Mein Job langweilt mich

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo,


    seit einigen Monaten arbeite ich in einem neuen Job und am Anfang hat es mir schon Spaß gemacht. Aber inzwischen langweile ich mich schrecklich, habe oft den halben Tag nix zu tun. Ich erledige dann ab und zu mal was privates, damit ich irgendwie die Zeit rumkriege. Mein Kollege, der das Projekt auch teilweise mitbearbeitet, hat hingegen wahnsinnig viele Überstunden...allerdings schreibt er oft auch eine Stunde an einer Email. Ich arbeite schon recht effizient würde ich sagen. Ich bräuchte (an den meisten Tagen) einfach viel mehr zu tun...von meinem vorherigen Job kenne ich das nicht. Da war immer was zu tun und ich habe eher immer Dinge vor mir hergeschoben, weil ich nicht immer alles geschafft habe. Ich hab überhaupt keine Lust mehr zur Arbeit zu gehen, weil ich da nur Zeit absitze. Zusätzlich nervt mein Kollege noch, weil er immer ALLES sofort persönlich nimmt und überall seine Nase reinstecken muss. Ich bin eher ein pragmatischer Typ, er fühlt sich immer schnell angegriffen. Sonst komm ich aber gut mit ihm aus und fachlich kann er auch was. Grundsätzlich mag ich meine Arbeit auch, aber mir ist es gerade zu wenig zu tun und es besteht zurzeit auch keine Aussicht darauf, dass es mehr wird. Ich will jetzt Stunden reduzieren und mal anfragen, ob ich einen Tag zu Hause arbeiten kann. Wenn ich zu Hause dann fertig bin mit arbeiten, kann ich die Zeit wenigstens anders sinnvoll nutzen und die Stundenreduzierung bringt hoffentlich auch etwas mehr Schwung.

    Wenn ich immer dann aufhören würde, wenn ich fertig bin, dann könnte ich fast jeden Mittag nach Hause gehen, während mein Kollege es irgendwie schafft immer noch mehr Überstunden anzuhäufen…

    kennt ihr sowas? Wie habt ihr das gelöst? Nach so kurzer Zeit den Job wechseln scheint mir irgendwie auch nicht die Lösung zu sein.


    Beste Grüße

    Yolanda

  • Habt ihr das gleiche Arbeitsgebiet?


    Wenn ja, kannst du ja sagen "Ich bin fertig, kann ich dir was abnehmen?"

    Aber bitte nur zu ihm - ohne Mithörer. Ein Bekannter bekam in einer ähnlichen Situation mal zu hören "Du machst uns unsere Zeiten kaputt mit deiner Schnelligkeit! Mach mal langsam!"

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Kannst du vielleicht nebenbei eine selbständige Tätigkeit planen, während du da rumsitzt? Oder einen Roman schreiben oder eine Sprache lernen oder ähnliches? Ich würde auf gar keinen Fall Stunden reduzieren und Gehalt und Rentenansprüche verringern. Lieber Home-Office, falls möglich, dann bist du erreichbar und kannst die Zeit für Dich nutzen.

  • Von Stundenreduzierung würde ich dir dringend abraten. Denn das geht ausschließlich zu deinen finanziellen Lasten .

    Würde ich nicht tut.

    Soll der AG doch deine idle zeit zahlen, wenn er es nicht auf die Reihe bekommt, dir ausreichend Aufgaben zu geben, nachdem du es mitgeteilt hast.


    Was sagt denn dein Vorgesetzter dazu? Wer steuert euch denn, wer verteilt die Aufgaben und kontrolliert die Ergebnisse?

    Kannst du da taktisch klug rangehen und sagen, dass du gern mehr kompetenz übertragen bekommen möchstest?


    Wenn da nix geht, würde ich - je nach Bereich - schauen , wie ich meine Zeit sinnvoll nutze.

    Also auch:

    - Weiterhin diskret Privatkram erledigen.

    - Home office und da dann die Zeit wie von dir überlegt nutzen .


    Alles in allem wäre für mich aber die zentrale Frage , wie ich mich von dort weiterentwickeln kann.

    - Mich selber weiterbilden (Fachbuch, Recherche zum Thema im Netz) in der Zeit.

    - Bewerbungen schreiben.

    - Fühler ausstrecken , ob es andere Aufgabenfelder gibt, die du mit übernehmen kannst.


    Meine Erfahrung mit Leuten, die angeblich eine Stunde pro mail brauchen ist aber, dass diese einfach "nebenbei" massig andere Sachen machen - im Netz surfen, Telefonieren, Handyspiele ... da gibts ne breite Palette.

    Wenn es dann kein Druck / Zielerreichungsüberprüfung gibt durch einen Vorgesetzten, der ungefähr weiß, wie lange etwas dauert (oder es ehr eine Behörde/behördenähnlich ist), ändert sich da auch nix.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

    2 Mal editiert, zuletzt von Kontextfrei ()

  • ich kenn das. Twar nicht so extrem, wie du es beschreibst, aber trotzdem.

    Ich hab dann vom 100 auf 80% reduziert und hatte einen Tag frei. Da war mir meine Zeit zu schade.

