Schwangerschaftsdiabetes, Gestationsdiabetes Nüchternbluzucker

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Katermauschen, so war es hier bei Kind zwei auch, Kind eins ist zwölf Stunden lang immer wieder in niedrige Werte gerutscht.

    Hattes Du in dem Fall einen Schwangerschaftsdiabetes? Ohne oder mit Insulingabe?


    Wie wurde auf die Werte bei Deinem Kind reagiert? Ging es über Stillen (Kolostrum) oder wurde zugefüttert mit Pre oder Glukose?

    Beide Male Gestationsdiabetes, bei Kind eins insulinpflichtig, bei Kind zwei nicht. Sie hat Glukose bekommen, bis die Werte okay waren.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • CaRoSo Dank Dir für die Antwort! Ich versuche einzuschätzen, was mich evtl. erwartet, falls es zu einer Insulintherapie kommt.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Hallo Nollaun,

    tut mir leid, ich komme nicht oft zum (in Ruhe) schreiben hier, lese aber immer mit.

    Ich erkenne mich sehr wieder in Dir, bei mir war alles so ähnlich, die Probleme mit dem Nüchtern-BZ, die Verunsicherung, Angst, daß die hausgeburt deswegen nicht klappt, Zweifel, ob Insulin sein muss usw. usf., ich fand das auch echt psychisch sehr anstrengend, zumindest anfangs, später konnte ich mich besser damit arrangieren bzw. war informierter und hatte einen "Plan".


    Hier nochmal die Punkte (meine "Mantras", die mir geholfen haben, von der Panik und Angst ums Kind und vor schlechten Werten wegzukommen und das ganze realistischer zu betrachten. Nachdem ich mir diese verinnerlicht hatte, konnt ich viel entspannter damit umgehen und die Schwangerschaft auch wieder genießen:

    1. Das Kind produziert erst ab 7,8 (140) selber Insulin. (Das ist ja das, was man vermeiden will.) Ein erhöhter Nüchtern-BZ dürfte es kaum beeinflussen.

    2. Ich möchte kein Insulin (solange es irgendwie vertretbar ist), da es fraglich ist, ob Insulin überhaupt hilft, wenn dann nur sehr hoch dosiert, und es dann vielleicht sogar eher schlecht fürs Kind wäre ("klein spritzen").

    3. Mein persönlicher Grenzwert für Handlungsbedarf liegt aus o.g. Gründen bei 6.0

    4. Solange die Wachstumswerte im US ok sind (Kopf-Rumpf-Diskrepanz), ist das Baby nicht zu groß und damit nicht/kaum vom Diabetes betroffen.



    "Bei mir scheint der Nüchternblutzucker je später, desto höher. In der Leitlinie steht, dass Nüchternwerte zur Diagnosestellung spätestens um 9:00 zu nehmen sind. Bei mir war es jeweils 9:30 (und ich mit Kind schon fast drei Stunden wach)." --> das allein würde mich aber ganz stark an der Diagnose zweifeln lassen, bzw. (da ja jetzt die Nüchternwerte auch erhöht sind) zumindest an der Relevanz dieser Diagnose.


    Als Update: ... Bei den Nüchternwerten waren jeweils zwei/ Woche erhöht. Das ist so in Ordnung und es wird nichts gemacht. Sollte ein dritter Wert dazu kommen, wird sofort Insulin gegeben.

    Da hast Du ja aber auch noch ein Wörtchen mitzureden.

    Bei mir waren die auch so drauf. ich glaube das ist, weil denen absolut nicht bewußt ist, warum unsereins das nicht möchte (außerklinische Geburt), bzw. die unterstellen einem dann sofort mangelndes Verantwortungsgefühl. Was ja Quatsch ist, ich denke Du würdest genauso wie ich natürlich Insulin nehmen, wenn es nachgewiesenerweisen sein muss, weil das Kind sonst in Gefahr ist . Es war schwer, meinen Behandlern/Beratern zu vermitteln, daß meine Abneigung gegen "dann gibts halt Insulin" keine Vollverweigerung war, sondern informierte berechtigte Zwifel an der Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme.

    Es hat aber bei mir auch ein Weilchen gedauert, bis ich dieses "dann müssen Sie Insulin nehmen" als Vorschlag /Empfehlung betrachten konnte, und nicht als Befehl.

