Süßes im Kindergarten - wie damit umgehen?

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  • Ich würde auch auf die Barrikaden gehen, wenn die KiTa das gesamte, im Rahmen einer vernünftigen Ernährung angebrachte "süßigkeitenpensum" aufbrauchen oder überschreiten würde, sodass ich nicht mehr ohne schlechtes Gewissen am Nachmittag mit meinem Kind in die Eisdiele oder Kuchen essen oder Schokolade essen kann, weil das Kind eigentlich schon viel zu viel Süßes hatte. Das ist doch nicht verwerflich?

    Es geht ja nicht um völlige Askese, sondern um die Mengen.

    Ich hielte es auch für schwierig, einem Kind, das den Süßkram und die Produkte aus dem Kindergarten kennt und sie sich dann auch zu Hause wünscht, ständig alles zu verbieten. Das weckt mMn nur ungesund starke Begehrlichkeiten und hebt das ganze auf einem Sockel - macht das Thema größer als es sein müsste.


    Zumal ich noch keine KiTa gesehen habe, die sich als schlichter Aufbewahrungsort bezeichnet. Die werden alle mit einem pädagogischen Konzept und da steht unter Garantie zum Punkt "Ernährung" nicht drin: "Bei uns gibt es Süßes, bis die Schwarte kracht."

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Mal völlig OT: Wie nennt man eigentlich das Stilmittel, wenn Ohnezahn in einem Thread zum Thema "Süßes im Kindergarten - Genuss versus Zahnerhalt" schreibt?


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

  • Mal völlig OT: Wie nennt man eigentlich das Stilmittel, wenn Ohnezahn in einem Thread zum Thema "Süßes im Kindergarten - Genuss versus Zahnerhalt" schreibt?

    Ein Problem weniger.

    #zwinker

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  • Wer hat geschrieben, dass es - ich geb sinngemäß wieder - nicht mehr zeitgemäß sei, Milchschnitte und Co als gesund zu deklarieren?

    Und dass übermäßiger Süßigkeitenkonsum im Kindergarten doof ist?


    Ich bin absolut der gleichen Meinung!

    Und ich bin ganz und gar kein Verfechter von "Iss soviel du willst "


    Aber wir reden hier nicht von Milchschnitte!

    Wir reden davon, dass den Kindern neben Käse auch Marmelade und an und zu Nutella zur Auswahl gestellt wird. Und dass jedes Kind, wenn es Geburtstag hat, was Süßes mitbringt.

    Für mich ist das nicht: der Kindergarten stopft mein Kind mit Milchschnitte voll#weissnicht


    Ich sag ja die ganze Zeit, dass Marmelade und Tüte voll Süßigkeiten sicher nicht ideal ist, aber dass es für mich kein Grund wäre, ein Fass aufzumachen und mich aufzuregen.


    Ich würde es ansprechen. Einfach ansprechen. Ohne Fass aufmachen. Ohne Kampf ansagen. Ohne zusammen schließen mit anderen. Ohne Fronten bilden. Einfach ansprechen. Hab ich auch gemacht. In unserem Kindergarten ist süßkram nämlich erlaubt und manche Kinder haben Nutella dabei oder Schokolade und zum Geburtstag gibt's Muffins Gummibärchen usw. Mal mehr, mal weniger.

    Find ich nicht ideal. Da sind wir uns alle einig! Aber ich versuche halt den Süßigkeiten konsum zuhause einzuschränken und komme so in meinen Augen nicht auf ein Übermaß.

    Das ist unser Kompromiss. Und es mir einfach nicht wichtig genug, um da einen Kampf anzuzetteln.#weissnicht

    Es ist mir wichtig, dass nicht zu viel Zucker gegessen wird, aber der Kindergarten ist dabei nur eine Schraube, an der ich drehen kann. Wir essen auch zuhause Zucker und kürzen da, wenn im Kindergarten Geburtstag ist. So wie heute z.B..

