Sprachentwicklung mit 3,5

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  • Hallo,

    mich würde interessieren, wie die Sprachentwicklung bei euren Zwergen so ist. Wir haben ja leider nicht so viel Vergleichsmöglichkeiten. Die Kindergärtnerinnen meinten aber letztens beim Entwicklungsgespräch, Töchterchen wäre recht weit.

    Sie haut zunehmend lustige Dinger raus. Gestern zum Beispiel: ich hab so einen kleinen Mund, da passt nur ein Keks oder Schokolade rein. Oder sie stellt Hypothesen auf, von wegen "wenn der linke Arm rechts wäre, dann wäre die rechte Hand, äh, ..." Sie dichtet Lieder um und singt nicht "meine Hände sind verschwunden...", sondern "mein Nasenpopel ist verschwunden" und lacht sich dabei kaputt. Sie sprcht auch sehr viel, eigentlich ununterbrochen #rolleyes, das ist schon mal anstrengend. Finde das aber alles auch recht erheiternd :D

    Einmal editiert, zuletzt von Mali ()

  • War bei Kind 1 auch so - schwierig finde ich nur, dass man unbewusst den Wortschatz und die fähigkeit sich auszudrücken (gehörtes in anderen Kontext einzubetten) auch gleichzeitig für die geistige Reife heranzieht.


    Ich finde das wirklich anstrengend für mich selber.


    Erheiternd ist das auch, Kind 2 hat etwas darunter gelitten ist aber inzw auch dazu gekommen, die Sprache zu lernen.

  • Ich habe hier auch ein gleichaltriges Kind, das gerne, gut und immer redet, was häufig schön, aber manchmal auch anstrengend ist. "Nein Mama, das war die Gute-Zähneputz-Geschichte, jetzt kommt noch die Gute-Nacht-Geschichte!"

  • War hier bei beiden so. Es war und ist schön, witzig, süß und anstrengend.

    Ich finde es auch ganz ganz wichtig was Iverna schreibt mit der geistigen (und emotionalen) Reife.

    • Offizieller Beitrag

    Unser Großer war auch so, da hat das aber noch früher angefangen. Er hat mit 2,5 B"ruder Jakob" in 3 Sprachen gesungen und ähnliche Sätze gesagt wie Du sie beschrieben hast. leider, wie Iverna schon gesagt hat, neigt man dazu solche Kinder zu überschätzen/Überfordern, weil man annimmt, wer so toll reden kann, ist generell schon sehr weit. Sie sind aber halt trotzdem erst 3,5.


    Wie schlimm wir den Großen tatsächlich überfordert haben, wird mir erst jetzt klar, wo der Kleine knapp 3 ist und dabei noch kaum redet. Da merkt man erst so richtig, wie klein sie in dem Alter eigentlich noch sind.

    • Offizieller Beitrag

    Meine Kinder sind/waren auch beide von Beginn an sprach-begeistert.

    Überforderung war bei uns nicht so ein Problem, manchmal wurden sie halt von Aussenstehenden falsch eingeschätzt (aber das passiert auch grossen Kindern, zarten Kindern...).


    Spass hatten/haben beide an Reimen und Gedichten - wir lernen immer noch recht regelmässig als Familie ein Gedicht auswendig. Ein schönes Buch mit Kindergedichten lohnt die Anschaffung auf jeden Fall.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hier auch sprachbegabt mit knapp drei. Bruder Jakob geht auch schon in drei Sprachen, Satzbildung ist auch sehr oft grammatikalisch korrekt, Wortschatz auch enorm groß und auch selten benutzte Wörter werden meist im richtigen Kontext wiedergegeben. Er erfindet auch Wörter zu irgendwelchen Gebilden, die er mit Duplo gebaut hat. Manchmal ist es sowas verständliches wie „Straßenschneefeger“, manchmal auch was völlig unverständliches wie „Bakenone“. Wir versuchen vieles kindgerecht zu erklären und werden auch entsprechend mit „warum“ gelöchert. Dabei merkt man dann schon, dass er noch klein ist. Insgesamt haben wir aber schon den Eindruck (und die Tagesmutter auch), dass er auch geistig ziemlich weit ist. Man sieht richtig wie er denkt. Er ist auch total schlagfertig. Da sind wir des öfteren echt baff. Aber ob das eine mit dem anderen zu tun hat, bezweifle ich.

