Wie reagier ich da richtig? - Diverse Themen

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  • Die Erzieherin ist allein, wenn ich Julia bringe. Ihre Kollegen und Kolleginnen kommen erst später dann. Sie ist schon sehr zugewandt und lenkt Julia ab, wenn sie sich beim Verabschieden mal schwer tut.

    Da mag ich jetzt nicht noch mehr Aktion ihrerseits einfordern.


    Das mit dem Programm des folgenden Tages versuche ich schon - hilft nicht.


    Ich hab sie heut früh auf das Thema angesprochen. Also, Tagesmütter gibts bei uns in der Gegend keine. Sie hatten schon mal für ein Kind was in die Richtung gesucht, da hatten sie auch nichts gefunden. Trotzdem werde ich das zuständige Jugendamt mal anschreiben.

    Was wir noch probieren könnten wäre ein Gruppenwechsel. Es gibt noch zwei Gruppen, die sie ausprobieren könnte. Ob das im Sinne von ausprobieren geht (der Betreuungsschlüssel muss ja passen) muss ich nochmal mit der Erzieherin besprechen.

    Generell hat sie nochmal gesagt, sie hat nicht den Eindruck, dass es Julia nicht gefällt im KiGa. Meine Not mit dem Thema versteht sie schon und ist auch bereit, mit uns zusammen nach einer Lösung zu suchen.


    Wir mussten dann nur das Gespräch abbrechen, weil eine andere Mutter ihr laut weinendes Kind mit den Worten "Ich geh jetzt!" vor dem Gruppenraum abgestellt hat. Um das Kind musste sich die Erzieherin dann natürlich sofort und sehr intensiv kümmern. Ich stand noch ein paar Minuten an der Tür um die Situation nicht zu stören, bevor ich mich verabschiedet habe, aber selbst dann hat das Kind noch geschluchzt. #crying

    Einmal editiert, zuletzt von Pamela ()

  • Weißt Du, was ich glaube?

    Dein Kind such nur Kontakt (mit Dir). Wenn sie erzählt, dass sie nicht gerne in den Kindergarten geht, wendest Du Dich ihr zu. Ganz intensiv. Auch die Nummer mit den Unterhosen. Da hat das Kind für zusätzliche Kommunikation/Kontakt gesorgt.


    Versuch doch parallel einfach mal eine Woche immer mal wieder in ihr Gesicht zu schauen, sie so intensiv wahrzunehmen als seiest Du frisch verliebt. Lass das Gefühl auch ruhig zu, sieh Dir an, was das für ein wunderbares Menschlein ist.

    Und wenn Ihr Euch mal zankt, dann denk Dir einfach (nicht laut sagen!), dass das Kind eigentlich eine Umarmung braucht, entweder physisch oder nur emotional.

    Es ist soooooo hilfreich, immer mal ein „lieb“ zu verteilen! Einfach so.

  • Mit 3 kann man auch große verlassensangst haben. Hat sie vll Angst, dass ihr sie nicht wieder abholt?
    Das wäre normal :)! und könnte vll bekämpft werden. Ängste sind ja gut.


    Ansonsten Eiche was für eine schöne Idee :)

  • Wenn Du sagst, dass es Dein "psychischer Untergang" wäre, mit Julia zuhause zu bleiben (was ich sehr gut verstehen kann...) und gleichzeitig die Erzieherin sagt. dass es ihr im Kindergarten eigentlich gut geht, würde ich - ehrlich gesagt - nicht über ein Herausnehmen nachdenken, sondern eher noch mal ausführlich mit der Erzieherin sprechen, ob es Änderungsbedarf gibt, die Kleine - wenn es geht - häufiger früher abholen, Treffen mit anderen Kindergartenkindern forcieren etc. Du gehst doch auch arbeiten, oder irre ich mich? Ich gehöre allerdings zu denen, die glauben, dass die meisten Kinder spätestens ab drei in einer guten Einrichtung von der Kindergruppe profitieren.