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Ludowica Nuja, ich kann ja durchaus die Einstellung vertreten: Süßigkeiten ja, aber in Maßen, zB. Einmal am Tag. Und wenn es im Kindergarten schon täglich Süßigkeiten gibt, dann kann man unter der Woche eben nie mit seinen Kindern ein Eis essen - so man die Regel eben einhalten will.

    Gibt es im Kindergarten vielleicht aber nur zwei Mal was süßes, kann man schon mit sen Kindern einmal in der Woche ein Eis essen, oder?

    Genau so meinte ich das. Mir geht es nicht darum, dass jemand Verantwortung für mein Verhalten übernehmen soll. Oder dass ich das mit meinem Kind nicht ausdiskutieren will, denn wenn ich der Meinung bin dass es reicht und er das anders sieht, hab ich das ja eh. Nein. Mir geht es tatsächlich genau darum, dass ich zuviel Süßes nicht möchte und nur allein über die Ausnahmen davon entscheiden dürfen will. Denn genau wie du sagst, Ludowica , es ist meine Verantwortung.


    Ich stelle mir die Situation auch schwierig vor im Bezug auf die Geschwisterkinder. Kind A hatte schon viel zu viel Süßes im Kindergarten. Kind B möchte nachmittags mal ein Stück Kuchen, Eis oder ein Stück Schokolade. Kind B kann ich das noch mit gutem Gewissen geben, weil es nicht im Kindergarten oder in dieser Gruppe ist. Zu Kind A müsste ich dann sagen: Nein, du nicht, du musst zuschauen und darfst nichts mehr haben, weil du schon viel zu viel Süßes hattest.


    In unserem Kindergarten ist Süßes nicht erlaubt zum Vesper. Keine Milchschnitte, kein Nutella, keine Fruchtzwerge. Am Geburtstag bringen manche Kuchen oder Eis mit, manche Süßes, das dann aber nicht im Kindergarten gegessen wird. Das legen sich die Kinder in ihr Fach und können es nach dem Abholen essen. Ich z. B. gebe für jedes Kind ein kleines Päckchen Gummibärchen oder ein kleines Päckchen Smarties mit. Manche packen kleine Tüten. Den Inhalt finde ich manchmal etwas viel, aber das kommt zum Glück nicht so oft vor und meine Kinder teilen sich das dann und teilen es sich auch ein. Bei 26 (!) Kindern in der Gruppe wäre das dann insgesamt schon viel, wenn sie ja auch mal etwas bekommen, wenn eine Erzieherin Geburtstag hat (dann bekommt in der Regel der ganze Kindergarten etwas und das sind bei uns ja dann auch nochmal ca. 8 bis 10 zusätzliche Geburtstage. Aber soweit ich weiß, gibt es da wirklich für jeden nur ein größeres Gummibärchen z. B.


    Ich befürchte auch, dass es viele Kinder gibt, die, wenn Nutella im Angebot ist, hauptsächlich Nutella aufs Brot essen würden und nicht Käse und Rohkost. Eines meiner Kinder ist so. Und deshalb gibt es bei uns nur sonntags Nutella. Sie ist ein so, so, so schwieriger Esser, dass ich froh bin, wenn ich wenigstens etwas halbwegs Vernünftiges ins Kind bekomme.


    Wahrscheinlich ist das Thema für die Eltern ein viel einfacheres, deren Kinder zuhause und in Kindergarten auch die gesunden Sachen essen. Da kann man wohl viel leichter über die zusätzlichen Süßigkeiten hinwegsehen.

    • Offizieller Beitrag

    Für mich gehört das in die gleiche Kategorie wie die Eltern, die meinem Kind vorschreiben, dass es die Schuhe anlassen muss, statt die Verantwortung für ihr eigenes Kind zu übernehmen.

    Oder mein Kind darf angeblich nicht rutschen, weil Mama xy nicht will, dass IHR Kind rutscht. Ja, dann soll sie ihrem Kind erklären, dass SIE nicht will.... U.s.w..


