Rezept einlösen ja oder nein.

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  • ...wir haben Kunden, die lassen sich den Cholesterinsenker in der Apotheke vom Rezept streichen, werden vom Arzt brav gelobt, weil die Werte jetzt so viel besser seien, und man ja jetzt die Dosis reduzieren könne.

    Vorangegangen ist selbstverständlich ein Gespräch bei uns, dass die Cholesterinsenker mehr können als nur Cholesterin senken, und sie zur Risikosenkung bei bestimmten Konstellationen auch bei normalen Cholesterinwerten sinnvoll sein können. Aufklärung über gesunden Lebenswandel und was der Kunde/die Kundin selbst in der Hand hat.

    Nein, der Arzt/die Ärztin bekommt darüber keine automatische Rückmeldung. Es gibt sehr selten Situationen, da müssen solche Sachen aus fachlichen Gründen auf den Tisch gepackt werden („Unklarheiten oder Bedenken müssen vor der Abgabe des Arzneimittels ausgeräumt werden“ so stehts im Gesetz). Für dieses Beispiel: Arzt ruft uns an, weil er für eine andere Indikation ein Arzneimittel verordnen will, welches sich nicht mit dem Cholesterinsenker verträgt und er deshalb eine Alternative sucht, dann sage ich selbstverständlich, dass der Cholesterinsenker gar nicht eingenommen wird. Dazu bin ich sogar verpflichtet.


    Solche Dinge funktionieren natürlich nur, wenn der Kunde/die Kundin eine Stammapotheke hat und Praxen und Apotheken vernünftig zusammen arbeiten. Bei uns ist das so, und damit retten wir jährlich das eine oder andere Leben.

  • dieser budgetkram läuft quartalsweise. für alle patienten des quartals. je nach fachrichtung und arbeitseifer des arztes sind das gerne über 1000. die Rückmeldung erfolgt nur direkt über rezepte, von denen die kasse meint, sie seien keine kassenleistung.

    Aber in dieser langen Liste (mit gerne mal 1000 Rezepten oder mehr) könnte der Arzt oder die Ärztin im Prinzip nachschauen, ob ein bestimmtes Rezept eingelöst wurde, richtig?

  • aber wenn ein arzt das tatsächlich täte und die patientin damit konfrontierte, wäre wirklich der punkt erreicht, ihn zu verlassen.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • nein, es gibt keine liste auf der sowas steht. Es gibt - theoretisch - quartalsweise eine Überprüfung. Diese allerdings mit einer deutlichen Latenz und nicht bei allen.

  • Es geht dabei ja auch garnicht darum, ob der Arzt das macht (weiß ich nicht), welchen Sinn das haben könnte usw.


    Ich möchte auch nochmal sagen, dass es dabei garnicht darum geht, den Arzt und sein Wissen und seine Behandlung grundsätzlich in Frage zu stellen.

    Und auch nicht darum Therapien von Beschwerden einfach nicht durchzuführen.


    Gerade bei Fluorid, gehe ich zu 10 Ärzten und hab dann 20 Meinungen.


    Es geht wirklich nur darum, ob der Arzt die Mitteilung bekommt, ob ein Rezept eingelöst wurde. Also so wie Xenia es schreibt.


    Ob er die Liste durchguckt, warum er das macht und ob das richtig ist, ist dabei egal.

  • Auf dieser Liste steht nur die Gesamtzahl der Packungen pro Medikament. Keine personenbezogenen Angaben. Du wirst ja nicht die einzige sein die das Medikament verordnet bekommt, also keine Sorge.


    Ich find es trotzdem blöd wenn meine Patienten mich anlügen. Ist dem Vertrauensverhältnis nicht gerade zuträglich.

  • Ich find es trotzdem blöd wenn meine Patienten mich anlügen. Ist dem Vertrauensverhältnis nicht gerade zuträglich.

    Ja, schon. Aber sowas beruht halt auch oft auf Gegenseitigkeit.

    Hier gibt es einen eklatanten Ärztemangel, ich muß also irgendwie mit dem einen einzigen Arzt klarkommen, der für mich verfügbar ist. Und wenn der mir bei jeder Konsultation eine Standpauke über die Wichtigkeit von Floursubstitution halten würde, obwohl er meine Meinung dazu kennt, und nicht nur die Stimmung darunter leidet sondern deshalb auch nicht genug Zeit für mein eigentliches Problem bleibt (15 Minuten sind halt nicht viel), dann würde ich auch das Rezept nehmen und zum Wesentlichen übergehen.

    Was wäre denn dein Vorschlag in so einer Situation?

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Ich find es trotzdem blöd wenn meine Patienten mich anlügen. Ist dem Vertrauensverhältnis nicht gerade zuträglich.

    Das ist natürlich blöd, ich würde das auch nicht haben wollen. Aber da ich ja selber entscheide, wann ich zum Arzt gehe, finde ich, ich muss auch selber entscheiden dürfen, ob ich eine Behandlung dann durchführen will.


    Aus Haftungs- oder Berufsethik-Gründen ist meine Ärztin da weniger frei als ich es selber bin. Und wenn ich an einem Punkt sicher bin, und es um irgendwelche Kleinigkeiten geht, oder um eine Virusinfektion, für die ich ein AB verschrieben kriege, dann muss ich das nicht ausdiskutieren. Da höre ich mir die Diagnose an und nehme das Rezept mit.