    Jedenfalls hier wäre Tagesmutter für ein Kind über drei Jahren keine Option. Das Jugendamt würde wohl kaum einem Kind, das schon einen Kindergartenplatz hat, einen Tageselternplatz bezahlen. Hinzu kommt, dass jedenfalls hier nur unter Dreijährige bei Tageseltern sind. Da ist das Tagesprogramm sehr auf die Kleinen abgestimmt. Mein Patenkind, das erst mit drei einen Kindergartenplatz hatte und vorher bei einer Tagesmutter war, ging das letzte halbe Jahr gar nicht gerne hin, weil es fast ein Jahr älter als alle anderen Kinder war. Meistens ist auch der MIttagsschlaf obligatorisch, weil die Tagesmutter eine Pause bracht.

  • Versuch doch parallel einfach mal eine Woche immer mal wieder in ihr Gesicht zu schauen, sie so intensiv wahrzunehmen als seiest Du frisch verliebt. Lass das Gefühl auch ruhig zu, sieh Dir an, was das für ein wunderbares Menschlein ist.

    Und wenn Ihr Euch mal zankt, dann denk Dir einfach (nicht laut sagen!), dass das Kind eigentlich eine Umarmung braucht, entweder physisch oder nur emotional.

    Es ist soooooo hilfreich, immer mal ein „lieb“ zu verteilen! Einfach so.

    Danke dafür.

    Das habe ich heute mehrfach angewendet und es hat mir so gut getan #love

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • "Nein Mama, Du sollst mich nicht anschaun!"


    „Oh, Entschuldigung, ich guck schon weg. Manchmal passiert mir das weil ich mein wunderbares Kind einfach gerne sehe!“

  • "Nein Mama, Du sollst mich nicht anschaun!"


    „Oh, Entschuldigung, ich guck schon weg. Manchmal passiert mir das weil ich mein wunderbares Kind einfach gerne sehe!“

    "Aber ich will das nicht!" (mit grimmigem Gesichtsausdruck)

    Ja, Madame ist sehr willensstark, was mich einerseits freut, andererseits wäre es mit etwas weniger Willensstärke oft einfacher...



    Woran ich noch knabbere ist die Aussage von einigen hier, ich meine Aoide war dabei und evtl. noch jemand. Im RL hat mir das meine Freundin (mit 4 Kindern) auch schon mal gesagt:

    "Nicht so ein Gewese drum machen"


    Wie sieht das in der Praxis aus?


    Oder "Manche Sachen bestimmt Ihr Eltern"


    Ich hätt da echt gern Praxistipps.

    Mit reden, albern, spielerisch, "Was müssen wir noch tun, damit Du..." etc. kommen weder mein Mann noch ich weiter. Das zieht sich gern auch mal 10 Minuten oder länger und die Zeit ist eben nicht immer da.

    Ohne körperlich zu werden, kommen wir bei vielen Themen oft nicht ans Ziel. Und damit mein ich so essentielle Sachen wie Zähne putzen oder im Auto im Kindersitz sitzen, anschnallen lassen etc.

    Das geht manchmal problemlos und manchmal kann ich mir den Mund fusslig diskutieren. Hunger und Durst klopfen wir in letzter Zeit immer gleich mit als erstes ab, das ist also bis dahin schon ausgeräumt.


    Sie lässt sich auch nicht mit sanfter Bestimmtheit irgendwo hin schieben, sie läuft weg, versteckt sich, reißt sich los, wenn ich sie an die Hand nehmen will (und läuft kopflos auf die Fahrspur auf dem Supermarktparkplatz z.B.).


    Um beim Kindersitzbeispiel zu bleiben: Ohne richtig festhalten und in den Sitz zwingen komm ich nicht ans Ziel.

    Das kanns doch aber nicht sein, oder?

    Eigentlich wollte ich genau das in meiner "Erziehung" eben nicht anwenden. #hmpf

    • Offizieller Beitrag

    Um beim Kindersitzbeispiel zu bleiben: Ohne richtig festhalten und in den Sitz zwingen komm ich nicht ans Ziel.

    Das kanns doch aber nicht sein, oder?

    Das Gespräch hatte ich grad mit meinem Mann, der auch gern das "ok" des Muks für alles hätte, quasi, dass er gern mitmacht, sich überzeugen lässt.

