baby led weaning - Baby isst nur Banane und Brötchen

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  • wer kennt sich aus mit BLW?

    Wir finden die Idee des BLW ziemlich gut und unser Sohn (8 Monate) will sein Essen schon immer gern selbst halten. Daher haben wir nie wirklich Brei gegeben.

    So von 5-7 Monate liefs auch super! Er hat alle Arten von gedünstetem Gemüse verschlungen, Nudeln, Reis, Brot. Ich stille tags wie nachts trotzdem noch viel.

    Jetzt war er 2 Wochen krank und hat schlecht gegessen und seitdem gehen nur noch weiße Brötchen und Banane. Ist das ok? Besonders die Banane hat ja so viel Zucker. Aber soll ich sonst gar nichts geben?? (Ich stille ja, aber irgendwie essen wir ja immer alle zusammen am Tisch). Gemüse und Nudeln und so spuckt er sofort aus. Dabei hat es ihm ja mal geschmeckt....

  • Wenn du noch viel stillst, würde ich mir nährstofftechnisch noch keine Gedanken machen. Einfach weiter Verschiedenes anbieten und wenn er nicht so viel isst holt er sich das halt durchs Stillen.


    Meine Kinder hatten beim Essen auch immer Phasen, in denen sie experimentierfreudiger waren, und welche wo das nicht so war. Vielleicht sind für ihn auch gerade andere Themen wichtig, wie motorische Entwicklung z.B.

  • ja, durch die Stillmenge müsste er eigentlich versorgt sein mit allem.


    Muss ich bei der Banane aufpassen wegen dem Zucker?

  • Nein, bei BLW musst du (unter Benutzung des gesunden Menschenverstandes) kein Lebensmittel zensieren.

    Solange du ihm nicht ausschließlich Fondant anbietest :)

    Wenn er noch gestillt wird, holt er sich alles weitere über die (süße) Milch.


    Mein BLW-Kind ist 8,5 Monate und isst so gut wie gar nichts, maximal wird mal ein Stück Essen kurz angelutscht. Wir stillen also quasi noch voll, was auch okay ist.


    LG Seda

  • Ich unterschreib mal bei Sedativa


    Wir haben hier noch sehr lange fast voll gestillt. Es gab immer mal Phasen mit mehr Essen, dann kam ein Zahn oder sonst was, dann waren wir bei mehr Stillen.

    Ich weiss gar nicht, wie meine Maus hätte gross werden sollen, ohne Stillen ;)Also ich denke das immer noch (mit 21 Monaten)...


    BLW heisst auch sich in Entspannung üben. Das fand ich gar nicht so einfach, wenn doch immer alle sagen "isst fast nichts" " muss was essen" "hat heute soo toll gegessen"...


    Mit 8,5 Monaten, lass mal überlegen, da stand bei uns einiges auf dem Speiseplan. Aber vieles ist auch wieder abhanden gekommen.


    Ich würde immer wieder unterschiedliches anbieten. Also immer was vom gemeinsamen Essen, oder diverses Obst, etc.


    Was bei uns mal geliebt wurde war Haferflockenbrei (Haferflocken + Wasser, kurz aufkochen, abkühlen lassen) als stichfeste Masse. Da habe ich dann wie Nocken drauss gemacht, und die wurden mit Freude vermatscht verspeist.

    Schmeckt nach nicht viel. Aber wehe, ich habe mal etwas darunter gerührt wie Apfel o.ä. Dann wurde es verschmäht.#weissnicht

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Deine Situation hätte ich vor ein paar Monaten Wort für Wort so unterschreiben können und möchte mich dem allgemeinen Rat zur Entspannung anschließen. Ich musste auch langsam lernen, dass BLW wirklich in erster Linie bedeutet, dass das Baby "führt". Bei uns war es im exakt gleichen Alter auch so, dass meine Tochter ausschließlich Brötchen und Banane gegessen hat (und davon wenig) und alles andere maximal belutscht wurde. Mit zehn Monaten war sie dann mal wieder experimentierfreudiger (Brokkoli! Kürbis! Spätzle!) und dann ging es auch mal wieder zwei Schritte zurück.
    Jetzt ist sie gerade 12 Monate und ein paar Tage und futtert seit ein paar Tagen zusätzlich zum Stillen mit einer Begeisterung und einem Appetit, dass ich mein Kind kaum wiedererkenne.

    Mein Tipp: Entspannen, anbieten, beobachten, stillen, entspannen, von vorne :)


    Edit/Nachtrag: Was bei uns aus meiner Sicht gut funktioniert: Charlie sitzt beim Essen immer mit am Tisch in ihrem Stühlchen (Kann euer Sohn schon frei sitzen?). Vor dem freien Sitzen ging bei uns eigentlich kaum was mit Essen - was ich gar nicht schlecht fand aufgrund meiner Angst vor Verschlucken. Das "dabei sein", vor dem Stühlchen in der Wippe oder auf dem Schoß, hat aber aus meiner Sicht das Ritual "gemeinsames Essen" positiv etabliert und ihr Interesse geweckt. Auch wenn es zugegebenermaßen das Essen für die Erwachsenen etwas herausfordernder macht ;)

  • Ich hab das bei allen 3 Kindern gemacht, weil keins Brei mochte. Beim ersten Kind wusste ich nur noch nicht, dass es dafür einen Begriff gab. Meine stillverliebten Kinder haben alle erst recht spät das Essen für sich entdeckt. Wobei spät ein Zeitverständnis ist, was sicher nicht von einem Baby erfunden wurde, sondern in Ratgebern zur Babyernährung auftaucht. Ob dein Kind mit 6 Monaten isst oder mit 12 oder mit 20 Monaten, ist betrachtet auf eine Lebensspanne alles nicht so wild.