    Die Diabetologin heute meinte noch, dass es für sie beruhigender ist, viele Werte deutlich unter 5 zu sehen und dann ein oder zwei sehr hohe Werte als alle Werte knapp über 5 und dann zwei oder mehr mit 5.3

    Tja, da hätte sie bei mir keine Freude gehabt, ich war fast immer über 5.

    Ich bin in der 31. Woche. Von daher habe ich natürlich Angst, dass mit voran schreitender Schwangerschaft, die Massnahmen nicht mehr helfen.

    Das ist jetzt der Höhepunkt der schlechten Werte. Ab Woche 35/36 wird es wieder besser!

    Mir persönlich wäre allerdings viel daran gelegen, nicht in die Klinik zu müssen bzw. wenn in der Klinik dann ambulant, entbinden zu können.

    Zumindest wenn Du ohne Insulin auskommst, kannst Du auf jeden Fall ambulant heim gehen, wenn alles okay ist. Habe ich auch gemacht. Meine Hausgeburt mussten wir aus anderen Gründen abbrechen, im KH hätte man es auch lieber gesehen, wenn ich 24h geblieben wäre, aber ich wollte nicht. Ich fand es völlig vertretbar, weil ich 1. vom Fach bin, 2. selber beim Baby BZ messen konnte und 3. prophylaktisch Kolostrum ausgestrichen und gefüttert hatte in den ersten 24h. Und wenn Du nicht ambulant gehst, dann eben nach 24h, das ist doch eine überschaubare Zeit.


    Am meisten Sorge macht mir allerdings noch die drohende Einleitung. In meiner Familie kamen bislang alle Babies nach Termin.

    Auch hier verstehe ich Dich, alle meine Babys kamen nach Termin (11 Tage, 8 Tage, 13 Tage), auch meine Schwester war immer über dem Termin.

    Auch hier: Du MUSST das ja nicht mitmachen. Wenn Du für Dich selber sicher bist, daß Du das nicht willst (Risiken-Nutzen-Ängste-Analyse), dann mach es nicht.

    Immer vorrausgesetzt, man kommt ohne Insulin klar, sehe ich NICHT die Notwendigkeit, am Termin einzuleiten, noch habe ich da nämlich keine Studie gesehen, die belegt, daß bei nicht insulinpflichtigem GDM das Risiko nach ET erhöht ist (bin offen für gegenteilige Beweise).

    Hier habe ich zugegebenermaßen getrickst und von Anfang an meinen offiziellen Termin um eine Woche nach hinten verschoben (da wusste ich noch nichts vom GDM, ging nur um das Einleten allgemein). Das kam mir dann insofern zugute, als daß die Mediziner noch entspannt waren, geboren habe ich 2 Tage vor dem angeblichen Termin (also in Wirklichkeit 5 Tage drüber). Allerdings bin zu den Kontrollen und zum US öfter gegangen am Ende, so als wäre ich schon über ET und hätte ggf. reagiert, wären die Werte nicht ok gewesen.

    Einen Heimtrainer haben wir nicht. Aber ich könnte natürlich abends zu Hause Übungen machen. Oder Fenster putzen oder so.

    Wäsche aufhängen. Aufräumen, Staub saugen. (War immer ziemlich ordentlich bei mir in der Schwangerschaft.) Stramm in der Wohnung hin und her laufen. Liegend im Bett Fahrad fahren. Tanzen, auf der Stelle joggen...

    Zu Deinem Nüchternwert nur eine Idee: Die Diabetologin hat heute nochmals erklärt, dass der Nüchternwert vor allem durch Glucose Ausschüttung der Leber zu Stande kommt. Bei Gesunden hört die Leber auf, Glucose auszuschütten, sobald ein bestimmter Zielwert erreicht ist. Bei Insulinresistenz bekommt die Leber keine Rückmeldung, dass es reicht und schüttet immer mehr aus.

    Danke, hier hab ich was gelernt. Ich habe nämlich jetzt unschwanger auch einen erhöhten Nüchter-BZ, den hatte ich bestimmt auch schon vor der letzten Schwangerschaft, Insulinresistenz liegt bei uns in der Familie.

    Die Handmessgeräte sind nicht exakt genug für die Babys.

    Das trifft nicht für alle zu, bei einigen geht das, kann man beim Hersteller erfragen.

    Ich hatte eines, was auch bei Neugeborenen ging, damit konnte ich die empfohlenen Kontrollen zu Hause machen und somit sprach für mich nichts gegen ambulant heimgehen.

