Also hier meine Geschichte:
Als klar war, dass ich wieder arbeiten gehen würde, wenn meine Tochter 15 Monate alt sein wird, habe ich mir ums Stillen noch keine Gedanken gemacht. Schließlich waren es noch ein paar Monate und spätestens zum 1. Geburtstag sind doch alle Kinder abgestillt, oder etwa nicht?
Der Zeitpunkt kam näher und ein Abstillen nicht in Sicht. Für die Kleine war Milch auch nach dem ersten Geburtstag Hauptnahrungsmittel. Der Rest war nett, aber richtig satt gegessen hat sie sich nur selten.
Und so machte ich mir ernsthaft Gedanken ums Abstillen, da ich schließlich 3 Tage in der Woche nicht zu Hause sein würde. Jeweils von ca. halb 8 bis ca halb 5. Und abpumpen kam für mich in dem Alter wirklich nicht mehr in Frage, zumal die Versuche mit abgepumpter Milch bislang schief gegangen waren.
Ein Gespräch mit einer Stillberaterin hat mich entspannt. Sie meinte, die Kleine wisse schnell, dass es bei mir Milch gibt und bei anderen nicht. Gegen evtl. Milchstau auf der Arbeit einfach ein Tuch mitnehmen und auf der Toilette etwas ausstreichen, falls es sein muss.
Und so habe ich es ausprobiert. Die ersten Tage war ich immer sehr nervös, ob es auch gut gehen würde, aber ich wurde nie nach Hause beordert.
Die ersten Male wurde ich sehnsüchtig erwartet. Aber die Stimmung war gut. Oma und Opa hatten ein gutes Programm geboten , nur gegen 16 Uhr war der Tag wohl lang, und die Sehnsucht nach Mama gross.
Und so hat es sich eingebürgert, dass wir immer nach dem Abholen erst mal eine Runde im Bett gekuschelt und gestillt haben.
Dank Gleitzeit hatte ich es morgens nicht so eilig und konnte auch da in Ruhe nochmal stillen, bevor ich gegangen bin.
Mittlerweile läuft das schon ein gutes halbes Jahr, und es läuft sehr gut. Klar, die Nächte waren teils unruhig, aber das sind sie ja sonst auch, und manchmal ist der Milch-Durst fast unendlich. Aber ich sehe es gelassen.
Ich habe mich schon bald darauf eingestellt, dass der Donnerstag dann "unser" Tag ist. Da läuft nicht viel anderes. Da gibt es vor allem Mama. Also viel Stillen, spielen, Bücher lesen, etc.
Meine Milchproduktion hat sich auf wundersame Weise auch gut auf die Abwesenheit des Kindes eingestellt, so dass ich fast nie Probleme bei der Arbeit hatte.
Jetzt ist meine Tochter fast zwei und ein Abstillen ist nicht in Sicht. Ich bin froh, dass ich diesen Weg gewählt habe, denn für mich ist das Stillen in vielen Fällen auch heute noch der einfachste Weg fürs Einschlafen, Weiterschlafen, Entspannen, Nähe tanken, ...
Ich bin froh, dass ich hier so viel über LZS gelesen habe, und auch von meiner Stillberaterin viel Zuspruch bekommen habe, denn so kann ich diese Zeit wirklich genießen
Julia
Talpa Ihr dürft den Text gerne veröffentlichen. Bitte nicht meinen Nick sondern "Julia" dazu schreiben.
Schluesselblume Hier mein Bericht. Ist der ausführlich genug? Ansonsten gerne nachfragen.