Innenbandriss im Sprunggelenk, Beinvenenthrombosen und eine Irrfahrt durch die Ärztewelt

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  • Ihr Lieben,


    so langsam weiß ich einfach nicht mehr weiter #crying


    Am 8. März bin ich reichlich dämlich beim staubsaugen über das Staubsaugerkabel gestolpert und hab mir das Innenband im linken Sprunggelenk gerissen.

    In der Notaufnahme bin ich dann sofort mit einem Liegegips versorgt worden, mit der Ankündigung, dass eigentlich sofort operiert werden müsse, man aber gerade keine Kapazitäten frei habe.

    So weit so gut...ich bin dann erstmal wieder mit Gips nach Hause und ganze 12 Tage später dann operiert worden.

    Leider habe ich während der Zeit mit Gips trotz Thromboseprophylaxe 2 tiefe Beinvenenthrombosen entwickelt (Ich hätte nienieniemals gedacht, dass das so dermaßen weh tun kann #crying )

    und musste dann wegen den Thrombosen nach der OP 11 Tage stationär im Krankenhaus bleiben.

    Södele, das nur zur Vorgeschichte.


    Und seitdem gerate ich in dermaßen skurrile Situationen bei den verschiedenen Ärzten, dass mir nur noch der Kopf schwirrt und ich mich einfach nur noch hilflos fühle.


    - Krankenhaus hat mich sofort nach Bekanntwerden der Thrombosen auf Clexane 80mg 2x täglich umgestellt und mir gesagt, dass ich das bitte mindestens 3 Monate lang so spritzen muss. Das ging auch genauso per Arztbrief an den Hausarzt.

    - Hausarzt sagte: " So ein Quatsch, wissen Sie eigentlich, wiiieee teuer die Clexanespritzen sind? Ich stelle sie auf Tabletten um"

    - Krankenhausarzt springt bei der nächsten Kontrolle fast aus der Hose und schnauzt mich an, dass ich in den ersten 3 Wochen AUF KEINEN FALL etwas anderes spritzen darf als Clexane, Tabletten erst nach diesen 3 Wochen.

    - Hausarzt gibt zähneknirschend nach und verschreibt mir Clexane, nicht ohne noch einmal darauf hin zu weisen, wie teuer das doch ist. Und überhaupt wäre Clexane ultra gefährlich, denn die Blutplättchen gehen nach einiger Zeit davon kaputt. Sagt er.

    ( Wunderbar, jetzt kriege ich auch noch Panik, was das betrifft)

    Nach 3 Wochen bekomme ich dann Eliquis 5mg 2x täglich, Hausarzt ist zufrieden...und ich bin zwar ziemlich verunsichert, aber auch ganz froh, dass ich jetzt nicht mehr 2x täglich spritzen muss, mein Bauch sieht echt übel aus. Und überhaupt...die Blutplättchen.

    Will ich ja auch nicht, dass die kaputt gehen.

    - Vom Krankenhaus geforderte regelmäßige Blutkontrollen ( vermutlich deswegen?) weigert er sich allerdings durchzuführen...seiner Ansicht nach wieder Quatsch, das könne man machen, wenn ich keine so hochdosierten Blutverdünnung mehr nehmen würde. Aha.


    Im Krankenhaus bekam ich für zuhause erstmal Thrombosestrümpfe mit, mit der Auflage, mir bitte vom Hausarzt sofort ein Rezept für Kompressionsstrümpfe geben zu lassen,

    ich bräuchte mindesten Stufe 2, die Krankenhausstrümpfe hätten nur Stufe 0.

    - Hausarzt weigert sich, das wäre ja totaaal albern, die Kompressionsstrümpfe würde man nach Maß anfertigen...da mein Fuß durch verhinderten Lymphfluss noch so extrem geschwollen wäre, könne man das jetzt noch gar nicht.

    Hmpf, hörte sich für mich erstmal nicht ganz so unlogisch an, wunderte mich über das Krankenhaus und trug dann 2 Monate lang die Thrombosestrümpfe vom Krankenhaus.


    Mittlerweile ist mein Fuß so geschwollen, dass selbst der Hausarzt etwas unsicher wird, er schickt mich zum Orthopäden, der solle mal röntgen und mir dann Physiotherapie verschreiben...er selber "dürfe" das leider nicht. (???)