    Ich könnte Dir meines ausleihen, Nollaun, falls das mit Deinem nicht geht.

    Das Problem ist, dass das Kind einen hohen Blutzuckerwert gewöhnt ist (von der Mutter) und deshalb viel Insulin ausschüttet. Dann kommt es auf die Welt und wird von diesem hohen Blutzucker 'getrennt'. Die ersten 24-Stunden nimmt es sehr wenig Kalorien / Zucker auf, aber der Körper ist sich immer noch gewohnt viel Insulin auszuschütten. Die Folge: das Kind fällt in einen Unterzucker. Deshalb muss der Zuckerwert überprüft werden und bei zu niedrigem Zuckerwert mit Glukose zugefüttert werden.

    Oder besser noch mit Muttermilch! und wenn's geht, per Spritze / Fingerfeeding, nicht mit einer Flasche, um sich das Stillen nicht zu erschweren (Saugverwirrung).

    Nach Möglichkeit sollten gestationsdiabetische Mütter ab der 37. Schwangerschaftswoche versuchen Kolostrum auszustreichen (erst 2 mal täglich, ab der 38. WOche 4 mal täglich), und dieses jeweils über einen Tag zu sammeln und dann in Einmalspritzen einzufrieren. Zur Entbindung kann man das dann mitnehmen. ...

    Das Kolostrum auszustreichen hilft auf zwei Arten: Erstens gibt es NICHTS, was den Blutzucker so gut stabilisiert wie Kolostrum. Wenn man also das erste Mal nach Geburt anlegt, und direkt danach ein paar ml Kolostrum aus den Einmalspritzen gibt, ist die Wahrscheinlichkeit für einen stabilen Blutzucker viel viel höher.

    Hier möchte ich ganz dick unterschreiben! Ich habe das ausgestrichene Kolostrum übrigens trotz normaler Werte gegeben, hatte so in den ersten zwei Nächten ein besseres Gefühl.



    Viele Grüße, Seda


  • Ich habe damals von einer sehr fähigen Hebamme / Ernährungsberaterin viele gute Tipps zur Insulinresistenz bzw. Verbesserung derselben bekommen, welche ich umgesetzt habe. Ich weiß natürlich nicht, wie sehr dies meine Werte beeinflusst hat, aber es tat gut, "etwas zu machen". Hier die Kurzfassung, wenn es Dich interessiert, kann ich auch Ihre ausführlicheren Erklärungen dazu noch posten.




    Nahrungsergänzungsmittel bei (Gestations-) Diabetes / Insulinresistenz


    Inositol ein Glucose-Isomer, wirkt als sekundärer Botenstoff auch auf die Insulinrezeptoren

    http://edubily.de/2015/01/ohne…ne-insulin-sensitivitaet/

    Dosierung: 2g (knapper TL) als Pulver (z.B. abends)
    Bezug: https://de.myprotein.com/sport…rc=aw.ds#customer-reviews


    Resistente Stärke vermindert Insulinresistenz
    Dosierung: 10g (2TL) pro Tag (in kaltes Wasser rühren)
    Bezug: Vorkommen und Dosierung findest du unter Prebiotika. (siehe unten*)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Resistente_Stärke s.u. Rezepte

    Banales Kartoffelmehl von Bauckhof (Bioladen)


    Prebiotikum
    Dosierung: 1-2 TL am Tag
    Bezug: https://www.amazon.de/prebioti…rds=Inulin+jean+p%C3%BCtz


    probiotische Kapseln Unterstützung der Darmflora, verbessert die Diabeteswerte.
    Dosierung: nach Packungsanleitung
    Bezug: https://www.amazon.de/nupure-probiotika-vegetarischer-Bakterienstämme-Monatsvorrat/dp/B01IDY42QW


    Omega 3 verbessert die Insulinrezeptorenflexibilität und -bindungsfähigkeit
    Dosierung: 2-3g täglich (6-12 Fischölkapseln, je nach DHA/EPA-Gehalt!)
    Bezug: von vitabay oder https://www.vitaminexpress.org/de/ultrapure-omega-3-kapseln


    Vitamin-D zu niedriger Spiegel kann mit erhöhter Insulinresistenz einhergehen


    Alpha-Liponsäure vielfältiges Antioxidanz mit protektiver Wirkung für die Leber, die Niere und das Gehirn und positive Wirkung auf die Insulinresistenz
    Dosierung: 2x 100mg täglich
    Bezug: https://www.amazon.de/R-Alpha-…words=r+alpha+liponsaeure


    Bryophyllum Entspannung (bei Stress, schlecht schlafen, Aufregung)

    Das Pulver enthält KH, i.m. Spritzen ist auch möglich (und wirkungsvoller).