    Das ist aber nicht immer so.

    UNd ja, dann bestimme ich! Und Dinge wie Sitz oder so sind dann eben mit Körperlicher Überlegenheit. Da gibts null, aber auch ganz Null Spielraum. Da kann er wütend sein soviel er will, das ist meine alleinige Entscheidung und spannender Weise rafft er das derweil auch und macht mit.

    Aber tatsächlich gibts auch anderes, wo ich weiß, ich bekomme die Zustimmung nicht, da muss ich jetzt durch, notfalls mit körperlicher Überlegenheit.

    Das ist meist dann der Fall, wenn ich vorher unklar war. Dann muss meine Klarheit deutlicher ausfallen, als wenn ich von Anfang an klar war.

    Da muss mein Harmoniebedürfnis eben hintanstehen.

  • Achtung, ich provoziere gerade absichtlich! Bitte nur als Denkanstoß, nicht als Kritik verstehen.


    Das zieht sich gern auch mal 10 Minuten oder länger und die Zeit ist eben nicht immer da.

    Warum ist die Zeit nicht da? Könnt ihr euch da kurz Zeit nehmen und nur beim Kind sein?
    "Zeit verlieren, um Zeit zu gewinnen" nach Kloeters.
    Und ja, ich bin im Morgenstress auch schon bei x, y, z. Und wir sind schon 10 min zu spät dran in meinem(!!) Zeitplan. #haare

    Aber ich war selber mal eine kleine Julia. Meine Eltern im gleichen Stress. Und ich habe es emotional unter "absolute Katastrophe" verbucht.

    In Julias Alter habe ich "Kann man hier noch nicht mal in Ruhe kacken?" zum Besten gegeben. Ich glaube, das sagt alles.



    Ohne körperlich zu werden, kommen wir bei vielen Themen oft nicht ans Ziel. Und damit mein ich so essentielle Sachen wie Zähne putzen oder im Auto im Kindersitz sitzen,

    Ähnlich wie oben. Vielleicht einfach der falsche Zeitpunkt. Beim Zähneputzen könnte ich mir vorstellen, dass sich Julia noch einige Minuten wirklich zuwenden den Knoten platzen lassen könnte.

    Beim Supermarkt Beispiel: Wie ist die Grundstimmung? Deine und ihre. Seid ihr beide genervt, weil ihr eigentlich was anderes bräuchtet? Ist es zwingend notwendig, zu diesem Zeitpunkt einzukaufen? Oder kannst du auch alleine einkaufen und Julia ist anderweitig betreut? Kann dein Mann einkaufen?

    Kann man sich, wenn es allen schlecht geht, den Einkauf auch ausnahmsweise liefern lassen?

    Kannst du mit Julia ein tolles Spiel beim Autofahren erfinden? Wir spielen gern "Ich sehe was, was du nicht siehst"


    Das ist meist dann der Fall, wenn ich vorher unklar war. Dann muss meine Klarheit deutlicher ausfallen, als wenn ich von Anfang an klar war.

    Da muss mein Harmoniebedürfnis eben hintanstehen.

    Das mag ich auch noch mal unterschreiben.

    • Offizieller Beitrag

    Ich kann mal erzählen was bei meinem Sohn gut hilft:


    Hm, zum einen nicht ständig Einschreiten, Optimieren und Kommentieren. Das mache ich ganz oft, ohne dass ich es bewusst merke, und es ist überflüssig und mein Sohnemann fühlt sich da irgendwas zwischen genervt und gegängelt. Dafür schüttet er sich dann halt mal mit Wasser voll. Dafür kleckert er irgendwas auf die Hose, er schüttet was aus, er fällt mal hin, er fährt mal zwei Meter Laufrad ohne Helm (bevor ich ihm den Helm anziehe), er tritt mal mit den Schuhen ins Wasser und hat dann nasse Füße, er geht mal ohne Mütze raus (...meiner kriegt nicht gleich Mittelohrentzündungen davon)...etc

    Damit meine Aufforderungen und Bitten kein Hintergrundrauschen werden, das gleich herausgefiltert wird.