    - Orthopäde erschrickt über die Form des Fußes, röntgt als erstes nach, ob evtl. die Stellschrauben gebrochen sein könnten. Nein, alles prima, Stellschrauben sitzen wunderbar...die extreme Schwellung kommt von den Thrombosen und dem verminderten Blutfluss...da bräuchte ich Physiotherapie...dürfte er aber nicht verschreiben, die Krankenkasse würde das nicht übernehmen. (?????)


    So, mir platzte spätestens da der Kragen ( ist er eigentlich schon viel früher, aber ich war einfach total verunsichert) und ich habe Kontakt zur Krankenkasse aufgenommen und das dort geschildert.

    - Krankenkasse bestätigt, dass das absoluter Quatsch sei, selbstverständlich würden sie bei meinem Krankheitsverlauf alle erforderlichen Therapien übernehmen, natürlich dürfe mir das auch der Hausarzt verordnen und empfahlen mir durch die Blume, mich nach einem anderen Arzt um zu sehen.

    - Hausarzt verschreibt mir zähneknirschend die ersten 6 Einheiten Physio...aber mehr dürfe er nicht. Ahso.


    Physiotherapeut erschrickt über die extreme Schwellung, möchte als erstes Lymphdrainage machen, hält Rücksprache mit meinem Hausarzt und vorsichtshalber auch mit dem Krankenhaus...

    von beiden Seiten kommt das absolute Verbot dafür, da dabei die Gefahr eines "losschiessens der Thrombosen" zu groß sei.

    Ok, hört sich ja wirklich logisch an, aber nu weiß der Physiotherpeut auch nicht so genau, was er denn eigentlich jetzt groß machen kann.

    Außer zu versuchen, mit mir zu üben, den Fuß aus der Spitzfußhaltung zu bekommen...aber das funktioniert nur minimal, da mein Fuß mittlerweile die Form einer kleinen Honigmelone hat.


    Nach 6 Wochen muss ich zur Kontrolle ins Krankenhaus, ob die Stellschrauben wieder entfernt werden können. Ja, können sie, schon in der darauffolgenden Woche...aber ich möchte bitte 2 Tage vorher wieder von den Tabletten auf Clexane 80mg 2x täglich umstellen, da besser händelbar während der OP.

    Anordnung geht zum Hausarzt...und jetzt ratet mal, was der sagte?

    Ha, genau..." WAS FÜR EIN QUATSCH" Verschreibt er nicht, viel zu teuer und außerdem unsinnig. Punkt. Er würde jetzt selbst Rücksprache mit dem Krankenhaus halten und mich dann anrufen. Was er nicht getan hat, übrigens.

    Also hab ich dann im Krankenhaus angerufen und bekomme die Rückmeldung, dass die OP nicht durchgeführt würde, wenn ich bis dahin das Eliquis nehmen würde, das Risiko wäre zu groß. #crying

    Ja, und nu?? Also stehe ich 3 Tage vor der OP bettelnd vor meinem Hausarzt, der sich schließlich erweichen lässt (vermutlich aus schlechtem Gewissen, weil er den versprochenen Anruf im KH vergessen hat) und mir schlussendlich das Rezept aushändigt.

    Aber nur die Hälfte der verordneten Dosis, statt 80mg nur 40mg #confused Mittlerweile war ich so fertig von dem ganzen Heckmeck, dass Mu zornbebend in der Praxis aufgelaufen ist und sich vom Hausarzt anhören musste, dass das alles " Quatsch" sei.

    Mu rief dann im Krankenhaus an, schilderte das ganze und Abends konnten wir uns dort vom diensthabenden Notarzt ( dort ist eine KV-Notfallpraxis ab 19:00 angegliedert, dadurch war das möglich) das richtige Rezept abholen. Was für ein unsinniges Theater, echt.

    Ups, zu lang, Fortsetzung folgt

  • OP verlief wunderbar, ich konnte schon am nächsten Tag nach Hause, darf wegen dem jetzt verheilten Innenbandriss den Fuß theoretisch belasten, wegen den Thrombosen praktisch allerdings nicht. #confused Ahja, und jetzt?

    Zur Wundkontrolle am nächsten Tag beim Hausarzt hat dieser allerdings zum Glück keine Zeit, weil Praxis proppevoll und ich gerate an die andere Ärztin der Praxis. Was für ein Glück, echt! Sie bestätigt alles, was das Krankenhaus verordnet hat, verschreibt mir sofort die nächsten Einheiten Physio und überweist mich zum Gefäßchirurgen, damit der vorzeitig kontrolliert wie das mit den Thrombosen aussieht, da dringend Lymphdrainage gemacht werden muss.


    So, und da war ich nun gestern. Und bin jetzt mal so richtig sauer.