    *Resistente Stärke

    https://de.wikipedia.org/wiki/Resistente_Stärke

    ist entweder in "natürlichen Nahrungsmitteln" drin, zB in abgekühlten gekochten Kartoffeln oder abgekühltem Reis. Kalt muss es sein, aufgewärmt verändert es wieder seine kristalline Struktur.

    Du kannst also entweder, wie meine Oma, immer einen Topf mit kalten Pellkartoffeln im Kühlschrank haben und als Salat essen (köstlich mit al-dente-Spargel (auch noch viel Inulin drin, genau wie in Artischocken) und Vinaigrette mit Tomaten und Mozzarella, abzuwandeln mit Oliven, Kapern, Melone, bisschen Quinoa reinstreuen, geröstete Cashewnüsse ... mein all-time-sommer-favorit, macht auch satt) oder Kartoffelscheiben auf Vollkornbrot, mit einem Klecks Creme Fraiche und gemahlenem Pfeffer ... Reissalat, und wenn Du nicht zu den Listerien-Phobikerinnen gehörst: Sushi.

    Wenn Du das alles nicht magst oder an den Tagen ohne Kartoffelsalat: Banales Kartoffelmehl von Bauckhof (in jedem Bioladen), 2x tgl einen TL in kaltes Wasser rühren, fertig. Löst sich gut, schmeckt nach nichts.

  • Sedativa Du schriebst "

    1. Das Kind produziert erst ab 7,8 (140) selber Insulin. (Das ist ja das, was man vermeiden will.) Ein erhöhter Nüchtern-BZ dürfte es kaum beeinflussen."


    Woher hast du diese Info? Das würde ja gegen ein Spritzen mit Langzeitinsulin sprechen, meine Ärztin und Ernährungsberaterin meinten aber beide, dass die Babys beim zu hohen Nüchternwert Insulin produzieren würde?


    Ich bin echt hin und hergerissen...mein Nüchternzucker ist mein einziges Problem, aber das ärgert mich halt sehr- ist jeden Morgen bei 92-98. Meinst du, dass die von dir empfohlenen Nahrungsergänzungen auf meinen Nüchternwert Auswirkungen haben werden? Alles in Kombination erscheint mir echt viel ;) ich überlege, ob ich das probiere.


    Ich persönlich möchte einfach um dieses blde Insulin rumkommen. Vor allem, weil tagsüber mein Blutzucker nicht einen Ausreißer in der ganzen Messzeit hatte.


    ABER ich bekomme auch den Nüchternwert vor dem Essen nur knapp unter 90 (so 84 oder 86). Heißt, es macht ja ein Unterschied, ob es erst ab 140 BZ ein Problem ist wie du sagst (habe ich nie), oder ob ein dauerhaft zu hoher Nüchternwert schon problematisch ist.


    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Hast Du mal nachts gemessen? Ist der Nüchternzucker vielleicht nur das Dawn Phänomen?

    Bei mir war es so: sehr früh morgens wenn ich auf Toilette musste war ich bei 70-80, dann gegen 6-7 Uhr beim Aufstehen je nach durchwachter Nacht zwischen 92 und 99, nach dem Kinder wegbringen und vor dem Frühstück (ca 9-10 Uhr) wieder unter 80.


    Es gibt den Tip dann nachts ein paar Mandeln oder Käse zu essen, dann geht der BZ auch wieder runter, aber ob das muss? So kann man halt die Werte beeinflussen morgens. Aber wenn ich bei der Ausgangsfrage bleibe, die in meinem Fall hiesse: schaden BZ Werte um die 95 zwischen maximal 5 Uhr und 8 Uhr meinem Baby (wobei die Frage ist wie lange sie tatsächlich in dem Bereich sind) mehr als BZ Werte zwischen 140 und 100 in den 2 Stunden nach einer KH reichen Mahlzeit?

    Das bedeutet ja auch dass Frau nicht in den snackmodus verfallen darf, denn dann ist man ja ratz fatz in/ über 100. Letzten Endes war ich sehr interessiert meinen BZ mal kontinuierlich zu messen. Dafür gibt es ja so einen Stöpsel, aber den bekommt man nur verschrieben wenn man einen Schwangerschaftsdiabetes hat.


