wird und daher einfach nicht blühen kann. Farben dürfen sie lernen und malen, warum nicht Buchstaben malen und zahlen?


    Aber das ganze in einem System Schule, so wie ich es hier kennenlerne, nein, das würden wir nicht mitmachen wollen. Ich würde mir aber auch bei der echten Schule mehr Flexibilität wünschen.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    2 Mal editiert, zuletzt von murkel ()

  • Ich seh das ein bisschen wie murkel

    Wenn ich mir meine 3,5-jährige anschau, wie wild die auf Schreiben können ist.

    Wenn das im KiGa etwas unterstützt würde, könnte die das jetzt sicher schnell und mit Spaß lernen.

    So stopsel ich halt daheim mit ihr rum, ohne richtigen Plan und ohne Material. Ich hab nix gefunden für so Kleine.

  • Ich bin da bei Reeza . Und finde es eher gruselig, Kinder so früh zu verschulen und das dann auch noch verpflichtend .

    Und wenn sie schreiben lernen wollen mit drei, würde ich sie einfach Wörter nachschreiben lassen. Also zum Bsp nachfahren oder ausmalen oder mittig in einem Blatt ausdrucken und sie können es dann wiederholend drumrumschreiben.

    Liebe Grüße

    Scheint die Sonne auch für Nazis? Wenn's nach mir geht tut sie es nicht!!! ( DBBDW)


    Es gruesst die Sunny mit der Hummel an der Hand, dem Möpsken im Arm und dem Sternchen im Herzen! #love

    Einmal editiert, zuletzt von Sunny Day ()

  • Ja, murkel, so sehe ich das auch und bin deshalb auch zweigeteilt. Ich denke nämlich auch, dass viele Kinder schon früh Interesse an Lesen und Schreiben haben. Und trotzdem bin ich auch bei Reeza und finde, dass Kinder mit Spiel und Freiheit aufwachsen sollen.

  • Ich war so ein Kind, dass mit Schule nicht klar kam (am IQ lag es nicht). Von daher finde ich das echt schlimm, was hier von Frankreich erzählt wird. Klar, gibt es ein paar Kinder die das gerne machen, aber deshalb ALLE zwingen???

  • ich denke da wäre durchaus Raum im den Kindergärten. es fehlt nur ein Konzept und dann auch die Verbindung zur Schule. Man kann lesen, schreiben und rechnen bzw die Basisfähogkeiten dazu durchaus ohne drill lernen. es muss sich halt nur jemand kümmern.


    Material braucht man dazu wenig. wichtig ist bei der schrift lediglich die Schreibrichtung, da würde ich von Anfang an auf formtreuheit achten. aber meist ist es ja erst mal Buchstaben kennen lernen oder zahlen. da gibt's doch ne Menge Holzspielzeug dafür auf dem Markt.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe zwei sehr unterschiedliche Kinder, was Schule angeht (und das dritte wird sich erst noch zeigen ;-). Ein Kind liest, selbstbeigebracht, seit es 3 ist, das andere, tat sich damit schwer und hatte mit 3-5 noch Null Interesse an Buchstaben, dafür aber andere sehr starke Interessen. Letzteres geht heute noch ungern in die Schule und empfindet es oft als Zeitverschwendung, weil es das zu Hause schneller und besser alleine machen kann. Der soziale Aspekt ist nicht so sein (er spielt lieber mit Kinder, die um einiges älter sind). Das andere Kind, der frühe Leser (und Schreiber), geht gerne in die Schule. Aber, da in Frankreich egalité so wichtig ist, werden Kinder eben nicht individuell gefoerdert, und mein Frühleser und Fruehschreiber wird da eben auch wenig unterstützt, weil Lesen, im Gegensatz zu schreiben, erst in der Grundschule dran kommt. Einerseits ist es toll, wenn möglichst viele Kinder ein Grundniveau erreichen, und die Kurve moeglichst breit ist, aber es wird halt leider wenig auf die Individualitäten Rücksicht genommen. Ein weiteres Bsp ist, dass hier Kinder zwar in der Schule Mittagessen kriegen, aber wenn das Kind Allergien hat, dann hat es halt Pech gehabt - die Eltern müssen den Plan zu Hause vorlesen und das Kind halt notfalls abholen. Extrawürste oder eigenes Essen mitbringen geht gar nicht. Andererseits lernen hier alle 3Klaessler Reiten über einige Wochen hinweg. Es gibt viele kulturelle Aktionen fuer Alle Kinder.


