Wie reagier ich da richtig? - Diverse Themen

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  • Wir haben diese Phase auch gerade beim Jüngsten. *seufz*

    Aus Erfahrung mit den beiden Großen kann ich aber sagen es geht wirklich vorbei. Es wird besser werden.


    Der Zwerg stellt sich mit Begeisterung sein essen selber zusammen, schmiert sein Brot etc. Mag es dann eigentlich auch, sieht aber irgendwer isst etwas anderes und will dann das. Später essen funktioniert hier nur selten. Ich bin froh, wenn diese Phase ist und versuche es wenigstens auf kleine Mengen zu begrenzen. Klappt nicht immer, weil er halt sieht das seine Geschwister mehr haben. Das siegt dann meist der elterliche Wunsch halbwegs in Ruhe essen zu wollen. Ist ja eh schon schwierig bei drei lebhaften Kindern. #angst

    Klamotten gegen den Willen anziehen funktioniert hier nicht. Das wird dann wieder ausgezogen und dann muss doch letztendlich etwas anderes her. Frisst also mehr Zeit, als es sparen würde.

  • Bei uns lief es in dem Alter am einfachsten, wenn die Kinder nicht so viele Alternativen zum Aussuchen hatten. Sich dauernd zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden kann echt stressig sein.

    Tischgetränk war/ist bei uns immer Leitungswasser. Wir hatten nie spezielle Kindertassen, sondern lauter einheitliche weiße Keramik-Tassen. Langweilig, aber der Stress, sich aus vielen tolen bunten Tassen für eine zu entscheiden, entfiel damit.

    Auf dem Tisch standen maximal zwei Sorten Brot und Aufstriche, dann meist Gemüse oder Obst. Wenn das Kind ein nach seinen Wünschen geschmiertes Brot dann doch nicht essen wolte, haben wir es bei der nächsten Mahzeit gegessen. Oder am nächsten Tag als "Pausenbrot" zur Arbeit mitgenommen. Sowas finde ich überhaupt nicht schlimm.

    Unterhose: Ja, Kind selbst die Unterhose holen lassen. Wenn das Kind in der Wohnung ohne Unterhose rumrennt, ist das ja nicht weiter schlimm.

    • Offizieller Beitrag

    kloetersbriefe sind ein guter tip. da gehts um liebe und fürsorge, auch für sich selber.


    ich gebe so ca 50:50 keine wahl beim essen. kleinchen mault da manchmal, aber es isst meist, was auf den tisch kommt. und gemaule bei den bestellten dingen gibt es genauso. der vorteil hier: kleinchen isst meistens, wenn grosskind etwas isst. und grosskind habe ich in mühsamer kleinarbeit beigebracht, sehr unauffällig zu signalisieren, wenn es etwas nicht mag.


    kleine portionen und nur halb gefüllte tassen sind hier auch mittel der wahl. seit ein paar monaten akzeptiert das kind auch mehr oder minder, dass es erst mehr bekommt, wenn das, was auf dem teller oder in der tasse ist, aufgegessen wurde. (oft kommt es vor, dass kleinchen noch etwas will, trotz vollem teller. wenn dann alles aufgegessen ist, will es doch nichts mehr, weil es satt ist. ich erwähne dann immer, dass es doch gut war, dass ich nichts hergegeben habe. ich weiss nicht, ob das hilft, aber ich bilde mir ein, das erinnern, dass ich doch ein sinnvolles konzept habe, erhöht irgend wann die bereitschaft, mein konzept zu akzeptiern) vieles isst kind auch später mit freude und manchmal beschwert es sich, wenn ich ein halbes käsebrot aufgegessen habe, weil es das doch später essen wollte.


    bei kleidung bin ich bei diesem kind gerne bereit, das richtige zu holen. ich sehe ein, dass es nicht angenehm ist, kleidung zu tragen, die aus irgend einem grund nicht passt. allerdings ist das kind insgesamt bei kleidung relativ einfach im vergleich mit dem grossen geschwister, deshalb ist es für mich einfacher, entgegenkommend zu sein. grosskind ist sehr, sehr, sehr empfindlich, da drückte und juckte und zwickte schnell was. ausserdem musste die farbe und das muster, egal ob unterhose, socken oder t-shirts, stimmen. da gabs megamässige dramen. das beste war meist, sich den wünschen zu ergeben, wenn argumentation nicht sofort fruchtete.

    beim spucken habe ich erklärt, dass ich das nicht in der wohnung will. spucken darf kind im garten, wenn kein lebewesen in der nähe ist. ich wollte einmal bei einem spuckanfall das kind bei der hand nehmen und in den garten rausführen. das war dem kind so zuwider, dass der hinweis, es solle bitte in den garten gehen zum spucken, genügt und das kind aufhört zu spucken.


    alles in allem glaube ich, dass man in dieser zeit einen langen atem braucht, viel, sehr viel verständnis fürs kind und eine grosse portion ignoranz bzw. gelassenheit bezüglich verhalten, dass man eigentlich nicht will.

  • ich bin da ja altersmäßig schon lange weg aber spucken fand ich auch superschlimm deshalb erinnere ich mich noch gut.


    Hier half, dass spucken nur ins Waschbecken geht, auch mit Hinführen, ganz bewusst ohne weitererem Kommentieren oder Erklären und gaaanz ruhig.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

    • Offizieller Beitrag

    (Ich hab beim Wegwerfen nur ein Problem mit Fleisch, weil das Tier für unser Essen gelitten hat und gestorben ist. Lösung: es gibt hier keins.)

    Ich habe beim Wegwerfen immer ein Problem - auch bei Gemuese, denn da steckt die Arbeit des Bauern dahinter, die Arbeit des Händlers, des Kochs, der Sonne, der Natur. Fuer mich ist es so unglaublich verschwenderisch Essen (und anderes) einfach so wegzuschmeissen. Ich komme da nicht drueber raus.


