stillen bei kindlicher herzschwäche

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  • liebe denise,


    unser juengster ist jetzt 5 wochen alt. er hat downs syndrom und einen herzfehler, der in den nächsten monaten operiert werden soll. durch den herzfehler wird er bald einen links-rechts-shunt und daraus folgend eine herzschwäche entwickeln, die bis zur op medikamentös behandelt wird. man hat uns auch informiert, dass es nötig sein kann, ihn in dieser zeit mit sonde zu ernähren.


    bisher trinkt er soweit ich beurteilen kann mit guter technik und kraft und nimmt auch gut zu. teilweise sind die stillpausen allerdings recht lang ( bis 5 stunden nachts).


    wir wuerden ihn gerne unterstuetzen, so dass die sondenernährung so lang wie möglich herausgezögert oder sogar vermieden werden kann. ich möchte mir deshalb eine elektrische pumpe zulegen und gepumpte milch zufuettern. nun gibt es ein meer an hilfsmitteln, von brusternährungsset ueber spezialsauger und softcups, und ich weiss nicht so recht was davon sinnvoll ist. ich wuerde dazu tendieren es erstmal mit einem becherchen zu probieren und dann vielleicht ein BES? ( stillhuetchen haben wir am anfang auf einer seite probiert, lehnt er doch genauso wie schnuller kategorisch ab).


    am einfachsten ( weil vor ort) komme ich an die produkte von m.d..a, falls das eine rolle spielt.


    gibt es brim stillen nach (offener) herz-op etwas zu beachten?


    danke fuer deine hilfe!

    viele gruesse,


    mno2

  • Liebe MnO2,


    wie das Stillen von Kindern mit Herzfehlern verläuft, hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab.


    Generell kann davon ausgegangen werden, dass solange das Kind noch nicht operiert ist, es ja in der Regel normal bewegt werden kann, so dass es in Bezug auf das Anlegen keine bis wenig Einschränkungen gibt. Nach der OP sieht es hier dann schon wieder anders aus, denn der Brustkorb muss ja erst wieder zusammenwachsen und in dieser Zeit muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu Beeinträchtigungen kommt, weil das Kind unsachgemäß bewegt wird.


    Ein weiterer Punkt ist die Belastungs- und Anstrengungsfähigkeit des Kindes im Allgemeinen. Kinder mit Herzfehlern können einen erheblich höheren Energiebedarf haben, unterliegen aber möglicherweise einer Einschränkung in der Flüssigkeitszufuhr. Das kann bedeuten, dass ausschließliche Ernährung mit Muttermilch und/oder an der Brust nicht immer möglich ist.


    Dazu kommt, dass die Belastung ein krankes Kind zu haben, dazu führen kann, dass es Einbrüche bei der Milchmenge gibt, weil der Druck für dich groß ist. Deshalb ist es in jedem Fall sinnvoll, dass Du eine effektive Pumpe zur Verfügung hast, und beginnst, etwas auf Überschuss zu pumpen. Die dabei gewonnene Milch kann "Durststrecken" überwinden helfen und eventuell auch dazu genutzt werden, durch Aufrahmen Milchfett zu gewinnen, um deinem Kind bei Bedarf zusätzliche Kalorien zu liefern (in Absprache mit den behandelnden Ärzten natürlich).


    Wie und wann welche Methode zum Einsatz kommt, wenn dein Kleiner nicht (mehr) gut an der Brust trinken kann, muss individuell überlegt werden. Eine allgemeine Empfehlung ist da nicht möglich. Wenn Du möchtest, können wir gerne telefonieren, so dass ich mit dir genauer besprechen kann, was euch jetzt weiterhilft und auf welche Details geachtet werden muss.


    Liebe Grüße

    Denise