    Das wäre im übrigen eine Alternative. Sich den mal zu setzen und damit ein Profil für den Diabetologen zu haben über den Tag, und selber auch zu sehen wie der Verlauf ist. Wie hiess das Ding noch mal...... Damit ist jedenfalls sehr schnell klar wie der Verlauf nachts ist und wie hoch die Werte für welche Zeit wirklich gehen.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    Einmal editiert, zuletzt von murkel ()

  • genau murkel...das frage ich mich eben auch- schadet ein hoher Nüchternwert (ob kurzzeitig oder langfristig) WIRKLICH dem Baby- ich tendiere zu einem nein, die Ärzte sagen klar ja. Es erschließt sich mir aber nicht wirklich- tagsüber ist er doch ständig so, wenn man isst, wenn man Zwischensnacks zu sich nimmt.


    Ich habe öfter mal nachts gemessen- ich habe fast IMMER einen Wert um die 90. Nie über 100 und nicht unter 84.

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Sedativa Ganz, ganz herzlichen Dank nochmals fuer Deine ausfuehrlichen Antworten und Mitdenken. Gerade habe ich wieder wenig Zeit zum Antworten, aber ich lese sehr aufmerksam und freue mich ueber die Tipps und Anregungen.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • ... Letzten Endes war ich sehr interessiert meinen BZ mal kontinuierlich zu messen. Dafür gibt es ja so einen Stöpsel, aber den bekommt man nur verschrieben wenn man einen Schwangerschaftsdiabetes hat.


    Das wäre im übrigen eine Alternative. Sich den mal zu setzen und damit ein Profil für den Diabetologen zu haben über den Tag, und selber auch zu sehen wie der Verlauf ist. Wie hiess das Ding noch mal...... Damit ist jedenfalls sehr schnell klar wie der Verlauf nachts ist und wie hoch die Werte für welche Zeit wirklich gehen.

    Es gibt verschiedene Produkte zur kontinuierlichen Blutzuckermessung (CGM), zum Beispiel von Dexcom das Dexcom G5-System, von Medtronic das Enlite-System, von Roche Diabetes Care das Eversense-System, von Abbott das FreeStyle Libre-System ...

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


    "You can get it if you really want - daran glaube ich nicht." (Richard Häckel, Jazzmusiker)

    Einmal editiert, zuletzt von Bidi ()

  • Es ist schon soviel fundiertes zum Blutzucker geschrieben worden, da gibt es fast keine Lücke mehr. Einen Tipp hab ich aber noch, da dazu wenig geschrieben wurde: mir hatte (ich hatte auch zweimal nicht-insulinpflichtigem Schwangerschaftsdiabetes) mir vor der Blutabnahme stets sorgfältig und mit Seife sie Hände zu waschen, da die Blutzuckermessung durch Rückstände aller Art auf der Haut (Handcreme oder ganz fies zB Obstsaft ...) verfälscht werden kann. Bei mir wurden damit die Werte stabiler.

    mit zwei Jungs (2010 und 2012) schon lange nicht mehr mit tapatalk unterwegs aber endlich wieder mit laptop im Forum

  • Das Kind produziert erst ab 7,8 (140) selber Insulin. (Das ist ja das, was man vermeiden will.) Ein erhöhter Nüchtern-BZ dürfte es kaum beeinflussen."

    Ich hatte das damals, als es mich selber betraf, bei meinen zahlreichen Recherchen irgendwo gelesen, ich werde mal suchen, wo ich es gefunden hatte und die Quelle hier einstellen.

    Das war halt auch mein gedanklicher "Rettungsanker".

    Meinst du, dass die von dir empfohlenen Nahrungsergänzungen auf meinen Nüchternwert Auswirkungen haben werden? Alles in Kombination erscheint mir echt viel ich überlege, ob ich das probiere.