    Der Gefäßchirurg hatte nicht das geringste Verständnis dafür, das

    a.) in den vergangenen 2 Monaten keine Blutkontrollen stattgefunden haben. "Warum haben SIE das nicht machen lassen? Äh, weil ich dazu einen Arzt brauche, der sich aber geweigert hat? "Ach, da haben Sie sicher etwas falsch verstanden" #confused

    b.) warum zum Henker ich kein Clexane spritzen würde, ich bräuchte 80mg 2x täglich, das wäre DAS Mittel der Wahl bei bestehenden Thrombosen. Äh, weil mein Arzt das als Quatsch empfindet und sich weigert, mir das zu verschreiben. " Ach, das war sicher nur ein Missverständnis" Aber eigentlich...ja, eigentlich wäre das Eliquis auch ok #confused

    c.) Um Himmels Willen, Frau Chaosmurmel, Sie wollen mir doch jetzt nicht im Ernst sagen, dass Sie 2 Monate lang die Thrombosestrümpfe aus dem Krankenhaus getragen haben...die sind bei bestehenden Thrombosen absolut ungeeignet, Sie hätten sich schon längst Kompressionsstrümpfe der Stufe 2 anfertigen lassen müssen, Sie haben da unverantwortlich mit Ihrem Leben gespielt. (#sauer)

    So, und da bin ich dann richtig gepflegt aus den besagten Thrombosestrümpfen gehüpft,bin reichlich laut geworden und habe ihm die permanenten Kämpfe mit meinem Hausarzt geschildert, die mich echt mürbe gemacht haben...zumal ich bisher eigentlich naiv und blauäugig davon ausgegangen bin, dass ich einem Arzt zumindest ansatzweise Vertrauen schenken muss. Wem denn sonst? Und ohne Rezept nun mal keine Kompressionsstrümpfe.


    Der Gefäßchirurg wurde daraufhin wesentlich freundlicher, schüttelte dann aber seinen Kopf, murmelte vor sich hin " Das versteh ich nicht, das versteh ich ganz und gar nicht" um mir dann mitzuteilen, dass das doch sicher alles ein Missverständnis sei #sauer

    Lymphdrainage ist nach wie vor absolut kontraindiziert, Doppler ergab, dass die Thrombosen unverändert sind. Kompressionsstrümpfe verschrieb er mir dann allerdings auch nicht, sondern wickelte den Fuß und das Bein und nu muss ich alle 2 Tage zum Wechseln dorthin. Bei der Gelegenheit zieht er mir nächste Woche auch die Fäden, damit umgehe ich zum Glück meinen Hausarzt.


    Ich habe noch niemals in meinem Leben so ein Theater mit Ärzten gehabt, bin so derart zwischen die Mühlen geraten und war so unglaublich verunsichert.


    Und wer sich jetzt zu Recht fragt, warum ich zum Kuckuck nicht schon längst zumindest den Hausarzt in den Wind geschossen habe ...ich konnte einfach nirgendwo anders hin #crying

    Mein Hausarzt ist direkt gegenüber, da komme ich hin. Abgesehen davon, dass er seit 10 Jahren mein Arzt ist und mir bisher prima geholfen hat, Aber das war auch eigentlich nie was dramatisches, da war er wirklich immer top.


    Ich komme seit 2 Monaten kaum aus dem Haus, bzw. versuche, wenigstens 1x am Tag raus zu gehen. Aber mit den Krücken und nur einem funktionierendem Bein ist alles so verd*** ätzend.

    Vor allem die zwei Stockwerke ohne Aufzug mit schmaler Treppe machen mir bei jedem Rausgehen wirklich Angst, ich habe mittlerweile eine richtige Panik entwickelt, das Gleichgewicht zu verlieren und dann auch noch die Treppe runter zu fallen #schäm Manchmal, wenn die Angst so groß wird, das ich zu unsicher werde, rutsche ich auf dem Po die Stufen einzeln hoch, sieht zwar extrem dämlich aus, aber ich komme wenigstens sicher oben an.


    Aber weite Wege zu anderen Ärzten sind einfach nicht drin, während Hausarzt, Gefäßchirurg und Krankenhaus "mit-den-Krücken-in Hoppel-Nähe sind"

    Eingekauft habe ich schon seit 2 Monaten nicht mehr selbst, aber Dank guter Freunde und Mu (der ja auch tagsüber nicht da ist) bin ich relativ gut versorgt.