    Menscheitsgeschichtlich betrachtet wurde gestillt, ausschließlich, bis die Kinder willens und in der Lage waren Essen aufzunehmen. Dabei gab es das, was verfügbar war. Also nicht die Waldbeeren im Winter, sonder das was es saisonal gab. Da hat auch keiner gesagt Brombeeren gibt es jetzt keine, weil das Kind noch nicht das passende Alter hat. Man hätte es sich gar nicht leisten können, einem Kind das zu verweigern, was gerade reif war.


    Mit 8 Monaten kann dein Baby von deiner Milch wunderbar seinen gesamten Ernährungsbedarf decken. Bei uns sah BLW konkret so aus, dass ich meinem Kind immer dann wenn ich gegessen habe (Frühstück, Mittag, Abend, evtl. fürs Kind eine Zwischenmahlzeit) etwas angeboten habe. Und zwar das, was ich auch gegessen habe, und zwar weitestgehend unverarbeitete Lebensmittel (mal von Nudeln und Brot abgesehen). Ich habe also jedes Gemüse, jedes Obst, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Brot ... alles was da war auch dem Kind zur Verfügung gestellt. Ich habe die Sachen so geschnitten, dass ein Kind sie gut greifen konnte und dass sie nicht so klein waren, dass sie am Stück verschluckt werden können.


    Anfangs landete kaum was im Magen, wohl aber wurde das Essen bestaunt, belutscht, bespielt, ... unterm Tisch sah es aus. Kind sah teilweise auch ziemlich dreckig aus. Joghurt habe ich direkt im Becher angeboten, wurde gern dran getrunken. Gerade jetzt geht ja die Beerenzeit los, da kannst du in die vollen gehen: Erdbeeren, Himbeeren, Johannesbeeren, Brombeeren, wird ja in den nächsten Monaten alles reif.


    Und wenn er nichts mag, dann eben nicht. Mein Großer hat immer nur mini-mini-Mengen gegessen. Andere hatten schon ganze Mahlzeiten ersetzt, wir haben noch voll gestillt mit ca. 5 % Nahrungsaufnahme und das war vermutlich nur, weil er versehentlich was geschluckt hat.


    So um den 1. Geburtstag herum war ihm wohl klar, dass man sich von dem Zeug auf dem Tisch tatsächlich ernähren kann. Ab da hat er auch mehr gegessen. Ich hab ihn immer matschen lassen. Über Sommer saßen wir oft draußen und er saß nackig am Tisch und wurde hinterher einmal komplett abgeduscht.


    Kinder wollen mit dem Essen erstmal experimentieren und entdecken; Wie fühlt es sich an im Mund? Weich? Kratzig? Klumpig? Welchen Geschmack hat es? Das mengenmäßige Essen kommt irgendwann von allein.

    Es ist unbedingt wichtig für kleine Kinder, ein geordnetes Leben zu haben.

    Besonders wenn sie es selbst ordnen dürfen.


    - Pippi Langstrumpf -

    Einmal editiert, zuletzt von vanity ()

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen.


    Bei uns ging gut schnittfester Brei:

    Sehr fester Haferbrei aus normalen Feinblatt-haferflocken. Evtl mit etwas Apfelmus

    Oder schnittfester Grießbrei

    Polenta


    Selber Löffeln ging auch.


    Und die Saison für frisches Obst fängt ja jetzt auch an.

    Erdbeeren, Weintrauben, Pfirsich

    Spargel war und ist hier tatsächlich auch immer beliebt


    Hirse- oder Mais Flips waren auch immer beliebt. (Babyabteilung oder bei den polnischen Lebensmitteln)

  • ok, danke für die ganzen Tipps!!!

    Er sitzt schon im Stühlchen und ist sowieso von Anfang an fast immer dabei, wenn wir was essen.

    Er hat auch mit 4 1/2 oder 5 Monaten angefangen, nach allem zu greifen, was wir essen.

    Ich fands nur so komisch, weil er ne Zeit lang alles gegessen hat, was er gekriegt hat und auf ein mal nicht mehr... Aber dann ist das wohl nur ne Phase. Danke!!! :)

  • Kann mich meinen Vorrednerinnen auch nur anschließen. Geduld bewahren. Es wird im BLW immer Zeiten geben, wo das Kind mehr oder weniger oder nur bestimmte Dinge ist. Studien haben sogar gezeigt, dass Babys ganz genau vom Instinkt her wissen was sie gerade an Nährstoffen benötigen und dies vermehrt zu sich nehmen. Wenn du sagst, dass er krank war, kann es gut sein, dass er viel Energie beim gesund werden verbraucht hat und nun quasi sein Lager aufstocken möchte. ;)

    Entspannt bleiben und weiter machen. Abwechslung bieten. Dann wird das schon wieder.


    Ps: die idee mit schnittfestem Brei finde ich ja genial. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen... werd ich demnächst auch mal ausprobieren ;)