    Es klang sehr schlüssig, was die Expertin damals erklärte, ich zitiere mal:

    "Was verbessert die Insulinresistenz, wenn Du auch mal über Nahrungsergänzung probieren möchtest, ob da etwas dabei ist, was Deine Werte mittelfristig stabilisiert, aus meiner Erfahrung würde ich mit ner Kombi aus Inositol, resistenter Stärke (als banales Kartoffelmehl von Bauck), evtl. Probiotika und Omega3 starten - plus Bewegung, aber mit drei Kindern bist Du bestimmt gut im Training ;)

    • Bewege dich: Gehe viel zu Fuß, fahre Rad, gehe Schwimmen, mache Schwangerengymnastik, Yoga oder was auch immer dir liegt. Die Quote an Kindern mit einem hohen Geburtsgewicht ist bei Frauen, die sich täglich mindestens 30 Minuten bewegt haben, 12-mal niedriger als bei Frauen aus der No-sports-Gruppe.

    • Schlafe ausreichend und am besten im abgedunkelten Schlafzimmer. Schlafmangel verschlechtert die Insulinresistenz enorm – Stress übrigens auch, die Cortisolachse ist direkt mit deinem Blutzucker verbunden! Hohes Cortisol bedeutet einen hohen Blutzucker, ein evolutionsbiologischer Notfallplan.

    • Inositol, ein Glucose-Isomer, wirkt als sekundärer Botenstoff auch auf deine Insulinrezeptoren. Früher wurde es in die Gruppe der B-Vitamine einsortiert, das gilt mittlerweile als veraltet. 2g als Pulver in Form eines Nahrungsergänzungsmittels reduzierte in einer Arbeit über Frauen mit metabolischem Syndrom den HOMA-Index um sensationelle 75 Prozent , auch eine weitere Arbeit über Frauen mit PCO zeigt diese Effekte (und normalisierte, nebenbei bemerkt, in einer bemerkenswerten Zahl den Menstruationszyklus).

    • Resistente Stärke kann deine Insulinresistenz ebenfalls deutlich verbessern. 10 g resistente Stärke pro Tag vermindern sowohl die Menge des ausgeschütteten Insulins als auch die Insulin-Resistenz um ziemlich eindrucksvolle 30 Prozent. Resistente Stärke ist eine Stärkeform, die durch die Verdauungsenzyme nicht aufgeschlossen werden kann und deshalb das perfekte Futter für deine guten Darmbakterien darstellt. Vorkommen und Dosierung findest du unter ? Prebiotika. Auch eine Unterstützung der ? Darmflora mit probiotischen Kapseln verbessert die Diabeteswerte.

    • Omega 3 verbessert die Insulinrezeptorenflexibilität und -bindungsfähigkeit : Nimm davon 2 bis 3g täglich ? Omega 3. Auch ein niedriger Vitamin-D-Spiegel gehört zu den Markern, die eindeutig mit einer erhöhten Insulinresistenz einhergehen ? Vitamin D.

    • Alpha-Liponsäure (R-Form) ist ein vielfältiges Antioxidanz mit protektiver Wirkung für die Leber, die Niere und das Gehirn. Weiterhin hat es eine positive Wirkung auf die Insulinresistenz. Du kannst dazu 2-mal 100 mg täglich zu dir nehmen."


    V.a. Vit.D und Omega 3 scheint sehr relevant.

    Insulin (egal ob eigenproduziert oder zugefügt) hilft, wenn Rezeptoren zum Andocken vorhanden sind. Alles was die Insulinresistenz beendet/verbessert ist also gut

    Ich habe die ganze Palette genommen, und kann jetzt aber natürlich nicht sagen, ob meine Werte ohne den ganzen Kram wirklich schlechter gewesen wären. Mir tat es gut, etwas zu tun.



    Ich will jetzt den erhöhten Nüchtern-BZ auch nicht völlig bagatellisieren, nicht daß das falsch ankommt, man sollte schon versuchen, ihn in Schach zu halten, denn auch wenn zweifelhaft ist, ob der das Kind in der Schwangerschaft schädigt durch dessen Eigeninsulinproduktion, ist er zumindest nicht gut für das "hormonal imprinting", das "Verstellen" der Baby-Messfühler für die "Normalität".

    Also sich um gute Werte bemühen, finde ich schon wichtig, aber ich bin halt gegen Panikmache und unnötiges Insulin spritzen.

    Zumindest solange die Werte nach dem Essen stimmen, keine regelmäßigen BZ-Spitzen da sind und bestenfalls der mittlere BZ auch noch stimmt.


    ABER ich bekomme auch den Nüchternwert vor dem Essen nur knapp unter 90 (so 84 oder 86).

    Aber das ist doch ok?! Damit liegst Du doch total in der Nprm, das ist ja noch nicht mal grenzwertig.






