Wozu dienen Hausaufgaben?

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  • Und es hängt glaube ich extrem viel von den Kindern und ihrer Unterstützung durch die Eltern ab. Wenn die Kinder "gut im Gange" sind, wenn sie zu Hause Bücher, pädagogisch sinnvolles Spiezeug und Geolino-Kinderzeitschriften haben, Sport machen, Musikinstrumente spielen usw., wenn sie Eltern haben, die sich Zeit für sie nehmen, wenn sie geborgen aufwachsen werden sie schon - unabhängig davon, ob sie zu Hause Hausaufgaben machen oder das nicht tun - eher gute Lernergebnisse haben als wenn sie das alles nicht haben. Und diese Unterschiede kann die Schule nicht ausgleichen.


    Das wage ich inzwischen zu bezweifeln.

    pädagogisch wertvolle Grundaustattung zu Hause macht keine interessierten Kinder und umgekehrt. Sorry, wenn ich das so hart sage.

    Auch Kinder aus "optimalen Haushalten" (was auch immer das ist) sind nicht automatisch wissbegierig und sportbegeister und "im Gange". Das ist glaube ich tatsächlich Typsache. Ich kenne jedenfalls genug "ganz nette Haushalte" mit stinknormalen Kindern, die keinen Bock auf irgendeine Förderung haben. Bzw nicht auf die, die "die Schule" gerade für sinnvoll erachtet.


    Meiner Meinung nach sind gute Lernergebnisse bei vielen Kindern davon abhängig, ob Eltern der Meinung sind, das zu lernende ist wichtig. Dann gibt es noch sehr viele Unterschiedliche Wege zum Ergebnis zu kommen, aber nur alleine durch vorhandenes Material macht man keine Genies.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Ich schließe mich murkel vollumfänglich an.


    Ich habe hier ein hb Kind zu Hause, dass seit 14 Jahren jegliche Förderung (ob schulisch oder außerschulisch) verweigert. Er fragt bei allem immer nur "warum sollte ich?".

  • Ich weiß nicht was die offiziellen Gründe dazu sind, wahrscheinlich eine Mischung aus vertiefen, lernen zu lernen, üben.

    Ich habe bisher nur bis hier gelesen, vielleicht kam es auf den restlichen Seiten schon mal.


    Aber ich persönlich finde Hausaufgaben, zumindest in der hier praktizierten Form, nervig und überflüssig. Vokabeln oder das 1x1 lernen/wiederholen, OK. Und auch wenn man später für den Deutschunterricht ein Buch liest, wird das nicht gemeinsam im Unterricht gemacht. Aber weshalb man systematisch den meisten Schülern den Spaß an der Schule durch Hausaufgaben vermiesen muss, ist mir völlig unklar. Mag ja sein, dass das eine oder andere Kind gerne Hausaufgaben macht. Aber die meisten Schüler hassen an der Schule die Hausaufgaben und das frühe Aufstehen. Und zumindest das erste ließe sich mE problemlos lösen.


    Ich hatte das mal einer befreundeten Grundschullehrerin vorgeheult, in der Annahme, dass von ihr käme: "Naja, aber Hausaufgaben sind doch wichtig für blablablubb". Nichts da. Fröhlich erzählt sie: "Ja, stimmt, die erzählen uns bei jeder Fortbildung, dass Hausaufgaben sinnlos sind. Aber irgendwie will keiner mit dem keine-Hausaufgaben-Geben anfangen" #hammer#haare:diablo:


    Was ich sinnvoll fände wäre, wenn der Lehrer sieht, dass ein Kind Probleme mit irgendeinem Thema hat, und diesem Kind dann empfiehlt, genau das noch mal zu Hause zu üben.


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Murkel, danke für den Hinweis - finde ich nachdenkenswert. Ich meinte allerdings natürlich nicht nur "Ausstattung" und "Material", sodnenr auch die Zeit, die Eltenr mit den Kindern verbringen.

    Die Familien, die ich kenne, die das alles haben/so machen - deren Kinder sind jeweils auch gute Schüler.

    Unter "gute Schüler" verstehe ich allerdings die, die im Durchschnitt mitschwimmen können.

    Aber die Familien, die ich kenne, die so sind, da kommen die Kinder auch schulisch problemlos klar.