    Das hab ich aus den Kloetersbriefen btw und es ist echt krass, wieviel ich so kommentiert habe ("Vorsicht, fall nicht hin." - "Tu das nicht." - "Aber wenn Du das nicht tust, wirst Du nass." - "Nein, so nicht, das macht man so." ....).


    Und dann: Nicht wie bei Erwachsenen etwas rufen und dann denken, das Kind hat das gehört, verstanden und setzt es um. Sondern hingehen, angucken, einfacher klarer Satz, ohne viel Blabla. Gucken wie das Kind reagiert. Wenn es anstalten macht, es selbst auf seine Weise machen zu wollen, bremse ich mich aus und lasse ihm die Zeit, es so zu tun wie er das will. Auch wenn es total umständlich was auch immer ist. Ich atme durch und beobachte und freue mich.

    Wenn das Kind es nicht kann, helfe ich dabei. Ich arbeite ganz viel mit Körpersprache, bin also (wenn es mir gut geht, ich ausgeschlafen bin, etc) wirklich mit dabei, wende mich dem Kind zu, begleite es im Wortsinne dabei. Das braucht mein Sohn oft sehr und es tut ihm gut. Wenn ich in einer schlechten Verfassung bin, sehe ich das nicht und fühle mich gegängelt.


    Mein Sohn reagiert auf Druck mit Gegendruck. Also würde ich ggf. manche Situationen beobachten, ob ich da vorher mit Tonfall (Sooo wichtig!!), Mimik, Gestik, sonstwas unangenehmen Druck aufgebaut hab.

    Besser ist es, viiiiiel Zeit einzuplanen, alle Sachen mit Ankündigung in kleine Schrittchen zu zerlegen, immer zu gucken wie er darauf reagiert - manchmal muss er es selbst machen dürfen, manchmal braucht er viel Hilfe, manchmal müssen wir ein Spiel draus machen usw.

    Und oft mache ich aus Faulheit genau das richtige ;) - Kindergartenklamotten zum Schlafen anziehen anstatt Umziehdrama zu haben. Lamentierendes Kind viel Herumtragen obwohl es eigentlich selbst laufen könnte, wäre es in guter Verfassung. Schokolade als Blutzuckerstütze ;)


    Jetzt hab ich noch eine Bitte an Dich: Wenn Du das liest, dann nimm Dir bitte nicht die Zeit, all das herauszusuchen, was bei Dir NICHT funktioniert und zu erklären wieso es nicht funktioniert und wie oft Du das schon probiert hast... das ist nicht das Ziel, das ist nicht das, wo Du hinwillst.

    Sondern fokussier Dich bitte auf das, was erfolgversprechend sein könnte für Euch. Erfolg im Sinne "es geht Euch beiden gut" und nicht im Sinne von "mein Kind tut brav alles, was ich von ihm will".

    Bei Kloeters wird ja auch kein folgsames Kind draus, sondern man arbeitet vor allem an seiner eigenen inneren Einstellung. Und dadurch geht man in Situationen an Sachen anders ran, ist kindorientierter, kann besser unterstützen und dann gibt es - unterm Strich - ein harmonischeres Miteinander.


    Wenn Du z.B. dazu neigst, recht perfektionistisch zu sein und z.B. feste Vorstellungen davon hat, wie etwas zu sein hat, damit es sich für dich "richtig" anfühlt, dann könnte diese innere Einstellung ohne dass Du es bewusst möchtest, Deinen Umgang mit Deiner Tochter negativ beeinflussen. Da wäre es sicherlich sinnvoll, verstärkt an diesen Glaubenssätzen zu arbeiten. Damit der Umgang eben insgesamt stressärmer wird. Für Euch beide.

  • Jetzt hab ich noch eine Bitte an Dich: Wenn Du das liest, dann nimm Dir bitte nicht die Zeit, all das herauszusuchen, was bei Dir NICHT funktioniert und zu erklären wieso es nicht funktioniert und wie oft Du das schon probiert hast...

    Da hat mich jetzt die Psychologin durchschaut, was?

  • Und dann gibt es Kinder, die sind willensstark.