    Die Krankenkasse hat mir schon nach der 1. OP eine Haushaltshilfe genehmigt, so dass ich da zum Glück auch etwas entlastet bin...aber ich möchte sooo gerne wieder laufen können und beide Hände frei haben #crying Und alles wieder selbst machen können, ich bin es so leid, immer auf andere angewiesen zu sein.


    Was ich jetzt eigentlich von euch will, weiß ich gar nicht, vielleicht einfach nur mal den ganzen Mist hier lassen. Und vielleicht hat ja jemand ein paar Kopftätschler für mich übrig. Ich bin einfach durch nach diesem ganzen Gedöhns...und wer weiß, was da noch alles kommt.

    Ein dickes Dankeschön an alle, die bis hierhin durch gehalten haben #schäm

  • Ach du liebe Güte, du Arme! #haare

    Darf die Haushaltshilfe dich zum Arzt begleiten?

    Kannst du mit dem Taxi zum Arzt fahren? (KK übernimmt vielleicht?)

    Der einzige der so richtig Mist gebaut hat ist doch dein Hausarzt.

    Habe ich richtig verstanden, da ist noch eine andere Ärztin in der Praxis? Dann mach ab sofort die Termine bei ihr aus. Du musst das nicht begründen.

  • Ja, die Haushaltshilfe könnte mich zum Arzt begleiten, allerdings nicht wieder abholen, da nur eine begrenzte Stundenanzahl zur Verfügung steht.Und meistens geht das dann flott fürs Fahren und warten drauf.

    Und ich bin mittlerweile auch so unsicher geworden....wenn mein Hausarzt und der Orthopäde beide so ein Theater wegen den Kosten machen, welcher andere Arzt würde dann bei einer komplett neuen Patientin dann diese ganzen Sachen sofort verschreiben?

    Ich habe einfach auch Angst, dann genauso abgefertigt zu werden, abgesehen von den Wegen. Obwohl das für mich auch eben ausschlaggebend ist.

    Hach, ich weiß auch nicht. Ich glaube, ich bin allmählich auch so mürbe, weil ich mich so abhängig vom Goodwill der Ärzte fühle und dem Anmotzen des nächsten Arztes und gleichzeitig so fassungslos darüber bin, wie hilflos man in einer solchen Situation ist. Das war mir so vorher einfach nicht bewusst.

    Ich dachte echt immer, dass wenn man krankenversichert ist, man zumindest die notwendigen Behandlungen erhalten würde....und bin jetzt einfach irritiert, das dem wohl doch nicht so ist.

    • Offizieller Beitrag

    Da ist man schon so hilflos und eingeschränkt durch einen dummen Unfall und dann dieser doofe und diese Hausarzt. Wenn du Kraft hast versuche Wirklich zu Wechseln und sei es zu der Ärztin.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Chaosmurmel, da fehlen mir grundlegend die Worte. #flop#motz

    Unglaublich das! Und dass dir die Kraft fehlt, dich dagegen zu wehren, kann ich absolut nachvollziehen.


    Trotzdem finde ich, die solltest mal einen Moment für dich nehmen und überlegen, was nun wichtiger ist. Ich weiß nur zu gut, wie schwer das ist, bei solchen Typen die Kraft zu finden, für sich das richtige zu tun. Aber hier geht es um deine Gesundheit und da wurde ordentlich geschlampt und das nur wegen Geld. Das geht gar nicht.

    Ich würde die weitere Vorgehensweise mit der Krankenkasse besprechen, damit nicht noch weitere Fehler passieren.


    Hast du durch die Thrombosen im Bein einen kompletten Gefäßverschluss? Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass genau so was langjährige Folgen haben wird. Ich bin seinerzeit nicht richtig behandelt worden und darf nun dafür die Folgen tragen. Und die sind nicht ohne.


    Ich habe inzwischen Kompressionsstufe 3 und wünschte, es gäbe da noch mehr. Hast du die Möglichkeit, in ein Gefäßzentrum zu wechseln?


    Ansonsten erst mal ein großer Drücker für dich, den hast du nötig nach diesem Werdegang!

  • Dankeschön ihr Lieben,

    ja...zu der Ärztin werde ich in Zukunft wechseln, oder mir besser eine komplett andere Praxis suchen. Aber mein Vertrauen in Ärzte ist gerade irgendwie verschütt gegangen. :(



    Ich würde die weitere Vorgehensweise mit der Krankenkasse besprechen, damit nicht noch weitere Fehler passieren.


    Das ist ein guter Plan, das werde ich am Montag mal direkt machen. Evtl. kann mich da auch jemand hinfahren, am Telefon geht vielleicht auch einiges unter.