    Allerdings hast du recht - die jeweiligen Eltern aus diesen Familien, die ich kenne, finden da auch Schule wichtig und kommunizieren das gegenüber ihren Kindern auch so. Vielleicht ist das das entscheidende Kriterium - ich werde auf jeden fall drüber nachdenken.

  • HA haben für mich nichts damit zu tun, wie gut die Schule ist oder wie individuell gelernt wird. In der Regel bedarf es für gewisse Lernschritte der Wiederholung bzw. der Anwendung. Dafür bietet Schule doch oftmals nicht den Rahmen, die Ruhe. Bzw. hier in der Ganztagsgrundschule ist entsprechende Zeit im Unterricht vorgesehen. Von daher finde ich vertiefende HA, die auf das jeweilige Kind abgestimmt sind, super sinnvoll. Ob es dann Zeiten im Hort, in der GTS oder zu Hause gibt, halte ich eher für irrelevant, da es eigentlich "nur" um selbtständiged Wiederholen/ Anwenden bereits gelernter Inhalte gehen soll. (Dass das nicht immer so ist, weiß ich).

    Werder Geige, noch Klavier, noch Jonglage lerne ich ohne Üben. Warum sollte ich das mit Mathe, Vokabeln oder Sachkunde können? Ich studiere derzeit und ja, die "Hausaufgaben", das nochmalige Durcharbeiten des gelernten Stoffes, sind relevant, um eben nicht dem Bulimielernen verfallen zu müssen.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Murkel, danke für den Hinweis - finde ich nachdenkenswert. Ich meinte allerdings natürlich nicht nur "Ausstattung" und "Material", sodnenr auch die Zeit, die Eltenr mit den Kindern verbringen.

    Die Familien, die ich kenne, die das alles haben/so machen - deren Kinder sind jeweils auch gute Schüler.

    Unter "gute Schüler" verstehe ich allerdings die, die im Durchschnitt mitschwimmen können.

    Aber die Familien, die ich kenne, die so sind, da kommen die Kinder auch schulisch problemlos klar.

    Allerdings hast du recht - die jeweiligen Eltern aus diesen Familien, die ich kenne, finden da auch Schule wichtig und kommunizieren das gegenüber ihren Kindern auch so. Vielleicht ist das das entscheidende Kriterium - ich werde auf jeden fall drüber nachdenken.

    ich glaube ich weiss was Du meinst, und schliesse auch den Faktor "Zeit" und "liebevolle Geborgenheit" ein. Und "viele verschiedene Angebote" gerne auch noch.

    Ich dachte (und wünsche es mir heute noch) dass das tollste eine intrinsische Motivation ist. Daran "arbeite" ich die meiste Zeit. Motivation, das erläutern wofür man das braucht, etc. pp - schöne Freizeitgestaltung, selbstwert, na, das ganze Programm. Natürlich mit genügend Langeweile für die Kreativität.
    (ja, ist ein bisschen ironisch ;) ist ja nicht so einfach heutzutage als Elter)


    muss nicht jedes Kind interessieren. Was nicht heissen soll dass sich das liebevolle Miteinander und die verbrachte Zeit nicht auszahlt ;)


    es ist wahrscheinlich eher umgekehrt: In der Regel sind Eltern liebevoll und zugewandt zu ihren Kindern. Wenn sie interessiert sind, dass die Kids etwas bestimmtes lernen, wenden sie viel auf. Dann ensteht der Eindruck wenn das alles da ist, dann läufts.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • Murkel,

    ja, ich glaube auch, so herum passt es.


    Homunkulus:

    Natürlich nicht! Bei uns auch nicht. Viel, was man mit den Kindern gemeinsam macht - erzählen, Quatsch machen, spielen, Kekse backen, spazieren gehen - natürlich hat das nix mit dem Schulstoff zu tun. Trotzdem denke ich, dass Kinder, deren Bedürfnis nach kontakt mit den Eltern, nach Gesehen-Werden erfüllt wird, dann emotional stabiler sind, als wenn Eltern das nicht tun, und dass emotinal stabile, zufriedene Kinder dann auch mit der Schule besser zurecht kommen.