    Und du wirst deren Willen brechen müssen, wenn du mit dem Auto fahren willst. Wenn du keine Zeit hast.


    Das solltest du auch für dich akzeptieren. Also irgendwie innerlich. Und nicht sauer auf sich sein. Vll auf Gesellschaft und Zeit und so.



    Meine Freundin hat 3 extrem willensstarke Kinder, die schnallen sich während der Fahrt ab ect. pp. - es gibt irgendwann keinen Weg mehr, wenn man keine Zeit hat! Denn Zeit ist für Kinder oft der Weg.


    • Offizieller Beitrag

    Jetzt hab ich noch eine Bitte an Dich: Wenn Du das liest, dann nimm Dir bitte nicht die Zeit, all das herauszusuchen, was bei Dir NICHT funktioniert und zu erklären wieso es nicht funktioniert und wie oft Du das schon probiert hast...

    Da hat mich jetzt die Psychologin durchschaut, was?

    Ne, nur den Threadverlauf aufmerksam gelesen. ;)

  • Also, wenn mir von conundrum nicht grad verboten worden wäre, die Dinge aufzuzählen, die ich schon erfolglos ausprobiert hätte, würd ich ja schreiben, dass ich heute morgen zum Beispiel ihr 20 Minuten zum Aufwachen gegeben hab, bevor ich ihr Zimmer überhaupt betreten habe. Dann haben wir nochmal 5 Minuten rumgealbert, bis ich sie endlich umziehen konnte (in ihrem Spielzelt, also wir beide im Zelt, ich zusammengefaltet wie ein schweizer Taschenmesser mit höllischen Fußschmerzen, aber egal) dann nochmal eine Diskussion, bis sie sich endlich die Zähne hat putzen lassen (Vorschlag erst Frühstücken dann Zähneputzen wurde mit "Ich will gaaaaar nicht Zähne putzen" kommentiert, Verfolgungsjagd über den Flur und durchs Treppenhaus) dann frühstücken, präziseste Angaben welche Schüssel, welcher Löffel, welches Müsli, Milch oder Joghurt, füttern wie ein Baby - doch kein Müsli, Milch, aber nicht aus dem Becher sondern aus der Babyflasche, dann die Ankündigung: Mach Dich fertig, wir müssen dann los.

    Nix zu wollen.

    "Was müssen wir noch tun, damit wir los können." "XY, und das dauert gaaaaaanz lange!"

    ...und daheim steht mein Kaffee, MEIN ERSTER KAFFEE DES TAGES auf dem Esszimmertisch und wird kalt. Weil ich mich NUR ums Kind gekümmert hab.

    Ich glaub, morgen mach ich mir gar keinen mehr. Schade drum.


    Ja, sie will in letzter Zeit ganz oft "Baby sein". Dass sie damit um Nähe und Zuwendung bettelt hab mittlerweile sogar ich kapiert. Ich geb ihr das auch, im Rahmen meiner Kräfte und der mir zur Verfügung stehenden Zeit.


    Das war dann jetzt ein einfaches Auskotzen, das nicht kommentiert werden muss. ;)


    • Offizieller Beitrag

    das ist im grunde das, was ich meine.

    Auch wenn es so bös klingt, aber das ist es gar nicht.

    Manchmal wollen kinder ebennicht und das hat nichts mit zeit oder Zuwendung oder sowaszutun, da hilft gar nichts, ausser klar sein, frust aushalten, und wenn man denn darf trösten.


    Dazu kommt noch dass das viele kreisen ums einzelkind (bei Geschwistern wäre das so ja gar nicht machbar) selbiges auch unsicher machen kann!

    "Mama kreist nur um mich, muss ja was schlimmes sein, was sie da erwartet"-mässig.

    Ich kann das nicht gut in worte fassen, die nicht harsch klingen, aber ich mein es nicht harsch. Hier gilt: je mehr gewese ich mache und je mehr ich am kind bappe, und um es herum baue desto schlimmer wird es. Ich gebe die linie vor, auf die er sich stützen und verlassen kann. Und wenn es unliebsames enthält (wie bei uns momentan morgendliches versorgen einer wunde, thema auto haben wir durch) dann ist das eben so. Wenn ich in einem schwanke,kommen die anderen themen auch wieder, weil er unsicher wird, bzw zuviel selber entscheiden soll.