    Dafür ist er was sich selbst anziehen bzw. ausziehen angeht noch sehr unselbstständig. Er kann und will es nicht. Er will auch gerne noch gefüttert werden, obwohl er das eigentlich kann. Ist ihm aber zu anstrengend/blöd (?). Das kann jetzt an der kleinen Schwester liegen, so nach dem Motto „ich will auch klein sein“ oder tatsächlich ein ich bin so gut im sprachlichen, also hinke ich in der Feinmotorik hinterher #confused

  • Hier ein fast 3-Jähriger, der Sätze mit Haupt- und Nebensatz, wenn-dann-Konstruktionen und sowas wie “Ich halt das doch fest, da fällt das nicht um, Du brauchst keine Angst haben, Mama.“ u.ä. spricht. Zum Ausgleich redet er aber oft gar nicht bzw. nur in Babysprache “Dä, dä, da.“, damit wir nicht vergessen, dass er noch klein ist. #love


    Ich hab schon oft erlebt, wie neue Menschen dachten, der Kleine spricht noch gar nicht, bis er dann nach Stunden/ Tagen Lust auf Konversation bekam.

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • Mein Großer hat mit ca 2 solche Sachen gesagt wie "Mama, das ist eine Puppe, die kann sich nicht wehtun!"#augen Vorwursvollen Tonfall vorstellen.

    Der Kleine liebt den Dativ. Mit ca 4 beim Palymobil Spielen "Das ist der König, der sitzt auf dieser Seite des Tisches und auf der anderen Seite des Tisches sitzt der Ritter. Dort neben ihm ist der Hund."

    Er hat auch immer noch eine sehr gewählte Ausdrucksweise, das ist manchmal schon lustig.#freu

  • Unser Großer war auch so, da hat das aber noch früher angefangen. Er hat mit 2,5 B"ruder Jakob" in 3 Sprachen gesungen und ähnliche Sätze gesagt wie Du sie beschrieben hast. leider, wie Iverna schon gesagt hat, neigt man dazu solche Kinder zu überschätzen/Überfordern, weil man annimmt, wer so toll reden kann, ist generell schon sehr weit. Sie sind aber halt trotzdem erst 3,

    Da kann ich unterschreiben. Nur dass es bei uns der Kleine war. Wir wurden in der Straßenbahn sogar mal auf Englisch angesprochen, nachdem er Bruder Jakob auf Französisch gesungen hatte, Man hatte uns für Touristen gehalten. Das hat ihn allerdings so verschreckt, dass er danach nicht mehr in der Öffentlichkeit gesungen hat.


    Interessant finde ich auch den (eingebildeten?) Zusammenhang zur Schlagfertigkeit. Die war nämlich schon quasi ab Geburt vorhanden. Es war auch von Anfang an deutlich, dass er extrem kommunikativ ist. Eine Bekannte hat mal gesagt, dass sie noch die ein Kind gesehen hat, dass mit einer solchen Konzentration auf Ansprache reagiert. Da war er vielleicht 3 Monate alt.

    Bevor er Laute bilden konnte, hat er sich mit Quiecktönen verständlich gemacht.


  • Dafür ist er was sich selbst anziehen bzw. ausziehen angeht noch sehr unselbstständig. Er kann und will es nicht. Er will auch gerne noch gefüttert werden, obwohl er das eigentlich kann. Ist ihm aber zu anstrengend/blöd (?). Das kann jetzt an der kleinen Schwester liegen, so nach dem Motto „ich will auch klein sein“ oder tatsächlich ein ich bin so gut im sprachlichen, also hinke ich in der Feinmotorik hinterher #confused

    Ja, hier auch "Mama bitte füttern". Als Baby hat sie mir immer den Löffel entrissen, jetzt will sie ihn nicht selber benutzen. Auch andere Sachen, die sie kann (feinmotorisch ist sie recht weit), mag sie lieber von mir gemacht haben. Aber mich störts nicht, die Zeiten wo das uncool ist, kommen schon noch ^^

  • Um mal einen Gegenpunkt zu setzen: mein Sohn ist mit seinen 3,3 Jahren noch längst nicht so weit wie ihr eure Kinder beschreibt. Wenn, dann-Konstruktionen, Konjunktiv...gibts hier noch nicht. Haupt- und Nebensatzkonstruktionen fangen jetzt langsam an. Vergangenheitsform und Verbflexion kommen jetzt gerade, genau wie Präpositionen und Artikel. Fragewörter bisher nur "what" und "where". Alles auf englisch, deutsch bisher nur Einzelwörter.