    Und es gibt ja auch so viele typische Eltern-Kind-Aktivitäten, die mit dem Schulstoff erstmal nichts zu tun haben, aber trotzdem die sprachlichen, motorischen und sozialen Fähigkeiten des Kindes "trainieren", auch wenn das Ziel ist, einfach eine nette Zeit miteinander zu haben: aber das ganze Vorlesen, zusammen singen, Brettspiele machen, gemeinsam Fahrrad fahren, zusammen Schwimmen gehen, Erzählen usw. - stärkt doch grundsätzlich das, was auch ind er Schule abverlangt wird: Geschichten verstehen können, zuhören können, Regeln einhalten können, sich sicher und geschickt bewegen können usw usw. Das macht die Kinder für den Schulunterricht doch auch fit, genau wie gute Hausaufgaben.

  • Meiner Meinung nach sind gute Lernergebnisse bei vielen Kindern davon abhängig, ob Eltern der Meinung sind, das zu lernende ist wichtig.

    Mag sein, dass es Kinder gibt, wo das reicht.


    Bei meinen Kindern jedenfalls nicht. Da reicht nur eigenes Interesse oder die *eigene* Erkenntnis, dass es wichtig ist, etwas zu lernen.


    Beide sind durchaus fähig, alles Mögliche zu lernen. T wollte den Fischereischein - problemlos lernt er das extrem umfangreiche Material (zusammen mit meinem Freund) und legt mit 12, gerade mal 1 Monat über dem Mindestalter, mit Bravour die Prüfung ab.


    Irgendwelchen GSE-Kram lernen? Planetenreihenfolge für die Schule? Fehlanzeige (letzteres ist eines der wenigen Dinge, die mich echt wurmen. Den Merksatz und die Planeten dazu hat er nämlich schon mit 8 mal gekonnt, und als es mit 12 oder so in der Schule dran war, hatte er es wieder vergessen....).


    Seine Schulnoten waren immer ziemlich schlecht, mein abstraktes Gefasel von größeren Auswahlmöglichkeiten, wenn er bessere Noten und/oder einen höheren Schulabschluss hat, hat ihn nicht interessiert bzw. nicht genügend motivieren können.


    Das funktioniert erst jetzt, wo er festgestellt hat, dass er für seinen Wunsch-Ausbildungsberuf die Mittlere Reife braucht. Aktuell ist sein Notenschnitt besser als 2...


    Bei Q ist es ähnlich. In der 3/4 hat er sich, glaube ich, hauptsächlich angestrengt, um seine geliebte Lehrerin glücklich zu machen. Seine jetzigen Lehrer findet er überwiegend furchtbar, ein Ziel hat er noch nicht vor Augen. Entsprechend ist seine Motivation auf Sparflamme, außer in den Fächern, die ihm tatsächlich einfach Spaß machen.


    Und noch Hagendeel: bei uns gibt es Material zuhauf, ich habe unter anderem mal Forscherkurse für Kinder gegeben (bei denen meine Kinder auch begeistert mitgemacht haben), der meiste Kram davon ist noch da. Sie tüfteln und basteln auch durchaus viel rum, was bei Bedarf von uns auch gerne unterstützt wird. Sie können sich auch gut selbst Inhalte zu Themen aneignen, die sie interessieren. Lesen mögen beide nicht so, vorgelesen bekommen hingegen schon. Trotzdem krepeln/krepelten beide in der Schule leistungsmäßig rum. Das sind für sie zwei verschiedene Welten.


    Wobei ich schon denke, dass es bei beiden besser hätte laufen können, wenn die Umstände in der Schule nicht so beschissen gewesen wären. T hatte in der Grundschule 4 Jahre lang furchtbare Klassenlehrer, die ihm ab der ersten Woche die Freude am Lernen aberzogen haben, und bei Q lief es in der(selben) Grundschule ganz prima, weil er da super Klassenlehrerinnen hatte, und erst jetzt kommt der Einbruch, weil er in der Schule soziale Probleme hat. Zum Glück kann er zur 7. die Schule wechseln, dann wird es hoffentlich wieder besser.


    Ich stimme dir, Hagendeel, also insofern zu, dass Kinder auch für Leistungsfähigkeit in der Schule besser aufgestellt sind, wenn sie von den Eltern vorgelebt bekommen, dass es Spaß macht, sich Wissen anzueignen, Dinge auszuprobieren usw., und sie darin auch unterstützt werden. Zumindest besser als Kinder, deren Eltern Lernen/Ausprobieren, auch mal etwas falsch machen sinnlos oder gefährlich finden und ihre Kindern in solchen Dingen immer nur ausbremsen.