    Und auch wenn in Frankreich, die Vorschule verschulter ist als der deutsche Kindergarten, so gibt es dennoch einen klaren Unterschied zur Schule. Schule ist eben noch verschulter ;)


    Vorschule ab 3 ist in noch vielen Ländern üblich, USA, England, Hongkong, Japan (da gibt es zwei Varianten, eine verspielte fuer arbeitende Muetter und eine verschulte fuer SAHMs), und bestimmt noch mehr.

    • Offizieller Beitrag

    die kinder haben ja durchaus phasen im vorschulalter, in denen sie sich für buchstaben und zahlen interessieren. diese interesse zu unterstützen sowohl in der familie als auch im KiGa find ich gold richtig, was aber mit nichten "wir holen die arbeitsblätter raus!" heißen soll.


    im kiga hatte sich unser kleiner blatt und stift geschnappt und sich zu einer kommode gesetzt, auf deren schubladen für jedes kindes seiner gruppe ein bild und namen angebracht waren. er hat die namen der kinder abgeschrieben, die er zu seinem geburtstag einladen wollte. da diese kommode in einer ecke mit wenig licht stand, kam eine erzieherin und hat ihm die in eine andere ecke gerückt und gesagt, dass er die buchstaben echt ordentlich schreibt. seinem beispiel folgten wohl einige tage andere kinder. das war´s. und das reicht auch.


    für das letzte kiga-jahr gab es für die vorschulkinder auch solche arbeitsblätter im kiga, die aber eigentlich für alle zur verfügung standen und zu keinem zeitpunkt "pflicht" waren, obwohl manche eltern sich dies gewünscht hätten. das kind solle es schon mal lernen, jawohl. wenn es kind von sich aus kommt und sich mit denen beschäftigen mag, bitte, natürlich kein problem.


    als sie sich für zahlen interessiert haben, haben wir einfach (z.b. mit mehreren würfeln) gewürfelt oder mit legosteinen gezählt, gerechnet, geschätzt. so just for fun. der große fand das geld spannend, haben wir uns mit münzen und scheinen beschäfttigt. das war´s auch.


    es ist aber für mich nichts anderes den kinder die bücher über dinos/autos/pferde/zeitreise usw. vorzulesen, weil sie sich gerad für dieses thema interessieren.


    alles andere ist für mich too much.

  • Ich konnte mor auch nie nie nie vorstellen, dass ich das System jemals gut finden könnte, bin aber ganz zufrieden, wie es ist. Toll finde ich es nicht. Aber toll finde ich auch das deutsche System nicht. Eine bessere Mischung aus fördern Und Individualität wäre gut.

  • Arbeitsblätter saugen #zwinker


    Sind aber halt ne tolle Dokumentation#rolleyes


    Gerade den Anfangsunterricht kann man doch prima ohne Arbeitsblätter machen. Raus auf die Straße, den Hof anmalen :)

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Ich seh das ein bisschen wie murkel

    Wenn ich mir meine 3,5-jährige anschau, wie wild die auf Schreiben können ist.

    Wenn das im KiGa etwas unterstützt würde, könnte die das jetzt sicher schnell und mit Spaß lernen.

    So stopsel ich halt daheim mit ihr rum, ohne richtigen Plan und ohne Material. Ich hab nix gefunden für so Kleine.

    Es gibt tolles Material an Schwungübungen. Habe ich gerade beim großen A bestellt. 'Graphhomotorische Übungen'

    Wer laufen kann, der kann tanzen ~ wer reden kann, der kann singen!

    • Offizieller Beitrag

    bin aber ganz zufrieden, wie es ist. Toll finde ich es nicht. Aber toll finde ich auch das deutsche System nicht. Eine bessere Mischung aus fördern Und Individualität wäre gut.

    *nick* ich denke ja auch, dass ich einfach durch den Blick auf andere Länder viel mehr Vergleiche, was hier oder da gut gemacht wird, oder eben auch nicht. Und manches ist überraschend positiv, anderes nicht - und das gilt überall :)

  • Meine Tochter war ja in einem Waldkindergarten mit komplett frei. Im letzten Jahr hat sie sich extrem gelangweilt und wollte (so vermute ich zumindest) unter anderem deswegen nicht mehr hin. Das war ein sehr fieses Jahr durch das wir uns durchbeissen mussten weil ich auf die Schnelle auch keinen anderen Platz in einem "Hauskindergarten" bekommen habe und ich arbeiten musste... Seit sie in der Schule ist ist sie morgens und generell wie ausgewechselt. "Das" passende Modell für alle Kinder gibt es so leider nicht.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)