    Sehr befremdlich für mich, wenn andere Verantwortung für mein Verhalten übernehmen sollen.

    Das finde ich jetzt befremdlich, denn die Beispiele haben nichts miteinander zu tun. Der Kindergarten ist eine Bildungseinrichtung und hat somit nichts mit "den anderen Eltern auf dem Spielplatz" zu tun. Klar übernehme ich Verantwortung für die Ernährung meines Kindes. Und ich würde auch immer versuchen einen im Hinblick aufs Ernährungskonzept passende Einrichtung zu finden. Nur wissen wir ja alle, dass Kita-Plätze selten in den Bereich wünsch-dir-was fallen. Daher muss es mMn Standards geben, die sich daran orientieren, was der aktuelle Stand der Dinge ist in Hinblick auf Pädagogik, Ernährung, Bildung etc. Genauso wenig wie Töpfchentraining angesagt ist, möchte ich Zuckerkram im der alltäglichen Ernährung. Über beides hätte ich gerade bei kleinen Kindern auch dann noch die Kontrolle, wenn sie gerade nicht bei mir sind. Und das klappt halt leider nicht, wenn hier bestimmte Dinge komplett anders laufen.

    Du hast recht, im Ausgangspost stand nichts von Milchschnitte. Aber es waren reichlich Dinge genannt, die auf fehlende Kenntnis oder Sensibilität bei dem Thema hinwiesen. Alleine die Aufforderung, bitte - wenn dann doch Süßkram für alle mitzubringen - sagt doch schon alles, oder? Das ist doch echt haarsträubend. Und ja, auch immer Honig und manchmal Nutella sind einfach unnötig. Nutella ist echt das saulecker und gleichzeitig ernährungsphysiologisch das hinterletzte Lebensmittel. Es sollte echt jeder für sich zuhause entscheiden, ob das sein muss. Das hat im KiGa NICHTS zu suchen.

    Ich lasse echt bei allem gerne locker und gebe Verantwortung ab. Aber genau in diesem Bereich neigen wir alle zu fataler Untertreibung. Und die dahinterstehend Industrie kommt wahrscheinlich vor Lachen nicht in den Schlaf! Die WHO-Empfehlung für den täglichen Zuckerkonsum liegen bei 25g, mehr als 50g sollten es nicht sein. Wir essen im Schnitt 90g (also nicht ich ;) sondern der Bevölkerungsdurchschnitt). Ein gesüßter Joghurt hat schon 25 - 30 g Zucker. Mit einem Nutellabrot hat ein Kind schon 10g Zucker intus... und die Empfehlung ist die für Erwachsene...


    Also ja, ich finde kein Fass aufmachen immer einen guten Plan. Aber in dem Punkt lohnt es sich, sich einzusetzen und zumindest zu versuchen, ein anderes Bewusstsein durchzusetzen. Denn darauf kommt es an. Wenn es weiterhin überall und ständig normal ist, sich zuckerig und im schlimmstenfall zuckerig-fettigen Kram reinzuziehen, schadet das allen Kindern! Hier hat ein Kiga Vorbildcharakter und Bildungsauftrag und der ist in diesem Fall besonders wichtig in Familien, die da kein gesundes Vorbild bieten.

  • Ich schließe mich vollumfänglich an.


    Und über die Problematik mit einem Geschwisterkind, wie sie Wattwurm beschreibt, hatte ich angesichts meines bisher Einzelkindes gar nicht auf dem Schirm. Und finde es ein super Argument!

  • Wenn es nur um Geburtstage finde, ok, aber es hieß im Ausgangspost, wenn ein Kind was Süßes für sich mal mitnehmen sollte, soll es gleich eine Tüte mitbringen und mit den anderen teilen. Wohin das ausarten kann, ist denke ich jedem klar. Ich wäre auch erbost und würde auf die Barrikaden gehen.

  • Den letzten Beitrag von Arnoli74 finde ich hervorragend und möchte ihn gerne Wort für Wort unterschreiben.