    Hast du durch die Thrombosen im Bein einen kompletten Gefäßverschluss? Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass genau so was langjährige Folgen haben wird.

    Achnöö :( Das liest sich auch so übel, wie geht es Dir damit?

    Gefäßverschluss hoffe, glaube ich nicht...zumindest hat der Gefäßchirurg nichts davon gesagt, sondern nur, dass ich noch mindestens 3-6 Monate damit leben muss.

    Das hört sich erstmal nach Hoffnung an. Hoffentlich.


    Ich bin seinerzeit nicht richtig behandelt worden und darf nun dafür die Folgen tragen. Und die sind nicht ohne.


    #hmpf Warum zum Kuckuck kann man sich nicht darauf verlassen, von denen, die es eigentlich wissen müssten, richtig behandelt zu werden??? Echt, das kotzt mich gerade so richtig an.

    Hast Du einen guten Weg gefunden, damit für Dich umzugehen?


    Ich wohne direkt gegenüber eines Gefäßzentrums, da kann ich sogar alleine hinhoppeln :D Das war jetzt dann mal echt Zufall

  • Da hast du ja was hinter dir! Wenn man es noch nie erlebt hat, kann man sich gar nicht vorstellen, wie man hin- und hergeschickt werden, wie jeder sein eigenes Süppchen kocht und wie schwierig das sein kann. Und immer spielt Geld eine Rolle. Mittlerweile bin ich keine große Freundin unseres Gesundheitswesens mehr und frage mich, was eigentlich die Leute tun, die nicht unsere Möglichkeiten des Verstehens und Kommunizierens haben. Die sind wahrscheinlich echt gearscht.


    Und nein, ich verlasse mich nicht mehr darauf, richtig behandelt zu werden, nicht, seitdem man mich mit akuter Gallenblasenentzündung, mit starken Schmerzen und Bauchfellentzündung nach Hause entlassen wollte, weil die Magenspiegelung ja nix ergeben hätte. Die hat man natürlich zuerst gemacht, Ultraschall bringt ja nicht so viel ein. :stupid:


    Ich wünsche dir sehr, daß es bergauf geht und du von der Krankenkasse unterstützt wirst!

    Alles Gute! #rose

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


  • Aaaalso, Kompressionsstrümpfe sind ja mein Spezialgebiet.

    Der Arzt muss die Ziffer 7 ankreuzen, dann geht es nicht auf sein Budget. Text: „1 Paar Kompressionsstrümpfe nach Maß, KKL 2, A-G mit Haftrand, Hausbesuch erforderlich, Diagnose:…“

    Regulär stehen einem zwei Paar pro Jahr zu. Alles Weitere muss ggf. genehmigt werden (macht die Apotheke für Dich, hängt von der KK ab).

    Ich habe auch einen Kunden mit stark schwankenden Werten, der bekommt einmal im Quartal neue Strümpfe.

    Die Strümpfe haben immer 20-30% Dehnungsreserve, so dass Veränderungen ganz gut aufgefangen werden. Idealerweise natürlich, wenn tatsächlich nach Maß gefertigt werden muss und keine Serienversorgung möglich ist.

    Telefoniere Dich mal durch die umliegenden Apotheken, wer zu Dir nach Hause kommen würde (nicht alle Kassen zahlen einen Hausbesuch zum Anmessen) und wer ohne „wirtschaftliche Aufzahlung“ liefert.

    Du könntest auch in der Gefäßpraxis am Tresen anrufen „wir haben das Strumpfrezept vergessen, könnten Sie es bitte direkt in die Apotheke übermitteln?“

    Sollte eigentlich klappen. Da die Strümpfe das Budget des Arztes nicht belasten, sofern Ziffer 7 angekreuzt ist.


    Ich nehme an, Dein Hausarzt hat einfach die aktuellen Leitlinien nicht im Kopf. Es hat sich in den letzten Jahren einiges getan in Sachen Thromboseprophylaxe und Therapie, insbesondere durch die neuen Arzneimittel.


    Ich wünsche Dir eine gute Besserung!

  • Hast du durch die Thrombosen im Bein einen kompletten Gefäßverschluss? Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass genau so was langjährige Folgen haben wird.

    Achnöö :( Das liest sich auch so übel, wie geht es Dir damit?

    Gefäßverschluss hoffe, glaube ich nicht...zumindest hat der Gefäßchirurg nichts davon gesagt, sondern nur, dass ich noch mindestens 3-6 Monate damit leben muss.