    Aber es ist eben auch kein Selbstläufer. Es gibt noch viele andere Parameter, die über schulischen Erfolg entscheiden. Und umgekehrt gibt es zum Glück auch immer Kinder, die sich von allen Widrigkeiten nicht aufhalten lassen :)


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Sabine,

    aber wenn dein Junge es quasi aus derm Stand und ohne vorher etwas für die Schule zu lernen jetzt auf einen Durchschnitt unter 2 kommt, ist doch alles bestens, egal, ob er die Planeten aufsagen kann oder nicht. Ich stelle mir zumidnest vor, dass die "Lernatmosphäre" bei euch zu Hause (Forscherkurse und das entsprechende Material dazu) sicher dazu beigetragen hat, dass er das nun so toll hinkriegt.

    "Leistungsmäßig rumkrepeln" - was verstehst du darunter? Haben/hatten deine Kinder überall 5en?

    Ich meinte jedenfalls nicht, dass Zeit mit den Eltern und eine "lernanregende Umgebung" automatisch dazu führt, dass das Kind ein Gymnasial-1er-Schüler wird. Aber schon, dass das dazu beiträgt, dass das Kind in der Schule im Durchschnitt mitschwimmen kann und die Schule "schafft" (also z.B. eden Hauptschulabschluss sicher erreicht - so ist da szumidnest bei meinen Kindern).

  • Zur Ausgangsfrage:
    Mein Kind ist auf einer Schule mit individuellem, klassenübergreifendem Lernen. Jahrgang 1-4 sind also in einer Klasse und jeder lernt in seinem Tempo das, was halt grade ansteht. Die Lernschritte bauen natürlich aufeinander auf, aber in einem gewissen Rahmen können die Kinder wählen, was sie bearbeiten möchten und je nachdem, wie schnell sie lernen, halten sie sich unterschiedlich bei bestimmten Themen auf. Die einen brauchen bei den Buchstaben mehr Zeit zu Anfang und sind später schneller, wenn sie die drauf haben. Die anderen sind in Mathe total schnell,...


    Hausaufgaben gibt es, aber nur sehr wenig und abhängig vom Stand des Kinder. Jede Woche gibt es eine Knobelaufgabe (Schwierigkeitsgrad hängt davon ab, wie weit das Kind so im allgemeinen), meist aus dem mathematischen Bereich (logische Folgen, räumliches Denken, Fehler finden, sowas in der Art). Zeitaufwand zwischen 5 und 30 min.
    Wenn die Kinder im Zahlenraum bis 10 halbwegs angekommen sind, kommt Kopfrechnen dazu. Theoretisch jeden Tag 10 min, Schwierigkeit steigert sich in Stufen. Stufe 1 ist z.B. Plus bis 6, Stufe 2 Minus bis 6 und so weiter. Sie üben (mit den Eltern) und wenn sie die Stufe können, gehen sie zur Lehrerin und lassen sich abfragen (machen also quasi eine Prüfung). Ist das gut, geht es weiter mit der nächsten Stufe. Das setzt sich dann irgendwann auch im 1x1 fort.
    Für noch Größere kommt eine kleine Schreibhausaufgabe dazu einmal pro Woche. Am Anfang einige Wörter abschreiben, irgendwann dann 10 kurze Sätze, irgendwann dann auch kleine Grammatikhausaufgaben. Zeitumfang ca. 10 min, wenn das Kind es zügig erledigt.
    Einmal im Monat gibt es für die größeren Kinder noch ein Gedicht. Das soll auch einmal abgeschrieben, auswendig gelernt und dann irgendwann vorgetragen werden.

    Insgesamt hält sich der zeitliche Aufwand in Grenzen. Bis auf Kopfrechnen muss nichts täglich gemacht werden sondern kann frei eingeteilt werden. Pro Woche sind das dann hier nicht mehr als 30-60 min (so ab 2./3. Klassenstufe) und ich kann den Sinn in den Aufgaben sehen. Kopfrechnen muss man schlicht üben, genauso wie schreiben oder wie man etwas auswendig lernt. Ebenso finde ich die Knobelaufgaben sinnvoll, man lernt logisches Denken, genau hinschauen , etc. Alle Aufgaben sind für die Kinder interessant und altergemäß gestaltet, die Gedichte haben auch eine gute Länge und sind kindgerecht.
    Es gibt weder völlig sinnlose Aufgaben noch unangemessen viel noch irgendwas, was hauptsählich an den Eltern hängen bleibt.

