Schwangerschaftsdiabetis klappe die 2.

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  • Liebe Rabenmuttis,


    meine liebe Frau hatte schon in der ersten Schwangerschaft mit SwS-Diabetis zu tun. Wir haben es nur über die Ernährung gut in den Griff bekommen. Allerdings ging in den letzten Wochen nur noch Salat und Gemüse pur in allen Varianten.

    Nun sind wir wieder schwanger (und äußerst erfreut darüber) und siehe da, auch die Diabetis ist wieder da. Leider scheint es dieses mal direkt stärker los zu gehen. Bei der letzten Schwangerschaft ging noch bis ca. 7. Monat auch kleine Mengen Vollkorn-Nudeln, Reis und ähnliches, ohne dass der BZ Wert die 140 geknackt hat. Diesmal sind aber schon in den ersten 7 Wochen deutlichere Ausschläge bei kleinen Mengen Kohlehydrate zu verzeichnen.


    Hat a) von euch jemand Erfahrungen sammeln dürfen mit Insulin spritzen? b) wie seid ihr ohne/mit Spritzen zurecht gekommen und c) habt ihr nicht noch ganz viele tolle Ernährungstipps und Tricks, wie man in so eine werdende Mutti genug Power und Nährstoffe bekommt?

    Da ich bei uns die Küche schmeiße, werde ich in den nächsten Monaten wohl wieder 1001 Variante für Salate und Gemüse brauchen.


    Vielen Dank schon mal für eure Beiträge.

  • Hallo,


    Ich hab in der ersten Schwangerschaft Insulin gespritzt. Ich fand es nicht soo schlimm. Fals es mich diesmal wieder erwischt würde ich früher/mehr spritzen und dafür mehr essen. Die strenge Diät hat mir nicht gut getan.


    Bitte auf genug Eiweiß achten!

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • Ein Blutzuckerwert von 140 gemessen wann nach der Mahlzeit, die aus was bestand?

    Wie sind denn die Nüchternwerte?


    Eine Ernährung bestehend aus Gemüse und Salat hört sich auf den ersten Blick toll an, weil Gemüse ja so gesund ist. Fakt ist aber, dass auch eine diabetische Mutter (btw. heißt es DiabetEs) dringend Kohlenhydrate braucht. Darauf zu verzichten, ist KEINE Lösung.


    Außerdem benötigt sie trotz allem natürlich Fette und hochwertiges Eiweiß.


    Ist der Gestationsdiabetes bereits diagnostiziert? Von einem Diabetologen? Es gibt bzgl. des Gestationsdiabetes recht eindeutige Leitlinien, und ob Insulin oder nicht, sollte mit eurem Diabetologen besprochen werden. Auch, ob Blutzuckerspitzen von 140 noch toleriert werden können, wenn Nüchternwerte und Co ansonsten in Ordnung sind. Dringend anraten würde ich euch eine Ernährungsberatung bei einer qualifizierten Ernährungsfachkraft (mit einer diabetologischen Fortbildung), denn trotz Leitlinien gibt es natürlich individuelle Reaktionen auf die Ernährung, auch auf die Kombinationen.


    Ich selbst hatte zweimal keinen diagnostizierten Diabetes, aber einmal ein makrosomes Kind und einmal grenzwertige Blutzuckerwerte. Für mich wäre das Insulinspritzen der Super-GAU gewesen, weil es meinen Geburtsort und die Geburt selbst beeinflusst hätte (Risikoschwangerschaft, Einleitung an ET....). Deshalb habe ich lieber in der zweiten Schwangerschaft eine sehr bewusste Nahrungszusammenstellung gegessen (ich habe wenn, dann ausschließlich komplexe Kohlenhydrate in KOmbination mit Eiweiß gegessen, und nach Genuss von Kohlenhydraten habe ich mich IMMER bewegt), als Insulin zu spritzen. Aber: Dieser Weg war nur für mich der Richtige, für andere ist Insulin genau das Richtige.


    Und ich möchte an dieser Stelle auch auf die Bedeutung von Bewegung bei diabetischer Stoffwechsellage hinweisen. Sowohl Ausdauer-Sport als auch Muskelaaufbau hilft immens, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Oft sogar mehr als jede Beeinflussung über die Ernährung.

  • Hallo,

    Ich hatte bei allen vier Schwangerschaften Diabetes, zweimal davon insulinpflichtig, in der ersten und in der letzten.

    Ich hatte in diesen beiden Schwangerschaften es jeweils auch als Erlösung empfunden, endlich mal wieder satt essen, endlich eine Möglichkeit, das Kind vor negativen Folgen zu schützen, wenn ich mehr als eine halbe Scheibe Brot aß.

    Ich würde also auch nicht zu lange damit warten, setze aber natürlich eine gute ärztliche Begleitung und Beratung voraus!

  • Ich hatte auch 3x Schwangerschaftsdiabetes, 2x insulinpflichtig, einmal schon sehr früh und viel.

    Ich kann mich den anderen nur anschließen: sucht eine/einen auf Schwangerschaftsdiabetes spezialisierte Ärztin/Arzt, die/der engmaschig betreut. Schwangerschaftsdiabetes unterscheidet sich in der Behandlung deutlich von normaler Diabetes.

    Und zögert nicht, zu spritzen, wenn der Speiseplan ansonsten stark eingeschränkt wird. Für das Baby ist eine abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung sehr wichtig. Ernährungsberatung wird sicher Teil einer guten ärztlichen Versorgung sein.

  • Guten Morgen :)


    Ich hatte auch in allen Schwangerschaften Diabetes, in der letzten auch Insulinpflichtig.


    Diabetologe und Ernährungsberatung ist zwar wichtig, bei mir habe ich es aber nur zur Kontrolle gebraucht, die Beratung würde ich als schlecht bis falsch bezeichnen. Die Ärztin hatte auf dem Tisch vor sich eine halbvolle Flasche Cola light stehen und daneben zwei abgepackte Schokocrossaints aus dem Supermarkt. Und da unter dem Tisch ein ganzer Kasten Cola light, die Hälfte der Flaschen leer, stand, schien das ihre Ernährung während der Arbeit schon wiederzuspiegeln. Die Ernährungsberaterin verwies dann auch auf Lightprodukte und Zuckerersatzsstoffe. Und das obwohl ich eher schlank bin und gerade in der Schwangerschaft ganz sicher kein Fett vermeiden musste, im Gegenteil, ein dicker Schuß Sahne in meinen Frischkornbrei ließ meinen Körper die Kohlenhydrate viel besser verarbeiten.


    Was Ernährungstipps angeht, würde ich wie Freda schon schrieb, auf vollwertige und abwechlungsreiche Küche achten. Kohlenhydrate gehören zu einer ausgewogenen Ernährung dazu, ihr könnt aber auf Qualität und Gewichtung achten und dabei den Blutzucker beobachten.


    Für weitere Tips bräuchte man mehr Informationen. Es ist ja ein Unterschied, ob mein Zucker nach zwei weißen Brötchen mit Nutella zu hoch ist (dann kann man sicher über Ernährung noch viel machen), oder ob der Zucker nach einer halben Scheibe Vollkornbrot mit Quark und Tomate hochschießt (dann wird man wohl spritzen müssen). Bei mir war es z.B. so, dass egal wann und was ich abends gegessen habe, mein Blutzucker morgens nüchtern bei 120 bis 140 lag. Da konnte ich dann auch über Diät nichts mehr dran drehen und mußte spritzen. Das Spritzen an sich war übrigens überhaupt nicht schlimm, ich habe allerdings sehr darunter gelitten, dass damit die geplante Geburtshausgeburt gepatzt ist.

  • Liebe Raben,


    ja ihr habt wahrscheinlich recht. Mein erster Post war in Sachen Hintergrundinfos ein bißchen Mager. Also wir waren ja bei der ersten Schwangerschaft schon bei einer Ernährungsberatung. Die war aber echt so niedrig-schwellig, dass wir da quasi Kopfschüttelnd raus gegangen sind. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mich 2 Jahre in die Vegane Ernährung eingearbeitet und mich mit Vollwertkost beschäftigt. Es gibt bei uns also eh schon keine "leeren" Kohlehydrate, kaum Industriezucker, keine Fertigprodukte, sehr wenig Süßigkeiten.


    Heute hatte meine Liebe ihren Termin bei einer anderen Diabetologin, die sich sehr angenehm und sehr vernünftig angehört hat. Sie hat nun erst mal angeordnet, die nächsten zwei Wochen normal (aber bewusst) essen und 7 mal am Tag BZ messen. Dann will sie sich die Werte anschauen und darauf hin weiter über das Vorgehen entscheiden. Nach dem heutigen Termin war sie der Meinung, dass wir es noch mit Ernährung hin bekommen.

    Auch der Tip mit dem Sport ist natürlich gut:

    Und ich möchte an dieser Stelle auch auf die Bedeutung von Bewegung bei diabetischer Stoffwechsellage hinweisen. Sowohl Ausdauer-Sport als auch Muskelaaufbau hilft immens, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Oft sogar mehr als jede Beeinflussung über die Ernährung.

    Aber im Ernst, wenn ich das einer Frau sage, die sich in den letzten drei Wochen wegen Kreislaufbeschwerden und Dauerübelkeit kaum über den Tag bringt und nachts gerade von unserem kleinen Zahnmonster (22 Monate) a) wach gehalten und angeschrien wird oder b) aus dem Bett kampfgekuschelt wird, dann lebe ich hier sicher gefährlich ;)