    Das hört sich erstmal nach Hoffnung an. Hoffentlich.

    Bei einem kompletten Gefäßverschluss, wie bei mir, noch dazu in der Hauptvene, muss das venöse System danach über Nebenvenen funktionieren, die dafür nicht ausgelegt sind. Im Großen und Ganzen habe ich lange Zeit keine große Schwierigkeiten damit gehabt. Aber die Langzeitfolgen sind halt dämlich. Irgendwann machen dann diese Nebenvenen schlapp und dann......dazu höre ich von den Spezialisten nur Schweigen. Momentan habe ich es mit Klappeninsuffizienz zu tun, was zu Schwellungen am Knöchel führt. Konsequentes Tragen des Kompressionsstrumpfes und Einhalten der Empfehlungen (Laufen und Liegen ist gut, Stehen und Sitzen ist schlecht) komme ich klar.

    Es drohen halt Ödeme und Hautschädigungen, die dann immer schlechter heilen werden. Bei mir ist das nun 30 Jahre her und damit darf ich durchaus sagen, dass ich in der Beziehung immer noch Glück habe.

    Seinerzeit kam ich mit der Thrombose ins Krankenhaus und die hätten mich zu einem anderen in der gleichen Stadt mit Gefäßabteilung überweisen müssen, taten es aber nicht. Damals hieß es danach beim Gefäßspezialisten, sie hätten in der Situation das Gerinnsel noch entfernen können. So ist es dann an der Gefäßwand angewachsen und hat das Gefäß komplett verschlossen. Alles unterhalb dieses Verschlusses in der Vene ist hinüber und geht ab da über Nebenvenen. Mir wurde vor ein paar Jahren auch gesagt, da sei chirurgisch auch nichts mehr zu machen.


    Wenn es kein kompletter Verschluss ist, hast du bessere Chancen, dass die Langzeitschäden nicht so schlimm sind, falls überhaupt.


    #hmpf Warum zum Kuckuck kann man sich nicht darauf verlassen, von denen, die es eigentlich wissen müssten, richtig behandelt zu werden??? Echt, das kotzt mich gerade so richtig an.

    Hast Du einen guten Weg gefunden, damit für Dich umzugehen?


    Ich wohne direkt gegenüber eines Gefäßzentrums, da kann ich sogar alleine hinhoppeln :D Das war jetzt dann mal echt Zufall

    Diese Frage habe ich mir schon so oft gestellt und kann sie bis heute nicht beantworten. Rational gesehen überwiegt aber der Anteil an Ärzten, wo ich oder der Rest der Familie gut aufgehoben war. Es sind nur wenige, wo das nicht der Fall war.


    Ich habe inzwischen nur noch hin und wieder diese Gedanken in mir, diese "hätte ich.....wäre nur.....warum?" Sie nützen mir im Nachhinein nichts, helfen mir aber bei neuerlichen Situationen durchaus weiter. Da hole ich mir dann Rat, frage nach, lasse nicht locker und finde meistens bessere Wege.


    Was mein Bein angeht, damit habe ich schon lange abgeschlossen und hoffe einfach, dass die schlimmsten Langzeitfolgen noch lange dauern werden, bis sie eintreffen. Und erst dann werde ich mich damit beschäftigen. Alles andere würde mich nur wahnsinnig machen.


    Deshalb würde ich an deiner Stelle genau nachhaken, was das alles für dich momentan und auch für später bedeutet und welche Möglichkeiten du hast.

  • Es ist wirklich so, dass man mit den NOAKs (hier Eliquis) bei kleineren OPs kein Bridging mit Heparin mehr braucht, im Gegenteil, es ist kontraindiziert. Das Bridging stammt noch aus der Marcumar-Ära, das nach dem Absetzen wesentlich länger nachwirkte. Eliquis wird in der Regel 24 präop pausiert und fertig. Bei sehr großen OPs sieht es anders aus. Ich denke hier tust du deinem HA Unrecht.

  • Wenn man es noch nie erlebt hat, kann man sich gar nicht vorstellen, wie man hin- und hergeschickt werden, wie jeder sein eigenes Süppchen kocht und wie schwierig das sein kann. Und immer spielt Geld eine Rolle. Mittlerweile bin ich keine große Freundin unseres Gesundheitswesens mehr und frage mich, was eigentlich die Leute tun, die nicht unsere Möglichkeiten des Verstehens und Kommunizierens haben. Die sind wahrscheinlich echt gearscht.