    Bitte trink deinen kaffee, lebe ihr vor, dass beide bedürfnisse zählen.

  • "Was müssen wir noch tun, damit wir das und das tun können" - das würde ich eine Dreieinhalbjährige nicht fragen.

    Ich stelle mir das eigentlich nur stressig vor für das Kind. es gibt doch tausend Möglichkeiten, was ihr noch tun könntet, wenn sie das festsetzen darf/soll.

    Und wieso sitzt du in ihrem Spielzelt, wenn dir dabei die Füße so sehr weh tun?

    Und klar musst du deinen Kaffee trinken können!

    Dieses Anzieh-Ding - das hatten wir in dem Alter auch. Ich hab sie so viel wie möglich selbst anziehen lassen. Wenn sie das nicht wollten und Hilfe abgelehnt haben, sind sie eben im Schlafanzug in die Kita gegangen (wir hatten damals so einfarbige aus Frottee, fiel noch nicht mal auf). Die richtigen Sachen in eine Tasche eingepackt, damit sie sich in der Kita noch umziehen konnten, wenn sie das dort wollten, Schneeanzug drüber und los.

    Frühstück: Präzise Angaben welche Löffel/Schüssel usw. würde ich mir vom Kind nicht geben lassen. Ein bestimmter Löffel, eine bestimmte Schüssel für das Kind, jeden Tag. Wenn sie daraus nicht essen mag, dann eben nicht. In der Kita wird dann ja in der Regel auch noch gefrühstückt, notfalls nimmt man ein Stückchen Obst für den Weg mit. Verhungern wird sie schon nicht.

    ich glaube, ich würde das Kind gar nicht so viel entscheiden und bestimmen lassen, es zumindest ausprobieren, ob das vieleicht den Stress rausnimmt.

    Und willensstark sind ja eigentlich alle Dreijährigen - ich jedenfalls habe noch niemals ein kompromissbereites Dreijähriges gesehen.Kompromisse eingehen, den eigenen Willen aus eigenem Antrieb zurückstellen - das können sie in dem Alter ja auch einfach noch gar nicht, kann man nicht erwarten. Kommt aber zuverlässig, wenn sie älter werden.

  • Ich kann total unterschreiben bei conundrum und Runa und allen anderen und zusätzlich ist mir noch was eingefallen:


    Ich bin ja schon ein bisschen länger Mutter und dadurch etwas „abgestumpfter“, aber ich erinnere mich noch gut daran, dass es bei meiner ersten Tochter unerträglich für mich war, über ihre Bedürfnisse zu gehen. Da steckte in mir das kleine Kind, dessen Bedürfnisse früher so oft missachtet wurden, dass ich es bei meiner Tochter nicht aushalten konnte. Und erst als ich das trennen konnte- was ist für sie wichtig und was ist meine Geschichte- hat sich bei uns einiges aufgelöst.


    Ich weiß nicht, ob das bei dir ähnlich ist oder ganz anders. Aber es hat mich daran erinnert, deswegen wollte ich es mal da lassen.

  • Dreijährige sind anstrengend.


    Bitte trink deinen Kaffee. Setz dich fünf Minuten hin mit dem und einem Brot oder Buch oder online Zeitung oder frühstückt gemeinsam.


    Ich kann bei Myrte unterschreiben. Kind 1 war auch so bestimmt und stark. Da musste es regeln geben und die musste ich klar und bestimmt durch setzen. Und ne das ist nicht einfach und musste ich lernen.

    Kind 2 ist ganz anders und nun denke ich ab und zu " ach guck das meinen die Raben"


    Kind 1 suchte Reibung.

    War es nicht die Hose war es die Schüssel. Oder das Essen. Oder das Wetter. Oder der Weg. Und spätestens beim Wetter bin ich raus. Passiert also unvermeidlich


    Deshalb trink den Kaffee. Zeig ihr das Mama wichtig ist.

    Normal is just a setting on a dryer.