    Im Allgemeinen bin ich absolut für eine entspannte Sicht der Dinge und mal Fünfe gerade sein lassen, aber wenn mir eine gesunde Ernährung wichtig ist, dann ist eine Kritik an dem im ersten Beitrag beschriebenen Umgang mit Süßigkeiten nicht gleichbedeutend mit ein unnötiges Fass aufmachen, sondern vielmehr tatsächlich unverzichtbar.


    Mir persönlich wäre das wirklich viel zu viel Süßkram, denn es gibt nun einmal auch noch Weihnachten, Ostern, Eiszeit im Sommer, Geburtstage von Freunden und Familie etc. Die mehrfach aufgemachte Rechnung, wie viel Süßigkeiten es dann für das einzelne Kind wären, kommt aus meiner Sicht also nicht hin.

    Ich möchte die Verantwortung für die Ernährung meines Kindes nicht auf andere übertragen, aber ich wünsche mir schon, dass die gewählte Einrichtung aus meiner Sicht zentrale Grundregeln mitträgt. Ich würde mein Kind ja auch nicht in eine Kita mit Prügelstrafe geben und mich damit zufrieden geben, dass ich Probleme zuhause ja anders als mit Gewalt lösen kann ;)

    Das ist natürlich ein extremer Vergleich, aber ich habe für mich selbst herausgefunden, was für einen großen Einfluss meine Ernährung auf mein Wohlbefinden hat. Ich habe dafür aber ziemlich lange gebraucht und einige doofe Irrwege mitgenommen. Für mich ist es logisch, dass ich versuche, meine Erkenntnisse auch in der Ernährung meines Kindes umzusetzen und nicht davon ausgehe, dass sich das schon von alleine richten wird. Bei mir war das zumindest nicht so.

    Und genau wie Arnoli74 bin ich überzeugt, dass in der breiten Bevölkerung auch dank einer fragwürdigen medialen Berichterstattung zum Thema da einiges zu entspannt sieht bzw. sich nicht dafür interessiert.

    Klar kann man sagen, dass es doch wichtigere Themen gibt. Aber das kann man vermutlich bei allem anbringen und für mich und einige andere ist das eben ein subjektiv wichtig empfundenes Thema. Die Eltern, die das anders sehen, haben ja jede Freiheit, ihrem Kind über den Nachmittag und Abend sämtliche Leckereien zukommen zu lassen, die spaß- und genussbefreite Veggie-Öko-Mamas wie ich ihrem armen Kind verwehren. Aber ich könnte umgedreht nicht mehr viel ausgleichen, wenn ich die Zuckermenge im Laufe des Kita-Tages schon zu hoch finde.

  • Die Eltern, die das anders sehen, haben ja jede Freiheit, ihrem Kind über den Nachmittag und Abend sämtliche Leckereien zukommen zu lassen, die spaß- und genussbefreite Veggie-Öko-Mamas wie ich ihrem armen Kind verwehren. Aber ich könnte umgedreht nicht mehr viel ausgleichen, wenn ich die Zuckermenge im Laufe des Kita-Tages schon zu hoch finde.

    Das hätt ich gern in meinem letzten Beitrag genau so ausgedrückt, aber irgendwie fehlten mir die passenden Worte.

    Ja, also genau das hab ich eigentlich gemeint.

    Dieser Beitrag kann eine eigene Meinung enthalten. Im Idealfall ist es die des Verfassers. :evil:

    • Offizieller Beitrag

    Klar kann man sagen, dass es doch wichtigere Themen gibt. Aber das kann man vermutlich bei allem anbringen und für mich und einige andere ist das eben ein subjektiv wichtig empfundenes Thema.