    Gehalt hat trotz gut gepasst.


    Home officehätte mich nur gestresst, weil ich dann ja erst recht nicht auf die Stunden gekommen wäre.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • Das Problem kann ich sehr gut nachvollziehen. Es gibt nichts schlimmeres und ermüdenderes als Langeweile. Mich würde das regelrecht krank machen.


    Ich würde auch versuchen den Kollegen zu entlasten aber es vorsichtig ansprechen.

    Je nachdem wie dein Vertrauensverhältnis zum Chef würde ich auch diesen vorsichtig nach anderen/mehr Aufgaben bitten.

    "Mit einer Kindheit voller Liebe kann man ein halbes Leben hindurch die kalte Welt aushalten." Jean Paul


    Töchterchen (2006) und Klein-Töchterchen (2011)




  • Mir geht's ähnlich ... 4 Monate drin, Probezeit noch nicht rum und ich langeweile mich situationsweise doch sehr. Ich hab das schon sanft im Mitarbeitergespräch einfließen lassen, will aber vor Ende meiner Probezeit nicht deutlicher werden. Der Leistungsdruck ist auch für die anderen vergleichsweise gering und selbst, wenn "viel zu tun ist", ist es immernoch ein lockig flockiger Tag im Vergleich zu meinem vorherigen Job. An sich gefällt mir das ganz gut, dass nicht immer die Luft brennt, merke aber, wie ich auflebe, wenn es eben doch mal so ist. Und wie sehr mir das zusetzt. Sonst ist alles klasse an den Arbeitsbedingungen: Kollegen, Geld ist nicht allzu schlecht, Stunden etc. Aber ich mach inzwischen schon manchmal Minusstunden, weil ich einfach dann mal gehe, wenn garnichts ist. Das ist an sich auch so okay, aber ich muss sie ja auch wieder reinkriegen und das ist einfach manchmal schwer wenn's nichts zu tun gibt.


    Also für Tipps bin auch ich dankbar. Ich guck auch immerschonmal nach Weiterbildungsmöglichkeiten, aber das kostet dann wieder Geld, und das hab ich grad nicht und mein AG zahlt erst nach der Probezeit Fortbildungen (und das wär dann auch nicht in dem Maß, in dem ich das bräuchte). Ich überlege auch für die Befriedigung, mir nebenberuflich etwas Selbständiges aufzubauen. Home Office hab ich auch schon angesprochen. Es ist schwierig, weil's unvorhersehbar ist, wie die Arbeit anfällt und manche Dinge, die wichtig sind, kann ich von Zuhause eben nicht auffangen.

  • Schon mal vielen Dank für eure Antworten.

    Also ich möchte ungern genauer auf meine Tätigkeit eingehen...nur so viel...es ist eher behördenähnlich und ich bin für ein Projekt zuständig. Meinem Kollegen kann ich nur bedingt was abnehmen. Zum einen bearbeitet er neben dem Projekt noch andere Themen, zum anderen hat er gerne überall seine Finger drin und gibt deshalb ungern Dinge ab. Hier und da übernehm ich schon mal was, aber das geht nicht in dem Umfang, dass ich durchweg beschäftigt wäre.

    Stunden reduziere ich in erster Linie wegen meiner Kinder. Gut, wenn der Job jetzt mega spannend wäre und ich echt viel zu tun hätte, dann hätten wir evtl. noch ne andere Lösung gesucht. Aber da bei uns das nächste Kind in die Schule kommt und die keine Nachmittagsbetreuung anbietet, musste eine Lösung her. Die Langeweile im Job hat mir nur die Entscheidung erleichert. Mehr als einen Home-Office Tag werde ich wohl nicht durchkriegen, mein Chef war von dem einen Tag schon nicht sonderlich begeistert.

    Zitat

    Home officehätte mich nur gestresst, weil ich dann ja erst recht nicht auf die Stunden gekommen wäre.

    Hier steh ich gerade total auf dem Schlauch...#confused , wieso kommst du dann nicht auf deine Stunden?


    Den Chef kann ich immer noch schwer einschätzen, habe aber das Gefühl, dass er Problemen und Konflikten gerne aus dem Weg geht. Und hingehen und sagen, dass ich so wenig zu tun hab, dass ich noch ne Aufgabe brauche...da hab ich bei dem Kollegen, der wegen des Projekts Überstunden ohne Ende sammelt echt schlechte Karten...das is irgendwie auch nicht das gelbe vom Ei.


    Aber ihr beruhigt mein Gewissen, dass es in Ordnung ist, dann Privatkram zu erledigen #danke. Ich hab jetzt schon überlegt, ein Studium, dass ich vor einiger Zeit aus Zeitmangel auf Eis gelegt habe, wieder aufzunehmen..., kleine Selbstsändigkeit hab ich auch schon dran gedacht oder Promotion vorbereiten....


    Gut, dass ab und zu mal ein Kind krank ist #stumm, dann sammelt sich immer etwas Arbeit an und ich hab danach tatsächlich mal ein oder zwei Tage richtig was zu tun und dann macht es auch wieder Spaß.