    Konkret gebe ich den Kinder halt nur Miniportionen und es gibt keine Alternativen, wenn sie das erste ausgesuchte nicht wollen. Ich fand da, dass wenn man das ein paar mal durch hat, dass das Diskutieren weniger wurde. Aber es gibt immer wieder Phasen.


    Die Unterhose haette ich halt einfach selbst holen lassen oder auch fürs Kind geholt.

  • Bei uns gibt es auch immer erst mal eine kleine Portion oder ein halbes oder viertel Brötchen. Das funktioniert wirklich gut!
    Wenn unser Sohn (fast 4) es an dem Tag schwierig findet, nicht gleich das ganze Brötchen etc zu bekommen, dann wird das restliche Brötchen zB neben seinen Teller gelegt, es "wartet auf Dich". Das hat den Vorteil, dass unser Sohn dann ganz sicher ist, das sein restliches Brötchen nicht einfach von jemand anderem aufgegessen wird. (Das machen wir so oder so nicht!! Aber er hat trotzdem manchmal Sorgen, er könnte nicht genug kriegen - ich weiß nicht warum - vielleicht sind Kleinkinder evolutionär bedingt so?)


    Wir Erwachsenen schmieren uns oft (aber nicht immer) auch erst mal ein halbes Brötchen (und dann noch eins und noch eins und... ;) ). Er steht also nicht alleine da mit seinen kleineren Portionen.

    Wenn wir dann trotzdem etwas wegwerfen sagen wir schon mal, dass es ein bisschen schade ist um die Arbeit der Ziege, des Bauern, des Bäckers aber wir schimpfen nicht. Kann jedem mal passieren. Oft bewaren wir es auch im Kühlschrank auf und später wird es gern gegessen - von ihm oder von uns.


    Dass man sich ggf. noch mal umentscheidet wenn man ein Brot hat, und dann erst entdeckt, dass XY auf dem Tisch ist, kann ich ehrlich gesagt verstehen. Mit seinen drei Jahren hat er oft gar nicht den Überblick über das was gerade im Angebot ist. Wenn er sich dann umentscheidet kriegt er halt ein anderen halbes/viertel Brot. Würde er das dann aber auch nicht wollen, würde ich wohl kein drittes machen/erlauben.


    Ich hole gern die richtige Kleidung aber wenn die dann nach dem Holen doch nicht richtig ist, kann er sich selbst etwas anderes holen. Ich würde dann nicht gerne noch mal gehen. Es sei denn, er hat einen ganz schlechten Tag, das fand ich bei den Kloeters Briefen ganz gut, dass man nach der Verfassung des Kindes schaut - und nach der Verfassung der Geschwister und Eltern.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab die Briefe 1-12 fertig gelesen, magst Du die Dir ausleihen?


    Mir helfen sie enorm, gar nicht, weil sie Kochrezepte für Situation a, b und c anbieten, sondern weil sie mir helfen, "beim Kind zu sein". Ich spüre und verstehe wie es meinem Kind geht und dadurch komme ich meistens wie von selbst auf gute Lösungswege. Das ist etwas gaaanz anderes, als ich mit der üblichen Erwachsenen-Denke "ich brauche das und das und das Kind soll nun aber dies und jenes tun" an Situationen rangehe. Ersteres macht mich und das Kind entspannter, letzteres schürt hier viel Frust und Ärger. Das so als Erklärung wie die Klötersbriefe bei mir wirken.

  • Ich hab die Briefe 1-12 fertig gelesen, magst Du die Dir ausleihen?

    Sehr gerne. Wann kommst auf nen Kaffee vorbei und bringst sie? Oder soll ich zu Euch kommen?


    Ich werde sie aber wohl sehr lange brauchen, ich muss das auch noch meinem Mann verklickern, der tut sich da oft noch schwerer als ich.

  • Locker bleiben.

    Erstmal lesen und feststellen: jau, ich kann zwar noch nicht ganz folgen, fühlt sich aber ganz gut an.

    Dann tatsächlich mal wochenweise je einen Brief vornehmen. Dann mal ein halbes Jahr sacken lassen und nochmal lesen. Absolut neue Erkenntnisse gewinnen, sich die Augen reiben und staunen „stand der Satz beim ersten Mal lesen auch schon da?“.

    Langsam aber sicher erfassen, was hinter so banalen Sätzen wie „tue etwas für dich selbst“, „achte auf den Gesichtsausdruck“ oder „kann schon mal passieren“, „nur einmal am Tag“ steckt.

    Merken, dass es sich gut anfühlt, ein leichtes Lebensgefühl bringt.


    Die Kloetersbriefe lassen einen sehr viel reflektieren, und sind dabei ganz nah im Alltag.

    Idealerweise suchst Du Dir Menschen, mit denen Du Dich darüber austauschen kannst, oder liest hier im Archiv die alten Threads dazu.

  • @Pamela falls du sie lesen willst, können wir gerne einen neuen Thread dazu aufmachen und uns austauschen.

    Ich habe dank diesem Thread nach langem hin und her mir heute die Briefe 1-12 bestellt und bin gespannt :)

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Wenn es Euch nichts ausmacht, bin ich gerne mal wieder bei einer Kloetersrunde dabei.

    Hier läufts zwar prächtig, aber es tut mir selbst einfach gut.

  • ich mag bitte auch bei einem Austausch mitmachen. Die Briefe habe ich schon über ein Jahr und noch nicht gelesen (und muss sie nach dem Umzug erstmal suchen, weil das Arbeitszimmer immer noch in Kisten ist)