    Ja, ich bin auch völlig geplättet und hätte mir das bis zu meinem Staubsaugerunfall echt niemals so vorstellen können #crying




    Was mein Bein angeht, damit habe ich schon lange abgeschlossen und hoffe einfach, dass die schlimmsten Langzeitfolgen noch lange dauern werden, bis sie eintreffen. Und erst dann werde ich mich damit beschäftigen. Alles andere würde mich nur wahnsinnig machen.

    Himmel, das liest sich schon so heftig...ich drücke Dir so fest die Daumen, dass das noch ganz ganz lange dauern wird. Darf ich fragen, wie Deine Thrombosen damals entstanden sind?


    WOW! Ganz ganz lieben Dank Eiche 8o

    Ich freue mich gerade total über Deine Info und werde das am Montag direkt mal so weiter geben und zwar vehement! Ich lass mich da jetzt nicht mehr abwimmeln, ich bin es so leid, jedesmal mit irgendwelchen fadenscheinigen Sätzen abgewimmelt zu werden.

    Meine Apotheke wird das sicher machen mit dem Hausbesuch, sie bringen mir im Moment auch alle Medikamente ins Haus und sammeln erst danach das Rezept ein. Ich frage Montag mal direkt dort nach.

    Darf ich Dich fragen, ob dieses ganze Heckmeck mit Clexane und Eliquis wirklich so richtig ist?

    Das durch längere Einnahme von Clexane wirklich die Thrombozyten zerschossen werden, so, das es lebensgefährlich wird? So die Aussage des Hausarztes, der mir wirklich Angst gemacht hat damit...während der Gefäßchirurg das völlig gelassen sieht?

    Ich würde, wenn ich die Wahl habe, lieber das Eliquis nehmen, weil ich dann nicht mehr spritzen muss und weil mir seit der erneuten Einnahme von Clexane gerade die Haare ausfallen ( zumindest seit diesem Zeitpunkt) #crying

    Aber es interessiert mich einfach, ob er da wieder nur Mist geredet hat.


    Ja Himmel, was eine Odyssee... ich glaube ich würde das Gefäß Zentrum nehmen

    Ja, da bleibe ich auch jetzt erstmal, ich habe keine Lust mehr auf diese Kämpfe, echt nicht mehr. Auch wenn der Gefäßchirurg der Meinung ist, das ich selbstverständlich alles falsch verstanden habe. Grmpf.

  • Du hast ja schon jede Menge gute Antworten bekommen! Die ich aber nur überflogen habe...sorry, wenn ich Sachen doppelt schreibe


    Ich würde zum Phlebologen gehen, mir ganz schnell Kompressionsstrümpfe Klasse 2 nach Maß verordnen lassen. Das "nach Maß" steht immer auf dem Rezept, falls Deine Beine nicht in eine der gängigen Strumpfgrößen passen.


    wegen den Thrombosen praktisch allerdings nicht.

    wer hat denn gesagt, dass Du mit Thrombosen nicht laufen oder belasten sollst? Meines Wissens ist das echt out, denn die Bewegung sorgt dafür, dass Umgehungsvenen gebildet werden (falls vollständiger Verschluss)


    Ich finde diese Seite ganz gut zum Informieren https://www.thrombose-hilfe.de/alles-wissenswerte/



    Alles Gute Dir!!!



    edit: Ich hab nach der Geburt drei Monate Clexane gespritzt, weil ich stillen wollte, meinen Blutplättchen etc. geht's prima (die wollte damals aber auch keiner kontrollieren) - Deine Geschichte mit dem Hausarzt erinnert mich an die Ärzte auf der Gyn, die von Clexane&Co leider auch keine Ahnung hatten.


    Und weil Du (zwar) die Lumme gefragt hast: Ich persönlich finde die weitere Prophylaxe wichtig. Ist nach einer Thrombose ja zeitlich begrenzt. Aber nicht mehr, wenn Du Dir eine Zeit ausbrütest... Und immer schön bewegenl, wenn es wieder geht (Muskelpumpe etc)

    Tá dínit an duine dosháraithe

    Einmal editiert, zuletzt von wegwarte ()

  • Eliquis wird in der Regel 24 präop pausiert und fertig. Bei sehr großen OPs sieht es anders aus. Ich denke hier tust du deinem HA Unrecht.

    Ja, genau das hat mein Hausarzt mir so gesagt.

    Ich unterstelle ihm gar nicht, dass er da falsch mit liegt...aber wenn das Krankenhaus genau die andere Vorgabe macht, mit der Feststellung sonst die OP nicht durchzuführen...was dann?

