Liebe Alle
Anscheinend hat es mich erwischt, auch wenn ich es nicht ganz glauben mag. Diagnose: Gestationsdiabetes auf Grund zu hoher Nüchternwerte. Der Belastungstest war im Rahmen, aber der erhöhte Nüchternwert reicht laut Richtlinie zur Diagnostellung.
Heute hatte ich Ernährungsberatung. Leider wurden dort lediglich zwei A4 Blätter mit Standardempfehlungen erläutert. Spezifische Fragen wurden nicht beantwortet. Vielleicht hat hier jemand Fachwissen und mag es teilen.
Als Hintergrund: Ich esse normalerweise eher wenig Kohlenhydrate (ca. 100-150g/Tag). Kartoffeln, Süss Kartoffeln, Polenta, Reis. Viel frisch, Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch, Milchprodukte. Kein Getreide, wenig Hülsenfrüchte. Viele Fette: Öle, Nüsse, Avocado, Käse etc.
In der Schwangerschaft dann eher mehr Lust auf Kohlenhydrate, vor allem Reis. Und teils Süssigkeiten und Fruchtsaftschorlen. (Seit Diagnostellung nicht mehr).
Ich messe seit ca. zwei Wochen viermal täglich Blutzucker und die Werte sind, bis auf Ausreisser, im Rahmen. Der Nüchternblutzucker war nach sehr später Mahlzeit (und insgesamt recht viele Kalorien und Kohlenhydrate über den Tag) zweimal erhöht. Einmal hatte ich nach einem Essen (Sushi und Algensalat mit Zucker) einen leicht erhöhten Wert
Ich fahre fast täglich Rad, ca eine Stunde im Alltag. Gehe 1-2 mal/ Woche ins Yoga/ Schwangerschaftsgymnastik und 2-3 mal/ Woche schwimmen.
Nun zu den Fragen, die die Ernährungsberatung leider jeweils mit: "Bitte halten Sie sich an unsere Empfehlungen." beantwortet hat. Ich würde es aber gern verstehen.
1. Die Ernährungsberatung arbeitet mit dem Tellermodell: Jede Mahlzeit soll aus 1/3 Kohlenhydrate, 1/3 Proteine, 1/3 Gemüse bestehen. Ich esse eher weniger Kohlenhydrate und fühle mich gut dabei. Jetzt soll ich mich an die Empfehlung halten und meine KH erhöhen. Gerne wüsste ich wieso?
Keine Ketose kann ich verstehen, glaube aber nicht, das ich mit ca. 150g KH/ Tag in die Ketose rutsche. Das müsste sich ja auch im Urin leicht nachweisen lassen, oder? Kennt jemand noch andere Gründe?
2. Der Diagnosegrund war der erhöhte Nüchternblutzucker. Aussage der Beratung: Zum senken ist lediglich Ausschlaggebend, wie spät sie abends essen das Essen über den Tag hat keinen Einfluss. Das kann ich mir gar nicht vorstellen! Stimmt das so?
Ansonsten Tipps zum Senken des Nüchternwerts? Ich habe vor allem abends spät vor dem Schlafen oft noch recht Hunger (Nach dem Einschlafstillen).
3. Einfluss von Schlaf, Stress, Bewegung. Ja, hat Einfluss, aber nicht relevant. Ich soll mich auf die Ernährung konzentrieren.
4. Bonusfrage (die ich nicht gestellt habe): Möglicher Einfluss des nächtlichen Stillens auf den Nüchtern Blutzucker? Mein Kind stillt vor allem am Morgen recht viel. Da muss mein Körper doch den Blutzuckerspiegel irgendwie hochkriegen, dass vor meinem Frühstück noch die süsse Milch produziert wird?
Herzlichen Dank für alle Antworten!! Bin leider mobil unterwegs, daher vielleicht recht knapp, beantworte aber gerne mehr.
LG, Nollaun
PS: Das Vorgehen hier ist, dass ich nächste Woche einen Termin mit einer Diabetologin habe, die sich meine Werte das erste Mal ansieht. Je nachdem wird dann weitere Ernährungsberatung oder Insulintherapie empfohlen. Oder gar nichts, falls es gut ist.
PPS: Neben der Gesundheit meines Kindes wäre mir sehr daran gelegen, Insulintherapie zu vermeiden. Ich plane die Geburt im Geburtshaus und habe auch Angst vor vorzeitiger Einleitung. (Wurde heute direkt angesprochen.)