Umzug mit Baum - Erfahrungen?

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  • Liebe Raben,


    ich bräuchte mal euren Rat. In zwei Wochen steht hier ein Umzug an, und dabei soll auch ein Bäumchen aus dem Garten mit. Es handelt sich um einen Ginkgo, der vor 6 Jahren eingepflanzt wurde und etwa 1,60m hoch ist. Er wird etwa 1 - 2 Tage unterwegs sein. Wie verpackt man den am besten für den Transport? Im Topf? Oder den Wurzelballen irgendwie feucht umwickeln? Wenn letzteres, wie genau?

    Außerdem sind die Böden hier (best of märkischer Sand) und am Zielort (eher lehmig, gehaltvoll) sehr unterschiedlich. Packt eine Pflanze das oder muss man die irgendwie noch akklimatisieren? Ihr merkt, ich habe keine Ahnung...
    Bitte um Erfahrungen bzw. Tipps,
    Dinomys

    Besser eine Hand voll und Ruhe, / als beide Hände voll und Arbeit und Luftgespinst.

    Koh 4,6

    .

  • Er wächst recht langsam im Vergleich zu den Kirschbäumen und Fichten im Garten (allerdings weiß ich nicht, wie schnell Ginkgos auf anderen Böden sind).

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    Koh 4,6

    .

  • Ich würde den Baum in einem Kübel umziehen lassen. Die Erde gut nass machen und den Kübel noch in eine Plastetüte verpacken. Gerade bei Sandboden haftet sonst vermutlich zu wenig Erde an den Wurzeln und das trocknet dann aus. Besonders weil der Baum ja im Moment jede Menge Blätter hat.


    Den Boden im Pflanzloch würde ich 1:1 mischen (also noch extra Sandboden mitnehmen).


    Ganz wichtig - möglichst viel vom Wurzelballen am Baum lassen und die Krone ordentlich zuruckschneiden. Faustregel - Wurzelballen und Krone sollten ungefähr die gleiche Größe haben. Auch wenn einem das Leid tut um die Äste und Blätter - das erhöht die Chance, dass der Baum den Umzug gut übersteht. Ist die Krone zu groß, kann die Wurzel den Baum nicht ausreichend versorgen.


    Bei Einpflanzen das Loch ruhig übertrieben groß machen. Und beim zuschütten gut wässern - wenn alles schlammig ist, dann ist es gerade richtig. Der Schlamm legt sich besser um die Wurzeln, sodass diese schnell Kontakt zur Erde haben und den Baum versorgen können.

    Und dann täglich sehr gut giessen. Also ruhig übertrieben - gerne auch mehrmals täglich.


    Viel Glück.

  • Danke, Schlumpii, das klingt alles sehr einleuchtend.

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    Koh 4,6

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  • Guten Morgen,der apfel Baum vom Töchterchen ht den Umzug nicht überlebt....5 Jahre war er alt und war nur knapp 12 Stunden ausgebuddelt,wieder eingesetzt und gut gewässert...

    Es grüßt die Charjulie....


    psss..bei den kreativraben mit Naturkosmetik aktiv... :D

  • letzten Herbst haben wir einen Ginkgo bekommen der deutlich größer als ich bin ist (ich bin keine 1,60cm). Der lag dann zwei Tage im Garten weil wir keinen Plan hatten wohin und auch nicht so recht Lust aufs einbuddeln hatten. Haben das aber dann doch gemacht, nach dem Motto entweder es wird oder eben nicht. Der ist wunderbar angewachsen, bekommt grad viele Blätter.

    Von daher würde ich annehmen wenn du die Tipps von hier umsetzt wird das bestimmt gut gehen.

  • Jetzt ist eine absolut ungünstige (Jahres)Zeit, den Baum umziehen zu lassen, das kann schief gehen, wenn das nicht zu ändern ist, sind diese Hinweise super, kann ich 1:1 so unterschreiben ^^

    Ich würde den Baum in einem Kübel umziehen lassen. Die Erde gut nass machen und den Kübel noch in eine Plastetüte verpacken. Gerade bei Sandboden haftet sonst vermutlich zu wenig Erde an den Wurzeln und das trocknet dann aus. Besonders weil der Baum ja im Moment jede Menge Blätter hat.


    Den Boden im Pflanzloch würde ich 1:1 mischen (also noch extra Sandboden mitnehmen).


    Ganz wichtig - möglichst viel vom Wurzelballen am Baum lassen und die Krone ordentlich zuruckschneiden. Faustregel - Wurzelballen und Krone sollten ungefähr die gleiche Größe haben. Auch wenn einem das Leid tut um die Äste und Blätter - das erhöht die Chance, dass der Baum den Umzug gut übersteht. Ist die Krone zu groß, kann die Wurzel den Baum nicht ausreichend versorgen.


    Bei Einpflanzen das Loch ruhig übertrieben groß machen. Und beim zuschütten gut wässern - wenn alles schlammig ist, dann ist es gerade richtig. Der Schlamm legt sich besser um die Wurzeln, sodass diese schnell Kontakt zur Erde haben und den Baum versorgen können.

    Und dann täglich sehr gut giessen. Also ruhig übertrieben - gerne auch mehrmals täglich.

  • Jetzt ist eine absolut ungünstige (Jahres)Zeit, den Baum umziehen zu lassen,

    Das habe ich schon befürchtet, dass der Zeitpunkt eher suboptimal ist. Geht aber jetzt leider nicht anders.

