Hodenhochstand Erfahrungen OP

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  • Unser Sohn soll mit 1 Jahr wegen Hodenhochstand operiert werden. Mit graut vor der Vorstellung, dass er operiert wird, auch wenn es eine kleine OP ist.


    Hat jemand Erfahrungen damit? Hat jemand Alternativen ausprobiert?

    Ich habe im Internet gelesen, dass man es erst mit Hormontherapie probiert. Das wurde uns gar nicht vorgeschlagen. Aber ich weiß auch nicht, ob ich Hormone geben noch unheimlicher finde...


    Außerdem hab ich gelesen, daas die Kinder nach der OP 1 Woche Ruhe waren sollen und nicht zu doll rumturnen. Aber ich frag mich, wie will man das einem Einjährigen verbieten? Er ist jetzt 9,5 Monate alt und turnt den ganzen Tag rum...


    Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen damit?? Vielen Dank schon mal!:)

  • Liebe @mia2018,

    unser Sohn wird übermorgen wegen Pendelhoden operiert. Er ist fast 6 und wir beobachten das jetzt seit zwei Jahren. (Bei ihm ist also der Hoden ganz gelegentlich noch im Hodensack, meistens aber im Bauchraum.) Bislang hat abwarten rein gar nichts gebracht. Hormone finde ich auch eine gruselige Vorstellung, dann lieber OP. Unser OP-Vorgespräch liegt natürlich schon hinter uns. Mein Eindruck war: Die sind total routiniert darin, weil sowas einfach häufiger vorkommt und die diese OP sehr regelmäßig machen. Meistens bei Säuglingen, nur selten bei so großen Kindern wie meinem. (Für mein Gefühl eine ähnlich unspektakuläre OP wie z.B. Mandeln.) Ja, es ist ein sehr sensibler Bereich, das macht das Ganze gruseliger. Aber Sorgen scheinen mir bislang unnötig.

    Eine Woche Ruhe halten soll unser Kind auch. Ich gehe davon aus, dass sein Körper ohnehin mit der Heilung zu tun hat und er deshalb ohnehin nicht topfit sein wird.

    Nächste Woche kann ich dann echte Erfahrungen beisteuern.

    Meine größte Sorge ist, dass die die Schmerzmedikation nicht optimal hinkriegen. Und dass die die OP nicht gleich morgens machen, sondern erst irgendwann im Tagesverlauf und mein Großer so lange hungrig und aufgeregt und gelangweilt dort ausharren muss. Aber auch in der Hinsicht vertraue ich auf deren Erfahrung und Routine. Die Anästhesistin machte mir einen tollen Eindruck und auch die Termin-Orga im Krankenhaus scheint gut zu funktionieren. Von daher hoffe ich einfach, dass alles optimal laufen wird.

    Kannst du benennen, was genau dir Angst macht?

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • Lass ihn auf jeden Fall so früh wie möglich operieren, ansonsten besteht die Gefahr das er unfruchtbar wird.

    Ich hab mich sehr viel zu dem Thema belesen (und habe mit vielen Ärzten gesprochen), weil bei meinem Mann genau das passiert ist. Erst ewig mit Hormonen rumgemacht und dann erst in Kindergartenalter die OP. Das Ergebniss ist, dass wir nie auf natürlichem Weg Kinder bekommen können. Das es überhaupt gehen könnte ist ein riesen Glück, da wir das Glück hatten einen Spezialisten zu finden, der ihn operiert hat (was übrigens nicht billig und genauso eine OP ist). Zusätzlich zu dem Spaß hat er ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko, durch das zerstörte Hodengewebe, weil er viel zu lange im Bauchraum lag. Wenn man sein Kind im ersten Lebensjahr operieren lässt, ist die Chance wohl sehr groß, das später keinerlei Einschränkungen vorliegen, alles nach drei Jahre ist wohl zu spät und man kann von stärkeren Schäden ausgehen.