    Es ist halt auch wirklich so, dass die Grenzwerte in der Schwangerschaft sehr sehr streng sind und die meisten Kinder bei grenzwertigen Werten keine Auffälligkeiten zeigen. Die Grenzwerte für den OGTT sind wohl so streng, weil sich häufig die BZ im Laufe der Schwangerschaft verschlechtern (meist so um die 30. SSW) und das dies dann nicht übersehen wird.


    Dazu dann noch die "Genauheit" von BZ-Messgeräten, da sind Abweichungen von 20mg/dl ganz normal und werden als "gut", was die Gerätegüte angeht, bewertet.

    Du weiss also nicht mal sicher ob Du einen Nüchterzucker von 90mg/dl oder doch von 70 oder 110 hast. Sich also um eine Abweichung von 5mg/dl Gedanken zu machen ist egentlich überflüssig. macht man natürlich trotzdem, ich weiß. Meine Schwester hat in ihrer jetzigen Schwangerschaft schon drei neu BZ-Meßgeräte bekommen, weil die jeweils zu hohe Werte angezeigt hatten, in den Tagen vor dem Umtausch hat sie sich immer verrückt gemacht.....



    Liebe Grüße, Seda


  • Eigentlich wollte ich ja noch ausführlicher antworten. Ich habe alles gelesen und es hilft mir sehr! Zur Zeit ist es schwierig, die Zeit zum antworten zu finden.


    Nur als kurzes update: In der letzten Woche habe ich keinen einzigen erhöhten Wert gemessen, allerdings teils nah am Grenzwert. Drückt die Daumen, dass es so bleibt. Ich habe noch Angst von der prognostizierten rasanten Verschlechterung ab Woche 32. Da bin ich ja gerade. Mein Gynäkologe meinte, dass sich wohl in den nächsten zwei Wochen entscheidet, ob ich Insulin nehmen muss oder nicht.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • ja, davor habe ich auch Angst- bin grade in Woche 31.;) wir bibbern zusammen :) aber toll mit deinen Werten! Bei mir hat sich nichts getan- Nüchternwert immer um die Grenze und alles andere prima

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Weisst Du schon, wie Du mit dem Nüchternwert um die Grenze umgehen möchtest und was Deine Ärztin dazu empfiehlt?


    Da mir sehr wichtig wäre kein Insulin zu nehmen, hatte ich nochmals den Rat bekommen, ggf. eine Zweitmeinung einzuholen. Die Hebammen vom Geburtshaus meinten, dass verschiedene Ärzte die gleichen Werte oft anders einschätzen würden.

    Ich habe das im Hinterkopf, es aber für den Zeitpunkt zurück gestellt, da ich ja eh unter den Grenzwerten bin.


    Ich glaube, bei mir macht den Hauptunterschied, wirklich direkt nach dem Aufwachen zu messen, sofern es geht. Ich habe das Messgerät jetzt immer am Bett liegen und wache abends gut die Hände.


    Da mein Kind sich gedreht hat muss ich jetzt auch jede Nacht raus aufs WC. Im Moment Messe ich dann mal nachts aus Interesse um zu sehen, wie der Blutzuckerverlauf nachts ist. Das finde ich noch interessant für mich, zum Einschätzen wie lange das Kind erhöhten Blutzucker wirklich ausgesetzt ist.


    Also, ich drück Dir auch die Daumen, dass die Werte im Rahmen bleiben!


    Liebe Grüsse

    Nollaun

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich versuche das entspannt zu sehen- ich glaube bis die Werte nicht wiederholt über 100 gehen, werde ich das so stehen lassen- ich glaube, dass das Langzeitinsulin und die Auswirkungen eine schädigendere Wirkung auf uns haben würde, als dieser Grenzwert. Aber ich schaue auch was so bei der Größenentwicklung des Babys passiert genau hin- da haben wir Montag Termin. bisher war ja der Bauch eher eine Woche hintendran.

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • klar, kann ich das beantworten :)


    Ich befürchte ein stark erhöhtes Stresslevel bei mir und damit beim Kind. Ich bin ein absoluter Gegner von unntürlichen Eingriffen: Medikamente, Krankenhäuser und Ärzte, die nicht nötig wären...wenn ich Insulin spritzen müsste, würde es in der Schwangerschaft eine Dauerkontrolle bedeuten, es würde bedeuten, dass ich weder im Wunsch-KH, noch ambulant entbinden würde. Das hätte mit Sicherheit gravierende Folgen für unsere Restschwangerschaft und unseren gemeinsamen Start ins Leben.


