Süßes im Kindergarten - wie damit umgehen?

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  • Schonmal vielen Dank für so viele Beiträge. Anfangs habe ich ja gedacht, dass ich wohl spinne, weil doch viele schrieben, dass sie das nicht problematisch finden.

    @ Arnoli und Jono, eure Beiträge sind mir besonders im Gedächtnis hängen geblieben. Ich werd eure Beiträge einfach mal mit meiner Freundin durchgehen, denn nicht ich werde das ansprechen sondern sie mit der Bitte, dies beim Elternabend nochmal zu thematisieren. Ich weiß, dass einige Mütter dabei sind, die das genauso sehen wie wir.


    Es muss auch unabhängig davon sein, ob wir oder die anderen Eltern zu Hause zuckerfrei essen sondern der Kindergarten sollte einfach als Vorbild im Umgang mit Essen fungieren, denn ja, wir essen alle zu viel Zucker und zu fettig. Und gerade Nutella ( es besteht aus Zucker, Palmöl, gerösteten Haselnüssen, Milchpulver, Kakao, Sojalecithin und Vanillin ) ist ja nun grad ein Synonym für schlechte Lebensmittel. Und jeder guckt jetzt nochmal, was die Palmöl-Produktion mit der Natur macht.

    Die Frühstückssituation ist nicht optimal für uns, irgendwie könnte ich mich arrangieren, aber mit der braunen Streichcreme nicht. Mein Sohn ist 4, dem kann ich 100x erklären, dass er auf seine Zähne achten soll und lieber das Nutella nicht anrührt ... gibt es das 10x, isst er es 10x.


    Zu den Geburtstagstüten: gestern gab es eine, da war eine kleine Tüte Gummibärchen drin und ein Aufkleber - da hab ich innerlich ein Fest gefeiert. Kann es diese Regelung nicht grundsätzlich geben? Max. eine Süßigkeit? Das werde ich dennoch vorschlagen. Und das Gurkenkrokodil?


    Meine Freundin hat auch immer das große Problem, dass beim Abholen die kleine Tochter mit dabei ist und die Macht ein Riesentheater wenn das Kigakind zu Hause aus der Süßigkeiten-Tüte nascht.

    Ich glaube mit gemeinsam Geburtstagskuchen backen halte ich mich zurück weil ich den Erzieherinnen keinen Vorschlag machen will, was sie tun könnten. Das kommt schräg an ...


    Und jetzt der Punkt, der mich am meisten nervt: mitbringen von Süßigkeiten außer der Reihe (und wir reden nicht von 2x im Jahr). Das muss untersagt werden.

    Es sind immer die selben Kinder, die was mithaben. Heute waren es einfach so Tuc-Cräcker. Mir geht es auch darum, dass Kinder, die was mitbringen uU. beliebter sind als andere. Wir reden hier von 2-6 jährigen, da kann sowas schonmal zur Beliebtheit beitragen.

    ... es ist einfach schlicht unnötig.


    Was ich mitgenommen habe: keine Grabenkämpfe, kleine Schritte, Kompromisse suchen. Aber der Kindergarten darf ruhig wissen, dass sich die Eltern mit dem Thema beschäftigen und der Kiga mit meinem Sohn nicht beliebig umgehen kann wenn ich die Einrichtung verlasse, bei einigen Dimgen möchte ich dann doch noch mitreden.


    Ach und nein, ich bin keine übermotivierte Einzelkindmutter (mein Großer wird 12). Und wenn ich eine wäre, wäre es auch legitim.

    ...eigentlich bin ich ganz anders, ich komm nur viel zu selten dazu ...

  • Hallo,

    Im Gegenteil. Ich finde es als Erzieherin im Hort sehr viel schwerer zu regeln, wo viele ihren eigenen Süßkram in der Brotdose haben oder auch mal ein kleines Tütchen für "mich und meine Freunde"... und damit tatsächlich anfangen "Geschäfte" zu machen oder andersrum auch andere Kinder anzubetteln. Zumal das ja nicht unbedingt passiert, wenn man daneben steht...