    Meine Kinder verbringen seit Jahren jede Woche mindestens 3 Tage in der Betreuung - mal 3 Mahlzeiten... Das ist für mein Gefühl ein ziemlich grosser Teil ihres Lebens und ihrer Gesundheit - und wie gesagt, ich bin nun wirklich eine ziemlich "Süsskram-entspannte" Mutter. Aber eine Betreuungseinrichtung hat für mich durchaus diesen Auftrag, Kinder körperlich unversehrt wieder nach Hause zu entlassen - und da gehört für mich auch eine gute Ernährung dazu.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Noch ein Aspekt: nirgendwo ist es so einfach, lecker-gesundes Essen in Kinder zu bekommen, wie in einer netten Runde am kindertisch. Selbst mein „Schnitzel-Pommes-Ketchup-ist-auchGemüse-Eis-aber nur Schokoladeneis“-Kind hat im Kindergarten gemischten Salat gegessen. Manchmal, weil er die Hauptspeise nicht mochte, aber prinzipiell hatte er sich dort damit angefreundet (zuhause nie ein Blatt Salat in acht Jahren!). Die gehassten Tomaten durfte er seiner Erzieherin weiter geben, ganz zwanglos.


    Die Bedingungen im Kindergarten - zumindest bei uns - waren für gesundes Essen einfach günstig: die Kinder hatten Appetit (weil das Frühstück zuhause eine Weile her war), die Essensrituale waren geliebt, das Essen grundsätzlich frisch, duftend (und zumindest für Erwachsene immer lecker), die meisten aßen es gerne. Da isst man schon mal was mit, was man sonst nicht probieren würde.


    Diese Pole-Position dürfen meiner Ansicht nach Kindergärten ruhig nutzen - dafür müssen sich die Kinder nicht an Süßkram satt essen :) .

    • Offizieller Beitrag

    Diese Pole-Position dürfen meiner Ansicht nach Kindergärten ruhig nutzen - dafür müssen sich die Kinder nicht an Süßkram satt essen :) .

    Die Bezugserzieherin meines Sohnes meinte mal, sie verstehe nicht, warum immer alle Eltern sagen, ihre Kinder ässen so schlecht - bei ihr klappe das super.

    Na klar, ein wunderbar angerichteter bunter Teller mit mundgerecht geschnippselter Rohkost, kleine Brotquadrate mit Frischkäse, dazu eine nette Runde hungriger Kinder drum herum - als ich mal eingeladen war, habe ich auch mit sehr viel Freude zugegriffen. ;)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wenn es nur um Geburtstage finde, ok, aber es hieß im Ausgangspost, wenn ein Kind was Süßes für sich mal mitnehmen sollte, soll es gleich eine Tüte mitbringen und mit den anderen teilen. Wohin das ausarten kann, ist denke ich jedem klar. Ich wäre auch erbost und würde auf die Barrikaden gehen.


    Bei meinen Kindern gab es diese Regelung, wie ich ja schon schrieb. Um Streit, Klüngel und Bestechung zu vermeiden. "Wenn ich mitspielen darf, kriegst du von mir ein Gummibärchen", "Ich hab Smarties mit, meinem FREUND gebe ich was, DIR nicht..."

    Ja, das gibt es leider schon im Kindergarten.


    "Ausgeartet" ist die "für alle oder gar nicht"-Regelung dahingehend, daß das vielleicht 2 Mal im ganzen Jahr vorkam (pro Gruppe, nicht etwa pro Kind) und es ansonsten beim "gar nicht " blieb.

    Für mich kein Grund, mich über diese Regelung aufzuregen.


    Im Gegenteil. Ich finde es als Erzieherin im Hort sehr viel schwerer zu regeln, wo viele ihren eigenen Süßkram in der Brotdose haben oder auch mal ein kleines Tütchen für "mich und meine Freunde"... und damit tatsächlich anfangen "Geschäfte" zu machen oder andersrum auch andere Kinder anzubetteln. Zumal das ja nicht unbedingt passiert, wenn man daneben steht...

    Klar muss man das als Erzieherin auch händeln können, aber im Kindergarten hätten für mich andere Sachen Priorität.

  • Ich glaube, das kann ganz problemlos laufen oder völlig ausarten. Die Eltern und Kinder sind da doch grob verschieden und Gruppen haben da sehr eigene Dynamiken.