  • janos erstmal diese Tatsache, manchmal bin ich schwer von kapèe, danke. Ich finde das sehr spannend, hast du Vermutungen, wieso das so gelaufe ist?

    wo denkst du sind die Grenzen, an denen Kinder korregiert werden sollten? Wie ist es mit Standards wie dem 1x1? Widmen sich Lernende irgendwann diesem Thema sowieso und lohnt es sich dann trotzdem, dass die Kinder es richtig auswendig lernen?

    ansichtssache. manche korrigieren gar nicht sondern hoffen, dass die kinder von alleine draufkommen, wie es sein soll. ähnlich dem sprechen lernen. da heisst es ja auch, man solle die kinder nicht ausbessern, dass sie erfahren, sobald sie den mund aufmachen, machen sie was falsch. sondern man soll das gesagte wiederholen, aber eben richtig. also wenn das kind sagt: ich willsta das brota. dann sollte man wiederholen: du willst das brot. ich will auch ein brot. oder so ähnlich.


    ich korrigiere mein kind inzwischen. wir müssen ja externistenprüfung ablegen und es versteht, dass es eine schrift haben sollte, die fremde personen erkennen können. ärgern tut es sich trotzdem. am schönsten schreibt das kind, wenn es sich wegen was interessantem hinsetzt, zb. weil es eine gruselgeschichte schreiben will und dazu blätter zu einem buch bindet, es also eigenes interesse an schönem aussehen hat.


    Dieses korrektive Feedback kenne ich im Spracherwerb auch und dass wir nicht den Fehler hervorheben sollen. Aus dem Schriftspracherwerb interessanterweise nicht. Ob das nur an nervösen Eltern und Lehrkräften liegt, die wollen, dass Kinder möglichst schnell korrekt schreiben? In meinem Schriftspracherwerb als Erwachsene verbessere ich mich tatsächlich nur dadurch, auf Fehler aufmerksam gemacht zu werden und dann versuche ich auch, diese Regel zu verstehen. Aber das ist denke ich in erster Linie mein persönlicher Umgang damit.

  • und dass emotinal stabile, zufriedene Kinder dann auch mit der Schule besser zurecht kommen.

    Ich würde meinen Großen als sehr zufrieden und stabil bezeichnen. Der ist ein tolles Kind.

    Aber in der Schule lief es bis vor kurzem beschissen, er hat haufenweise negatives Feedback bekommen, dass er das überhaupt ausgehalten hat über all die Jahre, das wundert mich sehr.

    Jetzt plötzlich will er gut sein und es klappt. Vorher ging gar nichts (auch kein Mittelmaß, er ist immer grad so durchgekommen).

  • Ganz offiziell dienen die Hausaufgaben dazu den Unterrict zu vertiefen und fortzusetzen.

    Was immer das auch heißen soll.


    In der Grundschule gab es Hausaufgaben, die aber bei Kindern die in der Nachmittagsbetreuung waren auch dort gemacht wurden.

    Also eigentlich sollte alles in der Schule erledigt sein.

    Tatsächlich ist es aber so, dass zu Hause viel zusätzlich gemacht werden muss.

    Nicht etwa um schneller vorwärts zu kommen, sondern auch um keine Lücken enstehen zu lassen.


    In der weiterführenden Schule nehmen die Hausaufgaben extrem zu. Zusätzlich zum üblichen Vokabeln lernen und für die Arbeiten lernen.

    Und es wird erwartet, dass dies zu Hause kontrolliert und auch berichtigt wird.

    Bzw. wird auch nicht mehr weiter auf das Thema eingegangen.

    Die Themen werden durchgepaukt und wer da nicht mitkommt und zu Hause keine Hilfe hat, der hat Pech gehabt.


    Ja, das sind auch Aussagen von Lehrern: Ich steh Vorne, zieh meinen Stoff durch, wer nicht mitkommt muss gucken, wo er das lernt.

    Es gibt auch andere Lehrer, das weiß ich.


    Ich finde Schule fördert keine gerechten Bedingungen, bei denen jeder nach seinen Möglichkeiten gefördert wird.

    Es geht vielmehr darum welche Möglichkeiten die Eltern haben, ob nun persönlich oder finanziell, um Nachhilfe zu finanzieren.


    Ich wollte das nie, weil ich immer dachte, dass Kinder Schule soweit alleine meistern sollen.