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    Koh 4,6

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  • Ich habe keinen Tipp, wünsche aber alles Gute! Mein Ginko war wesentlich kleiner und hat es nicht geschafft. Ich habe ihn aber glaube ich etwas zu spät wieder eingepflanzt. Und an der selben Stelle ist nun nach zwei Jahren mein Hibiskus gestorben#heul

    Das Positive: Es scheint an der Stelle und meiner schlechten Pflege zu liegen, also könne es mit eurem Ginko klappen!


    Ich finde die Kübelidee von übrigens Schlumpii gut, wobei ich mich als kompetente Beratung wohl nun selbst disqualifiziert habe.;)

  • Außerdem braucht es auf jeden Fall braucht es viel Geduld mit dem Baum am neuen Standort. Der wird sicherlich eine Weile (ggf. Jahre) vor sich hinmickern.

  • Was auch Sinn macht, ist den Baum 24-Stunden zu wässern, also in ein Gefäß mit Wasser zustellen. Und dann nach oben genannter Weise in das Schlammloch zu setzen. Auf diese Weise haben unsere umgesetzten großen Pflanzen alle überlebt.

  • https://ibb.co/dEKXm7.


    So sieht unser „Umzugsopfer“ aus. Vor 10 Jahren als kleines Bäumchen zur Geburt der Großen bekommen, musste er zwei Jahre später im befeuchteten Kübel mit uns umziehen....


    Alles Gute für den Ginko #top

  • Danke euch allen, das klingt ja insgesamt eher ermutigend. Das Bäumchen war ein ganz liebes Hochzeitsgeschenk von den KollegInnen, deshalb hänge ich schon dran und würde ihn gerne unbeschadet mitnehmen.

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    Koh 4,6

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  • Ich denk seit Beginn des Threads dran rum und schreib es jetzt doch, auch wenn es bestimmt total doof ankommt:


    Lass dem Baum seinen Platz. Er wächst dort gut, spendet Sauerstoff, Schatten, Freude, Schutz, was auch immer, aber vor allem: Er LEBT. Manchmal vergessen wir, dass andere Lebewesen uns nicht gehören. Sie gehören nur sich selbst und haben genauso wie wir Menschen ein Recht, maximal unbeschadet und so gut und natürlich wie möglich zu leben.

    Die Jahreszeit für einen Umzug ist denkbar ungünstig, das kommt noch als Umstand hinzu.


    Lass ihm seinen Platz. Freu Dich daran, dass es irgendwo auf der Welt einen Baum gibt, den Du eingepflanzt hast, und das unter Umständen, die sehr schön waren, nämlich zu Deiner Hochzeit. Du wünschst Dir, dass er unbeschadet bleibt. Was Du in Deinem Herzen trägt, das wird unbeschadet bleiben. Schau ihn Dir ausgiebig an, nimm das Bild in Dich auf. Dieses Bild kann niemals welken oder verkümmern, niemand kann es Dir wegnehmen. Du wirst wissen, dass an einem bestimmten Platz Dein Baum steht. Vielleicht kannst Du irgendwann mal wieder vorbeifahren und nach ihm schauen.


    Aber lass ihn dort, es geht ihm gut dort. Er kann Dich ohnehin nicht überall hin begleiten, und ihm bist Du sowieso "egal". Er wird noch stehen, wenn es Dich längst nicht mehr gibt.


    Anders wäre die Situation, wenn Du wüsstest, dass der Baum mit Sicherheit gefällt wird, wenn Du ihn nicht mitnimmst. Aber wie ich es verstanden habe, ist das nicht so?

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Fiawin : Danke, dass du so schön formuliert hast, was ich auch die ganze Zeit dachte.


    Ich würde den Baum auch dort lassen, wo er ist, wenn er dort ungestört weiterwachsen darf.

    Sollte das Zurücklassen keine Option sein, würde ich ihn im Herbst/Winter nachholen, wenn der Zeitpunkt günstiger ist.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Hmmmm....unser Apfelbaum ist im August mit umgezogen....und ich verstehe sehr gut, dass man an so einem Bäumchen hängt...zusätzlich weißt man nicht was die anschmiegtet oder Nachbesitzer tun. In unserem Fall müsste die gesamte Fliederhecke dran glauben ?....wenn der Weg nicht soweit ist, ist es eigentlich unproblematisch, Baumschulen sind auch ganzjährig geöffnet und fürs Verpflanzen ist der Sommer deutlich besser geeignet als der Winter. Am günstigsten ist der Herbst. Das Beschneiden ist im Sommer ein Problem (bzw. gar nicht erlaubt , bei größeren Bäumen).


    Kiwi

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Fiawin, danke für Deine Gedanken (die überhaupt nicht doof ankommen). Ich sehe die Nachbesitzer nochmal, bevor es ernst wird und kann ja mal fragen, was die mit dem Baum veranstalten würden, falls er dabliebe.


    Auf Herbst verschieben ist vielleicht eine Option...

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    Koh 4,6

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  • Würde wenn möglich das ganze auf den Herbst verschieben. Allein wegen dem Rückschnitt der Krone.

    Vielleicht mal in einer Baumschule fragen was die machen würden.

    Sabine

    Große Maus 09/07
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