    Ach ja, mein Kind wächst zweisprachig auf....alle Welt sagt mir dann sei es ja nicht verwunderlich, wenn es langsamer ginge, ich habe das im Studium aber anders gelernt. Er ist meiner bescheidenen, ehemals fachlich fundierten, Meinung nach definitiv hinterher. Aussprache lässt auch zu wünschen übrig, an Lauten kann er z.B. das deutsche "r" noch nicht, "l", "j" (außer bei ja/yes), und "ch1+2", "sch" und Lautverbindungen gehen auch noch gar nicht, es gibt einige Ersetzungen, Auslassung von unbetonten Silben und auch pathologische Prozesse (Rückverlagerung, z.B. Decke zu Gecke).

    Die KiÄ verordnet erst ab 4 Logopädie und ich habe ehrlich gesagt keine Kapazitäten gerade das gegen ihren Widerstand anzuleiern und mir womöglich Sprachtherapeuten weit weg von uns zu suchen, die sich mit der Zweisprachigkeit auskennen oder gar auf englisch therapieren können. Also warten wir noch ein halbes Jahr ab und schauen, ob er bis dahin aufholt, er macht ja stetig Fortschritte. Durch den Kitabesuch seit Ende letzten Jahres merke ich auch schon deutlich positiven Einfluss auf den Wortschatzerwerb im Deutschen.


    Lustige Sachen sagt er natürlich auch öfter mal, gerade auch die Zweisprachigkeit führt zu lustigen Kreationen, wenn er beide Sprachen in einem Satz oder sogar einem Wort verwurstet. #love

    • Offizieller Beitrag

    thumbelina Ich hab ja 2 völlig unterschiedliche Kandiaten. Der Kleine klingt so, wie Deiner. Er ist ca. ein halbes Jahr jünger wie Deiner und spricht maximal 3 Wort Sätze, hat einen Wortschatz von knapp 100 Wörtern, wobei da einige dabei sind, die hat er 2-3 mal gesagt und dann nie wieder. Und er wächst nur einsprachig auf. Ach ja, und die Wörter die er sagt, sind Babysprache. Also außer Mama, Papa, ja, nein und Opa würde ihn ein Außenstehender nicht verstehen.

    Unsere Kinderärztin hat sich Sorgen gemacht im gegensatz zu eurem und hat uns Logopädie verschrieben. Die Logopädin hat das aber viel lockerer gesehen wie die KiA und gemeint man kann ihn unterstützen, aber zwingend nötig ist es nicht. Von dem her hört sich das, was Du mir erzählst für ein zweisprachiges Kind schon recht normal an.

  • Ich kann das auch immer schlecht einschätzen, ob Außenstehende ihn verstehen. Die ErzieherInnen in der Kita verstehen ihn wohl, obwohl sie selbst natürlich keine Englischmuttersprachler sind. Ein irischer Vater sagte mir neulich in der Bringsituation er höre aus welcher Region der nicht anwesende Kindsvater käme, allein an der Kindersprache, das fand ich schon cool.


    Hab gerade nochmal in meine Aufzeichnungen geschaut, mein Kind war wohl letzten Sommer so weit wie deins jetzt, im Herbst kam Familienbesuch aus England und dann Weihnachten Besuch bei den deutschen Großeltern und die Kitaeingewöhnung, das hat alles viel gebracht.


    Seine komplexesten Sätze im Moment gehen ungefähr so:


    "I need to c(l)ean this up, mummy"

    "I tays (says) you which way we go"

    "P(l)ease put my name on there, mummy, wike (like) xy (sein Name)"


    Aber es sind auch noch ganz viele grammatikalisch vereinfachte Formen dabei, wie "that not right", "what you do?", "this be a little nass" (da haben wir code-switching mitten im Satz!).


    Die komplexesten deutschen Wörter sind "Eisenbahn" und "Gießkanne". :D


    Und hoppe hoppe Reiter geht bei ihm so:


    "hoppe hoppe Rider,

    make a rider pumps!" :D

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde das alles total toll und würde mich freuen, wenn wir in einem Halben Jahr tatsächlich so weit sind.


    Die erwähnten 3 Wort Sätze hier gehen in etwa so:


    Mama da dada! (Mama, da ist die Katze)

    Mama Hna wiwi (mama und Wolfram befüllen die Waschmaschine)


    Was man bei ihm im Moment merkt, er übt glaub ich Satzbau. Allerdings verwendet er dazu "Wörter" die für mich keinerlei verstehbare Bedeutung haben. Es klingt eher so wie das Gebrabbel, dass der Große schon mit nicht ganz 1 gemacht hat.