    Klar muss man das als Erzieherin auch händeln können, aber im Kindergarten hätten für mich andere Sachen Priorität.

    Als Nicht-Erzieherin kann ich mir das nur schwer vorstellen und frage deshalb nach: Weshalb möchtest Du überhaupt etwas händeln, wenn Kinder etwas Süßes in der Brotdose haben oder für sich und ihre Freunde mitbringen? Ich würde mich nämlich unbehaglich fühlen, wenn andere den Inhalt meiner Brotdose kommentierten, mit vorgäben, mit wem ich etwas teilen sollte usw. Mir kommt gerade nicht der treffende Begriff in den Sinn, aber ich finde irgendwie privat, was ich esse, wem ich davon was abgebe usw.


    Weil ich es nicht in Ordnung finde, wenn der Inhalt der Brotdose genutzt wird, um andere Kinder zu Sachen zu "überreden". Oder man könnte auch sagen zu "erpressen".

    "Wenn du ... tust, dann bekommst du von mir ... "

    Oder wenn ein Kind dem anderen Kind auf ähnliche Weise den Inhalt abschwatzt "Wenn du mir XY gibst, darfst du mitspielen.",


    Klar kann man sagen: "DAs geht keinen etwas an, ist doch egal, wenn hinterher eins heult, das müssen die unter sich ausmachen, schließlich ist das auch eine Form von "Lernen". ".


    Ich sehe es jedenfalls u.a. auch als meine Aufgabe an, Kindern zu vermitteln, daß solche Erpressung unschön und - aus meiner Sicht - unsozial ist.


    Ja, das kann man verschieden sehen, wer sein Kinder bei mir in der Gruppe hat, muss damit leben, daß ich so etwas kommentiere. Nicht den Brotdoseninhalt an sich, auch nicht, wenn Max der Frieda mal ein Kaubonbon abgibt (Wann Paulchen den 3. Tag in Folge mit großen Augen danebensitzt und sich ausgeschlossen fühlt, finde ich das dann schon wieder nicht so schön), oder wenn sie wie meine Tochter und ein Kumpel einvernehmlich ihr Gurkenscheiben gegen seine Gummibären tauschen.


    Sondern bestimmte manipulative Verhaltensweisen, die sich - leider gar nicht so selten - daraus ergeben und teilweise wirklich zu unschönen Dynamiken führen. Doch, ich sehe es als meine Aufgabe an, so etwas zu "händeln" (miteinader reden, Kinder stärken, Nein zu sagen... usw.) .

  • Danke für Deine Erläuterungen, Trin ! Mir war nicht bewusst, dass Süßigkeiten von den Kindern so oft für manipulative Zwecke eingesetzt werden. Eigentlich hätte mir das klar sein sollen, denn nicht wenige Eltern nutzen Süßigkeiten ja auch häufig zur Manipulation, sei es zur Belohnung, um das Kind zu irgendetwas zu bestechen oder um gemocht zu werden.

  • Hallo,

    Danke für Deine Erläuterungen, Trin ! Mir war nicht bewusst, dass Süßigkeiten von den Kindern so oft für manipulative Zwecke eingesetzt werden.


    Doch, das passiert gar nicht so selten, Und es ist oftmals gar nicht mal böse gemeint, aber klar, wer nix hat versucht halt sich etwas zu erbetteln oder zu er-manipulieren - was ich für beide Beteiligten eine emotional besch...einden Situation finde. Und wer etwas hat - warum sollte er die "Macht" nicht einsetzen? Erlebt man wie du selber schreibst doch selber oft genug so,

    Klar geht es "nur" um ein paar Süßigkeiten (oder Tauschkarten, oder...) und klar hat jeder die Möglichkeit, Nein zu sagen - theoretisch zumindest. Aber wo sollte die Grenze sein, womit man sich im Hort "Leistung" (mitspielen dürfen, ein begehrtes Spielzeug bekommen..) "erkaufen" darf? Da sehe ich mich als Erzieherin schon in der Pflicht.