    Versteht mich nicht falsch: wenn wirklich Handlungsbedarf/Gefahr besteht, bin ich froh, dass es all diese medizinischen Mittel in unserem Land gibt, aber ich sehe es sehr kritisch wie schnell zu bestimmten Dingen gegriffen wird, weil es Kohle für irgendwen gibt- KH, Ärzte, Pharmaaindustrie. Ich behaupte, dass viele Behandlungen das gegenteilige Ergebnis erzielen (Antibiotikagabe ist da sicher das bekannteste Beispiel).


    Mir erschließt sich einfach nicht, dass mein Kind gefährtet sein soll bei einem minimal erhöhten Nüchternwert, der bei nicht-schwangeren sogar super in Ordnung wäre. Tagsüber ist ja dieser Wert bei Zwischenmahlzeiten völlig unbedenklich. Man muss ja sogar aufpassen, dass man dann nicht in den Unterzucker rutscht. Denn mein Zuckerabbau nach dem Essen ist super optimal- immer. Grenzwerte verändern sich ja ständig- beim Zucker, beim Blutdruck usw. Ich finde es wichtig es im Blick zu behalten (ich messe fast täglich meinen Nüchternwert, um im Zweifel eingreifen zu können), ich lasse jede Untersuchung das Baby vermessen, ABER ich möchte mich nicht verrückt machen lassen und Opfer von Über-medizinisierung sein.

    Weißt du wie viel höher die Eingriffe in der Schwangerschaft bei privat-versichterten (z.B. Kaiserschnitte) sind- das ist erschreckend. Und ein Kaiserschnitt wäre für mich nahezu die schlimmste Vorstellung!

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Ich wollte allen, die hier beigetragen nochmals ein ganz, ganz herzliches Dankeschön sagen!

    #danke#danke#danke


    Gestern war ich nochmals bei der Diabetessprechstunde, für mich überraschenderweise mit der Ernährungsberaterin statt der Diabetologin. Meine Nüchternwerte haben sich, ähnlich wie bei Ludo, komplett eingependelt: zwischen 4.8 und 5.2. Also im Moment alles tipptopp nach den Leitlinien. Die Nachessenwerte bleiben super bei um die 6.


    Durch die Tipps und Anschubser hier habe ich vorab der Beraterin ganz in Ruhe erklärt, warum es mir persönlich wichtig wäre, Insulin möglichst zu vermeiden. Und dass es für mich eine Abwägung ist, die guten Werte zu erreichen mit KH-Reduktion oder Insulin. Da es keine seriösen Studien gibt, die Nachteile der moderaten KH-Reduktion nachweisen, würde ich das präferieren. Gerne würde ich ggf. über Ketontests kontrollieren, ob die derzeitige Reduktion im Rahmen ist für das Baby und mich.


    Sie hat mir ganz in Ruhe zugehört, mich Ernst genommen und Betreffs der Studienlage zugestimmt. Leider meinte sie, dass sie keine Erfahrungen mit Ketontests hat, um individuell zu bestimmen, ob die aktuelle Menge Kohlenhydrate ausreichend ist. Hat sich aber für den interessanten Ansatz bedankt und gemeint, dass sie sich kundig machen wird. #applaus


    Nun, im Moment habe ich eh nur eine sehr moderate Reduktion mit 150-170g KH pro Tag. Sie sah diesmal mit der Menge gar kein Problem. Hat empfohlen, so weiter zu machen. Nach kurzem Überschlag hat sie noch empfohlen, nicht unter 120g KH pro Tag zu gehen. Nach ihren Empfehlungen (Tellermodell 1/3 KH) geht sie von je 40g KH für Abendessen und Mittag aus, ca 30g beim Frühstück und ca. 10g für Snacks.


    Ich bin wahnsinnig erleichtert und hoffe sehr, dass die Werte stabil bleiben. Wie es im Moment aussieht sollte also meinem Plan Geburtshaus erstmal nichts im Wege stehen. Das Kind hatte sich vor zwei Wochen auch schon in Schädellage gedreht. Und damit ist auch eine automatische Einleitung vom Tisch. Das Geburtshaus empfiehlt Einleitungen nur nach individueller Abwägung, aber generell nur wegen der Diagnosestellung.


    Liebe Grüsse

    Nollaun

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.