Raben fragen - Kinder antworten

Antwort von nem ganz großen Kind das justvor net Woche seine uralten Nintendos im Keller gefunden hat: Weils Spaß macht, spannend ist und Glückhormone freisetzt wenn man endlich den Level geschafft hat.

Zum Nintendo kann ich nix sagen, aber als alte Gamerin hab ich großes Verständnis für den Sog. Kennst du das gar nicht, wenn dich etwas total aufsaugt? Eine Serie, die du bis zum Ende gucken musst, obwohl schon Nacht ist? Ein Buch das unbedingt bis zum Ende gelesen werden muss? Oder eine Tüte Chips, bei der du nicht aufhören kannst? So ist es, ein Spiel zu spielen das grade Spaß macht - mit dem Unterschied, dass es sehr viel länger dauern kann aber dafür auch sehr viele Glückshormone freisetzen kann.

Wie alt um Himmels Willen bist du, dass du damit nie in Kontakt gekommen bist?

Spätestens seit 1990 war so Kram doch überall verfügbar.

ich bin ja nicht Marienkaefer , aber ich verstehe das auch ü-ber-haupt nicht. Und natürlich bin ich „in Kontakt gekommen”. Reizt mich aber null. Von daher kann ich die Frage total gut nachvollziehen. (Ich spiele durchaus mit den Kindern Minecraft oder Sportspiele via Kinect, aber nur der Kinder wegen... )

Ähm, ich finde es jetzt nicht so befremdlich, wenn man mit sowas noch nie in Kontakt gekommen ist. Auch ohne Zen. Deswegen ist man nicht weltfremd oder sonstwas. Auch wenn sich das manche nicht vorstellen können.

Ich bin 80 geboren, surfe und nutze rege das Handy. Aber Spiele zocken, nö. Hat mich noch nie interessiert. Ich finde es laaaaangweilig. Dafür lese ich gern. Und das genau so ausgiebig.

LG

Ganz großes Kind antwortet:

Beim Spielen wirst Du für die Anstrengung belohnt!

Was ist das für ein geiles Gefühl, wenn Du beim Tetris noch eine und noch eine Reihe geschafft hast. Oder bei SuperMario gegen die Zielfahne am Levelende springst!

Computerspiele arbeiten mit Belohnungssystemen, der Verstand merkt das gar nicht, aber das Belohnungszentrum blinkt wie ein Weihnachtsbaum.

Und deshalb fliegen schon auch mal Controller durch die Gegend, wenn die Tetrominos nur so runtersausen oder Bowser mal wieder dir ne Kanone vor die Latzhose knallt.

Und deshalb musst Du noch ne Runde Tetris spielen oder das Level gegen Bowser noch mal spielen.... Der Verstand weiß zwar, dass Nacht ist oder der Erlkönig dringend gelernt werden muss - dem Belohnungszentrum ist das egal, es will den Highscore knacken und dem Bowser auf dem Kopf stampfen.

DREIMAL!

Mich reizt dieser Computerspielkram auch überhaupt nicht, aber ich hatte es als Jugendliche durchaus mal ausprobiert und und kann mir von daher recht gut vorstellen, was das ist und weshalb einen das reizen könnte. Deswegen meine Frage.

Dass man es ausprobiert haben könnte und trotzdem nicht nachvollziehen kann, was daran spannend ist, auf die Idee wäre ich jetzt von alleine nicht gekommen. Ist aber logisch, geht mir mit manchen Dingen ja genauso.

An sich könnte ich unendlich spielen...

Allerdings gibt mein BelohnungsZentrum auf, wenn ich zu viel Misserfolge habe....und dazu sind meine Skills Zu schlecht... So dass ich oft nicht weiterkomme, und dann aufgebe.

Ich bin dann irgendwann an einem Punkt, wo es nur noch halb Spaß macht. Dann spiele ich inzwischen bewusst noch eine Weile weiter, damit ist dann der Jeeper für ein paar Wochen weg.

Ich erinner mich aber an die Zeit zwischen Abi und Studienbeginn - das sind ja einige Wochen Leerlauf, da hab ich nächtelang gespielt und wurde nicht müde... Hach

Exakt so auch bei mir.