Ich wünschte mir, mein Sohn würde den ausführlichen Tätigkeitsbericht genauso schreiben, wie er ihn grade mündlich verfasst hat:
"Genau um Punkt 8 Uhr und 1 Minute gab ich meinem Hirn den Befehl, den linken Fuß vor den rechten Fuß zu setzen. Anschließend, ich schätze, es war zu diesem Zeitpunkt 8Uhr und ca. 1 Minute, sowie 10 Sekunden, gab ich meinem Hirn den Auftrag, den rechten Fuß vor den linken zu setzen. Diesen Vorgang wiederholte ich so oft, bis ich den Tisch mit dem Arbeitsmaterial erreicht hatte. Dies dauerte schätzungsweise 30 Sekunden.
An der Stelle blinzelten meine Augen, aber da das kein bewusster Befehl meinerseits, erwähne ich das nur am Rande. Bewusst gab ich meine Gehirn dann den Befehl, die rechte Hand in Richtung Arbeitstisch zu bewegen und dabei schon einmal die Finger in die richtige Position zum Ergreifen der Tasse zu öffenen. Leider habe ich vergessen, dabei auf die Uhr zu sehen. Arbeitsmaterial Tasse wurde dann von meiner Hand befehlsgemäss ergriffen und hoch gehoben. Völlig unerwartet, drehte mein Oberkörper sich ohne entsprechenden Befehl um, um die Richtung für den nächsten Arbeitsschritt einzunehmen. Ich gab meinem Gehirn deshalb erst mal den Befehl, dies zu unterlassen, um den Beinen Gelegenheit zu geben, ebenfalls einen Richtungswechsel vorzunehmen. Ich bézweifel, dass es an angemessener Arbeitsschritt, wäre, zu stolpern, weil die Befehle nicht in der richtigen Reihenfolge ans Gehirn gegeben wurden. Zu diesem Zeitpunkt zeigte die Uhr 8 Uhr 3 Minuten und 10 Sekunden. Der Körper folgte dem entsprechenden Befehl und drehte sich samt Tasse in der rechten Hand um 180 Grad in Richtung Spülmaschine. Der Weg dorthin berechnete mein Gehirn mit einer Entfernung von ca. 2 Metern.
Abermals erfolgten die entsprechenden Anweisungen an die Füßé: Rechter Fuß vor den linken setzen, ordentlich aufsetzen und abrollen, dann linker Fuß vor den rechten setzen und natürlich korrekt aufsetzen und abrollen. Dabei das Gleichgewicht halten (gedanklich die Seitenwinde berechnen und einfügen) und die Tasse im Blick behalten.........."
Sohnemann sinnierte dann vor sich hin und meinte, ungefähr ab Seite 50 dieses ausführlichen Tätigkeitsberichtes, oder auch in Staffel 3, wäre es möglich, dass evtl. ein Rechtschreibfehler vorgekommen sei, weshalb er das alles noch mal gedanklich durch gehen müsste, bevor er dann akkurat weiter jeden Schritt ausführen könnte.
Fragte sich dann, ob sein Lehrer ab Seite 101 überhaupt noch lesen würde und ob er ab Seite 304 vielleicht von der Schule fliegt.....
Ich habe ihm geraten, das Ding zu schreiben und als freiwilligen Anhang hinzuzufügen.