    Aber wir haben jetzt auch ein Netz aufgebaut mit Leuten, die bei unterschiedlichen Fächern helfen können.


    Nachhilfe will ich nicht. Aber die Möglichkeit zu fragen muss sein.

  • Hagendeel, dann haben wir wohl etwas aneinander vorbei geredet. Unter "Im Durchschnitt mitschwimmen" habe ich mir eher sowas wie 3er Schnitt auf der Realschule vorgestellt, nicht sicher den Hauptschulabschluss schaffen. Denn da gibt es zumindest meinem begrenzten Erfahrungsschatz nach sowieso ziemlich wenige, die den Hauptschulabschluss nicht schaffen.


    Das sind, zumindest in Ts Klasse, in der Tat eher diejenigen, die dauernd schwänzen und nie lernen, und wo das den Eltern auch relativ egal zu sein scheint, oder die sonstwie echt bescheidene Randbedingungen haben. Eine Ausnahme kenne ich allerdings auch da: Total liebevolle, engagierte, anregende, unterstützende Eltern, Einzelkind, und trotzdem sieht es aktuell mit vier 5en im Zeugnis nicht so aus, als würde das mit dem Hauptschulabschluss klappen. Allerdings war das Kind auch in den ersten Jahren auf einer Förderschule. Vielleicht ist die Hauptschule einfach nicht das Richtige für ihn.


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Eine Ausnahme kenne ich allerdings auch da: Total liebevolle, engagierte, anregende, unterstützende Eltern, Einzelkind, und trotzdem sieht es aktuell mit vier 5en im Zeugnis nicht so aus, als würde das mit dem Hauptschulabschluss klappen. Allerdings war das Kind auch in den ersten Jahren auf einer Förderschule. Vielleicht ist die Hauptschule einfach nicht das Richtige für ihn.

    Ein Junge aus dem Umfeld, bei dem es ähnlich war, ist in der Waldorfschule richtig aufgeblüht.

  • In der weiterführenden Schule nehmen die Hausaufgaben extrem zu. Zusätzlich zum üblichen Vokabeln lernen und für die Arbeiten lernen.

    Das kann ich von unserer GS im Vergleich zum Gymnasium nicht sagen. Allerdings war unsere GS in der Beziehung wirklich sehr grenzwertig. Die HA jetzt in der weiterführenden Schule sind auch sehr viel interessanter/abwechslungsreicher als in der GS, wo ich oft das Gefühl hatte, dass die Masse nur aufgegeben wurde, dass die Kinder zu Hause wirklich mind. 1h mit HA beschäftigt sind. #kreischen

    Ich finde Schule fördert keine gerechten Bedingungen, bei denen jeder nach seinen Möglichkeiten gefördert wird.

    Es geht vielmehr darum welche Möglichkeiten die Eltern haben, ob nun persönlich oder finanziell, um Nachhilfe zu finanzieren.

    Hier bietet das Gymnasium eine kostenfreie, offene HA-Betreuung an.

  • Der Schritt von der Förderschule zur Hauptschule ist total schwer. Und ja, hier kommt es immer wieder vor, dass Schüler den Hauptschulabschluss nicht schaffen.

    Und bei denen , die ich kenne, habe ich nicht den Eindruck, als ob das davon abhängt, ob Hausaufgaben aufgegeben wurden oder nicht.

    @ Mondschein, ist die weiterführende Schule bei euch ein Gymnasium? Von Gesamtschulen kenne ich solche Hausaufgabenmengen nicht.

    Und wenn die Lehrer so drauf sind - gibt es andere Schulen bei euch, an denen die lehrere eine etwas pädagogischere Haltung haben?

    Ein Lehrer, dem es egal ist, ob die Schüler mitkommen oder nicht, und der das auch offen so sagt, ist kein guter Lehrer.

    Lassen sich die Eltern bei euch das gefallen?

    • Offizieller Beitrag

    Ob Kinder erfolgreich in der Schule ( wohlgemerkt nicht im Leben) sind, hängt doch hochgradig vom Status des Elternhauses ab. Das gleicht die Schule nur mäßig aus. Insoweit denke ich, dass ob viele Kinder einer Schule in der weiterführenden Schule erfolgreich sind oder nicht, eher vom Elternhaus als von dem Ausmass der Hausaufgaben in der Grundschule abhängt. Denn auch das Klientel der Grundschule ist ja hochgradig Wohnort abhängig, und die gut situierten sortieren sich ja schon in ihre Nachbarschaften ein.

