Zeckenbiss, Urlaub und nun?

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  • Ich bräuchte mal euren Rat. Ich habe heute morgen bei unserem Großen eine Zecke auf der Kopfhaut entdeckt. Ich vermute er sie sich gestern Nachmittag beim Spielen im Garten eingefangen. Die Zecke hab ich mit Zeckenzange entfernt und die Stelle desinfiziert. Soweit so gut. Normalerweise würde ich jetzt einfach abwarten und beobachten. Allerdings fahren wir Donnerstag in Urlaub für 10 Tage. Jetzt überlege ich gerade, ob ich noch irgendwelche Notfallmaßnahmen ergreifen kann/soll. Wir sind FSME- und Borreliose-Risikogebiet.

    Gibt es irgendwelche Medikamente die man mitnehmen kann bzw. sollte ich noch mal vorher zum Kinderarzt gehen, wohlwissend, dass dieser gerade eh nichts machen kann als abwarten und beobachten?

    Ach ja, Zecke hab ich nicht mehr. War total winzig und ist mir runtergefallen. Kann sie also nicht einschicken.

  • Wohin fahrt ihr denn? Gibt es dort Ärzte und Krankenhäuser, für den Fall der Fälle? Dann würde ich fahren.


    Prophylaktisch machen könnt ihr eh nix. Aber wahrscheinlich ist auch nichts passiert.

    • Offizieller Beitrag

    Wohin geht es denn in den Urlaub? Ich nehme mal an, in ein zivilisiertes Land?


    Ich würde mich verhalten wie zuhause: Zeckenbiss im Kalender eintragen, Bisstelle gut beobachten und bei Grippesymptomen innert der nächsten Wochen bei einem Arzt aufschlagen. Fürs Ausland würde ich zusätzlich noch die nötigen Begriffe in der Landessprache nachschlagen und notieren.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Stellle desinfizieren und mit wasserfestem Stift nen Kreis drum machen (und den Kreis die nächsten mindestens zwei Wochen auch immer wieder nachmalen). Sollte was rot werden, ein Ring aussenrum entstehen oder das Kind irgendwelche Zeichen von nem "Infekt" kriegen (Kopf- oder Nackenschmerzen, Krankheitsgefühl, Fieber, ...) gleich zum Arzt und drauf drängen dass er auch in Richtung FSME und Borellien testet.


    Aber akut zum Arzt braucht ihr nicht, kann eh nix machen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Wir mussten 2 Wochen die Stelle beobachten wo die Zecke war....

    Wenn eine Rötung gekommen wäre hätten wir zur Blutabnahme gemusst. Da aber nichts kam meinte die Ärztin es wäre ok.

    Sohn von ner Freundin hatte letztes Jahr ne Zecke und da wurde die Haut nach 2 oder 3 Tagen rot um den Biss rum.

    Sie sind zum Arzt, Blut würde getestet u Borrelliose fest gestellt.

    Er hat dann Antibiotika bekommen.

  • Kannst du abschätzen, wie wahrscheinlich eine FSME-Infektion bei euch überhaupt ist? Für mich würde das zwar bzgl. Urlaub keinen Unterschied machen (solange es dort Ärzte/KHs gibt, würde ich in jedem Fall fahren), aber es würde ggf. zu meiner Beruhigung beitragen.


    Aber unser Landkreis ist z.B. auch Risikogebiet, weil es in 2005 oder so mal zwei Erkrankungen gab, und das gerade wegen einer Umstellung der Bewertung einen Schwellenwert überschritt (ich glaube, weder vorher noch hinterher wäre das ausreichend gewesen für eine Bewertung als Risikogebiet). Ich meine, letztes Jahr mal was gelesen zu haben, dass es in 2016 oder '17 mal wieder "ungewöhnlich viele" Infektionen gab, aber das waren wieder nur 2 oder 3. Bei uns ist also trotz Risikogebiet die Erkrankungswahrscheinlichkeit extrem niedrig. Ich hatte auch schon hunderte von Zeckenstichen und nie FSME, und nur 1x vor über 20 Jahren eine Borreliose (wobei ich letztere, wenn man den Zeckenstich im Blick hat, auch nicht so wild finde; blöd ist, wenn man komische Symptome kriegt und keine Ahnung hat woher).


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Also es waren 10 FSME-Fälle und 38 mal Borrelien im Landkreis im letzten Jahr. Ich selbst hatte in meinem ganzen Leben weder das eine noch das andere, allerdings auch nur ne Handvoll Zecken bisher. Meine Brüder wurden häufiger mal gebissen und der eine hatte einmal FSME und der andere einmal Borrelien. Aber das nützt ja nix. Wenn diese eine jetzt nen Treffer hat...

    Wir fahren nach Frankreich, also ja, zivilisierte Welt.

    • Offizieller Beitrag

    So kenne ich das fuer Borreliose, und wir lebten in einem Borreliosehochgebiet und hatten auch schon Borreliose. Grippesympte innerhalb von 3 Wochen nach dem Biss sind abzuklären, auch ohne weitere Rötungen.