    Und ja, das passiert auch im Kindergarten schon. Darum finde ich eine "Entweder für alle oder gar nicht"-Regelung zumindest im Kindergarten sehr gut, vor allem, wenn es wie bei uns im Grunde auf "gar nicht" hinausläuft. Grundlos Süßes anzuschleppen ist ja auch irgendwie sinnfrei und bringt niemandem irgend einen Bonus ein.

    Ich habe es selbst in Kindergärten mit "gehobenen Klientel" nie erlebt, daß sich da jemand gegenseitig bei der Größe der Gummibärentüte übertrumpfen wollte, de er seinem Kind mitgibt. Das hat (leider ;) ) nicht mal mit Dingen geklappt, die wir wirklich gerne tatsächlich als Sachspende gehabt hätten (mal ein Packen Malpapier oder so was).


    Wenn man es regelmäßig tatsächlich anders erlebt, mag man das anders sehen, das genau meinte ich weiter vorne damit, daß ich nicht die Regelung an sich als Aufreger empfinde, ganz im Gegenteil, sondern es die Frage wäre, was genau sich aus dieser Regelung ergibt.

  • Ja, ich finde die Geburtstagstüten auch doof. Aber in der Gruppe meiner Tochter hat es sich nach eingebürgert "Bello Bello Dein Knochen ist weg" am Geburtstag zu spielen und da sind die Tüten eben der Knochen. Also gibt es von ihr nächste Woche eben welche mit Dinotatoo, einer kleinen Süßigkeit und einem Luftballon.


    Gestern: zwei Minigummibärchentüte, drei Bonbons und noch irgendwas. Ging also noch. Aber wir hatten hier auch schon das dreifache an Süßigkeiten und das nicht nur einmal.

  • hier gibt es zum Geburtstag keine tüten sondern ein Geschenk für die ganze Gruppe, das man vorher mit den Erziehern bespricht. Neues Puzzle, stifte, sowaa

  • Die Idee find ich super, kenn ich allerdings eher vom Abschied und auch da eher so, dass mehrere zusammen was schenken.

    Zu Geburtstagen wäre das bei 25 Kindern ja 25 Stiftepackungen, Puzzles o.ä. pro Jahr. Spätestens nach drei Jahren stapelt es sich dann doch.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    • Offizieller Beitrag

    janos schreibt doch, dass das Geburtstagsgeschenk der Gruppe EIN Geschenk gibt, nicht, dass jedes Kind einen Stift bekommt.


    So laeuft das bei uns auch zu Weihnachten - der Weihnachtsmann, bzw. Nikolaus bringt dem Kindergarten neue Spielsachen, die diese dann auspacken und dann spaeter eben fuer alle sind und die im Kindergarten bleiben. Ich finde das viel schöner, als die billigen Schokoteile, die man sonst oft erhält.


    : zwei Minigummibärchentüte, drei Bonbons und noch irgendwas.

    Das finde ich hingegen sehr viel fuer die meisten ja doch noch sehr kleinen Kinder.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Was ich mitgenommen habe: keine Grabenkämpfe, kleine Schritte, Kompromisse suchen. Aber der Kindergarten darf ruhig wissen, dass sich die Eltern mit dem Thema beschäftigen und der Kiga mit meinem Sohn nicht beliebig umgehen kann wenn ich die Einrichtung verlasse, bei einigen Dimgen möchte ich dann doch noch mitreden.



    Das klingt nach einem guten und machbaren Plan!


    Ach und nein, ich bin keine übermotivierte Einzelkindmutter (mein Großer wird 12).

    Das halte ich aus meiner Erfahrung für einen großen Pluspunkt!


    Einzelkindmütter werden oft nicht ernst genommen. Kaum sagt man "Also bei meinem Großen war das so und so geregelt und das ging auch und war viel besser für die Gemeinschaft" (oder ähnlich), wird einem mit einer ganz anderen Aufmerksamkeit zugehört. Plötzlich spricht da nicht die überengagierte erstlings-Mama, sondern eine erfahrene Mutter - und schon hat das, was man sagt ein ganz anderes Gewicht.

    Traurig, aber meine Erfahrung.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • janos schreibt doch, dass das Geburtstagsgeschenk der Gruppe EIN Geschenk gibt, nicht, dass jedes Kind einen Stift bekommt.


    So laeuft das bei uns auch zu Weihnachten - der Weihnachtsmann, bzw. Nikolaus bringt dem Kindergarten neue Spielsachen, die diese dann auspacken und dann spaeter eben fuer alle sind und die im Kindergarten bleiben. Ich finde das viel schöner, als die billigen Schokoteile, die man sonst oft erhält.

    Hab ich schon verstanden. Aber der Kiga hat ja normal eh schon einige Puzzles und nen gewissen Grundstock an Stiften. Klar, bei beidem kann man immer wieder Nachschub gebrauchen weil Puzzleteile verschwinden oder kaputt gehen, es schön ist wenn Puzzles immer wieder mal ausgetauscht werden können und Stifte ohnehin Verbrauchsgüter sind. Aber so viele wie Kinder in einem Jahr Geburtstag feiern wird dann doch nicht gebraucht und wenn irgendwann Berge Puzzles im Schrank verstauben oder der Stiftevorrat für die nächsten Jahre reicht ist es irgendwie etwas unoptimal.Bzw. zu kurzfristig gedacht. So fünfmal im Jahr würde mehr Sinn machen. Wobei, man kann ja auch Malpapier oder Bügelperlen oder so schenken, dann passts wieder. Müssen sich die Eltern nur gut absprechen oder vorher fragen was gebraucht wird.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Einzelkindmütter werden oft nicht ernst genommen. Kaum sagt man "Also bei meinem Großen war das so und so geregelt und das ging auch und war viel besser für die Gemeinschaft" (oder ähnlich), wird einem mit einer ganz anderen Aufmerksamkeit zugehört. Plötzlich spricht da nicht die überengagierte erstlings-Mama, sondern eine erfahrene Mutter - und schon hat das, was man sagt ein ganz anderes Gewicht.

    Traurig, aber meine Erfahrung.

    Meine Erfahrung: "Bei meiner Freundin ihrem Kind im Kiga ...." ist genauso effektiv wie "bei meinem Großen". ;) Nutz ich als Einzelkind-Mama oft.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Hab ich schon verstanden. Aber der Kiga hat ja normal eh schon einige Puzzles und nen gewissen Grundstock an Stiften. Klar, bei beidem kann man immer wieder Nachschub gebrauchen weil Puzzleteile verschwinden oder kaputt gehen, es schön ist wenn Puzzles immer wieder mal ausgetauscht werden können und Stifte ohnehin Verbrauchsgüter sind. Aber so viele wie Kinder in einem Jahr Geburtstag feiern wird dann doch nicht gebraucht und wenn irgendwann Berge Puzzles im Schrank verstauben oder der Stiftevorrat für die nächsten Jahre reicht ist es irgendwie etwas unoptimal.Bzw. zu kurzfristig gedacht. So fünfmal im Jahr würde mehr Sinn machen. Wobei, man kann ja auch Malpapier oder Bügelperlen oder so schenken, dann passts wieder. Müssen sich die Eltern nur gut absprechen oder vorher fragen was gebraucht wird.

    Hat janos ja auch geschrieben, dass es vorher mit dem Team besprochen wird und es gibt ja gerade im Bastelbereich auch einfach viel Verbrauchsmaterial, das man aufstocken kann. Ich hatte es oben schon geschrieben: Bei uns wird immer ein Buch für die Kita geschenkt und obwohl wir das schon seit Jahren so machen, sind es noch nicht zu viele Bücher. (Es geht ja auch immer mal wieder was kaputt und zu viele Bücher kann man eh nicht haben.) Das klappt ganz gut und die Kinder sind immer sehr stolz wenn "ihr" Geburtstagsbuch vorgelesen wird.