Mich stressen Nachmittagsverabredungen so sehr...

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Guten morgen ihr lieben,

    ich hab das Gefühl, die einzige Mama der Welt zu sein, die es hasst, wenn das Kind sich nachmittags verabredet. Ich habe kein Problem damit, wenn er zum spielen woanders hingeht. Dann ist er abends ziemlich k.o., aber damit kann ich leben. Er selbst bevorzugt es aber, Kinder zu uns nach Hause einzuladen. Er liebt es und erkennt selbst hinterher das Problem gar nicht.

    Er slbst ist nämlich das Problem bzw hat es. Er ist nach dem Kindergarten einfach super erschöpft und gnadenlos überfordert damit, hier den Gastgeber zu spielen (was er von mir aus gar nicht tun muss). Anstatt zu spielen, rennt er also den kompletten nachmittag wie ein aufgescheuchtes Huhn hin- und her und versucht irgendwas zu organisieren, was nur er kennt. Er kommandiert das Besuchskind rum, schreit es an, kommt dazwischen weinend zu mir, weil xy nicht tut, was er sagt. Er fordert dann Dinge, von denen er genau weiss, dass ich sie nicht erlaube, flüstert dann dem betretenen Besuchskind zu, wie doof Mama ist und dass sie es jetzt trotzdem machen. Und wenn das Besuchskind dann abgeholt ist, explodiert er komplett. So ein Nachmittag überfordert ihn ganz offensichtlich total. Mich auch, weil ich neben dem ganzen Kuddelmuddel auch noch den kleinen Bruder davon abhalten muss, mitzumischen. Der kann nämlich supergut mit solchen Situationen umgehen (war ja auch nicht im Kiga vorher) und findet es oberklasse, dass 5- und 6-jährige zum spielen da sind.

    Ich wünschte, ich bräuchte einfach nur einen Obstteller hinstellen und die Kinder machen lassen.

    Habt ihr Überlebensstrategien für mich? Outsourcen geht leider nicht immer, irgendwie wird da manchmal dann doch ein Gegenbesuch eingefordert.


    lg #blume

  • Ich würde mir etwas Programm für den Nachmittag überlegen. Ausflug auf den Spielplatz, gemeinsam ein Brettspiel spielen, ...

    So ist nicht nur freie Zeit und die Kinder finden vielleicht einfacher in ein gemeinsames Spiel.

  • Was macht ihr sonst direkt nach dem Heimkommen?


    Meine Kinder waren/sind nach dem KiGa auch total platt. Ich lasse sie ganz unpädagogisch eine halbe Stunde eine Serie gucken und dazu was essen (Obst, Brötchen, Kekse).

    Erst danach sind sie wieder fit und können spielen.


    Wenn Besuchskinder kommen, bestelle ich sie entweder später, so das wir noch die halbe Stunde Runterkommen haben oder wir machen direkt vom KiGa einen Ausflug Spielplatz, Stadt, Eis essen etc.

  • Oh je - das klingt tatsächlich anstrengend. Hier ist das mit meinem Vierjährigen eher Entspannung pur für mich, weil die Zwerge sich in Kinderzimmer oder Garten verziehen und ich nichts weiter tun muss als gelegentlich mal nachzusehen und vielleicht etwas zu essen/trinken anzubieten.


    Ist er denn auch so drauf wenn er selbst woanders hin geht? Ich kenne hier eine Familie, wo für die Kinder schon nachmittags um 17 Uhr Ende ist mit Spielverabredungen weil die danach einfach fertig sind. Wenn das bei Euch auch so ist, würde ich das sehr konsequent durchziehen. Wenn er aber nur so fertig ist, wenn es bei Euch stattfindet, weil er sich da selbst mit seiner Art solchen Stress macht, würde ich eher erst mal versuchen, seine Rolle mit ihm zu thematisieren.

  • Wie wäre es ,die Besuche aufs Wochenende zu verlegen,dann fiele der Erschöpfungsfaktor weg?

    Ja, die Idee finde ICH super. Aber offenbar ist das bei den Familien nicht üblich. Da scheint das Wochenende prinzipiell für Familienzeit reserviert zu sein. Ich hab das schon bei mehreren versucht anzubringen.

  • Wäre es eine Möglichkeit, dass du mit deinem Kind schon am Vorabend einen Plan erstellst, was gemacht werden soll? Am besten mit Checklist, an der er sich dann langhangeln kann ;)

    Evtl. hilft es auch, ihm zu erklären, daß das andere kind nach dem Kiga möglicherweise auch bisschen durch ist und eher nicht so viel Action sondern mehr Chill benötigt. Dein Kind will ja offenbar ein guter Gastgeber sein, ich finde das einen total guten Charakterzug. Vielleicht kannst du auch mit ihm ein Gespräch darüber führen, welche Spielverabredungen bei anderen ihm denn besonders gut gefallen haben, und woran das lag.

    the nature of this flower is to bloom

    (alice walker)

  • Hier ist Wochenende auch ungünstig, weil ja, familienzeit. Das geht halt nur am Wochenende. Ausnahme ist schon seit langem die beste Freundin, die gehört hier quasi zur Familie, die kids leben eh halb hier, halb dort. Alle anderen sind mir hier Sonntags zu stressig.

    Zu Kindergartenzeiten gab es auch oft Situationen, wo die Kinder sich nicht so recht einigen konnten. Manchmal hats geholfen, wenn ich Vorschläge gemacht habe. So in etwa, spielt mal ne halbe Stunde draussen, malt mit strassenkreide, geht aufs Trampolin. Oder - jetzt eine halbe Stunde das, was besuchskind machen will und danach ne halbe Stunde das, was mein Kind machen will. Oder tatsächlich gleich auf den Spielplatz gehen oder in den Wald oder sonstwohin, wo die Situation gar nicht erst entsteht. Und nach dem Kindergarten Pause zum runterkommen (ich weiss, schwierig, wenn alle nicht um die Ecke wohnen und Besuch besser gleich mit abgeholt wird).

    Mit steigendem Alter wirds normalerweise besser, halte durch...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Wie oft passieren denn solche Verabredungen? Und wie laufen die Nachmittage ohne Besuch?

    Wenn Du den Eindruck hast, dass er überfordert und erschöpft ist, würde ich vermutlich die Besuche reduzieren. z.B. nur einmal pro Woche und ihm das klar kommunizieren.

    Alternativ - Spielzeit auf neutralem Boden (Spielplatz) anbieten.

    Yeza


    My life falling apart

    Over and Done!

  • Wie oft passieren denn solche Verabredungen? Und wie laufen die Nachmittage ohne Besuch?

    Wenn Du den Eindruck hast, dass er überfordert und erschöpft ist, würde ich vermutlich die Besuche reduzieren. z.B. nur einmal pro Woche und ihm das klar kommunizieren.

    Alternativ - Spielzeit auf neutralem Boden (Spielplatz) anbieten.

    Wenn ich es laufen lassen würde, hatten wir wahrscheinlich 4 Verabredungen jede Woche. So ist es eine, maximal zwei. Wir waren jetzt lange im Urlaub und davor habe ich es auch einige Wochen lang unterbunden. Jetzt ist schönes Wetter und ich kann die Bande rausjagen. Da ist der Platz zum rumflippen zumindest grösser.

    Spielplatz ist leider hier nicht so die Option. Der ist recht weit weg, man müsste mit dem Auto hin. Aber der Garten hier ist gut ausgestattet, theoretisch. Aber es ist halt kein neutraler Boden.


    Ich muss noch dazu sagen, dass die Besuchskinder sich hier ausnahmslos sehr wohl fühlen. Ich habe nach besonders anstrengenden Nachmittagen schonmal am nächsten Tag bei den Eltern nachgefragt, aber die Kinder waren jedesmal zutiefst begeistert.

  • ... nach besonders anstrengenden Nachmittagen schonmal am nächsten Tag bei den Eltern nachgefragt, aber die Kinder waren jedesmal zutiefst begeistert.

    Und J. - wie empfindet er diese Nachmittage mit seinen Freunden? Wenn du ihn fragst?

    • Offizieller Beitrag

    Kommen die Kinder direkt nach dem Kindergarten zu euch, so dass er keine Zeit hat ersteinmal runterzufahren?Und wie fühlt er sich denn selbst an diesen Nachmittagen, ist er davon genauso gestresst wie du?


    Und wenn du ihm dabei hilfst Gastgeber zu sein? Vielleicht fehlen ihm konkrete Vorschläge helfen? Vielleicht eben auch etwas ruhigeres um ersteinmal runterzukommen - Vorlesen, Basteln, Malen, Lego?

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Ja,in der Regel nehmen wir die kinder direkt mit. Die werden sonst erst gegen 16Uhr vom Kindergarten abgeholt.

    J selbst findet es total normal. Er findet es aber auch nicht schlimm, wenn er um 17:30 kreischend und weinend vor Überforderung zusammenbricht. ICH finde das schlimm, ICH möchte das nicht.


    Aber ich glaube, ich habe jetzt einen Plan. Ich werde etwas zu essen soweit vorbereiten, dass keine Lücke aufkommt, wenn wir nach Hause kommen. Dann werde ich ein Spiel hervorzaubern, bei dem es möglichst weder Gewinner noch Verlierer gibt. Und ich werde auf jedenfall darum bitten, dass die Kids doch wieder früher abgeholt werden. Bis 18Uhr schaffen wir hier einfach nicht unfallfrei.

    Konkret geht es mir grade darum, dass die mit-besten-Kindergartenfreunde meines Sohnes Zwillinge sind und nur im Doppelpack auftreten. Das ist natürlich dann auch Doppelstress. Obwohl die beiden wirklich toll und pflegeleicht sind, ich mag sie echt gerne.

  • Könntest Du Dich etwas heraus- oder sogar zurückziehen, wenn Kinderbesuch da ist oder wirst Du häufig stark involviert und gebraucht?


    Wenn Besuch unmittelbar nach dem Kiga mit zu uns kommt, erlebe ich es manchmal, dass zunächst gar nicht so sehr miteinander gespielt wird, sondern jedes Kind erstmal so vor sich hin dröselt und offensichtlich etwas Ruhe braucht. Das funktioniert natürlich nur, wenn beide das so wollen. Zum Runterkommen und Ausruhen hilft hier notfalls auch, die Kinder 30 Minuten irgendein Video schauen zu lassen und einen Teller mit Apfelschnitzen und Keksen dazu zu stellen. (Also gezielt etwas, bei dem die Kinder sich kaum bis nicht miteinander beschäftigen müssen und sich kaum bewegen.)

    • Offizieller Beitrag

    Von Mittagessen bis 18.00 ist schon sehr lang. Ich finde ja ein playdate in dem Alter von 2-3h ideal, viel länger und die Kinder sind doch ausgelaugt und überfordert. Sogar ein Stündchen ist doch oftmals ausreichend fuer zwischendurch. Ausser die Kinder koennen selbstständig nach Hause und wieder kommen und sich eben wenn nötig zurueckziehen, wie das bei Nachbarschaftsfreundschaften ja eher klappt.


    zu den Zwillingen. Mein eines Kind ist mit einem Zwilling befreundet und lädt den oft zu sich ein, ohne, dass der andere mitkommt. Das muss gar nicht immer ein Doppelpack sein.



    Bis 18Uhr schaffen wir hier einfach nicht unfallfrei.

    Konkret geht es mir grade darum, dass die mit-besten-Kindergartenfreunde meines Sohnes Zwillinge sind und nur im Doppelpack auftreten. Das ist natürlich dann auch Doppelstress. Obwohl die beiden wirklich toll und pflegeleicht sind, ich mag sie echt gerne.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Der Plan klingt gut!!


    Vielleicht kannst es mal versuchsweise so organisieren, dass du J. eher abholst und den Spielbesuch erst 1h später. Damit J. daheim noch kurz runterfahren kann. So ein VM im Kiga is ja auch anstrengend.


    Und 17 Uhr bzw 17:30 Uhr Besuch wieder abholen finde ich völlig legetim!

  • Lösung habe ich natürlich keine, aber ich verstehe das Problem. Ich düse normalerweise direkt vom Arbeiten in die Kita und in die Schule und hole die Kinder ab, da ist es maximal ermüdend, wenn dann noch direkt ein Gastkind mit dazu kommt. Bei der Großen geht es, da kann ich dann trotzdem mal eben schnell einkaufen etc. was halt noch so anliegt, bei der Kleinen, lass ich die Zwerge nicht gerne alleine....mich stresst das auch ungemein! Aber natrlich wollen die Kinder auch Leute zu uns einladen und nicht nur woanders spielen...das kann ich auch verstehen...aber es ist echt ätzend#ja.

  • Hallo sunflower,


    ohne alles gelesen zu haben: aber du bist nicht allein, mich haben Verabredungen bei uns zu Hause oder in unserem Garten auch immer sehr gestresst (er wird im Oktober 13, da ist das anders jetzt). Mir ist das alles zuviel gewesen, sie waren auch immer gleich von KIGA nach Hause sehr aufgedreht.


    Liebe Grüsse


    wuschel

  • Uhi, bis 16:00 Uhr KiGa und dann noch Spielbesuch?

    Bei meinen Schulkindern müsste ich da auch schon um 17:00 kappen wegen "und täglich grüßt der Unpässlichkeits-Monsun":

    Diese "17:30 Uhr-Anfälle" sind mir wohlbekannt. (und auch der von dir geschilderte Stress, der daraus resultiert) Daher habe ich schon früh angefangen, so gegen 17:00 Uhr Dampf rauszunehmen, 18:00 Uhr Abendessen und dann den Tag ruhig (ohne Besucherkind) ausklingen lassen.

    Anders sind wir noch nie durch den Alltag gekommen. Da die große ja jetzt 10 wird, haben wir angefangen , den zeitlichen Rahmen etwas auszutesten, aber ab 17:00 Uhr ist nach wie vor die Luft raus. Jegliches Strecken ist für alle Beteiligten krampfig - auch am Wochenende (auch wenn sie dann am Folgetag ausschlafen könnten).

    Bei uns hilft diese Regel, da die Kids ja mittlerweile auch merken, dass sie nicht mehr auf der Höhe sind und dnn auch Rückzug einfordern (Familienfeiern, Urlaub o,ä.).

    Da vermute ich aber, dass das schlichtweg an unserer Taktung liegt, die wir auch in schlulfreien Zeiten einhalten, einfach weil sie uns als Familie insgesamt gut bekommt. Klingt- wenn ich das so nochmal durchlese-recht spießig und wird auch gern von Bekannten mit Augenrollen bedacht :D

    Aber ich denke, das wächst sich aus ...