    Denn genau das ist es doch was mich so fertig macht. Dieses Hin und Her, der eine sagt das, der andere das..und dazwischen hänge ich, als absoluter Laie und muss mich auf das verlassen, was der eine oder andere sagt.

    Und ich habe 6 Wochen soooo auf diese OP hingefiebert, ich war so dankbar, dass diese Stellschrauben endlich entfernt werden und ich langsam wieder anfangen kann, den Fuß zu belasten.

    Denn die Situation mit nur einem Bein und Krücken ist einfach echt belastend.

    Nun sagt das KH "Nö, ohne Clexane operieren wir Sie nicht" und der Hausarzt sagt:" Nö, verschreibe ich Ihnen nicht"

    Da hätte ich mir einfach gewünscht, dass er da einfach die Vorgabe des KH`s erfüllt und mich da nicht blöd stehen lässt. Auch wenn er recht haben mag.

  • wer hat denn gesagt, dass Du mit Thrombosen nicht laufen oder belasten sollst? Meines Wissens ist das echt out, denn die Bewegung sorgt dafür, dass Umgehungsvenen gebildet werden (falls vollständiger Verschluss)

    Das Krankenhaus sagte es, mit dem Hinweis, dass sich bei Bodenkontakt und zuviel Bewegung die Thrombosen lösen können. Ich durfte anfangs noch nicht mal mit den Zehen wackeln.

    Allerdings hatte mich der Physiotherapeut da deutlich beruhigt und übt seitdem mit mir wieder zu laufen.

    Ich bekomme zwar keinen Schuh an...aber seitdem die Stellschrauben draußen sind, hoppel ich mit Socken überm Fuß die Strasse lang :D

    Und mittlerweile geht das ganz gut, auch wenn es mehr als bescheuert aussieht.

    Abrollen kann ich noch nicht und in die Nullstellung bekomme ich den Fuß auch noch nicht, aber ich übe jeden Tag weiter.


    Nur abschwellen tut der Fuß nicht, er ist immer noch so dick und gespannt...mittlerweile ist er oben auf dem Spann auch schon dunkelrot und dunkelblau #hmpf


    Ich finde diese Seite ganz gut zum Informieren https://www.thrombose-hilfe.de/alles-wissenswerte/

    Danke für den Link, den schaue ich mir direkt mal an

  • Kompressionsstrümpfe hast Du? Und medikamentöse Prophylaxe treibst Du? Und das sagt das Gefäßzentrum?


    *Kopfschüttel* & seufz, mich haben sie am dritten Tag nach Kaiserschnitt, Thrombose und Embolie bereits angefangen über die Gänge zu jagen... es haben sich aber auch tolle Umgehungsvenen herausgebildet:), irgendwie cool, wie der Körper sich da selbst helfen kann.

  • Kompressionsstrümpfe hast Du? Und medikamentöse Prophylaxe treibst Du?

    Das mit den Kompressionsstrümpfen habe ich ja schon beschrieben und ja, natürlich mache ich die Prophylaxe weiter.

    Bis morgen noch die Clexane, bis zum Fäden ziehen ( so die Anweisung des KH`s) und ab Montag wieder das Eliquis. Und ich bin heilfroh, wenn ich nicht mehr spritzen muss. Puh.


    Das mit dem Bewegen in den ersten 6 Wochen nach der OP war ja ohnehin nicht möglich, wegen den Stellschrauben...

    hätte ich da nicht das absolute Verbot gehabt, hätte ich schon viel viel früher versucht, wieder zum Laufen zu kommen. Ich laufe so so so gerne und bin so gerne unterwegs

  • Ja, das ist für Dich als Patientin sehr blöd, sehe ich auch so. Du hängst dazwischen.

    Allerdings würde ich von dem Arzt, der von der Leitlinie abweicht (also hier dem Chirurgen) , erwarten, dass er sich erklärt, und nicht vom HA, der sich leitlinienkonform verhält, dass er dem anderen hinterher telefoniert ( was du ja aber wiederum nicht wissen kannst...). Ist ja auch nicht so ungefährlich, mit Antikoagulanzien Sonderwege zu gehen, da muss der Klinikarzt dann schon selbst seinen Kopf hinhalten. Letztlich haftet halt der, der das Rezept ausstellt.

    Ich kann also deinen Ärger vollumfänglich verstehen, würde nur überdenken, ob du wegen dem Vorfall wirklich deinen HA verlassen willst, mit dem Du seit 10 Jahren zufrieden bist.