    In einer Kita meiner Großen - dort war es komplett verboten, Süßigkeiten mitzubringen - gab es zum Beispiel zahlreiche Familien, in denen die Kinder gar kein Frühstück mitbrachten oder solche Dinge wie ein HappyMeal dampfend heiß von MacDonalds, eine Portion kalte Fritten aus der Pommesbude oder eine packung (!) Fleischwurstscheiben mit Gesicht. Wenn man denen erlaubt hätte, Süßes mitzubringen ... #blink

    Ich kann mir auch vorstellen, dass so eine "wer was mitbringt, bringt für alle mit"-Regel dazu führt, dass Eltern sich gegenseitig übertrumpfen wollen, um besonders großzügig zu erscheinen, oder das es bei den Kindern dazu führt, dass sie oft mitbringen und verteilen wollen.
    In unserer jetzigen Gruppe ist nichts konkret verboten und da ist das Nutellbrot oder Toast mit Fleischwurst das "schlimmste", was man zu sehen bekommen. (Ich bringe immer zur Frühstückszeit, daher weiß ich, was in den Dosen ist ;)) Da würde das vermutlich auch klappen - aber ... warum?

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ich find auch sehr gut, was Arnoli geschrieben hat.

    In der Kita hier waren Süßigkeiten verboten - und ich war froh darüber.

    Nutella gabs auch nicht, sollte auch nicht mitgebracht werden.

    Hier zumindest war es kein Thema unter den Kindern in der Kita.

    Zu Geburtstagen gab es Obstspieße - war sehr beliebt.

    Wurst hat kaum einer gegessen, es waren überwiegend muslimische Kinder in der Kita.

    Auch deshalb gabs keine Gummibärchen und diese Dinge, wegen der Gelantine.

    Ich wäre mit einer Kita-Situation, wie Jussi sie beschreibt, auch ganz und gar nicht einverstanden gewesen.

  • Als Nicht-Erzieherin kann ich mir das nur schwer vorstellen und frage deshalb nach: Weshalb möchtest Du überhaupt etwas händeln, wenn Kinder etwas Süßes in der Brotdose haben oder für sich und ihre Freunde mitbringen? Ich würde mich nämlich unbehaglich fühlen, wenn andere den Inhalt meiner Brotdose kommentierten, mit vorgäben, mit wem ich etwas teilen sollte usw. Mir kommt gerade nicht der treffende Begriff in den Sinn, aber ich finde irgendwie privat, was ich esse, wem ich davon was abgebe usw.

  • Na, wenn die Kinder das privat können, geht das ja auch. Aber wenn es zu Problemen führt, sei es weil diejenigen, die etwas dabei haben unter Druck gesetzt werden (durch Gebettel oder Erpressung) oder weil die, die etwas mithaben das nutzen um einzelne auszuschließen oder zu erpressen, dann finde ich es gut wenn das Betreuungspersonal das thematisiert.


    (Würde ein Erwachsener seinen Kuchen unter allen außer zwei Kollegen verteilen, würde ich auch hoffen, dass das angesprochen wird.)

  • Na, wenn die Kinder das privat können, geht das ja auch. Aber wenn es zu Problemen führt, sei es weil diejenigen, die etwas dabei haben unter Druck gesetzt werden (durch Gebettel oder Erpressung) oder weil die, die etwas mithaben das nutzen um einzelne auszuschließen oder zu erpressen, dann finde ich es gut wenn das Betreuungspersonal das thematisiert.


    (Würde ein Erwachsener seinen Kuchen unter allen außer zwei Kollegen verteilen, würde ich auch hoffen, dass das angesprochen wird.)

    Wenn genug für alle da wäre und nicht jeder etwas bekäme, fände ich das auch nicht in Ordnung. Hat aber jemand nur eine Kleinigkeit mitgebracht, die ohnehin nicht für alle reicht, finde ich schon, dass die Person selbst entscheidet, ob und mit wem sie teilt.