Es ist einfach immer schwierig, wenn Eltern da unterschiedliche Einschätzungen bzgl. der Gefährlichkeit und "Tragbarkeit" von Risiken haben.
Mein Mann hat z.B. unsere Große früher gerne auf dem Fahrrad bei kurzen Strecken vor sich auf die Stange gesetzt, da das eine Rad keinen Kindersitz hatte.
Ich war dagegen und fand es zu gefährlich. Er fand, da könne faktisch gar nichts passieren, da er ganz vorsichtig und nur im Schritttempo auf dem Radweg fahren würde.
Anfangs habe ich dagegen argumentiert, irgendwann habe ich es gelassen, weil es eh nichts genützt hat.
Und ich war mir auch nicht ganz sicher, ob er recht hatte und ich nur überängstlich bin.
Eines Morgens kam er zurück (kurzer Weg zum Kindergarten) und hielt mir wortlos ein blutüberströmtes Bündel Mensch entgegen...
Er war langsam und vorsichtig gefahren, aber beim Fahrrad hatte aufgrund eines technischen Defekts plötzlich das Vorderrad blockiert und beide waren über den Lenker gefallen.
Tochter hatte sich beide Schneidezähne ausgeschlagen, zum Glück nur Milchzähne.
Ich habe mir dann selber auch Riesenvorwürfe gemacht, dass ich das nicht unterbunden hatte; obwohl ich es ja anfangs erfolglos versucht hatte.
Ich bin froh, dass er keinen Motorroller hat. Mir wäre es auch zu gefährlich.