    Ich sag mir halt, solang die Logopädin mit ihm zufrieden ist, sollte ich das auch sein. Und im Herbst kommt er ja in den Kiga, vielleicht merkt er da ja dann dass Sprache nützlich ist. Wir verstehen ihn einfach zu gut, auch ohne Worte.

  • Sprachentwicklung ist ja total individuell. Meine Kinder waren auch alle sehr früh dran, mit 15 Monaten erklärte mein 3. Sohn einem Handwerker das er gerade einen Akkubohrer benutzt. Noch nicht grammatikalisch korrekt, aber mit 4-5 Wortsätzen. Mit 3,5 haben meine Kinder alle absolut korrekt gesprochen, aber gibt eben auch Kinder die nur sehr wenig sprechen.

  • die Sprachentwicklung ist ja nur ein Teil der Gesamtentwicklung.


    Mein 3,5 Jahre altes Kind spricht ziemlich gut, ist dafür aber grob- und feinmotorisch seinen Alterskollegen weit hinterher:

    Laufrad mit 3 Jahren 3 Monaten,

    Zeichnet Krakellinien und Kreise,

    Keine Lust alleine zu schaukeln,

    Trägt noch eine Windel, immer.


    Sprache muss man glaube ich relativ zur restlichen Entwicklung betrachten.

  • Ich habe hier auch eher einen der sprachlichen "Hinterherhinker". Er wird Ende August 4.

    Wobei es bei uns hauptsächlich die Aussprache ist. Wortschatz und Satzbau sind altersgerecht, mit ein paar Ausnahmen, Präpositionen werden zb komplett durcheinander geworfen, Vergangenheitsformen sind auch noch häufig falsch.

    Aber die Aussprache ist leider derart schlecht, daß Außenstehende ihn oft schlecht bis gar nicht verstehen, und dadurch auch für insgesamt nicht so entwickelt halten (befürchte ich).

    Auch ich selber hab manchmal Probleme ihn zu verstehen. Das ist so frustrierend für ihn, er tut mir da sehr leid.

    Er kann zb kein F, kein Sch, kein S, kein R keine Verbindungen wie ks, tz, kr usw.


    Wir sind beim Logopäden, bisher sehr ich allerdings keine Veränderungen. Die ist im Gegensatz zu mir da entspannt, er hat wohl Verspannungen im Kiefer, die zu Problemen in der Mundmotorik führen (sabbert auch sehr viel), daran arbeitet sie gerade.


    Bei uns kommt erschwerend dazu, daß seine drei Monate jüngere Cousine, zu der wir sehr viel Kontakt haben, viel viel besser spricht, sie ist so ein sprachlicher Überflieger wie hier ein paar von Euren, da macht es für meinen Kleinen nicht besser, so im ständigen Vergleich.


    LG Seda

    • Offizieller Beitrag

    Kinder sind unterschiedlich. Und manchmal sind sie schnell auf dem einen Gebiet und langsam auf dem anderen in der Entwicklung. Und dann 5-10 Jahre spaeter ist doch wieder alles anders. Kommunizieren kann auf vielen Eben funktionieren und eben nicht nur ueber die Sprache. Manche Kinder singen mit 14 Monaten das erste Lied, andere erst mit 7 Jahren. Beides extrem, aber beides normal.


    Manche Kinder koennen ganz viel nachsagen, ohne zu wissen, was sie da sagen, andere sagen nix, bevor sie nicht auch wirklich verstehen, was sie da sagen. Andere sind schüchtern, andere haben eine schwere Zunge. Wichtig finde ich nur, dass man guckt, ob das Kind eventuell extra Hilfe bekommt, wenn es Probleme hat. Manchmal brauchen Kinder extra Erklärungen, oder ein Muskel ist unterentwickelt, oder ein Gedanke henkt schief, und da kann es helfen Unterstuetzung zu suchen.


    Zu den mehrsprachigen Kindern - ich finde, da wird zu oft abgewunken und extra Hilfe abgelehnt, mit der Begründung, dass sie langsamer Sprachen lernen. Ein wenig ist das schon normal, aber es sollte halt im Rahmen sein.

  • In unserer Kitagruppe ist auch ein Mädel, das habe ich lange für älter als meinen Sohn gehalten, weil sie so perfekt spricht und auch noch sehr groß ist, dabei ist sie ein halbes Jahr jünger.


    Sedativa, wann habt ihr denn mit der Logo angefangen?