    In Frankreich müsst ihr eventuell mit den Ärzten mehr argumentieren. Aber nicht aufgeben.


    Mit FSME kenne ich mich nicht aus.

    • Offizieller Beitrag

    Ich versuche mal, meine etwas verschütteten Zeckeninfos aus dem Kopf zusammen zu kriegen:


    Erstmal: Ruhe bewahren! Je kürzer die Zecke drin war, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung.


    Borreliose:

    - Wanderröte tritt nur bei etwa 2/3 der Infizierten auf, deshalb ist es so wichtig, das Datum des Stichs zu merken/notieren. Die grippeähnlichen Symptome treten bei fast allen Betroffenen auf - deshalb mehrere Wochen (mir war irgendwas bis ca. 3 Monate im Kopf) nach dem Vorfall bei Gliederschmerzen, Fieber etc... beim Arzt aufschlagen und auf Test bestehen.


    FSME:

    Kinder stecken die oft sehr gut weg - weshalb hier die Impfung erst im späteren Grundschulalter empfohlen wird, zum Beispiel - auch hier gilt bei Grippesymptome und vor allem Kopf/Nackenschmerzen: ab zur Ärztin. Wer seine Knie küssen kann, hat aber ziemlich sicher noch keine akute Gehirnhautentzündung.


    #gruebel

    Ich glaube, das ist so meine Zusammenfassung, was mir der Zeckenspezialist meines Vertrauens mal erklärt hat.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Unser Kleiner hatte neulich auch einen Zeckenbiss.

    Bzgl. Borreliose erfuhr ich dann, dass die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung steigt, je länger die Zecke saugt - unter 6 Std. wäre keine Gefahr. Unsere Zecke war winzig, ähnlich wie du eure beschreibst.

    Die Infos sind nicht ärztlich abgeklärt, sondern Aussagen von Patienten.

    Also ohne Gewähr - mich hat es aber beruhigt, da ich ziemlich Respekt vor Borreliose habe.


    Zu FSME möchte ich mich bei Talpa anschließen.

  • Ich kann aus Erfahrung sagen dass die Länge und Größe der Zecke schnuppe ist. Mich hat eine miniwinzige Zecke , deren Biss ich gemerkt habe und die daher definitiv weniger als 6h an mir dran hing, infiziert.


    Die Symptome kamen bei mir extakt nach 4 Wochen. Mein Kollege, den es zeitgleich erwischt hatte (wir waren gemeinsam geocachen) hatte das Vergnügen 5 Wochen danach.

    Keine Wanderröte, kein Titer nachweisbar, aber Zecke eingeschickt die war positiv und die Symptome eindeutig.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    Einmal editiert, zuletzt von murkel ()

  • ich fürchte sie war länger als 6 h. Vermutlich die ganze Nacht #weissnicht

    Ich hoffe jetzt einfach das Beste und schlage mal die Begriffe „Zecke“, „FSME“ und „Borreliose“ im französisch Wörterbuch nach. Oh man, das ist echt so ärgerlich.

  • Talpa Danke für die ausführliche Übersicht. Das zu Borreliose war mir bekannt. Das mit dem Knie küssen ist ein super Hinweis. Danke dafür.


    Nachtkerze Was meinst du mit den Ärzten diskutieren. Handhaben die Zeckenbisse anders?

  • Ich werde in den alljährlichen Zeckenthreads nicht müde, darauf hinzuweisen, dass die typische Wanderröte bei Borreliose erstens nur in 50 % der Fälle auftritt und zweitens auch an einer völlig anderen Stelle auftreten kann als der Zeckenstich. Als mein Sohn Borreliose hatte, war der Stich auf der Brust, das Exanthem aber auf dem Rücken.


    Der Kugelschreiberkreis um die Einstichstelle schadet also nicht als Erinnerung , hilft aber auch nicht wirklich. Kalendereintrag und Beharrlichkeit beim Arzt bei Auftreten grippeähnlicher Symptome (wobei die bei meinem Sohn eher schnupfenähnlich waren) sind da auf jeden Fall zielführender.

    • Offizieller Beitrag

    Poldibaer, jein. Je nach dem wo ihr hin fahrt, werden die Ärzte sich dort mehr oder weniger mit Zeckenbissen auskennen und dann auch mehr oder weniger auf die Behandlung bestehen, die sie erlernt haben. Ist nur meine Erfahrung, dass es sich lohnt auch dagegen zu argumentieren und etwas mehr zu insistieren, wenn man auf Behandlungen besteht, die nicht dem normalen Kenntnisstand entsprechen. Manchmal kommt man damit durch, manchmal auch nicht. Aber iA ist Frankreich ein aufgeklärtes Land indem man gut ärztlich versorgt ist. Aber die Details sind halt eventuell anders, als in anderen Laendern.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Wie schon geschrieben, auf alle Krankheitsanzeichen und Wanderöte achten. Leider muss keines der beiden Symptome zwingend vorkommen. Bei einer Wanderröte gibt man sofort AB. Wenn Grippesymptome auftauchen, würde ich einen Test machen lassen.