  • Hallo,;


    HA haben für mich nichts damit zu tun, wie gut die Schule ist oder wie individuell gelernt wird. In der Regel bedarf es für gewisse Lernschritte der Wiederholung bzw. der Anwendung. Dafür bietet Schule doch oftmals nicht den Rahmen, die Ruhe. Bzw. hier in der Ganztagsgrundschule ist entsprechende Zeit im Unterricht vorgesehen.

    Von daher finde ich vertiefende HA, die auf das jeweilige Kind abgestimmt sind, super sinnvoll. Ob es dann Zeiten im Hort, in der GTS oder zu Hause gibt, halte ich eher für irrelevant, da es eigentlich "nur" um selbtständiged Wiederholen/ Anwenden bereits gelernter Inhalte gehen soll. (Dass das nicht immer so ist, weiß ich).

    Werder Geige, noch Klavier, noch Jonglage lerne ich ohne Üben. Warum sollte ich das mit Mathe, Vokabeln oder Sachkunde können? Ich studiere derzeit und ja, die "Hausaufgaben", das nochmalige Durcharbeiten des gelernten Stoffes, sind relevant, um eben nicht dem Bulimielernen verfallen zu müssen.


    Ich denke, keiner streitet ab, daß bestimmte Sachen geübt werden müssen.


    Nur ist es eben so, wie ich schon schrieb, daß dieser Übungseffekt nur dann eintritt, wenn die Aufgaben herausfordern, aber eben nicht zu schwer sind.

    Wenn Lenchen aber graphomotirisch eigentlich noch gar nicht so weit ist, die Schreibschrift zu lernen, muss sie sich trotzdem durch die 3 Zeilen "Mimi" quälen. Und Hannes, der schon Briefe Schreibt, ebenfalls... Was lernt er dabei?

    Am Ende wird Lenchen vermutlich sogar mit ganz viel Mühe schreiben lernen - aber vielleicht hätte sie es im Jahr drauf in der halben Zeit geschafft und diese gewonnene Zeit viel sinnvoller leben können.


    Eins meiner Kinder hat erst in klasse 3 Schreibschrift gelernt - und ganz ehrlich, ich bin sicher, es wird nie irgendwer danach fragen. Genau so wenig wie bei einem anderen meiner Kinder, das vor der Schule schon ganze Briefe schrieb und nach der Einschulung innerhalb weniger Tage Schreibschrift intus hatte. .


    Die Frage ist eben auch, ob das "Üben" tatsächlich in Form von Hausaufgaben sein muss.

    Macht ein Kind gerne zu Hause etwas, schreibt und übt freiwillig, wird ihm vermutlich keiner die Hefte und Bücher entreißen. Aber MUSS es sein?


    Ich habe mal eine Bobachtung gelesen, bei der heraus kam, daß die Kinder in einem Lehrerzentrierten Unterricht 1/3 und mehr ihrer Schulzeit damit verbringen, zu warten. Zu warten, bis alle fertig sind, bis Ruhe ist, bis alle die Materialien bereit haben...

    In einem individualisierten Unterricht gab es auch "leere " Zeiten (altes Lernmaterial ins Regal schaffen, neues holen, träumend aus dem Fenster sehen.,.,. ) aber die Zeiten waren im Vergleich sehr viel kürzer - so daß es automatisch mehr Übungszeit schon in der Schule gibt, ganz ohne daß der Schultag grundsätzlich verlängert werden müsste (z.B. als Ganztagsschule) oder ein Teil des Lernens nach Hause ausgelagert werden muss.


    Weil du das Beispiel mit den Instrumenten brachtest - ein Instrument lernt man mit nur einer Stunde in der Woche. Hätte man (wie in Mathe oder Deutsch) täglich mindestens eine Geigenstunde müsste man nicht noch zusätzlich üben, wenn man nicht gerade Jumu -Sieger werden will o.ä. .

    Aber selbst wenn es ums häusliche üben geht - keiner käme auf die Idee, von allen Musikschülern die im gleichen Jahr starten über Jahre hinweg ein Lernen im Gleichschritt zu erwarten und ihnen jahrelang jede Woche allen die gleichen Übungsaufgaben mitzugeben.