Die Allergie gegen Verschwörungtheorien

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  • Ich merke, wie ich im Laufe der Jahre immer skeptischer werde und immer weniger glaube. Ich kann mich aber noch erinnern, wie ich totalen Unsinn (nach jetzigem Wissenstand) nachgeplappert und vehement vertreten habe, weil es aus meiner Meinung nach glaubwürdigen Quellen stammte. #schäm Zum Beispiel zum Thema Gender Pay Gap oder Hartz4 oder so. Und ich kann ja nicht ausschließen, dass die Quellen, die ich jetzt für glaubwürdig halte, nicht auch irgendwann aus anderen Gründen mein Vertrauen verlieren.


    Was ich schwierig finde, ist immer, die gesamte Historie im Kopf zu haben und zu merken, dass die "Geschichte" sich geändert hat. Oder Teile fehlen. #gruebel Ich fürchte, ich bin da leider viel zu leicht zu beeinflussen. Wenn einer nur glaubwürdig und selbstsicher genug argumentiert, dann klingt das leider im ersten Moment immer plausibel und erst im Nachhinein fällt mir auf, dass es vielleicht doch nicht so plausibel ist. Macht irgendwie anfällig für allerlei Arten von Verschwörungstheorien #rolleyes Deswegen lieber gleich gar nichts mehr direkt glauben ...


    Zu deinen Beispielen: Irgendwann erkennt man natürlich schon gewisse Muster wieder. Aber auch dafür - finde ich - braucht es doch auch wieder mehrere Quellen. Denn die Tagesschau (nur mal als Beispiel) hat vielleicht noch "nie" über dieses Land berichtet, so dass der Faschist von Anfang der aktuellen Berichterstattung an als Freiheitskämpfer gilt.

    Pling was Du schreibst gibt ziemlich genau meine Gedanken wieder. Ich finde 9/11 ein ganz gutes Beispiel: Was dort passiert ist und warum kann von uns niemand genau nachvollziehen. Wir haben (so meine ich mal) die nötigen Ressourcen nicht und keinen Zugriff auf das nötige Wissen. Insofern ist die Behauptung, das seien Terroristen gewesen erstmal nicht mehr oder weniger glaubwürdig als die Idee, es sei die US-Regierung selbst gewesen, die beteiligt war. Wie kann ich nun als Laie die verfügbaren Aussagen und Quellen auswerten, wenn ich gar nicht die nötigen Infos habe, um deren Glaubwürdigkeit zu beurteilen?

    Ja, schwierig.

    Und vor allem: Reichten die verfügbaren Aussagen aus, um die Sache von allen Seiten zu beleuchten? Gerade das ist ja bei tatsächlichen Verschwörungen mehr als schwierig, wenn aktiv falsche Fährten gelegt werden und andere Dinge verschleiert werden. Oder Zeugen spontan vor ihrer Aussage in Autounfälle verwickelt sind, an Diabetes sterben oder Selbstmord begehen.

    Aber gut, dass immer mal wieder ein Ausweis an der richtigen Stelle auftaucht. #hammer(Ich mein ja nur.)

    Gruß,
    Chrisss *pling*


    Hier werden nur Zähne geputzt, keine Fenster ... #zaehne


    "Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren." Benjamin Franklin

  • und wen fragst du dann?

    Gute Frage. Nicht die Wikipedia und ganz sicher auch nicht die Fake-News-Jäger der Tagesschau.


    Ich formuliere mal um: Es ist Grund genug, die entsprechende Behauptung als „offene Frage“ abzuspeichern.


    Ich hätte dann auch noch ein aktuelles Beispiel für etwas, was ich beim ersten Überfliegen der Überschrift für einen Probaganda-Lügen-Kandidaten halte: „Iran hat die Golanhöhen angegriffen, Israel schlägt zurück“.

  • Ein interessanter Artikel, der zu dem passt, was ich hier vor ein paar Wochen geschrieben habe: https://www.nachdenkseiten.de/?p=44227

    Thema ist der ermordete/nicht ermordete russische Journalist und die Schwierigkeit der Faktenfindung dabei. Wieviel andere Geschichten mag es wohl noch geben, die auf eine ähnliche Art inszeniert wurden und wir nur keine Auflösung kennen?

    Gruß,
    Chrisss *pling*


    Hier werden nur Zähne geputzt, keine Fenster ... #zaehne


    "Wer die Freiheit für die Sicherheit aufgibt, wird am Ende beides verlieren." Benjamin Franklin

  • Sehr spannend, Pling . Danke!

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Den taz-Artikel fand ich ein bisschen deprimierend. Die taz plappert ja so ziemlich alles ungeprüft nach, was hier an Russlandkritischem verbreitet wird.

    Der Kommentar meint nun, dass das Problem hier daraus bestehen würde, dass die Lügner mit ihrer Lüge prahlen und damit die Journalisten bloßstellen.


    Aber eigentlich sind das Problem doch eher die Journalist/innen, die alles ungeprüft nachplappern.

  • Den taz-Artikel fand ich ein bisschen deprimierend. Die taz plappert ja so ziemlich alles ungeprüft nach, was hier an Russlandkritischem verbreitet wird.

    Der Kommentar meint nun, dass das Problem hier daraus bestehen würde, dass die Lügner mit ihrer Lüge prahlen und damit die Journalisten bloßstellen.


    Aber eigentlich sind das Problem doch eher die Journalist/innen, die alles ungeprüft nachplappern.

    Genau. Das hat für mein Empfinden unerträgliche Ausmaße angenommen.