    Meine Schwiegereltern machen sich große Vorwürfe (wir Ihnen nicht, weil wir wissen das sie es nicht besser wussten), dass sie erst so spät die OP gemacht haben.

  • Unser Kleiner war bei der OP etwas älter. Wir haben damals eine ganze Weile beobachtet, und es war zunächst nicht klar, ob beide Hoden operiert werden müssten oder nur einer. Eine Hormontherapie gab es nicht.


    Die OP fand ambulant in einer kinderchirurgischen Praxis statt und verlief völlig komplikationslos. Angst vor der OP hatte mein Sohn nicht. Er kannte den operierenden Arzt bereits von diversen vorherigen Terminen, mochte und vertraute ihm. Außerdem hatte der Arzt ihm alles sehr kindgerecht erklärt. Ich war deutlicher nervöser als mein Sohn.


    Am schwierigsten war die Flüssigkeitskarenz morgens, nicht zu frühstücken macht unserem Sohn zum Glück nichts aus. Emla-Pflaster hatten wir zu Hause geklebt, sodass ohne Schmerzen ein Zugang gelegt werden konnte. Ich durfte zu Beginn mit in den OP und bleiben, bis das Kind "eingeschlafen" war. Nach der OP wurde mein Sohn zu mir in sein (Einzel-) Aufwachzimmer getragen. Dort gab es eine Monitorüberwachung, und eine Krankenschwester schaute regelmäßig nach uns. Nach sehr kurzer Zeit war mein Sohn wieder wach, wollte sofort rumlaufen, essen und trinken. Prognostiziert worden war eigentlich, er würde noch länger schlafen. Er durfte dann aber begleitet durch die Gegend schwanken und bekam sofort etwas zu trinken. Da das drin blieb, gab es dann auch Salzstangen und kurz darauf ein Brötchen. Etwa 2 Stunden nach der OP sind wir nach Hause gefahren.


    Schmerzmedikamente hatten wir zwar zu Hause, aber sie wurden nicht benötigt. Am Abend des OP-Tages und am Folgetag rief uns der Operateur an, um sich nach dem Verlauf zu erkundigen. Für Notfälle hatten wir seine Handy-Nummer. Bettruhe ist mit so kleinem Kind nicht möglich. Der Rat des Arztes war, "etwas ruhiger zu machen". Selbst das ist uns nur sehr eingeschränkt gelungen. Trotzdem alles bestens!

  • Heute im Geburtsvorbereitungskurs empfahl die Hebamme ein Standardwerk der Kinderheilkunde (dessen Titel und Autor mir leider schon wieder entfallen ist, sorry). Darin war ein kleiner Artikel über Hodenhochstand. Da wurde erläutert, dass die Wirkungsweise der Hormontherapie darin besteht, dass das Kind künstlich in die Pubertät versetzt wird. Samt den dazugehörigen körperlichen und seelischen Veränderungen (einschließlich Penis-Wachstum etc.). Diese Veränderungen bilden sich nach der Hormontherapie nicht wieder zurück. Zweck der Übung ist, den Hoden dazu zu bewegen, selbständig runterzuwandern. Oftmals ist das aber gar nicht möglich, weil aus organischen Gründen der Hoden nicht runter kann. Dann muss trotzdem operiert werden. Oder aber der Hoden kommt zwar runter, aber nach Ende der Hormontherapie steigt er wieder hoch.

    Kurzum: Der Autor fand dieses Verfahren nicht empfehlenswert. Es gäbe wohl homöopathische Therapiemethoden. Welche das sind, war aber nicht genannt und müsste man wohl einen Homöopathen fragen.

    Im Normalfall sei aber die OP angezeigt.


    ... Ich hoffe, das hilft dir weiter, auch wenn ich mir die Quelle nicht gemerkt habe. Wenn du möchtest, frage ich die Hebamme nochmal nach Titel und Autor.

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung