Süßes im Kindergarten - wie damit umgehen?

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  • In unserem Kiga hat die Süßkramverteilerei auch überhand genommen.

    Dann wurde ein radikaler Schnitt gemacht.

    Es durfte nichts süßes mehr mitgebracht werden, nur noch Naturjoghurt, kein Fruchtjoghurt, als Brotbelag wurde nur noch Wurst und Käse geduldet.

    Geburtstage wurden abgesprochen (da durfte es dann doch ein Kuchen sein - aber bitte ohne Schokoguß, die Schokohände machen immer alles schmutzig.)


    Im Ergebnis durfte ich dann wieder die Pausenbrote essen, alternativ die Gemüsesticks. Mini mochte das nicht.

    Nutellabrote musste ich nur ganz selten essen. Die wurden verputzt.


    Ich bin da heute noch im Zweifel. Was ist besser? Ein ganz gegessenes Nutellabrot, oder ein komplett unangerührtes Käsebrot?

    Was macht mehr Sinn? Ein komplett vertilgtes Fruchtjoghurt oder ein nicht angerührtes Naturjoghurt?

    Ich spreche hier nur von den Vesperpausen. Mittags wurde immer gekocht und über die Woche ausgewogene Kost verteilt. Und gegessen.


    Ich kann deinen Ärger verstehen - es nimmt bei euch überhand mit dem Süßen. Aber vielleicht holst du nicht gleich zum Rundumschlag über Frühstück, Geburtstagsessen und Süßkramverteilung aus, sondern versuchst erst mal die Süßkramverteilung "außer der Reihe" abzuschaffen?

    Mit dem Hinweis auf sehr Kariesanfällige Zähne sollte da was machbar sein.


    Und such dir die Mitstreiter sorgfältig aus. Am besten unter den Eltern, die nur ein Kind haben. Du willst nicht wissen wie oft ich gehört habe, dass man nur beim ersten Kind so streng ist. Bei den weiteren wird man gelassener. (Dummerweise stimmte das. Ich wusste beim zweiten tatsächlich viel genauer, für welche Kämpfe ich gar nicht erst in den Ring zu steigen brauche#schäm)

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Brandenburg:


    Hier wird ein Frühstücksgeld von 50 Cent pro Kind und Woche eingesammelt. Die Erzieherinnen gehen mit den Kindern zum Einkaufen. Es wird auf gesunde Ernährung im Sinne von eher herzhaft, Vollkornprodukte, Obst und Gemüse geachtet.


    Geburtstage: Man kann von herzhaft zB Würstchen mit Brezen bis süß (Kuchen, Muffins, Eis) alles mitbringen. Der absolute Renner und Wünsch Nr. 1 bei den Kids sind aber Obstspieße.


    Kiga in Bayern (die Große damals):


    Jeder bringt sein Frühstück selbst mit, aber keine Milchschnitte & Co. , da wurden die Eltern im Einzelfall angesprochen.


    Trotzdem wurden Plätzchen gebacken, Obst gedörrt und in Flüssigschoki getaucht, Milchreis mit Zauberzucker oder Kakao mit Sternenstaub gekocht (aber auch Suppen, Obstsalat etc. - freitags war immer Koch-Tag). Die Eltern wechselten sich mit wöchentlichen Obst- und Gemüsespenden ab, was zusätzlich zum Frühstück gereicht wurde.


    Geburtstage: Das Mitbringen von Essen wurde abgeschafft, nachdem sehr wohlhabende Eltern die Maßstäbe mit Hähnchenschenkeln und Pommes und Dessert vom Partyservice verschoben hatten und es das nächste Mal einen abgepackte n Rührkuchen (Leistungsbezieher) gab.


    Anfangs fand ich das doof.

    Der Geburtstag wurde trotzdem mit Krone, Singen, Spielen, kleinem Geschenk sehr gewürdigt.

    Irgendwann war ich insgeheim dankbar, dass ich "nur" für die Party am Nachmittag backen musste, nicht auch noch Muffins für den Kiga.


    Gegen Eis im Sommer hätte ich nichts einzuwenden, weder gegen Wassereis, noch gegen Selbstgemachtes. Zum Nachtisch gibt es hier oft Obst oder Joghurt, Mittagessen wird angeliefert.

    Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.
    Dante Alighieri

    Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd.

  • Ein generelles Süßigkeitenverbot stelle ich mir schon deshalb sehr schwer vor, weil mit allen Eltern im einzelnen diskutiert werden müsste, was als Süßigkeit betrachtet wird. Dann kommen sicher Eltern, die Zucker weniger problematisch finden, aber die Menge des Fettverzehrs regulieren möchten. Auch Diskussionen über Vollkornbrot vs. helles Brot, Butter vs. vegane Margarine usw. kämen zumindest in unserem Kiga auf.

  • In unserem Kindergarten ist Süßkram auch erlaubt. Ich kann mich da stundenlang aufregen und schlechte Stimmung verbreiten. Ich kanns aber auch lassen.


    Ich hab mich sehr schnell für letzteres entschieden.


    Es gibt ja immer noch die Möglichkeit zuhause zuckerfrei und ohne süß zu essen. Da hat man es in der Hand. Da kannst du bestimmen. Versuchst du im Kindergarten deine Ansichten durchzusetzen dann kostet das im Idealfall nur viel Energie. Im schlechteren Fall wird's haariger.

    Süß ist nichts woran ich mir die Zähne ausbeißen würde. Da gibt's andere Themen...


    Dann isst das Kind eben 5 mal in der Woche ein süßes Brot und 20 mal im Jahr Geburtstagssüßkram. Ist in meinen Augen ok.

    Esst ihr denn zuhause zuckerfrei? Jussi

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    2 Mal editiert, zuletzt von Ludowica ()

  • Ich kenn es nur so, das süßes außerhalb von Geburtstagen unerwünscht/verboten ist. Inkl Milchschnitten, Nutellabroten usw.

    Ich dachte das wäre schon lange "normal" und überall so.

    (und so finde ich es auch völlig ok. Süßes auch an Geburtstagen zu verbieten geht mMn zu weit, wäre ich auf jeden Fall dagegen)

    Ich kenn das auch nur so wie Manea schreibt.


    Die "Süßigkeiten an Geburtstagen" sind hier ein Kuchen, Tüten gibt es nicht. Im Übrigen ist es hier überhaupt nicht üblich, das irgendwas einfach mitgebracht wird für alle, schon aus den genannten Allergie-Risiken nicht.


    Die Gruppen kochen und backen manchmal selbst, auch mal Kuchen oder süße Pfannkuchen, aber ansonsten... nö. Hier wurde sogar der eine Marmeladentag in der Woche abgeschafft. Die Kita nimmt an einem Ernährungsprogramm teil, und soweit ich weiß, haben sich weder Eltern noch Kinder beschwert... zumindest nicht offiziell. Ich finde es gut so, wie es ist, und kann dich gut verstehen.

  • Boah rheinländerin das wäre mein Traum. Hier feiern immer alle Krippenkinder (3 Stück a 13 Kinder, Wochenend-Geburtstage werden montags nachgefeiert), wenn eins Geburtstag hat - und Fondanttorten sind hier wirklich das Übliche. Das finde ich wirklich zu viel, plus Tütchen und fast täglich ein Eis im Sommer. Ich denke, gerade für die Kinder, die zu Hause komplett ungesund essen (das ist bei uns die Mehrheit), ist es wichtig, auch andere Sachen kennenzulernen. Da finde ich solche Ideen wie ein gemeinsames Kuchen backen (und das muss dann keine Xylit-Bananen-Vollkorn-Ökokiste sein sondern halt z.B. ein Rührkuchen, meinetwegen mit Smarties) super. Ich glaub das schlag ich bei uns mal vor, da ist ja dann der Aspekt backen, gemeinsam was machen etc auch noch dabei.

    Es gibt von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Leitlinien für Kitas, ich weiß aber nicht ob da auch Süßes drin vorkommt. Und bindend sind die auch nicht. Tut mir echt leid, ich kann dich gut verstehen!

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Noch schnell will ich die Frage beantworten: nein, wir essen nicht zuckerfrei. ich achte aber darauf, was wir essen und trinken. Meine Kinder essen auch mal ein Eis, auch mal Schokolade. Wie (fast) jeder Mensch.

    Mein Anspruch an den Kiga ist auch nicht der, dass kein Zucker mehr gegessen wird. Das ist wohl auch kaum umsetzbar.


    Wie gesagt ich sammle weiter. Meine Freundin wird das als Elternvertreterin ansprechen, sie hat mich gebeten, mir auch mal Gedanken zu machen. Das Ganze soll beim Elternabend nochmal besprochen werden.


    Mitgenommen habe ich für heute: kein Rundumschlag. Kleine Schritte. Ein großer Erfolg wäre es schon, wenn Süßigkeiten außer der Reihe nicht mitgebracht werden dürfen. Und das Zahn-Argument muss in die Waagschale gelegt werden.

    ...eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur viel zu selten dazu ...

    Einmal editiert, zuletzt von Jussi ()

  • Boah rheinländerin das wäre mein Traum. Hier feiern immer alle Krippenkinder (3 Stück a 13 Kinder, Wochenend-Geburtstage werden montags nachgefeiert), wenn eins Geburtstag hat - und Fondanttorten sind hier wirklich das Übliche. Das finde ich wirklich zu viel, plus Tütchen und fast täglich ein Eis im Sommer. Ich denke, gerade für die Kinder, die zu Hause komplett ungesund essen (das ist bei uns die Mehrheit), ist es wichtig, auch andere Sachen kennenzulernen. Da finde ich solche Ideen wie ein gemeinsames Kuchen backen (und das muss dann keine Xylit-Bananen-Vollkorn-Ökokiste sein sondern halt z.B. ein Rührkuchen, meinetwegen mit Smarties) super. Ich glaub das schlag ich bei uns mal vor, da ist ja dann der Aspekt backen, gemeinsam was machen etc auch noch dabei.

    Es gibt von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Leitlinien für Kitas, ich weiß aber nicht ob da auch Süßes drin vorkommt. Und bindend sind die auch nicht. Tut mir echt leid, ich kann dich gut verstehen!

    Ja, mein Sohn findet es auch traumhaft, weil das nämlich absolut nicht wenige Süßigkeiten sind. Fast jede Woche gibt es irgendeinen Feier-Anlass, montags oft Milchreis oder Grießbrei, freitags süße Brote, im Sommer bei Ausflügen auch mal ein Eis. Und das Highlight im Winter bei Eiseskälte: Marshmallows rösten im Feuer.

  • Bei uns ist es nicht üblich, außerhalb der Geburtstage etwas mitzubringen. Zu den Geburtstagen gibt es Kuchen oder eine Süssigkeit, keine Tüte. Frühstück wird von den Eltern mitgegeben.


    Ich würde wohl versuchen, an den Sachen überher anzusetzen.

  • Noch schnell will ich die Frage beantworten: nein, wir essen nicht zuckerfrei. ich achte aber darauf, was wir essen und trinken. Meine Kinder essen auch mal ein Eis, auch mal Schokolade. Wie (fast) jeder Mensch.

    Mein Anspruch an den Kiga ist auch nicht der, dass kein Zucker mehr gegessen wird. Das ist wohl auch kaum umsetzbar.

    Dass du nicht willst, dass zu viel Zucker gegessen wird ist für mich nachvollziehbar. Ich denke damit bist du nicht alleine. Ich will das auch.

    Aber ich versuche mich zu arrangieren: wenn im Kindergarten Geburtstag gefeiert wurde, gibt's halt kein Marmeladebrot zuhause. Wenn dort eine Schokolade gegessen wurde, essen wir zuhause kein Eis.

    Ich thematisier das gar nicht groß vor den Kindern oder rechne ihnen das 1:1 vor. Wir essen halt einfach Haferflocken statt Brot und schon hab ich keine Marmelade in der Diskussion.


    So regle ICH den Süßigkeiten konsum. Aber nicht indem ich ein Fass im Kindergarten aufmache und drum kämpfe, dass dort der Zucker weggelassen wird, den meine Kinder dann zuhause in Form von " mal ein Eis" essen. Das macht schlechte Stimmung, kostet Energie! Wo der Zucker gegessen wird ist doch egal. Warum also nicht an der gesamtmenge schrauben und zuhause reduzieren?

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Als Mutter würde ich zuhause dann einfach keine oder nur ganz wenig Süßigkeiten verteilen

    Vorab: Für mich ist der Süßigkeitenkonsum in der Kita auch etwas, womit ich nicht so einverstanden bin. Und damit meine ich nicht die 12 oder 13 Kuchen zu Geburtstagen im Jahr. Aber wenn es ganz doof läuft, dann wird ein Marmeladenbrot gefrühstückt, es gibt ne Süßspeise an dem Tag zu Mittag und ein Kind hat noch Pudding oder süßen Fruchtjoghurt für alle mitgebracht. Womöglich ist es noch ein heißer Tag und es gibt auch ein Eis.

    Mein Gedanke das Kind abzuholen und auf dem Heimweg noch eine Kugel Eis zu schlecken erscheint mir dann irgendwie sinnlos. Und ja, ich find das schlimm. Daher finde ich das ehrlich gesagt keine so gute Lösung.

  • Ich finde es völlig daneben, ohne Anlass Süßigkeiten mitzubringen und zu verteilen. Hätte unsere Kita nicht geduldet. Geburtstage sind ja nochmal was anderes. In unserer Kita durfte sich das Geburtstagskind übrigens etwas wünschen, Kuchen, Waffeln, Eis, was dann gemeinsam mit den Erziehern zubereitet würde. Das fand ich toll.

    • Offizieller Beitrag

    Mir wäre da auch viel zu viel und oh bin froh, dass das hier staatlich geregelt ist, dann gibt es keine Diskussionen. Im Kindergartenplätze sind alle Süßigkeiten im Kindergarten schlicht nicht erlaubt. Zu Geburtstagen darf es ein gekaufter Kühen sein( wegen fern allergiker), das sind schlichte Rührkuhen und die Kindern kriegen ein kleines Stück. Das ist auch der einzige Anlass an der dem es statt Wasser sagt gibt.



    Snacks und Pausenbrote im

    Kindergarten gibt es nicht. Es gibt Frühstück zu Hause und dann Mittagessen, das aber niemals nur süß ist, sondern halt ein Vorspeise Hauptspeise kaese und Nachspeise ( oft Obst oder Fruchtjogurt )


    So super ist das Essen auch nicht, aber es haben sich mal erwachsene hingesetzt und einen ausgewogenen Plan erstellt, der sich an fern offiziellen ernaehrungsrichtlinien haelt.

  • Ich finde auch die Geburtstagskuchen sind das kleinste Problem. Eher die Tüten, da sind mehr Süßigkeiten drin als meine Kinder in der ganzen Woche essen #kreischen

    Und wir hatten eine Phase mit drei mal pro Woche süßen Nachtisch. Naja, die ist wieder vorbei. Und dass jede Erzieherin für alle Kinder was mitbringt an ihrem Geburtstag wurde auch wieder abgeschafft.

    Dass dann ab und an noch Waffeln gebacken werden oder den Kindern ein Eis spendiert wird (Ausflug zum Spielplatz und zur Eisdiele), es ein Osterfrühstück gibt und Kekse für Weihnachten gebacken werden finde ich aber in Ordnung.


    Nur in der Summe ist es manchmal echt viel und natürlich diese furchtbaren Geburtstagstüten.

  • ich bin ernährungstechnisch durchaus sensibel, und auch mit den ein oder anderem in Kindergärten nicht einverstanden.

    Was ich inzwischen sagen würde: wenn du den Kampf kämpfen willst, suche Mitstreiter und wähle Wort sorgfältig, aber rechne damit dass es nichts bringen wird. Die Elternschaft ist einfach sehr verschieden.

    Weiterhin ist mir persönlich seit dem zweiten Kind wesentlich wichtiger meine Energie in Diskussionen über den ausserhäuslichen Umgang mit den Kindern zu stecken als was sie denn da essen. Und ganz ehrlich, seit das erste Kind in der Schule ist, reagiere ich fast allergisch auf Essens Vorschriften.

    Heutzutage ist jeder anderer Ansicht was “gesunde Ernährung “ ist, und wenn mir jemand sagt ein Pausenbrot müsse aus Brot mit Belag bestehen, dann werde ich fuchtig. Ich gehöre zu der Fraktion die Brot überflüssig findet und dren Kinder auch nur Belag essen dürfen. Auch gebe ich meinen Kindern ab und an was zum naschen mit in die Box. Das sind meine Kinder, das ist unser Weg zu essen. Man wird niemanden umerziehen der seinen Kindern Chips und Energy Drinks mit in die Box gibt, dann essen sie das dann halt zuhause, und ja, sollen, sie doch, es ist ein freies Land. Aufklärung gerne, aber doch keine Pflicht.

    Sprich: aus Erfahrung würde ich gut überlegen ob es mir den Kampf wert ist. Ich kämpfe wenn es darum geht ob man den Teller leer isst oder nicht, ob man ein Pausenbrot essen muss, nur weil Pause ist, etc. Nicht darüber, was die Einrichtung, die ich für meine Kinder gewählt habe, Ihnen zu essen anbietet. Wir haben z.b. angesprochen ob es möglich wäre bio essen zi bestelken, aber auch hier sind erstaunlich viele Eltern da finanziell einfach nicht mit im Boot. Und ich verstehe das und dann passt das so, auch wenn ich es gerne anders hätte.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • In unserer Kita sind Süßigkeiten generell unerwünscht. Es gibt einmal die Woche Marmelade zum Frühstück - an den anderen Tagen gibt es andere Sachen wie z.B. einmal Joghurt, einmal Wurst & Käse und einmal Cornflakes. Letztere wohl nach erfolglosen Experimenten mit der zuckerfreien Variante wieder mit Zucker ;)

    An Geburtstagen backen die Kinder in der Kita. Wer zusätzlich was mitbringen möchte, kann Obst oder ein Gurkenkrokodil stiften.

    Ich finde das toll so und fände die von dir beschriebenen Mengen nicht gut. Ich weiß, dass für viele Süßigkeiten zur Alltagsenährung gehören und esse selbst gerne mal ein Eis oder backe was, aber diese Mengen an industriell gefertigtem Süßkram fände ich aus diversen Gründen nicht akzeptabel. Center Shocks darf sich mein Kind später gerne selbst kaufen und damit gegen die spießig-gesunde Ernährung zuhause rebellieren. Habe ich einst auch getan;) Aber da denke ich mehr ans Teenie-Alter.

    Das Argument, dass man sein Kind ja zuhause gut ernähren könnte, zieht für mich hier nur begrenzt. Mit Frühstück, Mittagessen und Snacks ist der Großteil der Mahlzeiten ja schon abgedeckt und nachdem, was Jussi beschreibt, geht es hier ja eben nicht um gelegentliche Ausnahmen.

    Das große Problem aus meiner Sicht, das auch hier in der Diskussion schon wieder spürbar wird: Ernährung ist ein unglaublich emotionales Thema, vor allem, wenn es um die eigenen Kinder geht. Das merkt man ja schon daran, wie über die Spielplatz-Verpflegung anderer Mütter geurteilt wird - sowohl hier im Forum als auch in der Realität: zu viel, zu gesund, zu ungesund, zu viel Zucker etc.

    Ich finde das ziemlich traurig, weil man ja immer nur einen minimalen Einblick hat, die sicher in den seltensten Fällen die komplette Familienernährung spiegelt.

    Aber ich schweife ab...

    Zum KiGa bzw Kita-Thema: Ich fürchte, dass man da als einzelnes Elternteil tatsächlich wenig bewirken kann. Bei uns tragen die Eltern die Haltung der Kita mit - ist eben ein links-grüner Stadtteil mit ernährungsfanatischen Großstadteltern - vorwiegend mit dem ersten Kind. Kleiner Scherz ;) Allerdings gehört die regionale Bio-Ernährung, vorwiegend vegetarisch und zuckerarm, genauso zum Konzept der Einrichtung wie möglichst große Bedürfnisorientierung. Wie gesagt: Man könnte meinen, die kennen ihr Klientel ;)


    Liebe Jussi, ich habe leider keine richtige Lösung, aber ich kann dein Problem gut verstehen! Mein Tipp wäre, bei einem evtl Ansprechen auf jeden Fall darauf zu achten, so wertfrei wie möglich zu argumentieren. Man man ja schon hier im Forum sehen wie schnell Threads zum Thema eskalieren. Ist ja klar, denn unabhängig von der gewählten Ernährung will ja jeder das Beste für sein Kind und verteidigt seine Entscheidungen dann auch erbittert.

    Alles Gute!

    • Offizieller Beitrag

    Doch das würde mich auch stören, ehrlich gesagt - und das, obwohl ich meiner Meinung nach ein recht entspanntes Verhältnis zu Süsskram habe.


    Die Mahlzeiten in Kita/Kindergarten/Hort sind doch einige im Ernährungsplan meiner Kinder und eigentlich möchte ich sonntags auch mal ein Eis schlecken mit ihnen im Garten ohne zu denken, uih, das ist zuviel...


    Ich würde auch am ehesten dem Kindergarten ein offizielles Programm vorschlagen - da gibt es tolle Sachen, nicht nur Nahrung, auch andere Körperthemen werden da behandelt.


    Bei uns wars einfach: in der Kita gab es Essen von der Kita, genau wie jetzt im Hort (die haben grössere Kinder und daher auch mehr Süsses, aber der obligatorische Rohkostteller begleitet meine Kinder seit Jahren). Für den Znüni - die wichtigste Mahlzeit des Schweizers - bringen die Kinder ihre Box mit. Da gibt es jedes Jahr eine Menge hübsch illustrierter Bilder, was nicht mit darf. Zum Geburtstag darf was mitgebracht werden - was in der Hand gegessen werden kann, der Kiga hat keine Küche.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Kann man dagegen irgendwie vorgehen? Ich meine, es muss doch auch im Sinn des Kiga sein, Kinder für gesunde Ernährung zu sensibilisieren. Was haben die denn da für einen pädagogischen Auftrag? Keinen?!?

    unsere kiga war so. hat alles gegeben um die kinder zu sensibilisieren. am geburtstag durfte man keinen kuchen mehr backen. das thema war mal Abfall. das ist nicht angekommen. es ist einfach zu früh. ich denke am wichtigsten ist für später was du zuhause vorlebst. ich sehe das bei meinen Kindern, sie sind 15 und 11.

  • Hallo Jussi,


    es ist wirklich kein Spaß, wenn das Kind eine Anlage zu schlechten Zähnen hat. Meiner hat mit 2 Jahren unter Vollnarkose ein paar Löcher gerichtet bekommen.


    Wenn zuviel Süßes auch nicht nur die Zähne betrifft, so würde ich mich an deiner Stelle doch darauf beschränken und keinen größeren "Regel-"kampf ausfechten. Ist es möglich, dass dein Kind eine Zahnbürste mitnimmt und eine halbe Stunde nach Süßem putzt? Das ging bei uns, auch wenn manche Erzieherin insgeheim die Augen gerollt haben über diese "übertriebene" Zahnpflege (typisch Einzelkind;)). Ich hatte eine "dringende Empfehlung" des Zahnarzts und war nicht nur hysterische Mutter. Mein Kind hat tatsächlich auch gerne Zähne geputzt (macht er immer noch gerne). Damit habe ich mich schon weniger hilflos gegenüber Süßkonsum im Kiga gefühlt, und die Löcher wurden tatsächlich weniger.


    Dann gibt es doch bestimmt den Besuch einer Kinderzahnärztin im Kindergarten? Wenn nicht, würde ich über deine Freundin, die Elternvertreterin das anleiern. Dieses Kinderzahnärztin könnte für dich in den Ring steigen und vielleicht ein bisschen etwas erreichen.


    Edit: Als alleinerziehende berufstätige Mutter finde ich übrigens diese ausufernde Geburtstagssüßigkeitenkuchenbespaßung in allen Einrichtungen ganz schön anstrengend. Dass das andere Eltern nicht nervt? Von Tütchen im Kindergarten lese ich zum ersten Mal. Wenn das so weitergeht, müssen die Eltern bald Motivtorten und passende Kostüme mitbringen.


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

    Einmal editiert, zuletzt von Marienkaefer ()